Chronik Nr.143 vom 14.09.2006 Ort der Handlung: Calanam'coupaer, In der Schleife Zeit der Handlung: 23.12.2375 Bordzeit: 18.00 Uhr bis 18.20 Uhr >>> Selbstzerstörung <<< >> Brücke / Deck 1 << Sovek war mit der Decke fertig, als er auf der Stehleiter stehend ein Stücke Faden sah das aus der Decke rausschaute. "Oh ein Fussel," sagte Sovek und zog langsam mit den Fingerspitzen den Faden aus der Decke. Der Faden wurde immer länger und länger. "Komisch? Der Faden muß doch bald mal zu ende sein." Ungeduldig wie Sovek nun mal war wurde der Faden immer schneller aus der Decke gezogen... bis... der Faden widerstand leistete. Irgendwas hielte den Faden fest. Sovek versuchte mit einem kräftigen ruck den Faden herauszuziehen. Es klappte. Nicht nur das. Der Faden war gelöst. Sovek fiel rückwärts von der Leiter herunter. Das Licht auf der Brücke flackerte und dann wurde es, Dunkel. "Äh, kann mal wer das Licht an machen?" Fragte Sovek der mit dem Rücken auf dem Boden lag, wie 'Karl der Käfer', und ein Ende eines stromloses Lichtkabels hielte, den er gerade aus der Decke gezogen hatte. Nutala kicherte als Sovek so auf der Leiter herum kämpfen sah. Ob er den Kampf gegen den Faden gewinnen würde ? Ihr war nach Wetten zu mute, doch da .... viel Sovek von der Leiter. Sofort sprang sie auf und jammerte; "Sovek, ist dir was passiert, oh Sovek was machts du auch immer ..." Sie half ihn sich wieder aufzusetzen und merke erst da, WENN sie da so bemutterte und fauchte ihn an. "Denk ja nicht, dass ich mir Sorgen gemacht habe. Ich hoffte nur das du TOD bist, damit ich dich entsorgen kann." Doch dabei tasteten ihre Finger seine dünnen Arme ab, ob was gebrochen war. Leider war sie dabei nicht so sanft, wie es angemessen gewesen währe. Yaros wußte einmal mehr nicht, ob ihm nach Lachen oder Weinen zumute war. Da hatten sie einen Techniker an Bord, der selbst dafür sorgte, daß ihm die Arbeit nicht ausging und eine Katze, die sich nicht zwischen Sorge und Abscheu entscheiden konnte. Wie hätte er auch erwarten können, daß auch nur irgend etwas an Bord der Drolae reibungslos verlief? Er seufzte und blieb in weiser Voraussicht einfach da stehen, wo er gerade stand. Jetzt im Dunkeln über etwas oder jemanden zu stolpern, würde das Chaos nur perfektionieren und er wollte unter keinen Umständen in seinem Zentrum stehen. "Sovek, tun Sie mir einen Gefallen und geben Sie ein Lebenszeichen von sich, bevor das Kätzchen Sie zum Abendessen erklärt. Glauben Sie mir, das würde Ihnen sehr viel weniger gefallen als die Behandlung, die ich Ihnen angedeihen lassen kann." "Au!" Stieß Sovek aus, als Nutala an eine dünne Armstelle drückte und zugleich war auch das sein Lebenszeichen an Yaros. "Das tut doch weh!" Sovek stand auf und ging zur technischen Konsole und drückte ein paar Tasten. Auf der Brücke wurde es wieder hell, nur nicht da wo der Riov-Stuhl stand. Der kleine Techniker sah hoch zur Decke, dann zum Riov-Stuhl. "Komisch, früher wurde der Stuhl doch heller angestrahlt. Oder nicht?" Wie er so überlegte sah er zufällig hinterm Stuhl eine Deckenleuchte samt Gehäuse. Er sah hoch zur Decke und jetzt wußte er wofür die zwei Löcher waren die er auch zu gespachtelt hatte. Die Löcher waren für die Schrauben die die Leuchte an der Decke hielten. Er sah zum Kabel. Das war der Stromkabel damit die Deckenleuchte Strom bekam. "Ups," sagte Sovek leise verlegen und etwas lauter: "Ähm ja... Ob die Riov wohl damit einverstanden ist, das wir auf der Brücke etwas Energie einsparen?" Nutala saß noch einige Zeit auf dem knie auf dem Boden und ... tat nichts außer Niedlich auszusehen. Wie konnte sie nun diese Peinliche Situation beenden ? Also erhob sie sich langsam und so unauffällig wie möglich, um auf ihren Platz zu zurück zu gehen. "Schnurrrrr ..." "Selbstzerstörung in fünf Minuten," schallte es aus den Lautsprechern auf der