Chronik Nr.156 vom 12.05.2008 Ort der Handlungen : Auf dem Planeten ch'Athann / Kyrene und auf der ChR Drolae ChR Drolae Bordzeit: 24.12.2375 , 09:40 Uhr bis 10:00 Uhr >>> Die Landung der ChR Drolae <<< ------------------------------------------------------------------------ --- Sternzeit 52981,9 - 24.12.2375 , 09:40 Uhr --- ------------------------------------------------------------------------ ---[ Auf der ChR Drolae ]--- >> Krankenstation / Deck 2 << "Muss ich noch etwas..." Yaros war schon weg, ehe Aidoann den Satz richtig aussprechen konnte. Sie zuckte mit den Schultern und hoffte, dass es nichts Wichtiges zu beachten gab. Sollte etwas Unvorhergesehenes passieren konnte sie ja immer noch einen Notruf abgeben. Sie räumte die Reste des Frühstücks weg und ging dann zu Rhuissa ans Biobett. Sie lag bewegungslos da und nur die Apparate zeigten an, dass überhaupt noch Leben in ihr steckte. Mit einem Mal kam Aidoann sich unendlich alleine vor. Yaros liebte Rhuissa - sogar jetzt, in diesem Zustand. 'Wer würde sich so um MICH sorgen?', seufzte Aidoann. Für Yaros musste es noch schwerer sein, als für sie. Immerhin hatte er jemanden, den er lieben konnte und die ihn wiederliebte. Auch wenn sie es ihm im Moment nicht zeigen konnte. Easgéan tauchte vor ihrem geistigen Auge auf und eine warme Welle überflutete ihren Körper. Sie kannte ihn erst so kurze Zeit und dennoch war er ihr so wichtig. 'Warum mache ich mir eigentlich so viele Gedanken um ihn. Er hat doch mehr als deutlich gezeigt, dass er keine Nähe aufkommen lassen will', dachte sie weiter. Anders war sein Verhalten nicht zu deuten. Dennoch ging er ihr nicht aus dem Sinn und sie wünschte sich sehnlichst, ihm irgendwie helfen zu können. Leider war es nun nicht möglich, zu ihm zu gehen, da sie Yaros versprochen hatte, bei Rhuissa zu bleiben. Und ihre Pflichten würde sie niemals verletzen. 'Was, wenn ihm bei der Landung etwas zustößt und sie ihn nie wiedersehen konnte?' durchzuckte sie ein Gedanke und sie spürte leichte Panik in sich aufsteigen. Verdammt, was passierte da mit ihr. 'Er ist ein FREMDER!' versuchte sie sich selber zur Ordnung zu rufen, aber auch das half nicht. 'Schon mal an Liebe auf den ersten Blick gedacht?' höhnte es in ihr. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Rhuissa zu. Selbst jetzt, wo sie so hilflos dort lag, wirkte sie noch autoritär. 'Wie ist sie wohl so als Riov? Wie ist Yaros als Partner?' Ihr fehlte an dieser Stelle die Vorstellungskraft. Sie zog sich einen Stuhl neben das Biobett und versuchte die Ereignisse der letzten Tage in ihrem Leben zu sortieren. Alles war chaotisch. Ihr Leben generell und ihr Innenleben ganz besonders... >> Brücke / Deck 1 << > auf... Haben wir Hinweise darauf, daß hier eine rihannische Kolonie > gewesen ist? Ich habe hier Anzeigen, die darauf hinweisen könnten, > daß... Rihannsu anwesend sind. Es sei denn, ich bin auf eine Spezies > gestoßen, deren Vitalwerte den unseren verdammt nah kommen." > Etwas ratlos blickte er auf. "Rihannsu?" Fragte Sovek nach und tippte auf das Display, welches in der Armlehne eingebaut war. "Das kann nicht sein. Laut Computer- Datenbank sind wir das erste romulanische Raumschiff in diesem Sektor. Nur ein Raumschiff von uns war in der Nähe. Sie wurde im Nachbar-Sektor als verschollen registriert und das war vor 20 Jahren. Die Galae macht keine Fehler. Wenn es überlebende der ChR Mhi'Fhortain gibt, dann sind die bestimmt nicht auf diesem Planeten. Die Sensoren der Drolae arbeiten bestimmt wieder fehlerhaft." Sovek machte eine Notiz: Sensoren überprüfen und reparieren. "Nutala. Landung," befahl Sovek und zeigte zum Planeten, der sich auf dem Hauptbildschirm befand. Nutala wollte Sovek erst fragen, wo sie landen sollte. Auf einem belebten Marktplatz oder besser ein verschwiegendes Plätzchen im Wald. Aber sie lies das lieber und suchte sich einen Wald weit ab von jeglicher Siedlung in einem unzugänglichen Gebiet das ihr gefiel. "Ja, das ist schön Gebirgig. Dort werden wir unsere Ruhe vor diesen Wilden haben." Damit fing Nutala an das Schiff zu landen. Und da es nicht nur um ihr eigenes Leben ging, sondern auch um das ihres geliebten Schiffs, beachtete sie alle Vorschriften und achtete sehr auf die Schilde. Alarmsignale halten durchs Schiff um die Besatzung zu warnen. Bald schon hatte das Dämmerlicht der Nachtseite des Planeten sie erfast und die Drolae nutzte die Dunkelheit für einen 'Hoffentlich' unbemerkten Landeanflug. Yaros hatte sich noch über die Leistungsfähigkeit und die Zuverlässigkeit der Drolae-internen Sensoren im allgemeinen und die Fähigkeiten des Technikers an Bord im speziellen auslassen wollen, doch schneller als erwartet kam das Planetenrund auf sie zu, wurde zu grünen, braunen und grauen Flecken, die Kontinente und Gebirgszüge darstellen mochten. Wenn Yaros ehrlich zu sich war, war dies eines der unangenehmsten Ereignisse an Bord eines Schiffes - zu sehen, wie ein Planet auf sie zustürzte, immer größer wurde und näher kam und er stand nur dort und starrte aus dem Fenster, sich weit weg wünschend. Das Licht schwand, als Nutala