ChR Drolae
das "stolzeste" Schiff der Galae



Die Chronik vom 29.10.2000

>>> Katastrophe <<<



>>Brücke der ChR Drolae<<

"Gut so, gaaaaanz langsam fortschleichen." murmelte Rhuissa. Kurz darauf wurde die Brücke nur noch von der Notbeleuchtung schwach erhellt. Rhuissa fühlte sich bereits etwas sicherer, obwohl sie wußte das es eigentlich Blödsinn war. Das bißchen Licht hätte die Drolae kaum verraten können, oder doch? Auf jeden Fall war ihr wohler. Und wenn es dem Rest der Crew auch so gehen sollte, dann hatte die Notbeleuchtung ihren Zweck erfüllt.
Dann fiel die Kommunikation zum Maschinenraum plötzlich aus. 'Dachte ich es mir doch! Auf diesem Schiff darf man sich nie zu früh sicher fühlen.' ärgerte sich die Riov. Sicher wieder eine der Fehlfunktionen im falschen Augenblick.
"Na gut, dann muß es auch so gehen. Im Notfall muß jemand durch die Khllanien-Röhren krabbeln und Bote spielen." sagte sie und versuchte zuversichtlich zu klingen. Eher für Sovek, der ein bißchen nervös zu sein schien.
Rhuissa schaute wieder zum Hauptbildschirm.
"Um der Elemente willen!" rief sie schockiert. Das Borgschiff hatte abrupt seinen Kurs geändert und hielt nun fast genau auf die Drolae zu. Es näherte sich rapide, gefolgt von dem fremden machtvollen Schiff. 'Sie haben uns entdeckt, das wars! Zum Ausweichen ist es zu spät, sie sind zu schnell. Unsere lächerlich schwachen Waffen nutzen uns nichts. Vaet hat die Daten für Ch'Rihan noch nicht fertig.' Die Gedanken wirbelten wie Eichhörnchen durch Rhuissa´s Kopf. Sie zwang sich zur Ruhe.
"Ruhe bewahren!" ihre Stimme war laut, aber beherrscht, irgendwie befehlsgewohnt und seltsam sicher: "Wir werden es ihnen nicht leicht machen und uns wie eine aufgescheuchte Hlaiherde, selbst verraten. Kein Energieanstieg verursachen, hört ihr!
Kevalha, Maiell, haltet Euch bereit. Wenn es nötig wird verkaufen wir unsere Haut so teuer wie möglich.
Vaet, die aktuellen Daten für Ch'Rihan, bereit halten, schnell!"
Rhuissa´s Hände huschten über ihre Konsole. So schnell sie konnte machte sie die Selbstzerstörung bereit. Weder die Borg noch die Fremden sollten Rihannsu-Technologie in die Hände bekommen.
Geschafft!
Das Borgschiff raste näher, sehr schnell näher.
"Vaet?"


>> Maschinenraum <<

"Sovek?"
Keine Natwort. Mikhro probierte es wieder, diesmal aufgebrachter. "Sovek?"
Wieder nur Rauschen. Jetzt wurde er langsam panisch und prügelte auf den armen Kommunikator ein. Er brüllte.
"Maschinenraum an Brücke!! Bitte melden!"
Nichts geschah. Hektisch sausten seien Finger über die Konsolen. Der Hauptcomputer war in Ordnung. Der Tarnschirm funktionierte. Das Kommunikationssystem war auch in Ordnung!! Mikhro verzweifelte langsam. Wenn die Kommunikation in Ordnung ist, warum hatte er dann keinen Kontakt zur Brücke? Und wenn es eine fehlerhafte Anzeige war, wie sollte er dann die Anzeigen über den Tarnschirm und den Hauptrechner beurteilen?
Die Notbeleuchtung flackerte und fiel für ein paar Sekunden aus. Mikhro hatte jetzt echte Angst. Borg gejagt von einem anderen Schiff und er mittendrin!
Ihm kam eine Idee.
"Maschinenraum an Krankenstation. Können sie mich verstehen?"


>> Brücke <<

Sovek sperrte sein Mund weit auf und bekam große Augen, als die Borg-Kube immer nähr kam. Noch nie hatte er ein Borgschiff so nahe und mit allen Details sichtbar gesehen. Die Strukturen der Kube waren deutlich und klar zu erkennen.
'Tarnvorrichtunganzeige? Wo isse jetzt? Mist...,' schoß Sovek durch den Kopf, weil er die Statusanzeige der Tarnvorrichtung nicht so schnell finden konnte. Der Schweiß rannte Sovek von der Stirn herunter. Nicht zum Ersten Mal bekam er Panikattacken. Das letzte Mal war es auf Ch´Rihan als eine Meute von Leuten, die er ums Ohr gehauen hatte, ein Haar-Wunderwasser verkauft hatte. Alle die es benutzt hatten, hatten keine Haare mehr.