Brücke. Sovek sah sich nervös um und fragte ungläubig: "Wie bitte?" "Selbstzerstörung in vier Minuten und 50 Sekunden," antwortete die Stimme des Bordcomputers. "Äh?! Computer, Selbstzerstörung deaktivieren," befahl Sovek energisch. "Selbstzerstörungsequenz kann nicht deaktiviert werden," antwortete der Computer darauf. "Selbstzerstörung in vier Minuten und 40 Sekunden." "RIOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOV!" Bekam Sovek panik. "Ich war das nicht!!!!! Computer! Sofort Selbstzerstörung deaktivieren. Autorisation Sovek-1-1-2-Mammi." "Autorisation nicht zulässig," antwortete der Computer. "Selbst- zerstörung in vier Minuten und 30 Sekunden. Selbstzerstörungsequenz kann nur durch ein Offizier mit der Sicherheits-Stufe 10 beendet werden." "RIOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOV!" Bekam Sovek noch mehr panik, als die Zugänge zur Brücke durch Kraftfelder gesichert wurden. Dank anatomischer Unzulänglichkeiten schaffte es Yaros' Kinn nicht, auf den Boden zu fallen, doch zum Ausgleich stand er die ersten Sekunden mit offenem Mund da und schaffte es nur, dem hysterischen Sovek zuzusehen. Doch er schaffte es, sich aus seiner Erstarrung zu lösen. Was hatte er zu verlieren? Entweder schafften sie es, die Selbstzerstörung zu deaktivieren und dazu war ihm jedes Mittel recht oder sie versagten und dann war ohnehin alles egal. Und so lief er zu Sovek hinüber, packte ihn am Kragen und schüttelte den Ingenieur gründlich durch. "Jetzt reiß Dich zusammen und fang an zu denken, verdammt! Du hast das irgendwie eingeschaltet, dann muß sich das auch irgendwie ausschalten lassen. Entweder fällt Dir in vier Minuten was sinnvolles ein oder ich rede kein Wort mehr mit Dir!" Dann ließ er Sovek an Ort und Stelle los und stürmte in Richtung Bereitschaftsraum - er wußte es nicht genau, aber vielleicht würde er da Rhuissa finden, immerhin war sie im Dienst. Die Zeit, sein Kommen anzukündigen, ließ er sich nicht und er wollte schon in den Raum stürmen, doch diesem Vorhaben stellte sich eine noch immer geschlossene Tür in den Weg. Auch ein erneuter Öffnungsversuch scheiterte. Und dann erinnerte er sich, daß sämtliche Brückenzugänge gerade im Zuge des Alarms gesperrt worden waren - offenbar interpretierte der Bordcomputer auch die Tür zum Bereitschaftsraum als 'Zugang'. Und so tat Yaros das, was ihm als erstes einfiel. Er hämmerte gegen die Tür und rief nach Rhuissa. Der Lärm auf der Brücke konnte ihr ohnehin nicht entgangen sein. Nutala hatte ihren Platz fast erreicht, als das ... (na, das da oben) passierte ... "Was sonst Sovek !" fuhr sie ihn an "Diesmal helfe ihr dir nicht aus der Patsche, sie zu wie du selber damit klar kommst." beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust und zog wütend die Luft geräuschvoll ein. "Na das ist mal wieder Typisch," meckerte Sovek. "Wenn es ernst wird, dann bleibt alles an mir hängen." "Selbstzerstörung in vier Minuten," schallte es im Hintergrund aus den Lautsprechern. "Hören Sie auf die Tür zu demolieren," fuhr Sovek Yaros an. "Die werden Sie nicht hören und schon gar nicht ihr Hämmern an die Tür. Als ihr beim letzten Mal auf Landurlaub wart, hatte ich die Gelegenheit die alte Tür gegen eine Schalldichtetür auszutauschen. Die Riov beklagte sich immer über den lärm auf der Brücke." "Selbstzerstörung in drei Minuten und 45 Sekunden," schallte es im Hintergrund aus den Lautsprechern. Nutala reichte es. "Sovek, du bist ein Arsch, immer denkst du nur an dein Vergnügen und die Anderen sind so wieso Schuld. Ich geh." Nutala ging zu einer bestimmten Wand und riß dort die Verkleidungen ab. Mirhas Ruhe war mit Soveks Ankunft auf der Brücke jäh gestört worden, die Belustigung über ihn war nach seiner letzten Aktion jedoch Ärger gewichen. "Selbstzerstörung deaktivieren!", befahl sie mit fester Stimme, ihr skeptischer