Chronik Nr.170 vom 06.05.2010 Ort der Handlungen : Calanam'coupaer Sektor 1-02 ChR Drolae Bordzeit: 01.04.2376 , 09:00 Uhr bis 09:30 Uhr >>> Die Borg-Heizung <<< ------------------------------------------------------------------------ --- Sternzeit 53252,4 - 01.04.2376 , 09:00 Uhr --- ------------------------------------------------------------------------ -------------------------------------- Spielzug-Korriktur aus Chronik Nr. 169 -------------------------------------- [Aidoann] Sie legte Yaros die Hand auf die Schulter, beugte sich zu ihm VOR und flüsterte in sein Ohr: "Alles ok mit Dir? Du siehst krank aus." Sie machte sich ernsthafte Sorgen um ihn... [Yaros] In diesem Moment fühlte er Aidoanns Berührung auf seiner Schulter. Sie sah ehrlich besorgt aus, als er sie anblickte. Bot er einen so furchtbaren Anblick, daß sogar sie sich Sorgen machte? Dann war es erst recht Zeit, etwas zu tun. Er straffte seine Schultern, als er ihr antwortete: "Noch ist alles in Ordnung, ja. Noch bin ich auch noch keinem von denen in die Hände gefallen." Es klang bitterer, als er es beabsichtigt hatte. Noch immer Richtung Hauptbildschirm deutend, setzte er leise fort: "Da draußen sind mindestens zwei Feinde und hier drinnen fehlt noch immer ein gemeinsam handelndes Team. Da haben selbst die Borg uns etwas voraus. Dieser Gedanke macht mir durchaus ein wenig Sorge." ------------------------------------------------------------------------ ---[ Auf der ChR Drolae ]--- >> Brücke / Deck 1 << > Aber wenn Sie meinen, das Sie mein Koffer besser tragen können. > Da steht mein Koffer." > Der Erste Offizier zeigte auf eines von Soveks vielen Werkzeugkoffern, > die irgendwo immer in einer Ecke standen. Es war völlig ausgeschlossen, Sovek eine passende Antwort zu geben und gleichzeitig dabei professionell zu bleiben. Andererseits lag es Rabhan irgendwie fern, Sovek freien Lauf zu lassen. Der spielte sich hier zum großen Boss auf und wollte hier frei über seine Tochter bestimmen, ohne daß er die offizielle Erlaubnis dazu hatte! Nein, das konnte er nicht einfach so stehen lassen. "Also wollen Sie uns mitteilen, daß Sie für das Tragen eines Werkzeugkoffers eine Assistentin brauchen. Und am liebsten eine, die Sie nach Belieben herumschubsen können, weil sie Zivilistin ist. Seit wann nutzen wir Dienstmägde, um unsere Aufgaben erledigen zu können?" Noch immer kochte Rabhan innerlich, doch er zwang sich, weiterhin ruhig dazustehen. Livna war die ganze Sache entsetzlich peinlich. Aber so langsam wurde ihr einiges klar. Weder der Riov noch ihr Vater konnten etwas darüber gewusst haben, dass sie gerade ihre Ausbildung bei Arrain tr'Cara angefangen hatte. Sonst würden sie jetzt deswegen nicht so ein blödes Drama machen! Klar, Livna hatte sich unter ihrer Ausbildung schon etwas anderes vorgestellt, als Sovek den Koffer hinterherzutragen. Aber sie wusste auch, dass sie im Moment eben noch nichts wirklich Nützliches konnte. Also kratzte sie die Reste ihrer Würde zusammen - viel war das nicht - und sagte: "Papa, jetzt reg dich doch nicht so auf. Von einmal Koffer tragen sterbe ich schon nicht gleich. Und Arrain tr'Cara hat ja gesagt, dass ich zuschauen soll, was er macht. Bitte, Riov. Wenn ich nichts anderes machen muss als den Koffer tragen und zuschauen, dann kann ich das doch machen. Das ist doch nicht zu schwierig für mich!" Irgendwie hatten sie ja alle drei recht, fand Giellun. Sovek damit, dass es Zeit wurde, dass Livna etwas Vernünftiges lernte. Rabhan damit, dass es Sovek nicht zustand, Livna herumzuschubsen, wie es ihm gerade gefiel. Und Livna damit, dass es nicht zu schwierig war, einen Koffer zu tragen und zuzuschauen, was Sovek machte. Es gefiel Giellun nicht besonders, dass Sovek einfach mit Livnas Ausbildung losgelegt hatte, ohne irgendjemandem etwas davon zu sagen. Aber das mussten sie später ausdiskutieren. Auf dem Hauptbildschirm flogen die Fetzen, und sowohl der Kubus als auch das Lloanna-Schiff sahen mit jeder Minute schlimmer ramponiert aus. Giellun räusperte sich. "Arrain tr'Amien, ich brauche Sie hier auf der Brücke, das heißt, am Computer. Ich habe eine Idee, wie wir die Borg aufhalten können, und dazu brauche ich Sie. Wenn Arrain tr'Cara das Problem in der Abschussröhre alleine beheben kann, soll er das tun. Und Livna, Sie können ihn begleiten. Fürs erste. Wenn das hier vorbei ist, habe ich ein paar Worte mit Ihnen zu reden, Arrain tr'Cara. Aber die Borg warten nicht." Gut das 'Nicht-die-Riov' das Gespräch zwischen Rabhan und Sovek unterbrach, sonst hätte das noch ewig so weiter gehen können. "Na, dann kommen Sie mal, Livna," sagte Sovek zu Rabhan's Tochter und zeigte auf den Werkzeugkoffer. Bevor er die Brücke verließ, blieb er noch bei Yaros stehen. "Falls wir das alles überleben, werde ich den Vorschlag unterbreiten, das Nutala und Livna ein paar Unterrichtsstunden in Sanitätsdienst erhalten." Mit den den letzten Worten verließ Sovek die Kommandobrücke. Sovek verließ die Brücke, verfolgt von Nutalas bösen Blicken. Es wurde Zeit für einen 'Unfall' Man konnte ja Livna die Schuld dafür geben ... (grins) 'Stimmt. Es ist besser, wenn die Leute um ihn herum in Erster Hilfe bewandert sind.", dachte Rabhan bissig, als Sovek die Brücke verließ. Giellun hatte sich um eine schnelle Lösung bemüht, die alle Betreffenden bedachte und Rabhan war sehr einverstanden damit - wenn dieses nachfolgende Gespräch nicht unter den Tisch fiel. Denn daß Sovek gern andere Anwesende herumschubste, ob es Sinn ergab oder nicht, war eine der nervenzehrensten Angewohnheiten von ihm. Wie hatte er überhaupt auf seinen Posten kommen können, ohne entweder unehrenhaft entlassen worden zu sein oder sich selbst bei einem "Unfall" aus dem Leben geworfen zu haben? Kurz hielt er noch Livna auf, bevor diese die Brücke verlassen konnte. "Es geht nicht darum, ob etwas zu schwer für dich ist. Aber du bist auch kein... Allgemeingut, über das nach Belieben verfügt werden kann." Danach ließ er sie gehen, denn für ihn war vorerst genug gesagt. Deshalb wandte er sich als nächstes an Giellun. "Was für eine Idee ist das? Gibt es noch irgendetwas, was wir nicht gegen die Borg unternommen hätten?" "Danke, Papa." Livna lächelte Rabhan aufmunternd zu. Oder versuchte sie eher, sich selbst Mut zu