Vaet war kreidebleich. "D...die kommen direkt auf uns zu!" war alles, was er herausbrachte. Und so war es ja auch. Der riesenhafte Borgwürfel donnerte mit voller Impulskraft auf die Position der Drolae los, das kleine, organische Schiff verfolgte ihn, wie ein hungriger Moskito ein Nilpferd.
Vaets Sensoren zeichneten alles genaustens mit. Die Auswertung würde dem Flottenkommando gewiß mehrere schlaflose Nächte bereiten. Schockiert stellte Vaet fest, daß er bereits 40% des gesamten Schiffsspeichers mit Sensorendaten gefüllt hatte. "Alles bereit." murmelte er. Er wußte wirklich nicht, wovor er mehr Angst haben sollte. Vor den Borg, vor dem unbekannten Schiff, oder vor der Selbstzerstörung... die jedoch schien ihm in diesem Moment ziemlich nutzlos. Die Borg waren den Rihannsu auf den meisten technologischen Gebieten weit voraus und das organische Schiff sah nun wirklich nicht aus, als könnte es Profit mit der Ausschlachtung der Drolae machen. Vaet krallte sich an der Konsole fest, so daß seine Fingerknöchel weiß hervorrtaten, dann dachte er: "Ich sollte überhaupt nicht hier sein."

Rhuissa bemerkte die aufsteigende Panik des Cheftechnikers. Jetzt war sie als Riov gefordert.
"Sovek," sagte sie zwar deutlich und laut, aber dennoch ungewöhnlich ruhig und sanft: "Atmen sie zwei mal tief durch und beschließen sie Vertrauen zu haben. Ich verspreche ihnen, wir werden es überleben, und Rihannsu bleiben, keine Borg. Ich verspreche es!"
Rhuissa log. Doch sie log absolut überzeugend, ihre Stimme war zuversichtlich und fest. Sie hatte keinerlei Bedenken, ihr Versprechen zu geben. Sovek und die anderen sollten glauben, das sie bereits eine Lösung aus dem Dilemma der Drolae sah. Die Crew durfte nicht in Panik geraten, sie mußten klar und schnell denken und handeln können. Was konnte ihr schon passieren, wenn sie ihr Versprechen nicht halten konnte? Dann war sie entweder tot oder eine Borg!
"Ja, sie kommen direkt auf uns zu. Vaet, die Daten, die sie auf den Hauptbildschirm anzeigen lassen? Wenn ich das richtig interpretiere ist das ein massiver Energieanstieg auf dem fremden Schiff. Rechnet damit, das gleich was passiert! Vaet können sie feststellen, auf wen die Fremden ihre Waffen gerichtet haben? Sie haben bisher auf die Borg geschossen, wenn mich nicht alles täuscht, dann kriegen die Borg gleich Ärger!"
'Was nicht bedeutet, das wir keinen Ärger bekommen, die sind mehr als nur gefährlich nahe!' fügte die Riov in Gedanken hinzu. Sie wunderte sich selbst über ihre Stimme. Sie klang ja so, als ob das alles nur eine Partie Kaodt'aehuho wäre, und als ob sie mit einem Sieg rechnen würde, und nicht so, als ging es für das kleine alte Rihannsu-Schiff um das Letzte!
'Seltsam,' dachte Rhuissa: 'ich hab tatsächlich keine Angst!'

Vaet schaltete die Sensoren auf Direktübertragung auf den Datenspeicher. Zeit zum Auswerten würden sie später genug haben... äh... das stimmte nicht ganz. Vaet hoffte, daß sie später genug Zeit hatten, die Sensorendaten auszuwerten. Möglichst noch immer mit grünem Blut und ohne protobionische Implantate im Körper... Vaet sank instinktiv etwas hinter seiner Konsole herab, obwohl er wußte, daß er, wenn er Schutz suchte, besser in einem anderen Sektor aufgehoben wäre.
Vaet schaltete die Sensorübertragung auf den Hauptbildschirm, wo sie am linken Bildrand vorbeizog. Der Borgwürfel kam wirklich immer näher, doch es sah keinesfalls so aus, als wolle er die Drolae angreifen. Die gesamte Energie des Würfels war in seine ventralen Waffensysteme verlagert... wenn man bei einem Würfel überhaupt von einer Rückseite sprechen konnte... Plötzlich sanken die Energiewerte des Borgwürfels auf ein Minumum. Vaet versuchte, den Grund herauszufinden, doch die Computersysteme waren mit der Speicherung der 'rohen' Daten beschäftigt.
"L...Lhhei, es sieht so aus, als zogen die Borg Energie aus den Trägheitsstabilisatoren und der Strukturintegrität zusammen, um sie in die Waffenphalanx zu speisen!" Sie MUßTEN sich bewußt gewesen sein, daß sie diese Aktion sehr verwundbar machte. Noch nie hatte jemand die Borg in einer verzweifelten Situation beobachtet. Niemand konnte ahnen, zu welchem Risiko sie bereit waren. 40000 Drohnen waren wohl ersetzbar...
Die Situation spitzte sich zu. Eine mächtige Energieladung verließ die Hauptwaffenphalanx des Borgwürfels und erzielte einen Volltreffer auf dem fremden Schiff. Kurz darauf war der Phasenresonsanzdisruptor der Borg geschmolzen. Das fremde Schiff eierte etwas farblos durch den Raum, dann schoß es erneut auf den Borgwürfel. Ohne die Integritätsfelder hatte dieser Schuß denselben Effekt wie eine Kanonenkugel in einem Glaswarenladen. Das Borgschiff zerplatzte förmlich in Myriarden Teile, die sich fast gleichmäßig im Raum ausbreiteten, und die prozentualen Anteile an Raumstaub in diesem Sektor in die Höhe trieb. Die Schäden auf dem fremden Schiff hingegen schienen sich in Grenzen zu halten...oder? Noch immer flog es sehr unregelmäßig und schien einen der Planeten anzuvisieren. Dann sanken die Energiewerte auf ein meßbares Niveau. Es sah so aus, als versuchte das Schiff eine Notlandung.
Vaet atmete durch. Anscheinend waren beide Gefahren gebannt und sie konnten endlich wieder nach Hause fliegen. Ein schriller Sensorenslarm riß ihn aus seinen verfrühten Tagträumen vom Apnexmeer. Fünf größere Trümmer, die von dem Borgschiff stammten, jeder in der Größe einer D'Deridex flogen noch immer auf die Drolae zu. Wenn man Vaet vorher gesehen hatte, konnte man sich kaum vorstellen, daß er noch bleicher werden konnte, doch der rihannschen Physiologie waren in dieser Hinsicht anscheinend nicht viele Grenzen gesetzt.

