ChR Drolae
das "stolzeste" Schiff der Galae



Die Chronik vom 27.01.2001

>>> ChR Reacor <<<



Ort der Handlung:
Calanam'Coupaer, im System CC 1-04 1527
Zeit der Handlung:
8.06.2373
Bordzeit unbekannt



>> Brücke der ChR Drolae <<

Rhuissa hatte es nicht mehr geschafft Kevalha zu antworten. Sie war so schläfrig, dass ihre eigenen Gedanken ihr nicht mehr zu gehorchen schienen. Irgendwie schaffte sie es nicht, auch nur einen zusammenhängenden Gedanken zu Ende zu bringen. Nur einen Gedanken gab es noch. 'Bringe ich die Kraft für einen weiteren Atemzug auf?' Denn jeder Atemzug erschien ihr unendlich mühsam. Ein paar mal atmete sie noch, dann verlor sie sogar dazu die Kraft. Sie war nicht mehr fähig auch nur daran zu denken, ob sie noch atmete oder nicht. Das Dunkel auf der Brücke der Drolae wurde endgültig.


>> Krankenstaion der Reacor <<

Ein Flirren ergriff ihren Körper. Licht war um sie herum. Was es war konnte sie nicht erkennen. War das das Delirium der Sterbenden? Es mußte wohl so sein.
"Doktor hierher, schnell, wir verlieren diese Frau!" rief jemand. Es war der Pfleger Gwiu tr'Rhiol, doch das verstand Rhuissa nicht.

...und es wurde warm. Als Sovek die Krankenstation der Reacor erblickte rief er, typisch für die Drolae Crew: "Ale gibt mir etwas Ale zum aufwärmen."

Vaet glaubte nicht an ein Leben nach dem Tod. Er war Wissenschaftler, umso mehr war er von seiner jetzigen Erscheinung begeistert. Er schien über sich selbst zu schweben, sah sich noch immer auf dem Boden kauernd. Irgendjemand, den Vaet nicht kannte rief: "Kortikalstimulator und Heizdecken! Und zwar viele!" Zwei Sanitäter schnappten Vaet und legten ihn auf ein Biobett, dann klebten sie ihm kleine metallische Quader an die Schläfen. Da blitzte ein Licht auf in der Ecke dieser unbekannten Krankenstation. Es wußte nicht wieso, aber dieses Licht zog ihn magisch an. Es war das wunderschönste, das er je gesehen hatte. Doch er konnte sich nicht bewegen. Es war, als sei er mit einem Seil an seinen Körper gebunden, das sich nicht durchtrennen ließ. Alles hätte er gegeben, um zu diesem wunderbaren Licht zu gelangen. Stattdessen hörte er wieder eine Stimme. Sie klang, als käme sie von so weit her. "Na wer sagt's denn." sagte sie. "Das EEG zeigt Reaktionen, wir müssen nur seine Hülle weiter auftauen und ihm ein paar Schocks verpassen." Ohne dass Vaets Essenz es wollte, wurde sie zurück in seinen Körper gezogen, der ihr so entsetzlich billig vorkam im Vergleich zu dem göttlichen Licht. Die Stimmen wurden immer lauter, immer verständlicher und das letzte Mal, als Vaets Esenz in die Ecke der Krankenstation schaute, war das Licht verschwunden. Dann wurde es wieder dunkel und kalt... "Alles aus dem Weg, und Schock." Vaets Körper zuckte und hüpfte einige Zentimeter in die Höhe. Als Schreckreaktion hatte sein Körper wieder eingeatmet.
...minus eins...
Ein kleine Lichtfunke in Vaets Kopf wurde immer größer. Er wandelte sich langsam in ein Bild um. Es war die Drolae. Sein erster Tag. Riov tr'Ainama begrüßte ihn mehr oder minder gleichgültig an Bord und fragte ihn, was er denn ausgefressen hatte. Vaet war ja so naiv... wie konnte er ahnen, dass er auf einen wertlosen Schrotteimer versetzt werden würde, bei seinen Noten??
"Seine Körpertemperatur steigt wieder. Noch einmal mit 360!" rief diese Stimme. Wieder wurde Vaet durch einen Stromschock einige Zentimeter vom Boden getrennt und wieder atmete er erschrocken ein.
...minus zwei...
Vaet erinnerte sich vage an einen Song aus seiner Kindheit. Die Gruppe hieß ... wie hieß sie noch... es wollte ihm nicht einfallen. Es war eine ziemlich laute Band und das Lied, an das sich Vaet erinnerte war ein kleines Meisterwerk gewesen. Es begann nur mit der Stimme der Vokalistin. Später kamen immer mehr Instrumente dazu. Erst am Ende kamen die Trommeln dazu ...
dum-dum-de-dumdum-dum-dum-de-dumdum...
"Wir haben einen Herzschlag!" triumphierte die Stimme. "Los, Kleiner, komm schon, atme einfach." Jemand hielt Vaet ein Atemgerät an den Mund und initiierte einen tiefen Atemzug.
...minus drei...
Wasser! Vaet konnte sich nicht an diee Situation erinnern, er wußte nur, er war unter Wasser und suchte verzweifelt, wo es nach oben ging. Er versuchte sich verbissen zu konzentrieren, welche Seite ihm heller erschien. Letztendlich hoffte Vaet einfach die richtige Entscheidung zu treffen und schwamm los. Seine Aufregung hatte ihn bereits einen Großteil seines Sauerstoffs gekostet. Er hatte sich für die richtige Seite entschieden. Entschlossen schwamm er zur Wasseroberfläche hin...
"Wieso atmest Du nicht? Komm schon. Lassen sie das Gerät mal weg, tr'Hwinn" Jetzt hörte Vaet die Stimme genau wie jedes andere Geräusch im Raum. Seine Augen waren geschlossen, sein Mund stand weit offen, aber er atmete nicht, es war, als wartete er auf etwas.
Nur noch einen Meter bis zur Oberfläche! Vaet schoß aus dem Wasser heraus und atmete tief und geräuschreich ein.
...minus vier...
...minus fünf...
...minus sechs...
...minus sieben...
...
"Sehr schön." sagte die Stimme. "Schließen sie ihn an die Biobett-Sensoren. Auf zum nächsten Patienten."