machen, indem sie ihm Mut machte? Viel Zeit, darüber nachzudenken, hatte sie nicht, denn Sovek war bereits gegangen. Livna schnappte sich den Werkzeugkoffer und beeilte sich, ihm nachzufolgen, bevor das Schott sich schloss. >> Korridor / Deck 1 << Mit ein paar raschen Schritten hatte sie Sovek schnell eingeholt. "Sie haben niemandem etwas davon gesagt, oder? Von unserem Unterricht, meine ich. Warum eigentlich nicht?" fragte sie, eher neugierig interessiert als vorwurfsvoll. Sovek blieb auf dem Korridor vor der Turbolifttür stehen und antwortete: "Wenn die Borg nicht aufgetaucht wären, hätte ich es dem Kommandanten während der Konferenz gesagt. Aber, da nun mal die Zeit drängt, hatte ich dazu keine richtige Gelegenheit gehabt. Nur kurz auf der Brücke. So einfach ist die Erklärung." Die Turbolifttür ging auf und Sovek ging als erster hinein. >> Turbolift / Deck 1 > Deck 3 << "Sie werden noch oft feststellen, das schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen," fuhr Sovek in der Turboliftkabine fort. "Computer, Deck 3. Ein paar gut, schnelle und spontane Ideen kann unser Überleben sichern." Livna schlüpfte hinter Sovek in den Turbolift. "Ach, so ist das nur... Na dann..." Aus irgendeinem Grund hatte Livna sich die Erklärung dafür sensationeller vorgestellt. Aber woran sie dabei gedacht hatte, wusste sie selber nicht. Vielleicht hatte sie auf ch'Athann einfach zu viele verwickelte Holo-Serien geguckt, in denen immer alles superkompliziert war und jeder die seltsamsten Beweggründe für alles mögliche hatte. Ihr fiel nichts ein, was sie noch sagen konnte. Im Turbolift war es eng. Jetzt, wo sie so dicht neben Sovek stand, fiel Livna erst richtig auf, wie klein der Typ eigentlich war. Ein gutes Stück kleiner als sie selbst. Trotzdem schien er immer abartig viel Platz einzunehmen, egal wo er gerade war. Livna legte die Arme eng an den Körper, stand möglichst still und hoffte, dass die Fahrt nicht lange dauerte. Sie wollte Sovek auf keinen Fall aus Versehen berühren. Endlose Stille... die Ruhe vor dem Sturm... oder vor dem Urknall? Das Surren der Turboliftkabine, was sie wären der Fahrt machte, war das einzige Geräusch, welches man in der Kabine wahrnehmen konnte. Wäre das Geräusch nicht, dann hätte man die Herzschläge von Livna und Sovek hören können. >> Korridor / Deck 3 << Auf Deck 3 öffnete sich die Tür der Turboliftkabine und Sovek sagte zu Livna: "Immer wenn ich eine Turboliftkabine betrete, habe ich ein ungutes Gefühl." Dabei dachte Sovek an Nutala. "So eine Kabine kann stecken bleiben oder abstürzen oder unkontrolliert schnell hoch und runter fahren." Aber warum erzählte er das Livna? Warum auch immer. Sovek kam schnell zu einen anderen Thema. "Wenn Sie etwas reparieren wollen, dann merken Sie sich eines: Benutzen sie immer das richtige Werkzeug. Mit dem falschen Werkzeug, kann man noch mehr kaputt machen. Wenn Sie Fragen haben, dann Fragen Sie. Tun Sie nichts ohne meine Genehmigung. Nichts anfassen, nur kucken. Verstanden?" >> Torpedokontrollraum / Deck 3 << Sovek ging voraus, vorbei am Hauptcomputerkontrollraum, in den Torpedokontrollraum, und bekam nicht mit ob und wie Livna seine Frage beantwortete. Hier Torpedokontrollraum konnte man zusätzlich zur Brücke die Torpedos jeglicher Art kontrollieren. Sollten die Waffenkontrollsysteme auf der Brücke ausfallen, konnte man immer noch von hier die Torpedos abfeuern, die links und rechts im Torpedokontrollraum in Lagerregalen gelagert waren. Nicht nur im vorderen Teil der Drolae gab es eine Abschußanlage für Torpedos und Sensoren. In den Flügeln der Drolae gab es auch jeweils eine Abschußanlage, die auch vom Torpedokontrollraum aus bedient werden konnten. Von hier konnte man nicht nur die Torpedos kontrollieren, sondern auch Sensoren-Torpedos für Spezialeinsätze modifizieren. Zwei Sensoren-Torpedos im Torpedokontrollraum warteten schon seit Wochen darauf wieder zusammengesetzt zu werden. Sovek hatte schon längst vergessen, warum er überhaupt die beiden Sensoren-Torpedos auseinander nahm. >> Brücke / Deck 1 << > "Falls wir das alles überleben, werde ich den Vorschlag unterbreiten, > das Nutala und Livna ein paar Unterrichtsstunden in Sanitätsdienst > erhalten." > Mit den den letzten Worten verließ Sovek die Kommandobrücke. Yaros wußte nicht wirklich, ob er belustigt oder nur genervt reagieren sollte, deshalb ließ er erst einen Moment verstreichen. Die gesamte Situation war doch aberwitzig - die Borg standen quasi bereits vor der Einstiegsluke und hier spielte sich ein quälendes Kompetenzgerangel ab - Sovek natürlich mittendrin. Sollten sie nicht auf die Situation konzentriert sein, an einer Lösung arbeiten, bevor sie alle zu Borg umgebaut worden waren? Er hatte sich wieder etwas gefaßt und war ehrlich bemüht, vor der besorgten Aidoann nicht als das Nervenbündel dazustehen, das er gerade war. Noch zu nah waren ihm die Erinnerungen von damals und ließen sich auch nicht gänzlich abschütteln. "Falls wir das überleben, wird er es sein, der den Sanitätsdienst in Anspruch nehmen muß.", murmelte er. > Sovek verließ die Brücke, verfolgt von Nutalas bösen Blicken. > Es wurde Zeit für einen 'Unfall' > Man konnte ja Livna die Schuld dafür geben ... (grins) Der Blick, den Nutala Sovek hinterherwarf, ließ nichts Gutes ahnen. Giellun konnte nicht von sich behaupten, dass er verstand, welche Art von Beziehung die beiden eigentlich zueinander hatten. Am ehesten schien es ihm eine seltsame Form von Hassliebe zu sein, aber die Geschichte und die Hintergründe dafür lagen für ihn komplett im Dunkeln. Die Katze war für Giellun ein Rätsel. In 99% der Fälle hatte er keine Ahnung, was in ihrem Pelzkopf vor sich gehen könnte. Und Sovek würde mit jedem anderen an Bord lieber reden als mit ihm. Die Chancen standen also schlecht, dass er es jemals erfahren würde. Am liebsten hätte Giellun Nutala im Auge behalten, aber das ging nur schwer, weil er Rabhan erklären musste, was er wegen der Borg vorhatte. Während er sprach, huschten Gielluns Augen immer wieder kurz in Richtung der Pilotin. "Ich habe an ein seltsames altes Spiel gedacht, das die Menschen einmal entwickelt haben", begann er und erzählte Rabhan kurz, was es mit diesem Tetris auf sich hatte. "Das Gemeine an dem Spiel war ja, dass es auf