den von ihr gewählten Landeplatz ansteuerte, der offenbar in der Nacht des Planeten lag. Nun, zumindest landete sie nicht mitten in einer Siedlung bei hellstem Tageslicht. Die Wolkendecke war dünn und lückenhaft; sie hätten ein gut sichtbares Zielobjekt abgegeben - vorausgesetzt, es gab Verteidigungsanlagen, was Yaros nicht hoffte. Allerdings waren die ja nur sinnvoll, wenn sie auch in der Dunkelheit funktionierten... "Denkt dran, die Positionslichter zu deaktivieren.", vollendete er seinen Gedanken. "Ich werde mal wieder zur Station runter. Rhuissa kann sich gerade nicht anschnallen und die Neue... naja... sie kennt sich mit Sicherheit nicht mit Landungen aus.", setzte er dann fort, schon halb von der Brücke verschwunden. Die beiden Frauen in der Krankenstation boten ihm die perfekte Gelegenheit, einen Rückzug zu machen, ohne seine wahren Absichten zur Sprache zu bringen - bloß nicht auf der Brücke zuschauen, wie der Planet so nah kam, daß man erst die Bäume, dann immer mehr Einzelheiten erkennen konnte. Der Turbolift brachte ihn rasch auf das darunter liegende Deck, zur Krankenstation selbst war es von dort nicht mehr weit. >> Krankenstation / Deck 2 << Er überwand auch die kurze Strecke rasch und stand kurze Zeit später wieder in der Tür zur Krankenstation. Mit einem penetranten Signal machte der Landungsalarm auf sich aufmerksam. Aidoann steckte wirklich noch dort, wo er sie gelassen hatte, was Yaros interessiert zur Kenntnis nahm - er hatte damit gerechnet, daß sie bereits damit beschäftigt war, Easgéan aufzustöbern. Fast automatisch glitt sein Blick über die Bio-Anzeigen über Rhuissas Lager. Noch immer hatte sich nichts verändert; nicht zum positiven, aber wenigstens auch nicht in die andere Richtung. "Wir landen. Mach Dich darauf gefaßt, daß es etwas holperig werden wird.", erklärte er kurz, bevor er zum Rhuissas Bett hinüber ging, um dort dafür zu sorgen, daß sie nicht herunterfallen konnte. Aidann stand sofort auf, als Yaros den Raum betrat. Sie half ihm mit ruhigen Handgriffen Rhuissa auf dem Biobett zu fixieren. Dabei fragte sie: "Meinst Du, wir kommen heil runter?" Nach einem kurzen Blick durch den Raum ergänzte sie: "... und wie sichern wir uns?" Sie spürte schon, dass es abwärts ging, also konnte es nicht mehr lange dauern, bis die Drolae Bodenkontakt haben würde. So sensibel, daß Yaros Geschwindigkeitsveränderungen oder Sinkflüge wahrnehmen konnte, waren seine Sinne nicht - sonst wäre ja auch seine Flucht auf die Krankenstation sinnlos gewesen. In der fensterlosen Umhüllung der Krankenstation schaffte er es mühelos, den Anblick von der Brücke zu ignorieren. Kurz kontrollierte er, ob die Fixierungen wirklich fest saßen. "Sichern können wir uns nur selbst; für uns sind keine Fixierungsmaßnahmen vorgesehen. Ich könnte Dir höchstens das zweite Bett anbieten.", grinste er. "Ich habe keine Ahnung, wie die Landung werden wird, aber die Mieze kreiste gerade noch in irgendwelchen Bergen herum. Eigentlich kann sie landen, allerdings hilft es wenig, wenn sie uns auf eine Bergspitze spießt. Die Tiere!" Yaros folgte seinem spontan Einfall und war mit ein paar schnellen Schritten beim Sumpf, um einen Blick auf dessen Bewohner zu werfen. Kopfüber an seinem Kletterseil hängend, begrüßte ihn der Wipfelwombat mit einem fröhlichen Keckern, während der Dracosaurier klein zusammengerollt unter dem Tisch lag, die Flügel schützend um den schimmernden Leib gewickelt. Er öffnete ein Auge halb, um Yaros zu mustern, ließ es dann aber wieder zufallen. "Was mach ich nur mit euch? Sie haben noch nie eine Landung mitmachen müssen, deshalb ist ihre Einrichtung auch nicht dementsprechend gesichert.", fügte er erklärend hinzu. Konnte er es riskieren, die beiden einzufangen? Und wohin dann mit ihnen? In die Transportboxen? Allein der Gedanke, einen widerstrebenden, flügelschlagenden Dracosaurier in die enge Kiste zu stecken, bereitete ihm Unbehagen. Als hätte er etwas von den drohnenden Planungen mitbekommen, erhob sich der Saurier in diesem Moment langsam, streckte sich ausführlich und musterte dann Yaros mit klaren Augen. >> Arboretum / Deck 4 << Easgéan hörte auch den Alarm und spürte kurz darauf daß es abwärts ging. Er wußte, daß es eigentlich nicht möglich war, das Anziehungsfeld des Planeten war zu weit weg und zu schwach als daß es hier draußen schon bemerkbar gewesen wäre, und das Schiff verfügte über Trägheitsdämpfer... Trotzdem war ihm als führe er ein einem schlecht gedämpften Aufzug schnell nach unten. Er mußte es sehen... Den besten blick hatte man wohl von der Brücke aus, oder von den Bereitschaftsräumen, aber er hatte noch immer keine Lust dorthin zu gehen. Eine Alternative waren die Wissenschaftlichen Labors auf dem gleichen Deck... in der Astrometriestation gab es große Bildschirme und eine Direktschaltung zu den Aussenkameras... Er war sich zwar nicht ganz sicher, ob er eine Zugangsberechtigung besaß, aber im Moment war der Alarm des Landeanfluges laut genug um einen weiteren der einen geringfügigen Einbruch meldete zu übertönen. >> Raum 9 / Deck 4 << Easgéan versuchte nur kurz die