Caevrha war vorgewarnt worden. Als die Crew der Drolae eintraf standen er und die einzig verfügbaren acht Pfleger und Assistenten bereit sie zu versorgen. Gemäß einer alten Gewohnheit wandte er sich erst jenen zu, die schwiegen, denn wer Kraft hatte zu schreien, um den konnte es noch nicht so schlecht stehen. Die übrigen Pfleger waren eben dabei einen der tiefgekühlten Körper ins Diesseits zurückzuholen, als er zu der Frau trat, zu der ihn der Pfleger gerufen hatte.
Erfrierungen und Verbrennungen, beides an einem Körper,'Bemerkenswert'.

Das Herz hatte noch nicht aufgehört zu schlagen, gut.
"Cardialstimulator!"
Caevrha riß die ohnehin nicht mehr intakte Uniform weg und befestigte drei kleine Plättchen über dem Herzen.
"Aktivieren, 60 thol pro siuren!"
"Ie, Rekkhai!"
"io san'heln K'hojiiad'hen, tho san'heln Roijatall, einzeln!"
Caevrha entlud den Injektor an Rhuissas Hals und nur kurze Zeit später zeigte der Monitor neben ihrer Liege ein einigermassen stabiles Bild.
"Lassen sie sie nicht aus den Augen, überwachen sie ihren Kreislauf und geben sie ihr, wenn nötig, mehr Blutvolumen!"
Damit war er beim nächsten Patienten, oder Patientin, Melis.
Sie hatte noch mehr Blut verloren und bekam deshalb von Anfang an ein Blutvolumen steigerndes Mittel. Die Wunden versiegelte Caevrha und überließ dann auch sie einem Pfleger.
Nachdem eine Rauchvergiftung geheilt, einige fast Tote wiedererweckt, Verbrennungen und Erfrierungen behandelt waren, blickte Caevrha sich auf der Krankenstation um und atmete tief durch.
Ein Wettlauf um Leben und Tod war für fast alle Anwesenden gewonnen. Einer hatte es nicht geschafft, doch der hatte die Krankenstation bereits tot erreicht. Caevrha konnte also mit dem Ergebnis zufrieden sein.