irgendeine Art in den Gehirnen der Menschen noch weiterlief, sogar nachdem sie die Rechner abgeschaltet hatten. Es hat mich auf die Idee gebracht, den Borg-Kubus mit so etwas Ähnlichem zu infizieren. Ein kleines Programm, das sich selbständig über ihr Hyperlinksystem ausbreitet und dabei immer mehr System- ressourcen belegt. Wenn es uns gelingt, die Königin des Kubus damit zu infizieren, müsste sie es sogar auf alle ihre Drohnen übertragen. Im besten Fall legen wir die Borg damit lahm, aber es würde mir auch schon reichen, wenn ihre Hyperlink- Kommunikation und ihre Fähigkeit, sich schnell anzupassen, darunter leiden. Arrain tr'Amien, Sie haben doch auf ch'Athann allerlei Sachen im Unterhaltungsbereich programmiert. Können Sie etwas basteln, womit man so etwas anstellen könnte?" "Der Plan stammt doch von ihm, oder?", war Rabhans spontane Antwort und deutete mit einer Geste Richtung Ausgang an, daß er Sovek meinte. Er erwartete nicht wirklich, daß er Auskunft darüber bekam - zu sehr trug eine Idee wie diese die Handschrift Soveks. Die Borg mit einem Computerspielchen lahmlegen! Da waren sie doch assimiliert, bevor er noch eine Programmzeile geschrieben hatte. Aber natürlich war es keine Option für Rabhan, einfach so die Hände in den Schoß zu legen. Eigentlich war der grundlegende Ansatz doch gar nicht so schlecht. "Hm. Sie mit bunten virtuellen Klötzchen zu beschäftigen, wäre wohl eine ziemlich hirnverbrannte Idee. Aber sie quasi zu beschäftigen, so daß ihre Kapazitäten in einer Kaskadenreaktion immer weiter beansprucht werden.... Wie ein Echo - sie bekommen nur etwas kleines, harmloses, das sich immer weiter dupliziert, so daß irgendwann die gesamte Kommunikation aus diesen Echos besteht und es keine weiteren Befehle mehr gibt. Dazu brauche ich den Frequenzbereich ihrer internen Kommunikation. Das könnte eine Weile dauern und schließlich muß ich auch noch ein Echo finden." Je mehr Rabhan über sein Gesagtes nachdachte, desto mehr kam er ins Schwitzen. Natürlich, der Plan war durchführbar. Doch wie wenig Zeit blieb ihm dafür? Eine Stunde, Minuten? Ihm kam ein athannisches Spiel in den Sinn, das in eher akademischeren Kreisen gern gespielt wurde. Es ging darum, eine mathematische Gleichung zu lösen, doch um das zu schaffen, mußte eine Variable zuvor durch eine andere Berechnung gefunden werden, in der ebenfalls ein Bestandteil errechnet werden mußte... Es gab keine bekannte Lösung für dieses Spiel, denn irgendwann im Verlauf stieß man wieder auf die Gleichung, mit der das Spiel begonnen hatte. Rabhan kannte es, hatte es aber nie gespielt - er war einfach nicht fähig genug für diese Art von mathematischen Rätseln und deshalb hatte er lange nicht mehr daran gedacht. Doch wie lange würde er brauchen, um den Bordcomputer diese Rätselkette erstellen zu lassen? Er schluckte. Es konnte viele Stunden dauern... "Ich habe eine Idee, aber ich weiß nicht, ob ich es rechtzeitig schaffe." Er fixierte den irrwitzig kleinen Borgwürfel, der auf dem Hauptbildschirm wiedergegeben wurde. "Diese hirnverbrannte Idee war nicht von Arrain tr'Cara, sondern von mir", meinte Giellun beleidigt. "Aber wenn Sie nicht wollen, müssen Sie keine bunten Klötzchen verwenden." Dass Sovek stattdessen vorgeschlagen hatte, die Borg mit Rezepten für alkoholische Getränke abzulenken, behielt Giellun lieber für sich. Und er merkte selber, dass er sich gerade anhörte wie ein kleines Kind, dem seine Schulfreunde gesagt hatten, du bist echt blöd. Er riss sich zusammen und bemühte sich um einen sachlicheren Tonfall. "Meiner Meinung nach ist das Echo am wichtigsten. Wenn Sie da eine Idee haben, fangen Sie einfach an. Die Frequenz können Sie später noch einstellen, sobald wir sie haben. Ich kümmere mich darum." "Nutala", wandte sich Giellun dann an die Pilotin, "haben Sie einen Vorschlag, wie wir an die Hyperlink-Frequenz der Borg kommen können, ohne dass sie merken, dass sie abgehört werden?" Nutala zuckte zusammen, sie hatte darauf gehofft den Befehl zubekommen hier zu verschwinden, aber nun entwickelte sich alles zu einem Himmelsfahrtkommando. Sei wollt doch nur hier weg ... "Also, wenn ich mich richtig erinnere ..." Nutala sucht in ihrem von Panik geleerten Gehirn eine Antwort "Geht das nur, wenn man im Borgwürfel direkt einen Knoten anzapft. Alle Funkfrequenzen werden von den Borg überwacht und können gestört werden, nur eine abhörsichere Kabelverbindung kann einen Erfolg ermöglichen. Vorausgesetzt, die Borg lassen einen an ihrem Gehirn herumfummeln ohne das sie einen sofort Töten." Dann sagte sie ganz langsam ... "Es wird also jemand an Bord des Würfels gehen müssen!" Rabhan zuckte zusammen, als er Gielluns Antwort hörte. Der Tonfall unterstrich nur zu deutlich, was er von Rabhans Mutmaßung hielt, die Idee stamme von Sovek. Das hatte er nun nicht gewollt. Aber wer konnte auch schon ahnen, daß diesmal ausgerechnet der Kommandant des Schiffes auf eine solch abstruse Idee kam! Rabhan war schon drauf und dran, sich zu erklären und zu entschuldigen, als Giellun sich wieder gefangen hatte und bereits weiterplante. Entschuldigungen hatten jetzt keine Zeit; es galt, den Borg entgegenzutreten. Während Nutala den Auftrag bekam, machte Rabhan sich nun unverzüglich daran, seine Idee zu verwirklichen. Hoffentlich ließ ihn der Bordcomputer nicht ausgerechnet jetzt im Stich! Er reservierte sämtliche Ressourcen, die für den Schiffsbetrieb nicht unbedingt vonnöten waren, für sich und begann dann mit den Grundkonfigurationen. Nebenbei lauschte er Nutalas Ausführungen, die für die Durchführung seines Planes mit entscheidend waren. Ihre Antwort klang vernünftig, doch schien ihr einiges an Erfahrung mit der Technik der Borg zu fehlen. Es war ihr nachzusehen, weil ihr Job nun einmal der war, das Schiff zu steuern und dies selten Kenntnisse in Borgtechnik verlangte. Ohne den Kopf zu heben, erwiderte Rabhan: "Es muß sich niemand auf dem Borgschiff herumtreiben, um dort Gehirne anzuzapfen. Es würde reichen, einen Borg hierher zu bekommen, dadurch wird die Verbindung mit dem Kollektiv nicht unterbrochen und wir könnten hier viel eher mit einem von ihnen fertig werden. Es braucht einen exakt konfigurierten Transporter mit einem eng begrenzten Transportfeld, der mit den Frequenzen der Borgschilde