Türe zu öffnen, wie erwartet war sie in Abwesenheit eines Wissenschaftlers verschlossen. Er hielt sich nicht lange auf, nahm die Abdeckung der Kontrollen ab und schloß die Türverriegelung kurz. Glücklicherweise unterlag die Steuerung des Hauptmonitors keine so strengen Sicherheitsmassnahmen und ließ sich problemlos aktivieren und auf Aussenansicht schalten. Was Easgéan sah kam dem Bild, das er so häufig vor Augen hatte sehr nahe: Er stand, kippte dann langsam vorne über und fiel... endlos weit hinab und ohne je den Boden zu erreichen. Meist war das Bild verbunden mit Entzugserscheinungen oder depressiven Verstimmungen, jetzt war es real... Und auf seltsame Weise genoss er den Anblick. >> Brücke / Deck 1 << Yaros verschwand. "Der meint echt, das ihm Sicherheitsgurte helfen, wenn die Trägheitsdämpfer versagen! In dem Fall kann man uns alle von der Wand kratzen, egal wie sehr man sich festhält." Nutala lies das Schiff langsam Kreisen um sich die Gegend anzusehen und um einen geeigneten Landeplatz zu finden. "Hier gibt es nichts, aber auch garnichts." Nutala flog langsam, damit das unsichtbare Schiff keine Luftverwirbelungen erzeugte und suchte einen Landeplatz. Im Gebirge gab es keine brauchbare Lichtung, der Baumbestand war zu dicht. Erst im Dämmerlichtbereich fand sie etwas brauchbares. Einen Lichten Wald mit mehren Seen. Nach den Sensoren bestand der Boden aus festen Gestein und damit war er ideal. Sie suchte eine große Lichtung und landete zwischen den kleinen Bäumen an einem Seeufer. Sanft setzte das Schiff auf. "Wir sind gelandet. Deaktiviere den Antrieb." Sovek blickte auf. "Wie? Sind wir schon gelandet." Er hatte nichts mitbekommen, weil er während des Landemanövers ein paar Sensorenscanns gemacht hatte. "Das ging aber schnell." Er blickte sich um und fragte: "Wo ist den unser Doc? Hab gar nicht mitbekommen, das er die Brücke verlassen hat. Mal wieder ohne mich zu fragen oder zu bitten, ob er die Brücke verlassen darf." Auf dem Hauptbildschirm sah Sovek ein paar dunkle Objekte. "Was ist den das? Wo sind wird den gelandet? - War das ein Vogel, mit großen leuchtenden Augen? - Du, Nutala. Wir sind doch nicht mitten in einem Zoo gelandet." Nutala checkte die Maschinen durch und versuchte IHN zu ignorieren. "Nein Sovek, wir sind noch im Weltraum und das war ein Asteroid." Ab jetzt war Nutala arbeitslos, das Schiff war gelandet, jetzt gab es für sie nichts mehr zu tun. Was machte sie jetzt? >> Raum 9 / Deck 4 << Es war schneller gegangen als er erwartet hatte, und reibungsloser. Easgéan konnte sich dennoch nur schwer von dem Blick lösen, den der grosse Bildschirm ihm bot. Ein lichter Wald am Ufer eines See's irgendwo in einem Gebirge. ...und der Wald wirkte nahezu unberührt, keine aufgeforstete Nutzfläche für die Holzwirtschaft... Wald. Und bald würde er Gelegenheit haben darin herumzuspazieren... Jetzt aber ließ es sich kaum vermeiden zur Brücke zu gehen. Er deaktivierte alles verschloss auch die Tür wieder so gut es ging und machte sich auf den Weg. >> Krankenstation / Deck 2 << "Wir sollten jeder versuchen, eins der Tiere festzuhalten, während wir uns selber eine sichere Ecke suchen, wo man einigermaßen heil bleibt", antwortete Aidoann. Noch bevor sie eine Antwort von Yaros bekam, fühlte sie eine leichte Veränderung. "Sind wir schon gelandet?" fragte sie ein wenig irritiert... Es würde für Yaros ein ewiges Mysterium bleiben, wie manche Rihannsu blind bestimmen konnten, wie und wann sich das Schiff bewegte - er selbst erkannte eine Landung lediglich dann, wenn es eine Bruchlandung war. Und so sollte es ja eigentlich auch sein, dafür sorgten die vielen Dämpfer und künstlichen Schwerkraftfelder an Bord. Aber gut, offenbar war er einfach nicht empfänglich für die feinen Unterschiede. Auch, als er sich jetzt darauf konzentrierte, "fühlte" sich das Schiff für ihn nicht anders an als sonst. "Wenn das der Fall ist, brauchen wir uns weder Sorgen um uns, noch um die Tiere machen." Beinahe frustriert sah er, daß die beiden im Sumpf im Gegensatz zu ihm sehr wohl etwas wahrgenommen hatten - der Wombat hatte sich vom Seil fallen lassen, und beide schauten sich mit gereckten Hälsen aufmerksam um, als sei etwas passiert. So wirkten sie sonst nur, wenn Yaros mit einer Schale Leckereien zu ihnen in den Sumpf kam. Nun, ihnen ging es gut, jetzt mußte er sich nur noch Sorgen darüber machen, daß sie auf einem Planeten mit offenbar weit entwickelten Zivilisation gelandet waren, die partiell rihannische Lebenszeichen produzierten. Er aktivierte seinen Kommunikator. "Yaros an Brücke. Sind wir bereits unten und alles noch heil?" Er grinste. "Ich könnte nachsehen, der Computer würde Bescheid wissen. Aber die Pilotin müßte eigentlich am besten wissen, ob wir sicher auf festem Boden stehen." >> Brücke / Deck 1 << "Gute Landung." Easgéan grinste Nutala an, dann wandte er sich an Sovek. "Meld m'ch freiwillig de nähre Umgebung vom Schiff zu auf Gefahrn zu überprüfn." Sovek lächelte diebisch, denn er hatte da auch gleich eine spontane Idee. "Sehr schön, Easgéan," sagte Sovek freundlich. Er ging zu Easgéan und legte