Kevalha bekam kaum noch mit, wie sie im Glitzern des Transporterstrahls dematerialisiert und auf die Krankenstation der Reacor gebeamt wurde. So saß sie wie eben auf der Brücke noch mit angezogenen Beinen auf einem Biobett. Erst das Licht und die Umgebungsgeräusche ließen sie aufblicken.
Die Pilotin fragte sich ernsthaft, ob sie träumte und das alles Halluzinationen, wahrscheinlich hervorgerufen wegen des Sauerstoffmangels, waren. Doch dann sah sie, wie Rhuissa wie tot ebenfalls auf einem Biobett lag - das gab ihr neue Kraft. Ohne den stechenden Schmerz in ihrem Arm zu registrieren stand t'Khai auf und taumelte in Richtung von Rhuissas Biobett. Die Ärzte, die um sie herumstanden, blickten Kevalha einen Moment irritiert an, die ihrerseits wieder die Hand der Riov nahm und heiser flüsterte: "Lassen Sie uns nicht allein, Riov. Sie haben es geschafft, wir wurden gerettet." Ein kleines Lächeln bildete sich auf dem Gesicht der Pilotin, dann legte sie Rhuissas Hand behutsam wieder auf das Bett, bevor sie endgültig zusammenbrach.

Eine Weile lang, die genau so gut eine Sekunde, wie eine Ewigkeit gedauert haben konnte, sah es so aus, als ob Rhuissas Leben ganz unspektakulär in der endlosen Müdigkeit des Erfrierens zuende gehen würde. Sie war so damit beschäftigt wach zu bleiben, dass ihr Geist keine Zeit für Halluzinationen hatte.
Doch nachdem Caevrha begonnen hatte sie zu behandeln, und Rhuissa sich bereits tot glaubte, begann sie Teile ihrer Umwelt unbewußt wahrzunehmen. So wie man im Traum nach einem Ale-reichen Abend und einer unruhigen Nacht das morgendliche Wecksignal des Computers der Drolae als Signal zum Beginn der Unterrichtsstunde auf der Akademie interpretiert, und eine vollständige komplexe Akademie-Geschichte träumt bevor der unbarmherzige Computer der Drolae endgültig zum Aufstehen mahnt.
Rhuissa erkannte Licht und Rihannsu, die um sie herum standen. Jemand zerriss ihre Uniform und befestigte etwas kaltes Erschreckendes an ihrem Körper. Etwas geschah mit ihrem Hals. Rhuissa wurde unruhig. Das alles erinnerte sie an .... woran noch mal? An ... an ... an einen 'Verhörraum' des Tal Shiar! Rhuissa wurde noch unruhiger. Gehörte das zum Delirium des Todes oder sah so die Ewigkeit aus?
Nein, bitte nicht. Nicht das!
Rhuissas Geist konnte diese Vorstellung nicht ertragen und blendete das Erlebte aus. Das Bild veränderte sich. Jetzt hatte sie ihre Halluzination. Sie schwamm. Erst langsam gelang es ihr, dieses Bild zu interpretieren und zu begreifen. Sie schwamm im Meer. Es war ein heißer Tag und das Wasser hatte eine wundervolle Temperatur. Es war schön. Entspannt lies sie sich von den sanften Wellen und der leichten Strömung tragen. Es war eine Bucht, hier hatte sie vor langer Zeit Urlaub gemacht mit ihrer Familie. Schon hörte sie Stimmen. Es waren ihre Kinder, die zu ihr heran geschwommen waren. Kichernd näherten sie sich und spritzen ihre Mutter naß. Rhuissa drehte sich lachend um und begann eine spielerische Balgerei mit den beiden.
"Will nicht mehr, trägst du mich zum Strand?" quengelte die Kleine nach einer Weile. Rhuissa nahm sie auf dem Rücken.
"Pst, Papa schläft!" sagte der Große.
"Oh fein, Mama sollen wir ihn erschrecken?"
Rhuissa schlich mit den Beiden näher. Am Strand bewaffneten sie sich leise mit Sandspielzeug, füllten es mit Wasser und schlichen zurück zu Nvaimn, Rhuissas Mann. Auf ihr Kommando schütteten sie und die Kinder das Wasser über seinen Bauch. Nvaimn schreckte hoch und sah in die lachenden Gesichter der Kinder, und zu der grinsenden Rhuissa.
"Na wartet!" rief er.
... fünf Siuren später sah die ganze Familie aus wie mit Sand paniert.