übereinstimmt. Ich könnte das erledigen, aber zuvor muß ich..." Er brach ab, als ihn eine Fehlermeldung auf seinem Monitor ablenkte. Irgendwo in der zuletzt geschriebenen Programmzeile mußte er sich vertan haben und er sah nicht auf Anhieb, wo das sein konnte. Erneut brach ihm der Schweiß aus. Er mußte sich unbedingt konzentrieren! Hier ging es nicht darum, eine einfache Holofigur zu erschaffen... "Ich kann jetzt nicht unterbrechen; die Zeit wird auch so schon knapp genug." Nutalas Flucht Instinkt wurde geweckt und da er sich nicht austoben konnte, geriet sie in Wut. "Sie wollen einen Borg an Bord holen? Das würde das ganze Schiff gefährden! Wenn sie sich bei dem Versuch den Borg zu kontrollieren ebenso mal vertun, wie bei der Programmierung ihres Programms, sind wir alle verloren. Und ja, ich habe das Ping der Fehlermeldung gehört!" "Es bräuchte so oder so auch ein gutes Timing", meinte Giellun nachdenklich. "Wenn wir beamen, egal in welche Richtung, haben wir keine Schilde. Das Zeitfenster muss also sehr kurz sein, und die Schilde direkt danach wieder oben..." Er dachte darüber nach und kam dann zu dem Schluss: "Es wäre mir lieber, wenn wir eine Drohne hierher holen. Dann müssen wir nur einmal beamen. Wenn der Hyperlink dadurch nicht unterbrochen wird, dass die Drohne bei uns an Bord ist, können wir die Borg bequem von hier aus infizieren. Und wir müssen die Drohne ja schließlich nicht zurückgeben. Wenn wir mit ihr fertig sind, töten wir sie und gut ist!" Nutala standen alle Haare zuberge bei dem Plan, sie musste sich schnell etwas ausdenken oder SIE würde hier noch draufgehen. "Wir könnten auch ein Shuttle benutzen, um das Schild der Borgs zu durchfliegen und dann einen zu entführen. So würde die Drolae nicht gefährdet." Rabhan warf einen überraschten Blick in Richtung Giellun. Sicher, es ging hier nur um Borg und es ging im Zweifel um die eigene Existenz, doch diese Kaltblütigkeit, die mit seinem letzten Satz zum Vorschein kam, traf Rabhan unvorbereitet. Beinahe tat ihm sein eigener Vorschlag leid... aber nur beinahe. War es nicht eher ein Akt der Gnade, diese unwürdige Existenz im Dienste des Kollektivs zu beenden und damit eventuell sogar einen größeren Schaden anzurichten? Und war das Leben nicht einfach gewesen, als er sich lediglich um Verhaltenssubroutinen und Bewegungsabläufe von Holofiguren Sorgen machen mußte? Wenn sie falsch funktionierten, konnten sie ihn wenigstens nicht umbringen. Er hatte den Fehler in der Programmzeile gefunden und korrigiert, doch noch immer war so viel zu tun... Es würde noch eine halbe Ewigkeit dauern, bis er eine erste Simulation durchlaufen lassen konnte. Und für mehr - wenn überhaupt - würde keine Zeit bleiben, es mußte einfach funktionieren. "Trotzdem wäre mir wohler, wenn wir ein Impfmittel gegen Naniten hätten. Ich schlafe zu gern im Bett, statt mich in eine Zimmerecke zu stellen.", murmelte er. > "Falls wir das überleben, wird er es sein, der den Sanitätsdienst in > Anspruch nehmen muß.", murmelte er. Aidoann ließ sich Zeit mit iherer Antwort, da sie an dem, was nun alles passierte und gesprochen wurde, sehr interessiert war. Yaros hatte Recht, es war einfach wichtig, dass nun alle an einem Strang zogen, wenn sie diese bedrohliche Situation einigermaßen heil überstehen wollten. "Wen meinst Du damit? Sovek? Er verhält sich mal wieder ziemlich daneben. Ich weiß nicht, ob ich so ruhig hätte bleiben können. Aber er (sie sah zu Giellun hinüber) macht seine Sache gut, oder?" Trotzdem hatte sie bei allem, was sie hörte ein sehr ungutes Gefühl. Es gab soviele unsichere Faktoren... "Hmmm.", brummelte er als erste Antwort. Eigentlich hatte etwas in ihm Lust, Sovek höchstpersönlich vor die Tür des Borgschiffes zu schleifen, anzuklopfen und dann wieder zu verschwinden. Oder sollte er sich selbst vor die Tür stellen? Dann konnte er wenigstens etwas unternehmen, anstatt hier auf der Brücke herumzustehen und darauf zu warten, als Siebter von Elf oder so zu enden. Wie auch immer sich die Situation darstellte, sie wurde immer noch schlimmer durch Hilflosigkeit. "Seine Beherrschung ist bemerkenswert. Ich hätte Sovek höchstpersönlich in die Abschußrampe befördert.", fuhr er dann mit der Antwort fort. Er deutete mit einer Kopfbewegung auf den armen Caileac, der schon seit einiger Zeit keinen Ton mehr über die Lippen bekommen hatte. Für jemanden, dem die Borg nie persönlich begegnet waren, mußten Phantasie und Gerüchte beängstigende Szenarien bereithalten. "Ich denke, ich sollte ihn mit auf die Krankenstation mitnehmen, um... nun, uns vorzubereiten auf was immer uns erwartet. Kann nicht schaden, wenn sämtliche Scanner auf Nanitenerkennung justiert sind. Und vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um eine größere Waffe als ein Skalpell bei sich zu tragen. Was ist mit Dir? Für Dich gibt es keinen richtigen Einsatzort, zu dem zu gehen und Dich auf irgendwas vorbereiten kannst. Bleibst Du hier zur Unterstützung, soweit Du sie geben kannst?" ---[ Kampfhandlung zwischen Borg und Sternenflotte ]--- Es gab nichts schlimmeres für einen Angreifer, wenn der Angegriffene seine Schwächen kannte. Der Borg-Kubus wurde vom Sternenflottenschiff handlungsunfähig geschossen. Aber auch auf dem Sternenflottenschiff sah es nicht besser aus. Nachdem letzten Schuß auf dem Kubus, brachen alle Systeme aus. Die Notsysteme konnten nun nicht mehr die Enterung durch die Borg verhindern. Anders als bei einem Borg-Kubus, konnte sich das Sternenflotten-Schiff nicht auf die schnelle selbst reparieren. ---[ Auf dem Borg-Kubus ]--- Es gab nichts schlimmeres, wenn ein getarntes Schiff glaubte, für jeden unsichtbar zu sein. Die Borg-Sensoren registrierten ein kleines, unwichtiges und primitives romulanisches Schiff, das für sie keine Bedrohung darstellte. Aber neugierig waren sie schon auf die Romulaner, die nicht ahnten, was da auf ihrem Schiff beamte. ---[ Auf der ChR Drolae ]--- >> Brücke / Deck 1 << Nutala kaute nervös auf ihren Krallen herum. Ihr war überhaupt nicht wohl hier, sie wollte hier weg. "Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache hier, wir sollten hier sofort verschwinden!" Nutala beobachtete das Borgschiff sehr genau, immer bereit die Drolae schnell von hier weg zu bringen, gleichzeitig