ein Arm um dessen Schulter und sagte weiter, während er Easgéan weiter zu Nutala führte: "Sie und Nutala werden die Umgebung auskundschaften. Sie beide verstehen sich doch prima und sind daher das ideale Außenthema." - In gedanken, in dunkle Gedanken: 'So werden wir Easgéan los.' - "Die Elemente mögen mit ihnen sein. Keine Angst. Ich bin hier auf der Brücke und überwache alles." Easgéan grinste Sovek an und legte auch ihm einen Arm um die Schulter. Vielleicht ahnte er was Sovek vorhatte, vielleicht war er auch einfach generell gagen alles was von diesem kam: "Ch geh allein, Nutala sollt hier bei dir bleiben, liebr Sovek... und beim Schiff... Mirha kann mitkommn... meinetweg'n dr Doc, odr wer will, Wisnschaftler wär'n gut, aber Piloten nich." Er lächelte freundlich und sehr bestimmt. Nutala sah das alles und dachte sich ihren Teil. 'Mano, keiner will mehr mit mir spielen.' Sie hatte sich schon so auf eine Jagt im einem echten Wald gefreut. Richtige Erde unter den Pfoten und echtes Blut an den Krallen. Sie musste irgend wie daraus. Nervös fing sie an sich mit ihren Krallen zu putzen. "Wir sollten als erstes die nähere Umgebung absichern." "Danach haben wir dann Zeit für die Außenhülle." "Guter, Alter und Lieber, Easgéan," sagte Sovek freundlich und klopfte ihm zwei mal auf die Schulter. Er klang so anders. Wie ein. Na, halt wie ein Riov. "Mirha muß das Schiff verteidigen, sollten wir geentert werden. Yaros muß an Bord bleiben, sollte es verletzte geben. Er muß sich auch um Rhuissa kümmern. Aidoann kann ich nicht daraus schicken. Die macht sich doch beim ersten Knacks im Gebüsch in die Hose, und Melvis trau ich nicht. Nutala ist die beste Wahl. Nutala hat das beste Gehör und ihre Augen können in der Dunkelheit mehr sehen als unsere Augen. Außerdem ist das ein Befehl, Easgéan. Weil ich der Riov bin." Nutala grinste, ja sie war die BESTE Wahl. Sovek würde nicht enttäuscht sein. Nein, es würde bestimmt lustig werden. > "Yaros an Brücke. Sind wir bereits unten und alles noch heil?" > Er grinste. > "Ich könnte nachsehen, der Computer würde Bescheid wissen. Aber die > Pilotin müßte eigentlich am besten wissen, ob wir sicher auf festem > Boden stehen." Nutala grinste und beantworte die Anfrage. "Ja, wir sind sicher UND heil gelandet. Als nächstes werden wir eine Erkundungsexpedition vorbereiten. Berieten sie sich am besten auf die Versorgung möglicher verletzte Expeditionsteilnehmer vor." Nutala grinste noch breiter und besah sich IHREN Gefährten für die Expedition. Ihr Kennerblick wanderte dabei über die verwertbaren Partien. "Ich haben ein Dream-Team zusammengestellt," fügte Sovek mit voller Vorfreude auf die Ereignisse die kommen werden hinzu. "Vielleicht werde ich doch noch Melvis zu dem Außen-Team hinzufügen." Überlegte Sovek. So würde er auch den Ex-Tal'Shiar-Offizier los werden. 'Mevis: Verschollen im Wald' würde es dann im Logbuch lauten. 'Ein Tal'Shiar verirrte sich im Walde und wurde nie wieder gesehen.' >> Krankenstation / Deck 2 << Etwas regte sich aus tiefer Dunkelheit. Ein Gefühl wie ein Erwachen aus dem Tiefschlaf. Noch wußte Rhuissa nicht wo sie war und was geschenen war. Sie wußte nicht einmal wer sie war. Sie spürte nur ein ganz langsames Erwachen ihres Bewußtseins. Nur Dasein. Noch keine bewußten Sinne, sie hörte noch nichts und sie sah nach nichts, sie fühlte noch Keine Kälte, keine Wärme, keinen Hunger. Aidoann sah Yaros an: "Ein Wunder, dass wir heil runtergekommen sind - aber die Art, wie Nutala und Sovek über die Expeditionsteilnehmer sprechen, lässt alle Alarmsignale in mir läuten." Sie wandte sich ab und ging wieder zu Rhuissas Krankenbett. "Wirst Du dabei sein? Dann solltest Du mir noch ein paar Infos bezüglich der Anzeigen geben", sagte sie während ihre Hand eine umfassende Handbewegung machte. "Ich kenne mich nicht mit allen aus und....", sie stoppte abrupt ihre Hand und beugte sich etwas vor. "Yaros, sieh Dir mal die Werte an. Ich mag keine große Ahnung haben, aber irgendwie bin ich der Meinung, als hätten sich die Werte der Gehirnaktivität verändert." sie sah fragend zu ihm hinüber... >> Brücke / Deck 1 -> Ausgang der ChR Drolae << Easgéan war ein wenig genervt. Am liebsten hätte etwas erwidern wollen wie 'ein kleines dummes Arschloch bist du' oder entwas noch schlimmeres, aber im Moment war es wohl besser die Chance zu nutzen solange er mit Yaros sprach. Er murmelte nur: "B'n untrwegs, wer mitwill muss s'ch beeiln..." und verließ die Brücke. Er suchte sich ein paar Sachen zusammen die er für hilfreich hielt, dazu gehörte auch ein Disruptor, ein Scanner, ein wenig Notfallausrüstung, wissenschaftliches Werkzeug wie Probenbehälter (auch botanische) und Geräte zur Probenentnahme und leichte Kletterausrüstung. Damit verließ er die Drolae. Wie die Schleusen funktionierten wusste er mittlerweile... >> Krankenstation / Deck 2 << "Nun, da ich sicher davon ausgehen kann, daß Sovek sich nicht selbst eingeteilt hat, bleiben noch Easgéan, Melvis, Mirha und Nutala. Mir fällt bei keiner Konstellation ein "Dream Team" ein. Und ob ich unbedingt dabei sein möchte..." Yaros