Rhuissa hatte fasziniert zugeschaut, als Vaet die Verzweiflungstat der Borg angekündigt hatte. Borg und verzweifelt! Schon das erschien ihr wie ein Widerspruch in sich. Rhuissa hatte das Gefühl etwas Einmaliges, Besonderes zu beobachten, sie wünschte sich innig, das die Drolae überlebte, Ch'Rihan MUSSTE Vaet´s Daten bekommen.
Das Gefühl ein einmaliges Schauspiel zu beobachten nahm noch zu, als die Borg feuerten und die große Vernichtungsszene sich vor den Augen des kleinen getarnten Patrouillenschiffes abspielte.
Die Riov nahm ihre Hand von der Selbstzerstörung. Die war nicht mehr nötig. Der schrille Sensoralarm lies jedoch keine Zeit für Erleichterung. Rhuissa sah den großen Trümmer des Borgcubes, der genau auf die Drolae zu raste.
Ihre Schrecksekunde war kurz.
"WAAARRRRP!" schrie sie und warf sich aus dem Kommandosessel nach vorne zur Navigationskontrolle. Doch der Borgcube war zu nahe gewesen, die Geschwindigkeit des Trümmers zu groß. Weder Rhuissa noch Kevalha hätten auch nur die geringste Chance gehabt die Drolae mit einem schnellen Hieb auf Warp zu beschleunigen und aus der Gefahrenzone zu bringen. Die Schilde hoben sich automatisch in Millisekundenbruchteilen.
Rhuissa war noch im Sprung, als der Trümmer wie eine Riesenfaust die Drolae traf. Hart wurde die Drolae herum geschleudert, hilflos wie ein zertretenes Spielzeug. Hart flog Rhuissa durch die halbe Brücke, wurde herum gewirbelt und prallte gegen die Navigationskonsole.
'Wir leben, wir sind nicht in Milliarden Staubkörner zertrümmert worden! Gute brave Schilde!' war das erste was sie dachte. Doch sie machte sich nichts vor. Die Schilde hatten den Aufprall nur mildern, aber nicht abfangen können. Die Brücke und mit ihr das ganze Schiff hatte sich in ein Inferno verwandelt. Eine Konsole brannte, eine andere stob Funken, Trümmer lagen herum. 'Wo kommen die her, was ist da zerstört worden?' schoß es ihr durch den Kopf.
Jede Sekunde konnte eine Explosion die Drolae in die Ewigkeit schleudern.
Wie schlimm waren die Schäden? Rhuissa wollte aufstehen, als ein heftiger Schmerz wie Feuer in ihre verletzte Schulter brannte. 'khhe'tcha!' dachte sie und beschloß den Schmerz zu ignorieren. Sie hatte Wichtigeres zu tun, viel Wichtigeres!
"Vaet, Sovek, Kevalha, Maiell, seid ihr am Leben!" rief sie und wünschte sich, die Drolae könnte ihr die selbe Frage beantworten. War die Drolae noch am Leben?

Sovek kam etwas zerbeult hinter seiner Konsole hervor. "Ich schon. Glaub ich?" Fragte sich Sovek und schaute auf der Konsole nach technischen Ausfälle und Hüllenschäden.
"Deck 2 und 3 leichte Hüllenschäden. Da wir nicht alles in Betrieb hatten, ist kaum was in Mitleidenschaft gezogen worden. Schiffskommunikation ausgefallen, Turbolifte ausgefallen, Replikatoren ausgefallen, Lebenserhaltung auf 80 Prozent Leistung und fallend."