steuerte sie das Schiff durch das Weltall. Da die Drolae getarnt flog, konnte sie keine Schilde einsetzen und das erforderte ihre ganze Aufmerksamkeit. Wenn sie auch nur einen Asteroiden übersah und er die Drolae treffen würde, konnte es mit ihr aus sein. Und das wollte sie ja nicht. Also korrigierte sie immer wieder den Kurz des Schiffes. Bis, bis zu dem Moment, indem das Schiff nur noch einen Kurz kannte. Direkt auf das Borgschiff zu! "Äh, wir haben ein Problem ... Wir fliegen das Schiff nicht mehr selber!" Nutala sah mit entsetzen, dass die Entfernung zwischen ihnen und dem Borgs immer geringer wurde. Die Drolae widersetzte sich aller ihrer Versuche den Kurz zu ändern. "Riov, wir haben ein Problem Ich kann das Schiff nicht mehr steuern. Ich empfehle die Evakuierung und flucht mit den Shuttels!" Nutala sah sich auf der Brücke um, sie sprang so ungern als erste auf, um um ihr leben zu rennen. Das sah immer so feige aus. >> Hangardeck / Deck 4 << Nachdem die Drohne 4 von 16 FNA Francois Lecomté aus der Regeneration aufgewacht war, wurde sie auf ein störendes Flugobjekt transportiert. Das Raumschiff Drolae, besetzt mit einem zusammengewürfelten Haufen aus Romulaner und anderen Spezies, wurde vom Borgwürfel als nicht gefährlich eingestuft, aber als Ressource für einige ausgefallene Borgdrohnen angesehen. Somit durfte Francois als 'Fänger' durch die Drolae wandern und kräftig assimilieren, obwohl ihm der Sinn nach anderem gestanden wäre, wenn er noch so könnte wie er wollte. Doch so materialisierte er auf dem Hangardeck der Drolae hinter einem Haufen aufgestapelter Transportkisten und setzte seinen Weg fort, um den nächstbesten, den er antraf dem Kollektiv beizufügen. >> Krankenstation / Deck 1 << Eine zweite Drohne wurde in die Krankenstation der ChR Drolae gebeamt. Der ehemalige Klingone konnte zu 'Lebzeiten' nichts mit einer Kranken- station anfangen und als Drohne schon gar nicht. Er stellte eine Primitive Ausstattung fest. Bleistifte und Papier, statt PADD. Etwas ungeschickt lief der Ex-Klingone durch den Raum, auf der Suche jemanden zu assimilieren. *klirr* Das waren mal ein Mikroskop, das jetzt in diversen Einzelzeile den Boden zierte. >> Hangardeck / Deck 4 << Die Borgdrohne stampfte durch den Hangar. Eigentlich hätte es Alarm geben müssen, doch die Borgs hatte da so ihre Methoden die Überraschung hinauszuzögern für die zukünftig zu assimilierenden. Doch der Bewegungssensor im Hangar sprach an und das Licht im Hangar flackerte auf und auch eine kleine Meldung auf der Brücke wurde ausgegeben. >> Brücke / Deck 1 << Nutala schrak zusammen, als sie die Meldung erblickte. Panisch stammelte sie ... "Das Licht im Hangar ist gerade angegangen ..." > Waffe als ein Skalpell bei sich zu tragen. Was ist mit Dir? Für Dich > gibt es keinen richtigen Einsatzort, zu dem zu gehen und Dich auf > irgendwas vorbereiten kannst. Bleibst Du hier zur Unterstützung, soweit > Du sie geben kannst?" "Ja, ich würde gern hier bleiben, möchte aber trotzdem einen Disruptor bei mir haben. Weisst Du, wo ich einen bekommen kann? Ich möchte mich nicht ausschließlich auf mein Kaleh verlassen müssen." Bei diesen Worten lächelte Aidoann Yaros noch an, aber dann kamen die Katastrophenmeldungen von Nutala und sie wurde bleich* "Ich glaube, ich brauche jetzt DRINGEND eine Waffe! Gehst Du alleine zur Krankenstation oder soll ich Dich begleiten? Wir sollte jetzt besser immer zu zweit unterwegs sein, oder?" Rabhan bekam am Rande durchaus mit, daß die Pilotin nervös wurde. Doch seine derzeitige Aufgabe nahm seine Konzentration so sehr in Anspruch, daß er ihr nur mit halbem Ohr zuhörte. Irgendwas von "weg" und "Schiff steuern" und "Shuttles"... Es dauerte, bis die wahre Bedeutung dieser Satzfragmente sich in seinem Bewußtsein zusammenbauten, so daß er ihre Intention verstand. Nur kurz sah er auf, um die Katze anzufahren: "Dann schlage ich vor, Sie versuchen, die Kontrolle wieder zurückzubekommen! Lassen Sie sich so einfach das Steuer aus der Hand nehmen?" Gleichzeitig ließ er eine erste Simulation berechnen. Es würde noch Zeit in Anspruch nehmen, doch ein gutes Stück war geschafft. Yaros lächelte unwillkürlich zurück, doch die Meldungen Nutalas erwuchsen sich allmählich in eine ausgewachsene Katastrophe. "Entweder verursachen Soveks Reparaturversuche wieder die seltsamsten Effekte... Oder wir haben Besuch.", sprach er seine Gedanken aus. Und dann machte er eine Wandlung durch, die ihm in dieser Situation nur zu gelegen kam. Sollten die Borg bereits irgendwie an Bord gelangt sein, gab es etwas zu tun. Die Hilfslosigkeit hatte ein Ende. Die diffuse Angst und die erdrückenden Erinnerungen verschwanden und hinterließen eine nüchterne Klarheit, die sich vor allem durch Adrenalin aufrecht erhielt. Yaros hatte noch keine Ahnung, was er tun würde, wenn ihm tatsächlich ein Borg begegnen sollte, doch eines war sicher: Er würde endlich etwas tun können. "Wir werden zu dritt sein, er kommt mit.", deutete er auf Caileac, "Und dann suchen wir die nächstgelegene Waffenkammer auf; es ist nicht weit. Wir sollten alle in der Lage sein, uns zu verteidigen. Kommt." Ohne zu kontrollieren, ob Aidoann und Caileac ihm folgten, verließ Yaros die Brücke und betrat den Turbolift, um dort auf die anderen beiden zu warten. "Krankenstation! Wenn es sich irgendwie einrichten läßt, sollte keiner von uns allein unterwegs sein, richtig. Aber noch etwas ist wichtig: Meldet alles, was euch irgendwie komisch, fremd oder irgendwie anders vorkommt. Wir müssen damit rechnen, daß uns die Borg hinter der nächsten Ecke auflauern - wenn nicht, schadet es zumindest nicht, wachsam zu sein. Und deshalb muß jeder von allen Vorgängen hier an Bord unterrichtet werden. Das ist lebenswichtig." Nein, Nutala lies sich nicht gerne die Kontrolle aus ihren Krallen nehmen, doch Lebensmüde war sie nicht. Ihr Plan das Schiff zu verlassen, konnte sie aber nun vergessen, offenbar waren die Borg im Hanger und blockierten ihr den Weg zu dem Shuttle. So ein Mist. Neugierig beobachtete sie die anderen und das beginnende ausschwärmen um in den sicheren Tod zu laufen. Da viel ihr Sovek ein. Die beiden wusten noch nichts von den Borg. Ihre Hand bewegte sich zu dem Feld mit der die Internen Kommunikation gesteuert wurde, um Sovek