Jemand nahm Rhuissas Hand. Sie hörte Kevalha flüstern. Sie war nicht am Strand in der Provinz um Mhiessan. Sie war .... ... auf einer Krankenstation!
Rhuissa brauchte einen endlosen Moment um zu begreifen, dass sie weder tot noch im Urlaub war. Es war also doch Rettung gekommen! Rettung in letzter Minute.
"Die Crew! Wo sind die anderen. Wo sind meine Leute!" krächzte sie so laut sie konnte.

Caevrha, der eben noch einmal nach Rhuissa sehen wollte hatte eben begonnen "Keine Sorge, ihre Riov schafft es..." zu erwiedern, als die Frau von der Drolae praktisch vor ihm zusammenbrach. Ceavrha war schnell genug um sie aufzufangen und trug sie dann zu einem Biobett.
"Kümmern sie sich um sie!" rief er einem Assistenten zu, während er die Stabilität der bereits versorgten Patienten kontrollierte.
Dann war er zurück bei Rhuissa. Die Versorgung ihrer Verbrennungen war nicht einfach bei dem Zustand ihres Kreislaufes und vor allem gab es da noch eine andere Sache, von der Caevrha sich vorgenommen hatte, daß er sie mit ihr unter zwei Augen erörtern würde.
"Ihre Crew ist versorgt, Riov. Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen, es werden alle durchkommen." Er sprach nicht laut, aber umso bestimmter.
Caevrha hatte die Ärmel hochgekrempelt, er war noch immer nicht dazu gekommen, sich eine Uniform anzuziehen.

Sovek bekam etwas, aber nicht das, was er wollte. Das was Sovek bekam wollte er nicht und stieß den Pfleger beiseite und schleppte sich zur Riov.
"Riov... Riov... wir leben. Wir haben es geschafft. Wir leben... Wie lauten ihre Befehle? Was soll ich tun? Heute, verspreche ich, werde ich mich ändern. Sie werden einen neuen Sovek kennen lernen." Sovek schaute zu einer hellblauen Flüssigkeit in einem Reagenzglas und sprach: "Aber erst wenn ich einen Schluck Ale in meiner neuen Kehle und neuen Leben spüre."

Yaros schlug die Augen auf. Schemenhafte Gestalten liefen an ihm vorbei. War das Jenseits vielleicht so? Es fühlte sich für ihn auf jeden Fall so an. Ihm fiel auf, daß er nicht mehr fror. Und auch das Atmen war wieder einigermaßen möglich. Seine Wange.... In seiner Wange war nur noch ein leichtes Pulsieren zu spüren. Wo befand er sich?
"Puls und Atmung normal, Temperatur wieder innerhalb der Toleranzgrenze. Er hat es auch geschafft."
Plötzlich wußte er, wo er sich befand. Eine Krankenstation. Ärzte, Pfleger und Schwestern um ihn herum. Wohlvertrautes leises Piepsen von Überwachungsgeräten. Wie war er hierher gekommen? Es war kein Schiff in erreichbarer Nähe gewesen.
"Riov....?", flüsterte er.

Mihkro war unsagbar kalt und er kämpfte mit allen Mitteln gegen den verlockenden Schlaf. In Gedanken blieb er bei Melis, als es auf einmal warm um ihn herum wurde. Er war mit Melis zusammen und saß mit ihr vor einem herrlich warmen, prasselnden Kamin auf einem weichen Fell. Im Hintergrund spielte leise romantische Musik, während sie sich für eine halbe Ewigkeit tief in die Augen schauten. Behutsam fuhr ihr Mihkro durch das Haar. Dann, ganz langsam, begannen sich ihre Münder aufeinander zu zubewegen. Mihkro schloß andächtig seine Augen...
"Au!! Melis! Was zum....???"
Mihkro blickte vollkommen fassungslos in die Augen einer Pflegerin, die ihn gerade per Hypnospray geweckt hatte.
"Sie sind nicht Melis! Wo ist Melis?"
Er setzte sich ruckartig auf und sah sich völlig panisch um.
"Wo bin ich hier?"
Er fixierte die Pflegerin und fragte voller Mißtrauen:
"Wer sind sie? Was haben sie mit Melis gemacht?"



......................... Ende der Chronik .........................





Zurück



Diese Seite ist eine Fan-Seite und will in keiner Weise bestehende
Copyrights von Paramount Pictures Corporation oder andere Lizenzen antasten.
Star Trek; Star Trek: The Next Generation; Star Trek: Deep Space Nine und Star
Trek: Voyager sind eingetragene Warenzeichen von Paramount Pictures Corporation.