'Ich bin tot.' dachte Vaet. 'Ich bin tot und niemand wird je davon erfahren, weil jede blöde Nachricht, die von diesem Schiff kommt sofort in den Papierkorb wandert...
Pah! Wahrscheinlich warten die Zuhause nur darauf, daß KEINE Nachricht mehr von der Drolae eintrifft, weil sie dann endlich ihre Ruhe haben, und...' Vaet stellte fest, daß er wütend war...doch wenn man wütend wurde, mußte man Drüsen haben, und wenn man tot war, hatte man keine Drüsen mehr! q.e.d. "Ich lebe." sagte Vaet mehr oder minder laut. Und dann fiel er wieder in seinen resignierten Trott. "Ich sollte gar nicht hier sein!" fügte er leise hinzu. Probehalber stand er auf, um nachzusehen, ob er vielleicht verletzt war. Dabei fiel sein Blick auf die demolierte Brücke der Drolae. Sein Oberarm schmerzte, war aber nicht gebrochen. Er schaute auf seine Scanneranzeige, mußte aber bedauerlicherweise das Ableben der eben genannten Apparatur feststellen. Ein schwerer Metallträger hatte das Display geradezu zerschmettert. Funken sprühten fast fröhlich zwischen den Scherben hervor. Der Hauptbildschirm flimmerte und gelegentlich war eine kuze Schneephase auf dem Bildschirm zu sehen, dennoch zeigte er ein Bild.
Die Drolae driftete...besser: eierte antriebslos durch das All. Außerdem waren mehrere Trümmer zu erkennen. Je länger Vaet auf den Bildschirm starrte, desto übler wurde es ihm. "Ich... ich glaube, die Trägheitsstabilisatoren sind beschädigt." sagte er und kämpfte gegen seinen Brechreiz.

"Ja, es fühlt sich so an." bestätigte Rhuissa Vaet´s Eindruck. "Ich kann es kaum glauben, Sovek, Vaet, ihr beiden seid die Einzigen die geantwortet haben. Heißt das, dass alle anderen tot sind!? Hoffentlich nicht!
Hört zu ihr beiden, wir müssen unbedingt alle Schäden genau feststellen. Sonst fliegt uns die Drolae um die Ohren, weil wir irgend etwas Wichtiges nicht rechtzeitig repariert haben. Wir müssen zusehen, dass wir überleben. Dazu müssen wir das Schiff stabilisieren, das ist das Erste. Dann werden wir Hilfe brauchen, deshalb ist es äußerst wichtig, das wir einen Notruf senden können. Wir brauchen den Subraumfunk. Funktioniert er noch, können wir senden?
Und wir müssen uns um die Verletzten und um die Toten kümmern. Wer lebt überhaupt noch? Beginnen wir mit den Schäden."

Eine Hand angelte nach der Kante der CONN Konsole, worauf sich eine etwas leicht zerrupft wirkende Gestalt daran nach oben zog. Nachdem Kevalha wieder halbwegs festen Boden unter den Füßen hatte und sich an irgendetwas - in diesem Fall, war es ihre Konsole, die schon an mehreren Stellen angefangen hatte zu rauchen - festhalten konnte, bemerkte sie, daß es ihren Sessel aus der Verankerung gerissen hatte. Mit leisen - für t'Khai untypischen - Flüchen befreite sie den Sessel so gut es ging von Dreck, Staub und kleineren Trümmerteilen, bevor sie ihn mit einer Kraftanstrengung wieder dorthin platzierte, wo er hingehörte und sich hineinzog.
Als die Pilotin endlich saß und sich kurz ausgeruht hatte, fielen ihr der aufgerissene Arm und die von Kratzern und Dreck übersähte Hand auf. Und erst jetzt spürte sie den Schmerz, der durch ihre linke Hand schoß. Sie verzog etwas das Gesicht, rieb sich kurz das Handgelenk und befreite dann die Oberfläche der Konsole von Schmutz, um festzustellen, daß diese fast ihren Geist aufgegeben hatte.
"Ich lebe noch", brachte sie schließlich hervor, um auf die Frage der Riov einzugehen. "Nur ist die Konsole ziemlich kaputt - die Navigation funktioniert nicht mehr; eigentlich funktioniert alles nicht mehr bis auf die Steuerung des Impulsantriebs."

Sovek beschäftigte sich mit den Trägheitsstabilisatoren. "Wo sind eigentlich die Kotztüten?"
Als plötzlich etwas piepste.
"Verdammt, scheiße... Hüllenbruch auf Deck 3 Sektion 2 Raum 1. Verlieren die Trägheitsstabilisatoren.
Lebenserhaltung auf 74 Prozent und fallend.
NOTRUF senden. Die Drolae machts nicht mehr lange.
Tarnvorrichtung!!!"
Sovek schaute Rhuissa groß an. - "Gut das wir Mikhro haben. Sie ist voll intakt. Kummer macht mir die Lebenserhaltung und der Hüllenbruch.


>> Krankenstation <<

Yaros erhob sich wieder vom Boden. Als das Schiff durchgeschüttelt worden war, konnte natürlich keine Möglichkeit zum Festhalten in der Nähe sein! Und so hatte er erst ganz unten ein Stuhlbein in erreichbarer Umgebung gefunden nicht sehr effektiv...
"Was im Namen aller verfügbaren Götter und Elemente ist denn jetzt schon wieder los?!? Scheint wohl doch ernster zu sein, armer Mikhro."
Er sah sich um. Außer der beiden Gläser, die noch Blutweinreste enthielten, schien nichts kaputt gegangen zu sein. Oh, doch! Yaros bückte sich und hob ein paar Scherben auf. Dazwischen hingen noch blaue Reste seines.... Mooses! "Ach, ihr Kleinen, was hat man euch angetan? Jetzt muß ich mit eurer Art wohl von vorn anfangen."
Er warf den zerstörten Probenbehälter in den Abfallbehälter. Was war passiert? "Yaros an Brücke. Was haben Sie mit dem Schiff gemacht? Kann denn keiner den Navigationscomputer bedienen?"