zu rufen. Doch dann zögerte sie. Warum eigentlich? Nagut, was war schade um SIE, aber sie hatten sich eh nie sonderlich nähe gestanden. Nutala beschäftigte sich nach diesen Gedanken mit anderem. Sie versuchte ein Bild vom Hangar zu bekommen, sie wollte wissen, was mit dem Shuttle war. >> Torpedokontrollraum / Deck 3 << "Hören Sie was?" Fragte Sovek seine Kofferträgerin und atmete tief ein. "Richtig. Sie hören nichts. Deswegen liebe ich diese Stille hier. Hier kann man die Seele baumeln lassen und in aller ruhe Sensoren reparieren und konfigurieren." Erklärte er ihr die Unordnung im Torpedokontrollraum, und widmete sich dann um das Problem in der Abschußröhre. "So, du dummes Ding du. Du willst also nicht die Drolae verlassen," redete er zur steckengebliebenen Sonde und krabbelte zu ihr in die Röhre. Livna hörte aus der Abschußröhre ein paar dumpfe Schläge. Der Cheftechniker hatte vergessen Werkzeug mit zu nehmen und versuchte jetzt mit gezielten Tritte mit den Fußsohlen die Sonde zu bewegen. Im Takt mit den Tritte sagte Sovek: "Be - weg - dich - du - Mist..." Nach dem letzten Wort, hörte man nichts. Stille. Unendliche Stille. >> Brücke / Deck 1 << Nutala aktivierte die Kameras im Hangardeck und suchte den Eindringling. Sie hatte einen heiden Respekt vor den Borg und nun war ihr auch noch die Fluchtmöglichkeit mit ihrem Shuttle versperrt. Sie brauchte unbedingt einen Plan B. Bei ihren nervösen Gedankenspielen verpaste sie es Sovek mal eben ins All zuschießen. Sie würde das bestimmt irgendwann bemerken und sich ärgern. Ach ja, wo waren eigentlich ihre Waffen? >> Torpedokontrollraum / Deck 3 << Livna blieb zunächst stehen und fasste nichts an, genau wie Sovek es ihr befohlen hatte. Sie kam sich ein bisschen dämlich vor. Von da, wo sie stand, konnte sie überhaupt nicht sehen, was Sovek da drin in der Röhre machte. Und außerdem hielt sie immer noch den Werkzeugkoffer in der Hand. Allmählich wurde er ihr schwer. Brauchte Sovek das Zeug denn überhaupt nicht? Die Geräusche aus der Röhre und das, was Sovek dazu brabbelte, klangen jedenfalls nicht besonders professionell. Aber dann hörte Livna auf einmal überhaupt nichts mehr. Nach ein paar Sekunden wurde ihr die Stille unheimlich. "Arrain tr'Cara?" rief sie - nicht allzu laut - von da, wo sie stand. Nichts. "Arrain tr'Cara!" Schon etwas lauter. Immer noch nichts. Wollte der Typ sie verarschen? "Arrain tr'Caraaaaa!!!!" Ups... Das hatte jetzt entweder ziemlich sauer oder ziemlich panisch geklungen. Wenn sie so weitermachte, würde Sovek sie für eine hysterische Tussi halten. Livna beschloss, nicht noch einmal zu rufen. Stattdessen ging sie zu der Röhre, stellte den Werkzeugkoffer davor ab und schaute hinein. Drinnen war es so dunkel, dass sie überhaupt nichts erkennen konnte. "Brauchen Sie vielleicht irgendwas aus dem Koffer?" fragte Livna so professionell, wie sie konnte. Aber im Kontrast zu ihrem Gebrüll von gerade eben klang das eher lächerlich. Es dauerte nicht lange bis Livna eine Antwort vom Cheftechniker erhielte. Sie erhielte ein leises langgezogenes "Nein" zurück. Ein paar Sekunden später sah Sovek aus der Röhre und kletterte hinaus. "Die Sonde ist wieder frei," sagte er zu ihr und ging zur Abschuß- Kontrollkonsole. "Ich werde die Sonde zurück zur Ausgangsposition stellen und erneut starten. Na, nu?" Sah Sovek irritiert auf die Konsole. "Wo fliegt den Nutala die Drolae hin? Oh, oh, ich glaube, das mit der Sonde hat sich erledigt." Sovek's Finger flogen über die Konsole. Man sah wie die Sonde aus der Röhre entfernt und ins Sondenregal abgelegt wurde. Auf einer Konsole auf der Brücke konnte man feststellen, das die Plasma-Torpedos startklar gemacht wurden. "Hören Sie bitte nie wieder einfach auf zu reden", meinte Livna, "das jagt mir Angst ein." >> Brücke / Deck 1 << Der Hauptbildschirm teilte sich, als die Aufzeichnungen aus dem Hangardeck hereinkamen. Die eine Hälfte zeigte jetzt die Drohne, die hinter ein paar Kisten hervorstakste und auf das Schott zuhielt, das das Hangardeck vom Inneren der Drolae trennte. Giellun spürte, wie es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief. Sich Bilder von Borg in der Datenbank anzuschauen war das eine, aber einen echten Borg zu beobachten, der sich nur ein paar Meter unter ihm befand, war definitiv etwas anderes. "Nutala, Tarnvorrichtung deaktivieren und Schilde hoch", sagte Giellun so ruhig wie er konnte. Es war ein nichtssagender Routinebefehl, aber ihn auszusprechen verringerte seine Panik wenigstens ein bisschen, weil er das Gefühl hatte zu handeln. Hatte er sich nicht vor wenigen Minuten noch gewünscht, sie könnten einen Borg an Bord holen, um die Hyperlink-Frequenz des Kollektivs auszulesen? Nun, da war jedenfalls einer, wenn auch unter bedrohlichen Umständen. "Sie kümmern sich darum, uns von dem Traktorstrahl loszueisen", sagte Giellun an Nutala gewandt, während er selbst auf dem Sitz vor der taktischen Konsole Platz nahm. "Arrain tr'Amien, ich werde versuchen, den Bastard zu ein paar Anpassungsleistungen zu zwingen. Versuchen Sie dabei, seine Frequenz auszulesen." Die Kamera zeigte keine weiteren Personen im Hangardeck an außer dem Borg. Giellun verriegelte beide Schotts manuell - das nach außen zum All hin und das nach innen zum Schiff. Dann begann er, mit dem Faktor der künstlichen Gravitation in dem Raum zu spielen. Stärker, schwächer, vom Boden an die Decke und an die Wände. Er tippte ein, was immer ihm unter die Tasten kam. Einer spontanen Idee folgend, nahm er den Regler für die Lebenserhaltung dazu und fuhr den Sauerstoffgehalt in der Luft um 70% herunter. Nutala rückte sich auf ihren Sessel zurecht und fing an ihre Tastatur zu bearbeiten, als würde ihr Leben davon abhängen. "Tarnvorrichtung ist aus und Schilde sind Aktiviert. Ich habe das Schiff wieder unter Kontrolle. Damit haben sie nicht gerechnet. Ich beginne mit Ausweichmanöver." Und ab nun tanzten die Sterne auf den Bildschirmen, die den Raum vor der Drolae zeigten. Die kleine Drolae drehte und zappelte wie eine Maus die vor einer Katze floh. Ja das konnte Nutala, hatte sie das doch schon oft genug bei ihrer Beute gesehen. Nun zahlten sich die Stunden des Quälens und Folterns ihrer Opfer endlich für sie aus. >> Hangardeck / Deck 4 << Inzwischen war