verzichtete darauf, genauer bei Sovek nachzufragen. Noch sprach er ruhig. Er hatte die von Aidoann bezeichneten Werte noch nicht genauer angesehen und eigentlich war er sich auch sicher, daß sich dort nichts verändert hatte - Aidoann hatte mit Sicherheit kleinere Aktivitätsschwankungen falsch interpretiert. Doch nun stockte er und sah genauer hin. Da war doch etwas... Er kontrollierte seinen Eindruck mit einem Tricorder; einmal, zweimal. Das Ergebnis blieb dasselbe: Die Zerebralfunktionen waren teils aktiv geworden. Atemlos starrte er für einen Moment auf die Anzeigen, wagte noch nicht an eine neue Hoffnung zu glauben. "Sie steigen noch. Minimal, aber sie tun es." Hektisch warf er den Tricorder hinüber auf die andere Liege, überwand schnellstens die Distanz zu einem Schrank, um dort ein Hypospray aufzuladen und kehrte wieder zu Rhuissa zurück. Er entlud die kleine Ampulle, die Rhuissas Kreislauf anregen sollte, in ihren Arm, ließ das kleine Instrument dann dem Tricorder folgen. "Weg damit!" Die noch immer straffen Fixierungen waren ihm eingefallen. Mal abgesehen davon, daß sie ihn eventuell bei den noch nötigen Behandlungen selbst behindern konnten, erinnerte er sich an den Zeitpunkt, zu dem Rhuissa in diesen Zustand gekommen war - durchs Schiff schleichend, während der Selbstzerstörungsalarm brüllte und Ferengi den Maschinenraum zu erobern versuchten... Nach einem solchen Erlebnis irgendwo angebunden aufzuwachen, wünschte Yaros wirklich keinem, am allerwenigsten seiner derzeitigen Patientin. Darüber hinaus konnte ja nichts passieren, solange sie sicher auf der Oberfläche eines Planeten standen. Rhuissa begann erste Wahrnehmungen zu fühlen. Atem stömte in ihre Lungen und wieder hinaus. Da war ein regelmäßiger Herzschlag. Beinahe verwundert nahm sie das wahr. Die Temperatur war angenehm, sie lag. Ihre Augen waren noch geschlossen, ihre Hände blieben unbewegt, aber sie begann etwas zu hören. Geräusche, noch nichts konkretes. Doch dann erschien ihr die Geräuschekulisse vertraut. Sie gehörte an diesen Ort, es fühlte sich richtig an. Sofort nach seinem Befehl löste Aidoann die Fixierung und beobachtete jeden Handgriff von Yaros. Sie konnte förmlich fühlen, wie es in ihm aussah und hoffte inständig, dass sich seine Hoffnungen und Wünsche endlich erfüllten und Rhuissa tatsächlich erwachen würde. Sie sah mit angehaltenem Atem auf die Instrumente, auf denen sich die Werte ständig änderten und damit erahnen ließen, dass die Riov auf dem Weg zurück ins Leben war. "Es sieht gut aus, oder?" fragte sie, hauptsächlich, um die Anspannung zu lindern... Allmählich stabilisierten sich die angezeigten Werte. Noch befanden sie sich auf einem niedrigen Level, doch Yaros hatte keinen Zweifel mehr, daß sich Rhuissas Zustand zum besseren änderte - sie würde aus ihrem falschen Schlaf erwachen. "Es sieht gut aus.", wiederholte er Aidoanns Worte. Eigentlich blieb ihm vorerst nichts zu tun; er konnte nichts tun. Das Aufwachen war nun allein Rhuissas Aufgabe. Yaros bat stumm inständig darum, nicht ausgerechnet jetzt von jemandem gestört zu werden. Er fühlte nach Rhuissas Herzschlag und spürte das leichte pulsieren in ihren Adern - auch ohne diese Kontrolle hätte er gewußt, daß das Herz ruhig und gleichmäßig schlug, doch er brauchte das Gefühl, etwas zu tun, sich zu kümmern. Unwillkürlich nahm er eine Hand von ihr und wärmte sie zwischen den seinen. Wieder einmal... mit dem Unterschied, daß es nur einen Tag zuvor nichts gebracht hatte. Rhuissa begann etwas zu fühlen, das sie klar erkennen konnte. Jemand hielt ihre Hand. Vorsichtig versuchte sie darauf zu reagieren. Konnte sie ihre Finger bewegen? Sie konzentrierte sich darauf, ihre Finger leicht zu beugen. Langsam kam das Gefühl dafür zurück, das sie Finger hatte, die Erinnerung daran, wie ihr Wille zur Bewegung funktionierte, wie ihr Gehirn die Bewegung steuern konnte und wie die Sensoren ihrer Muskeln, ihrer Haut die Bewegung zurück meldeten. 'Nicht soviel nachdenken. Nur darauf konzentrieren, es einfach geschehen lassen', dachte sie. Und dann ging es, sie spürte ihre eigene Bewegung, wie sie mit ganz sanfen Druck die Hand halten konnte, die sie berührte. Ganz vorsichtig den Druck nachlassen, dann wieder ein bißchen mehr. Wieder ganz wenig nachlassen und wieder etwas mehr. Ein Zeichen setzen, das sie wach war, das sie reagieren konnte. Wer immer es war der ihre Hand hielt, er mußte es jetzt ebenfalls spüren. Yaros! Das Wort war plötzlich ganz klar. Es mußte Yaros sein. Es war so vertraut wie er ihre Hand hielt, ja, es mußte Yaros sein. Sie erkannte ihn, erinnerte sich an ihn. Konnte sie sprechen? Rhuissa ahnte, das ihr Gehirn sich erinnern mußte. Noch hielt sie ihre Augen geschlossen. Alles nach und nach, nicht alles auf einmal versuchen. Zuerst das Sprechen. Mental hielt sie inne. Nicht das Gefühl für ihre Hand, ihre Finger verlieren, unbedingt daran festhalten. Und jetzt zusätzlich ... es war anstrengend ...'wie spricht man' ... 