>> Brücke <<

Sovek hörte ein Rauschen aus der Com-Anlage. Etwas verzerrtes. Er schüttelte sein Kopf. Alles nur Einbildung und Streß.

Rhuissa war erleichtert, als sie hörte das Kevalha noch lebte. Leider war diese Tatsache die einzige Positive. Von Maiell kam kein Zeichen. Lebte er noch? War er bewußtlos? Und die Drolae? Die Schäden waren schlimm genug um sich auf das Schlimmste gefaßt zu machen. Jeden Moment rechnete Rhuissa damit, das sich Sovek oder Vaet mit einer weiteren Horrornachricht meldeten, vielleicht mit der endgültigen. Einen kurzen Augenblick lang wunderte sie sich selbst über ihre Ruhe. Nur einen kurzen Augenblick, denn zum Wundern hatte sie keine Zeit.
"Gut Kevalha, im Moment ist das nicht so schlimm. Von hier fort zu fliegen hat erst mal keine Priorität. Wir müssen zusehen, das wir die Drolae in einem Stück halten bis Hilfe kommt, und das wird gar nicht so einfach. Der Notruf hat jetzt oberste Priorität. Sonst sind wir tot. Sovek, kann ich einen Notruf senden. Ja oder nein?"
Den Ruf von Yaros hörte sie nicht. Niemand auf der Brücke. Denn die schiffsinterne Kommunikation war ausgefallen, wie fast alles andere. So wußte sie nicht, ob auf den anderen Decks noch jemand lebte.

'Ja oder nein? Aus oder an? Licht oder dunkel? Leben oder Tod?'
"Wie? Was? Ja, Rekkhai. Notruf kann gesendet werden. Direkt von der Schiffsphalanx oder durch ein Notsonde," antwortete Sovek der sich nicht mehr sicher war ob überhaupt noch was ging. "Lebenserhaltung auf 72 Prozent und immer noch fallend."

"Danke Sovek" sagte Rhuissa. Sie schleppte sich zu ihrem Kommandosessel und setzte sich hin. Der Schmerz in ihrer Schulter war höllisch.
Entschlossen biß sie die Zähne zusammen und ignorierte ihn. Das leichte Zittern in ihren Gliedern machte ihr genau soviel Sorgen, doch auch das mußte ignoriert werden.
Die Riov begann eine Komverbindung nach Ch'Rihan herzustellen, über die Schiffsphalanx. Sie aktivierte eine Frequenz die nur für Priorität io Nachrichten zum Galae-Oberkommando vorbehalten war und aktivierte einen Filter der die Nachricht so verschlüsselte, das nur das Oberkommando sie verstehen konnte. Als sie erleichtert feststellte das die Verbindung aktiviert und intakt war begann sie zu sprechen.

"Nachricht der Prioritätsstufe io an das Galae-Oberkommando. Hier ist das Patrouillenschiff ChR Drolae, Riov Rhuissa il-Faeoh t'Ainama. Wir sind in unserem Einsatzgebiet in der Calanam'coupaer im System CC 1-04-1527 auf Borg Aktivität gestoßen, sowie auf eine fremde unbekannte Rasse die vor unseren Augen ein Borgcube zerstört hat. Ich wiederhole: eine fremde unbekannte Rasse die vor unseren Augen ein Borgcube zerstört hat. Wir haben auftragsgemäß beobachtet und wertvolle Daten gesammelt. Bei der Zerstörung der Borg ist die Drolae von einem Trümmer getroffen und schwer beschädigt worden. Die meisten Systeme sind ausgefallen, wir können uns aus eigener Kraft nicht mehr lange halten.
Ich empfehle Alarmstufe io für den Sektor CC 1-04, und ich empfehle dringend kraftvolle Präsenz der Galae.
Riov Rhuissa il-Faeoh t'Ainama, Ende"

Rhuissa vergewisserte sich, das die Nachricht tatsächlich komplett gesendet wurde. Dann drehte sie sich zu Sovek und Vaet.
"So, dann wollen wir mal sehen, wann sie kommen. Ich kann nur hoffen, das sie rechtzeitig hier sein werden."


>> Rath'leih'fi; fvillhaih ch'Rihan <<

Die knochigen Finger einer schmalen aber kräftigen Hand trommelten auf die gläserne Tischplatte.
Die Drolae war das letzte Schiff, von dem der amtierende Prokonsul zu hören gehofft hatte. Aber andererseits war das Schiff nützlich... nützlich wie ein ODN-Prüfer für einen Techniker.
Er selbst brauchte sich nicht um die Nachricht zu kümmern, sie würde im Tal-Shiar-Archiv abgelegt werden, zu Dokumentationszwecken, wenn es in naher oder ferner Zukunft heißen würde 'Was damals geschah wurde eingeleitet durch...' oder etwas in der Art.
Die Nachricht würde nun ihre Wege gehen und Neral wußte, daß eines seiner Schiffe vor Ort sein würde um die wichtigen Details der Geschichte für den Tal Shiar aufzuzeichnen.
Seine Hand kam zur Ruhe und ein subtiles Lächeln machte sich auf dem Gesicht des Politikers beinahe bemerkbar.