Francois gemächlich zum Schott gegangen und wunderte sich kurz, dass dieses nicht aufging. Die zweite Drohne, die ausgeschickt worden war, befand sich noch immer an Bord, das zeigte die Verbindung im kollektiv. Wo war der Nachschub an zu Assimilierenden? Anscheinend hatte das Schiff Probleme mit der bordinternen Schwerkraft, denn zwischendurch verlor Drohne 4 kurz den Kontakt zum Boden. Automatisch magnetisierte Francois seine Schuhe und haftete nun am Boden. Da die Kisten im Hangar lediglich gestapelt waren, flogen diese nun putzmunter im Hangar zur Decke hoch und schlugen dann krachend auf den Boden auf. Ein paar weniger stabile Frachtbehälter zerbrachen und der Inhalt verteilte sich nun je nach Konsistenz springend, krachend oder mit schmatzendem Geräusch im Hanger. Mit einem *flirr* sprang der Schutzschild um den Borg an um ihn vor UFOs zu schützen. Er war im Augenblick so eingestellt, dass er ihn zwar nicht vor Energiewaffen schützen würde, aber ein Schutz vor tatsächlichen Gegenständen war gerade viel angesagter. Francois bemerkte, dass der Sauerstoff geringer wurde und passte das Tempo seiner Bewegungen sofort dem geringen Sauerstoffnieveau an. Er verlangsamte seine Bewegungen noch mehr und die Drohne fing an die Abdeckung zu dem Schott abzunehmen und auf den Boden zustellen. Er stellte seinen magnetisierten Schuh darauf. Da 4 von 16 keinen der überaus praktischen Cyborgarmprothesen hatte, musste er erst Werkzeug aus seinem Panzer fischen und dieses dazu verwenden die Kabel neu zu verbinden. Es würde nicht lange dauern und er hätte die Blockade des Schotts überwunden. >> Brücke / Deck 1 << > "Arrain tr'Amien, ich werde > versuchen, den Bastard zu ein paar Anpassungsleistungen zu > zwingen. Versuchen Sie dabei, seine Frequenz auszulesen." "Ich tue mein Bestes.", antwortete Rabhan, ohne seinen Blick von den Anzeigen vor ihm zu heben. Die Simulation lief noch, deshalb versuchte er parallel dazu, Gielluns Befehl nachzukommen. Und erst, als er automatisch damit angefangen hatte, wurde ihm urplötzlich etwas bewußt, das zunächst an ihm vorbeigelaufen war: Es waren Borg an Bord! Nutalas Worte und das eiskalte Prickeln in seinem Nacken bekamen auf einmal einen angsteinflößenden Zusammenhang. Bevor ihn diese Erkenntnis nun endgültig ablenken konnte, konzentrierte er sich verbissen auf seine Aufgaben; behielt die Simulation im Auge und suchte eine Verbindung zum Hyperlink. Er scannte sämtliche Signale, die das Schiff verließen und verglich sie mit denen, die es erreichten. Wenn er diese beiden Richtungen abgleich, fand er irgendwann übereinstimmende Frequenzen, die nur den Borg gehören konnten. Ohne seine Arbeit zu unterbrechen, wandte er sich an Giellun: "Die Simulation sieht vielversprechend aus. Wenn wir das Programm noch brauchen, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um es zu testen." >> Krankenstation / Deck 2 << Die Krankenstation dieses Raumschiffes mußte definitiv aufgewertet werden. Das sagte ihm die vielen Stimmen in seinem Kopf. Da es keine Personen, nicht mal Kranke, zu assimilieren gab, so fing der klingonische Borg an, die Systeme der Drolae so zu ändern, das ein Borg Effizienz damit arbeiten konnte. Seine Nanoröhren fuhren aus und durchbohrten die Oberfläche einer medizinischen Konsole. In der Krankenstation fingen die Lampen an zu flackern. Es wurde im Raum dunkler und die Raumtemperatur stieg an. Es wurde so warm, wie auf einen Borgschiff. Die medizinische Konsole änderte sich. Die romulanischen Schriftzeichen wurden durch die Borgschrift ersetzt und die Konsole wuchs in die Höhe. Sie erreichte sehr schnell die Decke der Krankenstation. Schräg gegenüber, über der Krankenstation, lag auf Deck 1 die Brücke. Die Borgtechnik breitete sich aus und erreichte bald den Boden der Brücke. Es war nicht die Bodenheizung die dafür sorgte, das es auf der Brücke immer wärmer wurde. >> Turbolift / Deck 1 > Krankenstation / Deck 2 << > Ohne zu kontrollieren, ob Aidoann und Caileac ihm folgten, verließ > Yaros die Brücke und betrat den Turbolift, um dort auf die anderen > beiden zu warten. > "Krankenstation! Wenn es sich irgendwie einrichten läßt, sollte keiner > von uns allein unterwegs sein, richtig. Aber noch etwas ist wichtig: > Meldet alles, was euch irgendwie komisch, fremd oder irgendwie anders > vorkommt. Wir müssen damit rechnen, daß uns die Borg hinter der > nächsten Ecke auflauern - wenn nicht, schadet es zumindest nicht, > wachsam zu sein. Und deshalb muß jeder von allen Vorgängen hier an > Bord unterrichtet werden. Das ist lebenswichtig." Der Turbolift hatte sich in Bewegung gesetzt, die Nervosität in der kleinen Kabine war schon fast greifbar. Yaros knabberte an seiner Unterlippe, was diesmal jedoch kein Zeichen von Aufregung war. Nein, er fühlte sich ruhig. Ruhig und konzentriert und viel zu gespannt, um Angst zu empfinden. Sie konnten in ihrer derzeitigen Situation nicht wissen, was sie erwartete, wenn die Turbolifttür sich wieder öffnete. Wurden sie eventuell erwartet? Yaros hatte keine Ahnung, wie die anderen beiden reagieren würden. Selbst wenn Caileac ebenfalls auf einem Schiff unterwegs gewesen war und mit Sicherheit der einen oder anderen Gefahr ins Auge geblickt hatte, war dies bereits zwanzig Jahre her und Yaros hatte ihn in den letzten Monaten kaum im Einsatz erlebt. Und Aidoann... Auch wenn sie sich allmählich an ihren Aufenthaltsort gewöhnte, war sie noch immer unerfahren und konnte einem Überraschungsmoment zum Opfer fallen. Zwei Unsicherheitsfaktoren. Der Turbolift kam zum Stillstand, die Türen öffneten sich quälend langsam. Kein Borg, kein anderer ungewohnter Anblick. Gut. Yaros blickte vorsichtig nach links und rechts in den Korridor - nichts zu sehen. Er zog sich wieder zurück und sah die anderen beiden an. "Noch irgendwelche Einwände, Ideen oder Fragen? Dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt." Die ganze Zeit über fühlte sich Aidoann, als hätte man ihr die Sauerstoffzufuhr abgedreht. Sie konnte nicht denken vor lauter Panik und hatte gleichzeitig das Gefühl, neben sich zu stehen. Die Frage von Yaros holte sie ein wenig in die Realität zurück und sie wollte schon gerade gewollt locker antworten, als sich ihre sämtlichen Nervenenden bemerkbar machten... "Yaros," flüsterte