'nicht nachdenken, einfach geschehen lassen. Körper und Gehirn werden sich erinnern.' "Yaros", kam es leise aber klar verständlich über ihre Lippen. Muskeln die sich kaum bewegten und doch dieses eine Wort formten. >> Brücke / Deck 1 << Easgéan war weg, nun war der Weg frei für Nutala und ihre Missen Hinterhältigen Gemeinen Pläne. "Sovek, sag mal, ist es Romulansich, das die Riov so künstlich am leben erhalten wird in der KS? Bei den Klingonen währe sie schon längst 'erlöst' worden." Das lies sie erst mal wirken. Langsam ging sie an Sovek vorbei und streichelte dabei seinen Rücken. "Mein Riov, ich mache mich dann auch mal fertig für die Außenmission. Und deck nicht den Abendessenstisch, es könnte sich ja was an den benötigten Sitzplätzen ändern." Nutala ging zum Turbolift, sie konnte ja so gemein sein. Sovek war sich sicher, das Nutala Easgéan in der Dunkelheit einholen würde. Easgéan hatte keine Chance zu entkommen. "Gut, meine aller beste Pilotin," schmierte Sovek der Katzendame Honig ums Maul. "Ich warte auf dich. Und bring etwas schönes mit. Was zum Spielen, zum Essen und zum Basteln [NRPG: Kinderüberraschungsei]." >> Quartier Nutala -> Landerampe / Deck 4 << Nutala schnurrte nur zu Antwort und verschwand. In ihrem Quartier suchte sie sich ihre Ausrüstung zusammen. Schutzpanzer, Jagdgewehr, Tricorder, Nachtsichtbrille und ein echt langes Messer. Dann ging sie zur Schleuse. Die Spuren waren eindeutig, Eas hatte das Schiff schon verlassen. Sie aktivierte die Com "Nutala an Sovek, Eas hat das Schiff schon verlassen. Ich werde ihm folgen. Nicht das im WAS passiert. Nutala Ende." Bedächtig schritt Nutala die Rampe herunter und betrat den Boden dieses neuen Planeten. Bodennebel stieg vom feuchten Gras auf und umspielte ihre Beine. Mit energischen Griff lud sie die Waffe durch. Der Bodennebel machte Nutala es unmöglich etwas zu sehen. Keine Fußspuren und kein Eas. Und die Reststrahlungen durch die Landung störten den Tricorder. Am liebsten währe sie wieder eingestiegen und währe ohne Eas auf der anderen Seite des Planeten gelandet. Ja warum eigentlich nicht. Sie zögerte auf der Rampe und überlegte wie sie das Sovek erklären sollte. Das er die Entscheidung für eine Verlegung des Landeplatzes traf. Dann war ehr schuld das Eas WEG war. Ja der Plan gefiel ihr. "Nutala an Sovek, der Landeplatz sieht bedenklich aus. Ich empfehle eine Verlegung um einen neuen sicheren Standort zu finden." >> Brücke / Deck 1 << Der Stellvertreter von Rhuissa hatte Melvis losgeschickt und hatte auch gerade einen Scannvorgang beendet, als Nutala rief. "Eine sehr gute Idee Nutala," stimmte Sovek voll zu. "Ich habe schon Melvis als Verstärkung zu Easgéan geschickt und du kommst auf die Brücke und fliegst uns wo anders hin. Du weißt ja, wie schnell ich einen Baum übersehe. Ich glaube ich habe schon einen besseren Landeplatz gefunden. Direkt an einen See. Da können wir auch unser Kühlwasser- vorrat auftanken." >> Vor und in der Landerampe / Deck 4 << Nutala grinste und sicherte das Gewehr. "Verstanden. Mein Riov." Damit war die Sache erledigt und sie ging zurück ins Schiff. Ihre Stiefel hatten nicht mal den Planetenboden berührt, sie hatte die Landerampe nicht mal verlassen. Fröhlich ging sie zurück auf die Brücke. ---[ Auf dem Planeten ch'Athann ]--- >> In der Nähe der Drolae << Easgéan hatte Wert darauf gelegt schnell möglichst viel Strecke zwischen sich und das Schiff zu bringen. Was für ihn wichtig gewesen war um jene abzuhängen, die ihm Sovek vielleicht hinterhergeschickt hatte sollte ihm so zum Verhängnis werden. Er war deutlich zu weit weg um die Startvorbereitungen des Schiffes mitzubekommen... Allerdings bekam er auch Melvis nicht mit, falls sie ihm folgte. Er hatte nur Augen für die Bäume, die Felsen und was alles dazwischen wuchs. Ein Teil der der permanent an ihm nagenden diffusen Sehnsucht war einem Gefühl von Freiheit gewichen, von Leichtigkeit und Ausgelassenheit. Keinen Gedanken verschwendete er daran, daß er keinen Alkohol mitgenommen hatte und auch nicht viel zu rauchen... Er rannte und sprang über die Steinigen Hänge, sammelte von einzelnen Pflanzen und Moosen Proben, von der Erde und von allem was ihm irgendwie Interessant schien... Sehr ernst nahm er es nicht, manches hatte er vielleicht auch doppelt, egal, er war für einige Momente nicht mehr in einem Schiff eingesperrt. ------------------------------------------------------------------------ ---[ Auf dem Planeten ch'Athann ]--- >> Wohnhaus von Keras << > "Nicht nötig, ich werde ihn irgendwann selbst fragen, Ist es so > schlimm mit deiner Allergie? Aber geh ruhig los, ich wollte ohnehin > noch das eine oder andere Telephonat führen." > Sie lächelte freundlich. Giellun zog eine Augenbraue hoch und konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen. Er hatte nicht ernsthaft vorgehabt, Caileas Yetans Frage auszurichten. "Bedah dann", verabschiedete er sich, und plötzlich fiel ihm auf, dass er heute vielleicht gar nicht mehr hierher zurückkommen würde. Am Abend wartete ja der Kyreniker auf ihn. Es war noch nie vorgekommen, dass Giellun bei einer Jahrestagsfeier früher gegangen war, und er hatte ein seltsames Gefühl dabei, als würde er eine unsichtbare Grenze überschreiten. Aber es machte keinen Sinn zu bleiben, wenn es nichts mehr zu sagen gab und seine Gedanken sowieso woanders waren. Er nickte Yetan noch einmal zu und ging entschlossen in Richtung Korridor und dann auf die Straße. > hatte, fuhr er fort: "... und zu ihrem Auftritt würde ich unheimlich > gerne kommen." Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: "Ich könnte ihnen > die Daumen drücken, dass alles gut klappt. Zu welcher Uhrzeit soll ich > dort sein?" "Faolchu tr'Fiacail..." Livna probierte den Namen aus. "Es ist schade, dass Sie schon 80 sind." Entsetzt bemerkte Livna, dass sie laut gedacht hatte, und hielt die Luft an. Irgendetwas Unkontrollierbares passierte mit ihrem Gesicht... 'Wie niedlich, die Kleine lief... grün???... an'. Faolchu sah irritiert und gleichzeitig fasziniert auf Livnas Gesicht. 'Dann bin ich nicht der einzige, der wirre Gedanken hat?', dachte er und versuchte sich an einem Grinsen. 'Nun, das kommt drauf an, WARUM es schade ist, dass ich schon 80 bin', erwiderte er in der Hoffnung, dass die zauberhafte Verlegenheit von Livna noch etwas anhielt. Es war so peinlich. Livna wünschte sich, der Boden möge sich auftun und sie verschlingen, aber die Chancen dafür standen denkbar schlecht. Vorsichtig riskierte sie einen Blick auf Faolchus Gesicht. Er grinste ziemlich seltsam, und Livna wusste nicht, ob er beleidigt war, ob er das Ganze witzig fand oder ob es ihm einfach Spaß machte, darauf herumzureiten. Bis gerade eben hatte sie sich vorgestellt, wie es wohl wäre, über dieses wunderbare Fell zu streicheln. Jetzt konnte sie sich auch vorstellen, einmal ordentlich daran zu ziehen. Das sagte sie aber nicht. "Ich hab mir oft vorgestellt, wie es wäre, mal jemand zu treffen, der auch halb aus einer anderen Welt kommt... Ich hätte nie gedacht, dass es mal passiert, aber immer wenn ich es mir vorgestellt habe, war er so alt wie ich... wir haben uns kennenlernt, uns amüsiert... Und jetzt passiert es wirklich, aber anders... Tut mir leid. Das war echt eine blöde Bemerkung." "Nein, Livna," Faolchu nahm ihre kleine Hand vorsichtig zwischen seine Hände, "Das war keine blöde Bemerkung. Ich kann mir gut vorstellen, wie es Ihnen geht. Bei mir war es doch ebenso... Nur, dass man es mir eben noch mehr ansieht, dass ich gewissermaßen zwischen den beiden Welten geboren wurde. Innerlich bin ich ein Rihannsu, aber was nützt es mir, wenn ich aussehe wie ein Lycana." Er lachte bitter auf: "Als Kind habe ich sogar mal versucht, mir alle Haare abzurasieren." Schon hatte er sich wieder in der Gewalt und versuchte sich an einem Grinsen. "Ihre Bemerkung braucht Ihnen also nicht unangenehm sein, ich kann das schon verstehen und...", er musste sich kurz räuspern, "auch mir tut es leid, dass ich schon so alt - zu alt - bin, um Ihren Vorstellungen zu entsprechen." Ihm fiel auf, dass er noch immer ihre Hand hielt und ließ sie nun los, nickte mit dem Kopf Richtung Kaffeeautomat und fragte: "Möchten Sie auch noch etwas trinken?" Auch er musste sich nun gewaltsam um Lockerheit bemühen. Es war wirklich zu dumm, dass dieses hübsche, ernste Mädel noch so jung war und - das kam noch erschwerend hinzu - die Tochter von Rabhan. Das erste Mal an diesem Abend wünschte er sich, er wäre nicht hierher gekommen. Er hätte sich besser an den Gesprächen der anderen beteiligen sollen, statt... 'Nein', unterbrach er seine Gedanken, 'um nichts in der Welt hätte er diese wenigen Stunden mit dieser zauberhaften, jungen Frau eintauschen mögen'. Livna nickte. Sie war froh, als er ihre Hand wieder losließ, aber sie war auch froh, dass er sie überhaupt genommen hatte. Faolchu war vielleicht nicht der Junge aus ihrem Tagtraum. Trotzdem brachte er sie so durch- einander, dass sie nicht mehr wusste, was sie eigentlich wollte und was nicht. Benommen folgte sie ihm zum Kaffeeautomaten. Sie sah dem Getränk dabei zu, wie es in die Tassen floss. "Ich finde Ihr Fell wunderschön", sagte sie leise. "Das müssen echt Idioten gewesen sein, die das nicht gesehen haben." Faolchu wäre um ein Haar angelaufen und schalt sich einen Narren. Er sah sie genau an, um festzustellen, ob sie es wirklich ernst meinte. Ihre Augen glitzerten und sie sah auch mit dieser ernsten Miene wunderschön aus. Mit rauher Stimme konnte er nur ein "Danke" rausbringen. Er räusperte sich und dann zwinkerte er Livna, um Lockerheit bemüht, zu: "Wenn Sie Ihren Kaffee in der Tasse statt auf dem Boden verschüttet haben möchten, dann sollten Sie nicht solche Sachen zu mir sagen." Rabhan musterte Keras. Dieser schien in seinen Gedanken verloren und hatte seine Umgebung vergessen. Da Rabhan ihn in seinem stummen Monolog nicht stören wollte, wandte er sich von ihm und dem Fenster ab. Irgendwie gestaltete sich dieser Nachmittag als noch deprimierender, als er sich das vorgestellt hatte. Livna allerdings unterhielt sich noch immer mit Faolchu und machte keinen gelangweilten Eindruck. Er wollte sie nicht dabei unterbrechen, zumal sich die beiden ganz gut zu verstehen schienen. Stattdessen füllte er sein Glas neu und suchte sich eine Sitzgelegenheit. Yetan hatte nachdem Giellun