>> Ch´Rihan / Galae-Oberkommando <<

Keras mußte die eingehende Nachricht von der ChR Drolae zweimal lesen, bis er etwas glaubwürdiges fand.
"Schaut euch mal die Nachricht von der Drolae an," sprach Keras zu den beiden anderen Kommunikationsoffizieren Tintear und Hilae. "Wieder so eine zweifelhafte Nachricht vom 'besten' Schiff der Flotte."
Tintear wunderte nichts mehr. Die letzten Nachrichten der Drolae waren ähnlich, nur mit anderen Aktören: Jem´Hadar Schlachtkreuzer gesichtet, was sich später als Meteoritenschwarm heraus stellte. "Sollen wir den Alten diese Nachricht geben? Ihr wisst was letzte Mal passiert war," gab Hilae als Warnung.
Kears hatte sich die Nachricht ein drittes Mal durchgelesen.
"Prioritätsstufe io. Das können wir nicht unter´n Tisch fallen lassen."
"Und, wer meldet die Nachricht freiwillig?" fragte Tintear.
Alle drei schauten sich an. 'Du,... nein du, ich war das letzte Mal, jetzt bist du dran... stimmt nicht...' Nun, irgendwann würden sie sich einig werden. Nur wann? >;)

Arrain Ameh ni-Taris t`Mrian war die persönliche Sekretärin vom Enriov Ramius R´Mor tr´Vauthil. Sie war eine attraktive Frau um die 70 Jahre. In letzter Zeit war sie öfter als sonst im Kommunikationsbüro zu finden. Manchmal schaute sie nur sekundenlang hinein. Manchmal, wenn Arrain tr`Rhiymn der Chef des Kommunikationsbüro anwesend war, blieb sie länger. Dem Arrain war es recht. Er war 95 Jahre alt und schon sehr lange verwitwet, zu lange. Schon war der scheue Flirt zwischen den beiden Bürogespräch im ganzen Oberkommando.
Ameh hatte auch heute Zeit gefunden kurz vorbei zu schauen. tr`Rhiymn war noch nicht da, dennoch blieb sie in der Tür stehen und hörte amüsiert dem Gespräch der drei Rihannsu zu.
"Worüber regt ihr Euch eigentlich auf," sagte sie schließlich lächelnd: "Es war nicht die Schuld der Drolae, das man ihr viel zu unspezifische Daten für die Identifikation von Jem`Hadar Schlachtkreuzer gegeben hat. Der Fehlalarm führte immerhin zur Verbesserung der Jem`Hadar Identifikationsdaten für Patrouillenschiffe. Der Fehlalarm der Drolae hatte so nachträglich noch Sinn bekommen.
Gebt mir die Meldung der Drolae, ich bringe sie dem Enriov."


>> fünf siuren später im Büro von Enriov tr´Vauthil <<

Die drei Jungs waren offensichtlich froh gewesen, das die Sekretärin des Enriov ihnen den ungeliebten Botengang abgenommen hatte. Ameh machte es nichts aus. Sie nahm die Sache ernst. Auf jeden Fall zu ernst um leichtfertig übergangen zu werden.
Nun stand sie vor dem Schreibtisch ihres Vorgesetzten und erstattete Meldung. Dann reichte sie ihm das Padd mit der Nachricht der Drolae.

Ramius nahm das Padd. Die ersten Zeilen verrieten vom welchen Schiff die Nachricht kam.
"Drolae," sprach Ramius und laß immer alles vor Ameh laut vor. Er wußte das sie auch streng geheime Botschaften nie nach außen trug. Ramius zog eine Augenbraun hoch und rief die Kommunikation:
"Verbindung zur Reacor herstellen. Dringlichkeitsstufe io."
Die Kommunikation bestätigte.
"Ein Borgcube wird von einem fremden Schiff zerstört? Wie finden sie das?" fragte Ramius.
Bevor Ameh was sagen konnte...
"Kommunikation an Enriov. Verbindung zur ChR Reacor hergestellt."
Ramius sprach zur Reacor: "Jolan´tru ChR Reacor. Hier spricht Enriov tr´Vauthil. Stellen sie mich bitte zum Riov der Reacor durch. Prioritätsstufe io."


>> Brücke der Drolae <<

Mit gebannten Augen schaute Sovek auf seinen Anzeigen.

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## Lebenserhaltung auf 70 Prozent / fallend                ##
## Trägheitsstabilisatoren / instabil                      ##
## Hüllenbruch Deck 3 Sektion  2 Raum 01 / schwerwiegender ##
## Hüllenbruch Deck 2 Sektion  2 Raum 01 / drohender       ##
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Sovek wußte, dass Hilfe sehr lange brauchte. Im Calanam'coupaer herrschte noch ein gewisser Mangel an Rettungsschiffe oder an Warbirds.
Und würde man die Nachricht der Drolae ernst nehmen?