sie, "es ist etwas Fremdes in der Nähe... SEHR nah." Sie versuchte sich auf das Gefühl einzulassen und zu orten, woher es kam. Dann ging sie mit vorsichtigen Schritten los - in Richtung Krankenstation... Yaros seufzte, als Aidoann davonschlich. "Sag mir, wenn es neben Dir steht.", murmelte er mehr für sich selbst. Da war es wieder.. Gerade noch hatte er deutlich gemacht, daß es keine gute Idee war, allein durch die Gegend zu strolchen, schon lief sie davon. Kurz machte er Giellun mit einer Geste klar, daß er folgen sollte und ging dann Aidoann hinterher. Als er mit ihr auf einer Höhe war, deutete er den Korridor hinunter. "Dort hinten ist eine Waffenkammer. Was auch immer dieses Fremde ist, wir sollten ihm nicht völlig unbewaffnet begegnen." Auch wenn ihm nicht klar war, um was es hier ging und damit, worauf man sich vorbereiten sollte. Ein Borg? Viele? Bereits assimilierte Crewmitglieder? Plötzlich kam ihm der Gedanke, ob die Borg auch seine Haustiere assimilieren würden. Oder ignorieren? Oder als Störfaktor umbringen? Er schluckte. Allein daran zu denken, daß den beiden Tierchen etwas zustoßen würde, ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Sie waren mittlerweile bei der Waffenkammer angelangt. Kaum öffnete sich die Tür, jagte Yaros' Blick abschätzend über die dort gelagerten Waffen. Was brauchten sie? Disruptoren? Gewehre? Kalehs! Er schnappte sich einen der schmucklosen, unpersonalisierten Dolche, um sein nicht vorhandenes zu ersetzen und fügte als Erklärung hinzu: "Die Borg haben die Möglichkeit, ihre Schilde auf die Frequenzen der Schußwaffen anzupassen. Ihr müßt darauf achten, die Frequenzen manuell zu korrigieren, falls sie wirkungslos werden. Klingen wie diese hier sind die einzigen Waffen, die die Schilde jederzeit durchdringen können. Leider ist ihre Reichweite sehr begrenzt - bis ihr nah genug dran seid, müßt ihr die Augenfarbe eures Gegenübers schon nicht mehr raten. Aber es gibt euch eine weitere Chance, nutzt sie im Zweifelsfall also." Er nahm einen Disruptor an sich und kontrollierte die Energieanzeige. Er war zwar schwächer und schneller entladen als ein Gewehr, dafür handlicher und einfacher einzustellen. Tief atmete er einmal durch und sah zu, wie sich seine Finger um den Griff schlossen. Ein Anblick, der ihm nur zu sehr verhaßt war... "Schnell!", forderte er die anderen beiden auf. >> Brücke / Deck 1 << > ... Die Borgtechnik breitete sich aus und erreichte bald den Boden > der Brücke. Es war nicht die Bodenheizung die dafür sorgte, das es > auf der Brücke immer wärmer wurde. Nutala brauchte etwas, bis sie merkte das sie dabei war gebraten zu werden. "Oh, wer hat die Heizung angemacht?" fragte sie in die Runde ohne jemanden bestimmtes zu meinen und dann ... sah sie diese Veränderungen am Boden. kleine schwarze Linien zogen sich über den Boden und schrieben deutlich "WIR SIND HIER! die Borg!" Nutala quiekte und sprang auf ihren Sessel. "IIIIIIIIIIIIIIIHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH" Sie spielte das Kinderspiel "Der Boden besteht aus Lava" und darf nicht berührt werden. Bevor Giellun auch nur die Möglichkeit zur Antwort bekam, gellte ein Quietschen durch den Raum, der eindeutig aus Richtung der Pilotin kam. Kurz ließ Rabhan sich davon ablenken und sah zu ihr hin, um das gleich wieder zu bereuen. Der Anblick Nutalas, wie sie auf der Lehne ihrer Sitzgelegenheit hockte, um sich dort mit allen Krallen festzuhalten, war perfekt dazu gedacht, entweder in Panik oder in Lachen auszubrechen. Um beides zu vermeiden, begann Rabhan mit einer Situationanalyse. Nutala hatte recht, etwas passierte hier und Rabhan war bisher nur zu konzentriert bei der Sache gewesen, um es zu bemerken. Jetzt schwitzte er nicht nur ob seiner Aufgabe, jetzt wurde es wirklich saunaartig auf der Brücke. Und die Veränderungen, die den Boden betrafen... In einem Reflex zog er beide Füße hoch - um dann nicht zu wissen, wohin damit. Er würde sich nun wirklich nicht dazu herablassen, sich auf den Sessel zu stellen, auf dem er saß. Und so stellte er sie wieder beide auf den Boden, kontrollierte die Anzeigen. "Riov?", fragte er, ohne hochzublicken und versuchte, nicht panisch zu klingen. Giellun fror, obwohl ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Auf den Schrei der Katze hin hatte er sich umgedreht und sein Blick war starr auf die schwarzen Linien gerichtet, die über den Boden der Brücke krochen und mit jeder Sekunde näher kamen. DAS hatten sie nicht der Drohne im Hangardeck zu verdanken, so viel stand fest. Die hatte sich den Bord- systemen bisher nicht einmal genähert. Entsetzt begriff Giellun, dass die Borg ihn überlistet hatten, hereingelegt und getäuscht wie einen naiven Anfänger. Der Kerl im Hangardeck hatte nur für Ablenkung gesorgt, während anderswo auf dem Schiff eine andere Drohne - mehrere andere Drohnen? - ihr Zerstörungswerk längst begonnen hatten. Die Erniedrigung trieb ihm die Schamesgrüne ins Gesicht. Rabhans Stimme hörte er wie aus weiter Ferne. Erst als sein alter Kamerad ihn zum zweiten Mal ansprach, drang die Bedeutung seiner Worte zu ihm durch. Die Simulation, ja, natürlich! Jetzt wäre ein guter Moment, um sie zu testen. Wenn der Moment nicht bereits verstrichen war... "Spielen Sie das Programm auf, jetzt, sofort! Es müssen noch mehr Borg an Bord sein!!! Ich mache eine Diagnose, wo dieser Dreck herkommt!" Hastig tippte Giellun die Befehle für eine Ebene-1-Diagnose in die Konsole. Alle Stationen lieferten ein reguläres Feedback, jedenfalls noch. Alle, bis auf die Krankenstation. Dort also hatten die Borg angesetzt. Als Giellun das sah, ging ihm der A**** fast auf Grundeis. Ein Drittel seiner Crew war gerade dorthin unterwegs. Wussten Yaros, Aidoann und Caileac, dass sie ins Herz der Finsternis vordrangen? Gielluns Finger zitterten so, dass er seinen Kommunikator beim ersten Versuch nicht richtig traf. Erst beim zweiten Mal gelang es ihm. Das Gegenstück, das Yaros trug, reagierte noch. Den Elementen sei Dank. "Riov an tr'Ahmar Quissar, wo sind Sie? Es sind Borg auf der Kranken- station! So wie es aussieht, haben sie dort ihr operatives Zentrum! Bitte kommen!!!" ............ Ende der Chronik ............ ------------------------------------------------------------------------