gegangen war noch mit zwei Leuten telefoniert. Die Nachricht vom Morgen hatte mehr Staub aufgewirbelt als zu erwarten gewesen war. Sie hatte Kollegen beruhigt und die Situation erklärt. Dann hatte auch sie sich ein Neues Glas geholt, diesmal aber nur mit Leitungswasser, und sich zu Rabhan gesetzt. "Ich denke, das nächste Mal werde ich nicht mehr hier herkommen... was ist mir dir?" "Hast schon recht, wirklich Spaß macht es hier schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Ich meine... wie viele von uns sind es überhaupt noch? Und seine Laune wird auch von Mal zu Mal schlimmer." Mit einer Kopfbewegung deutete Rabhan auf Keras, der noch immer am Fenster stand. "Diese ganze Nostalgie ist doch... Sag's Giellun nicht, aber ich bin mir sehr sicher, daß wir nie hier wegkommen werden. Nicht mit unserem Schiff. Und alles andere haben wir schon versucht. Wenn die Galae nicht gerade beschließt, in dieser Gegend neue Eroberungen zu starten, bleiben wir bis an unser Lebensende hier. Für uns zwei ist das weniger lang als für andere." Er lächelte schwach und ließ seinen Blick ein weiteres Mal kurz zu Livna schweifen, bevor er Yetan wieder direkt ansah. "Aber hätten wir die Möglichkeit, rein hypothetisch... würdest Du zurück wollen?" > Er räusperte sich und dann zwinkerte er Livna, um Lockerheit bemüht, zu: > "Wenn Sie Ihren Kaffee in der Tasse statt auf dem Boden verschüttet > haben möchten, dann sollten Sie nicht solche Sachen zu mir sagen." Livna hatte es absolut ernst gemeint, sie war ganz vernarrt in Faolchus Fell, aber dass er so erschüttert reagierte, erschreckte sie ein bisschen. Sah nicht so aus, als ob er sonst viele Komplimente kriegte. "Hey - kein Problem", murmelte sie verlegen. Ihr fiel der dumme Spruch wieder ein, den der Riov losgelassen hatte, als sie und ihr Vater hier angekommen waren. Musste sich Faolchu solche Sachen öfter anhören? Hier im Wohnzimmer, wo der Riov in Hörweite war, konnte sie ihn das allerdings schlecht fragen. Gab es hier denn keinen Balkon oder so was? Sie schaute sich um und bemerkte gerade noch, wie ihr Vater den Blick abwandte, um wieder mit Yetan zu sprechen. Hatte er die ganze Zeit rübergeschaut oder nur gerade eben? Livna fühlte sich plötzlich beobachtet. >> Wohnhaus von Keras -> Straße -> Wettbüro << Giellun nickte Yetan noch einmal zu und ging entschlossen in Richtung Korridor und dann auf die Straße. Draußen stand die Sonne fast senkrecht am Himmel, und es war fürchterlich hell. Giellun kniff die Augen zusammen, ging langsam in Richtung der Haltestelle und dachte darüber nach, was er jetzt eigentlich machen sollte. Um zu Caileac in die Praxis zu gehen, war es noch viel zu früh. Wahrscheinlich hatte er gerade erst für die Mittagspause zugemacht. Aber ins Haus des Riov zurückzu- kehren, kam überhaupt nicht in Frage. Giellun war so froh, der Jahrestagsfeier entkommen zu sein, dass keine Macht im Universum ihn da wieder hineingekriegt hätte. Kurz überlegte er, ins Jolantru zu fahren und nachzusehen, ob Tamar schon da war, aber zum Tanzen war er zu müde, und ein Thema zum Reden fiel ihm gerade auch nicht ein. Stattdessen beschloss er, kurz bei der Arbeit vorbeizuschauen. Das wäre zwar eine Über- raschung für Daun Karra, seinen Stellvertreter - aber es konnte ja nicht schaden, ihm mal in einem Moment über die Schulter zu sehen, wo er es nicht erwartete. Irgendwoher musste das Geld für die ganzen Bauteile ja kommen. In der ersten Zeit hatte sich Giellun mit verschiedenen Gelegen- heits- und Saisonjobs über Wasser gehalten und jeden "Cent", den er nicht zum Überleben brauchte, beiseite gelegt. [NRPG: Hat die athasische Währung eigentlich schon einen Namen?] Dass das nicht ewig so weitergehen konnte, merkte er bald. Es kostete viel zu viel Zeit und Energie, immer wieder etwas Neues suchen zu müssen, und dass noch Jahre harter Arbeit vor ihm lagen, wenn er den Sender wirklich bauen wollte, wurde ihm auch allmählich klar. Es blieb ihm gar nichts anderes übrig, als sich um so etwas wie eine geordnete Existenz auf ch'Athann zu kümmern, wenn er es jemals schaffen wollte. Also kümmerte Giellun sich. Zuerst musste er einen Kredit aufnehmen, um das kleine Büro mit Nebenraum im Erdgeschoss mieten zu können, in dem er sein Wettbüro eröffnen wollte. Es lag am Boulevard Catilla I., der am alten kyrenischen Viertel entlang und dann in die moderne Innenstadt von Eejathnin führte. Der Boulevard war eine der Hauptverkehrs- adern der Stadt und entsprechend belebt, aber sobald man neben dem Wettbüro um die Ecke bog und ein paar Dutzend Meter tief in das Gewirr der Seitengassen eindrang, stand man in einer anderen Welt. Hier war Kyrene, und der Kontrast der Kulturen in dieser Ecke der Stadt zog Giellun wie magisch an. Hier und nirgendwo sonst würde sein Wettbüro sein, das wusste er, sobald er die leerstehenden Räume das erste Mal gesehen hatte. Nun standen sie schon lange nicht mehr leer, aber Giellun fuhr immer noch gern dort hin. Und das tat er jetzt auch. ............ Ende der Chronik ............ ------------------------------------------------------------------------