"Wir haben jetzt Zeit, uns um Schiff und Crew zu kümmern." sagte Rhuissa: "Sovek, sehen sie zu, das das Schiff in einem Stück bleibt. Nehmen sie sich dafür, wen sie brauchen. Wenn nichts mehr geht, dann sagen sie rechtzeitig Bescheid, damit die Überlebenden es bis zu den Shuttles oder zumindest bis zu den Rettungskapseln schaffen. Vaet, sie sehen zu, das die Daten, die wir gesammelt haben für die Galae erhalten bleiben. Für sie gilt das selbe wie für Sovek. Sie haben dabei freie Hand.
Kevalha, sie und ich sehen nach, ob es noch andere Überlebende gibt, oder Verletzte, die wir bergen müssen."
Rhuissa stand auf. Dabei machte sie den Fehler sich auf den Lehnen ihres Kommandosessels abzustützen. Ein erstickter Schrei kam über ihre Lippen, sie wurde bleich wie eine Borg. Einen Augenblick lang schwankte sie. 'khhe'tcha, meine Schulter! ... Diesmal ist es wohl gebrochen.' dachte sie. Sie biß auf ihre Lippen und unterdrückte eine Träne, als sie an Yaros dachte. Diesmal würde er ihr nicht helfen können. Er hatte sich nicht mehr gemeldet. Entweder war er tot, oder selbst schwer verletzt. khhe'tcha, sie wollte ihn nicht vermissen. Sie wollte überhaupt niemanden vermissen. Nie wieder. Und doch wußte Rhuissa, das sie es tat. Ihr wurde schwindelig. Gern hätte sie jetzt ein Glas Ale gehabt, doch daran war nicht zu denken. Sie biß noch einmal auf ihre Lippen und wankte hinüber, dorthin wo sie Maiell vermutete.
Maiell war verwundet, und lag bewußtlos auf dem Boden neben seiner Konsole. In seinen Haaren klebte Blut, eine tiefe Wunde stach grün zwischen zerfetzten Uniformteilen hervor.
"Maiell ist verletzt. Kevalha, kommen sie und helfen sie mir. Wir müssen sehen, ob wir was für ihn tun können. Und dann werden wir Yaros suchen. Ich hoffe nur ... wir werden ihn suchen." sagte sie.


>> Maschinenraum <<

Der Maschinenraum glich einem Schlachtfeld. Überall lagen Trümmer herum. Teile der Verkleidung sind von den Wänden gekracht. Einige Stützen lagen quer im Raum. Leitungen und Schläuche ragten rauchend von der Decke. Nur noch wenige Konsolen funktionierten, der Hauptcomputerkern arbeitete aber noch einwandfrei. Auch die Tarnung war nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Mikhro hatte es vor dem Crash irgendwie geschafft ein gesicherte Subroutine zu schreiben.
Mikhro befand sich noch im Maschinenraum. Wo genau ließ sich allerdings rein optisch nicht feststellen. Er mußte wohl irgendwo unter den Trümmern liegen. Bei Bewußtsein war er nicht. Hätte ihm auch wenig genutzt. Sein Kommunikator war nämlich zertrümmert.


>> Brücke <<

Anzeigen der technischen Konsole.

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## Lebenserhaltung auf 69 Prozent / fallend                ##
## Trägheitsstabilisatoren / instabil                      ##
## Hüllenbruch Deck 3 Sektion  2 Raum 01 / schwerwiegender ##
## Hüllenbruch Deck 2 Sektion  2 Raum 01 / drohender       ##
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Rhuissa verstand herzlich wenig von Medizin. Hoffentlich wußte Kevalha mehr. Leider machte die junge Pilotin keinen sehr munteren Eindruck. Vaet ging es genau so, er war erschreckend inaktiv. Auch Sovek schien nur betäubt auf seine Konsole zu starren statt sich um das Schiff zu kümmern. Rhuissa folgte seinen Blicken. Eiskalt lief es über ihren Rücken. Seine Konsole zeigte eine rapide sinkende Lebenserhaltung an. Am liebsten wäre sie aufgestanden und hätte Sovek bei den Schultern gepackt, ihn geschüttelt und angeschrien 'Tun sie endlich was!' Die Riov erschrak über ihren heimlichen Wunsch. Sie mußte unbedingt ihre strapazieren überreizten Nerven beruhigen. Sie war als Riov die Letzte, die die Nerven verlieren durfte. Erneut schauderte sie. Tief atmete sie durch.
"Also gut, ihr seid alle starr vor Schreck." sagte sie und wunderte sich selbst darüber, wie sanft und mitfühlend und gleichzeitig bestimmend und entschlossen ihre Stimme klang: "Aber jetzt werdet ihr aufwachen und tun, was ihr zu tun habt. Ich brauche nicht noch mal zu sagen, was. Ihr wißt es. Ihr wollt überleben? Gut, dann gebt Euer Bestes ... jetzt!"
Rhuissa hätte jetzt gerne drei mal ein entschlossenes 'Ie Riov!' gehört.
'Tut endlich was!' dachte sie beschwörend. Sie hatte den verzweifelten Eindruck die einzige entschlossene und tatkräftige Person auf dem Schiff zu sein.

Vaet schreckte hoch als er die Stimme der Riov hörte, obwohl sie die Stimme gar nicht erhoben hatte. Ihm wurde eben bewußt, daß er die letzten Momente nur passiv miterlebt hatte und wünschte, er wäre gar nicht anwesend. Zwar wünschte er sich das sowieso immer, doch die Situation war dieses Mal anders. In jedem anderen Moment wäre ihm ein anderes Schiff lieber gewesen. Doch jetzt wäre ihm wirklich jeder andere Ort lieber und sei es die Tiefkühlabteilung in einem Supermarkt auf Breen. Er sprang auf und sagte fast zischend "Ie, Riov." Daß er verletzt war, kümmerte ihn im Moment nicht. Irgendwo hinter ihm blinkte etwas. Es war ein noch funktionierender Terminal. Er prüfte kurz die Daten und sagte dann: "Riov, ich glaube... unsere Sensorenphalanx gibt es nicht mehr."

Kevalha, die gedankenverloren versucht hatte, ihre Konsole halbwegs wieder zum Laufen zu bringen - was ihr natürlich nicht gelungen war -, zog sich wieder aus ihrem Sessel und wankte zu Rhuissa hinüber. "Ie, Riov", brachte sie etwas mühsam hervor und als sie Majell sah, erbleichte sie. t'Khai war sich nie darüber bewußt geworden, daß der Anblick von Blut ihr so zusetzen konnte. Mit mühsamen Schritten ging sie weiter und ließ sich neben in in die Knie sinken. Vorsichtig und nach einem deutlichen Zögern berührte sie ihn an der Schulter. "Majell? Hören Sie mich?"

Sovek war etwas abwesend. Er schaute auf seine Konsole.

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## Lebenserhaltung auf 68 Prozent / fallend                ##
## Trägheitsstabilisatoren / instabil                      ##
## Hüllenbruch Deck 3 Sektion  2 Raum 01 / schwerwiegender ##
## Hüllenbruch Deck 2 Sektion  2 Raum 01 / drohender       ##
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"Äh ja, Riov. Wird gemacht," antwortete Sovek. "Bestätige Vaets Bericht. Sensorenphalanx... war ein mal."
Sovek versuchte mit Energiefelder den Hüllenbruch über zwei Decks zu stabilisieren.
Energie?
Energie war gut. Diese brauchten sie noch für die Lebenserhaltung. Dann bemerkte Sovek dies:
"Riov. Wir können das Schiff nicht verlassen. Alle Rettungskapseln, Turbolifte und Türen haben keine Energie. Bei einem Notfall müssten wir sie manuell bedienen und Deck zu Deck geht nur noch über Wartung- und Turboliftschächte.
Hüllenbrüche stabilisiert. Weiß aber nicht wie lange die Energie reicht. Lebenserhaltung auf 68 Prozent und fallend."

Das waren keine guten Nachrichten. Irgendwie ahnte Rhuissa, das die Nachrichten von nun an eher schlimmer als besser werden würden. Sie überlegte laut: "Keine Möglichkeit das Schiff zu verlassen, Lebenserhaltung fällt, Energiereserven ebenfalls. ... Wir müssen alle Überlebenden an einem Platz bringen, um gegebenenfalls alle Energie konzentrieren zu können. Mal sehen, Deck 2 und 3 sind durch den Hüllenbruch besonders gefährdet ... also die Brücke! Von hier aus haben wir immer noch die meiste Kontrolle, ... relativ gesehen. ... Yaros, Lieh und Dedreen sind auf Deck 2, Mihkro ist im Maschinenraum auf Deck 3." Rhuissa stockte einen Augenblick, sie wurde noch eine Spur bleicher.
Ausgerechnet Deck 3!
"Die Kommunikation ist ausgefallen, es könnte sein, das sie noch leben. Sie könnten bewußtlos sein, wie Maiell, oder eingeklemmt. Es hilft nichts, einer von ihnen muß mich begleiten. Dann müssen wir eben durch Khllanien-Röhren kriechen und Türen manuell aufstemmen. Sovek, sie MÜSSEN das Schiff in einem Stück halten, Kevalha, sie müssen sich um Maiell kümmern. Vaet, sie haben hier auf der Brücke getan, was sie tun können, sie werden mit mir kommen.
Rhuissa öffnete entschlossen den Zugang zu dem Wartungsröhrensystem der Drolae. Ein muffiger Geruch der nach Verwesung, ranzigen Ölen und Fäulnis roch strömte ihr entgegen. Übelkeit stieg plötzlich in ihr hoch, einen Augenblick drehte sich schwindelerregend die enge, dunkle, schmutzige Öffnung vor ihr. Sie würgte und schluckte um sich nicht übergeben zu müssen.
Die Khllanien-Röhren der Drolae waren in keinster Weise mit dem Wartungssystem eines Warbirds zu vergleichen, die sich dort wie ein zweites Korridorsystem durch das Schiff zogen, hell, geräumig und gepflegt. Die Knotenpunkte mehrerer Röhren waren manchmal groß wie kleine Räume. Vielleicht war es nur ein Gerücht, aber es hieß, das sich dort manchmal Liebespaare heimlich trafen. In das Röhrensystem der Drolae wäre niemand freiwillig hinein gegangen.
Jetzt mußte es sein. Rhuissa holte tief Luft dann stieg sie ein. Kurz nur dachte sie daran, das Vaet´s Ekel den ihren noch weit übersteigen würde. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, dann hätte sie gegrinst. Doch jetzt war ihr nicht danach.
"Kommen sie Vaet," sagte sie sanft, beinahe mitfühlend: "Es muß sein, wir können die anderen nicht im Stich lassen."



......................... Ende der Chronik .........................





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