Blick durch den Raum verriet jedoch ihre Unsicherheit. Unruhig drückte sie auf der Taktischen Station herum und versuchte sich an ein paar Befehlen, die möglicherweise helfen konnten. Während der Computer weiter zählte, schmiß Nutala solange Bauteile hinter sich, bis das Energiefeld zusammen brach. "Na also, geht doch." Dann ging sie zum Turbolift. "Wenn die Herrschaften mich entschuldigen, ich muß ein Shuttle kriegen." "Selbstzerstörung in drei Minuten," meldete der Bordcomputer. "Sie können doch nicht ohne einen Befehl ein Sicherheitskraftfeld deaktivieren. Das geht doch nicht. - HAAAAAAALT!" Rief Sovek zu Nutala. "Sofort kehren Sie zurück auf ihren Posten. Das ist ein Befehl! Das ist Meuterei! Yaros halten Sie Nutala auf!" Die Turbolift Tür öffnete sich und Nutala trat ein. Sie drehte sich zu den brüllenden Sovek um und winkte ihm lächelnd zu. "Shuttlerampe, aber hurtig !" Damit schloß sich die Tür und Nutala war unterwegs. Die Zeit war zu kurz, sie würde nicht zu ihrer Kabine kommen. das bedeutet, das sie nichts mitnehmen kann. Nichts, was sie an die Zeit an Bord der Drolae erinnern würde. Aber das war ihr auch egal, hier gab es nicht und niemanden mehr, der ihr noch wirklich etwas bedeutet. Sie würde nichts vermissen. "YAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAROOOOOOOOOOOOOSS!" Brüllte Sovek. "Nu isse weg die Katz! Sie haben eine Reaktion wie die Schlaftabletten auf ihrer Krankenstation." "Selbstzerstörung in zwei Minuten und 30 Sekunden," meldete der Bordcomputer. "Na gut, dann werde ich Nutala aufhalten und sie beide die Selbstzerstörung," sagte Sovek. Kaum ausgesprochen war Sovek auch schon von der Brücke verschwunden. Yaros war nach Lachen zumute und hätte das mit Sicherheit getan, wenn die Situation nicht allmählich ungemütlich werden würde. Sovek verließ die Brücke im Eiltempo und lief der Mieze hinterher - was genauso wenig Sinn machte wie alles andere. Wo wollte sie schon hin? Wohin schaffte sie es in zweieinhalb Minuten? Wahrscheinlich stand sie ratlos in ihrem Quartier und überlegte, was sie zuerst retten wollte... Die einzig sinnvolle Lösung hieß Rhuissa. Wenn es ihr mit ihrer Authentifizierung nicht gelang, die Selbstzerstörung zu stoppen, war alles andere vergebens. Und so machte er sich daran, etwas mit Sinn zu tun - er suchte die Klappe, hinter der sich die manuelle Türkontrolle zum Bereitschaftsraum befinden mußte. Das hatte er schon einmal geschafft, dann würde er es jetzt noch einmal schaffen. Und wenn es das Letzte war, was er tat... >> Deck 4 << Die Tür öffnete sich vor Nutala und vor ihr befand sich genau die Tür zum Lagerraum für die Shuttleersatzteile. Ruhig, doch mit der nötigen eile, betrat sie den Raum und schnappte sich mit jeder Hand einen Treibstoffbehälter. Wer weiß, wann sie die nächste Tankstelle finden würde. So dauerte es etwas, bis den Hangar betrat. Sie stelle die Treibstoffbehälte ab und fing an die Hangarsteuerung zu programmieren. Sie aktivierte das Sicherheistschutzschild zum Weltraum und öffnete dann die Hangartür. Ein Alarm erklang, zusätzlich zum Alarm der laufenden Selbstzerstörung. Das weite Weltall mit all seinen Möglichkeiten eröffnete sich ihr. Was würde sie wohl als nächstes erleben? >> Hangar / Deck 4 << "Selbstzerstörung in eine Minuten und 30 Sekunden," meldete der Bordcomputer auch auf der Shuttlerampe. Halbfertig vom Laufen erreichte Sovek die Tür zur Shuttlerampe. "Uff, muß Du so schnell rennen?" Fragte Sovek außeratem und lehnte sich am Türrahmen. "Sag mal, warum nimmst du dein Zeug im Lagerraum nicht mit? Es muß sehr wertvoll sein, so gut wie du es versteckt hast. Sag mal was ist in diesen Stasis Transportbehälter für empfindliche Waren. Latinum? Da kann nur Latinum drin sein. Ich konnt den Schloßcode nicht knacken können." "Selbstzerstörung in eine Minuten und 15 Sekunden," meldete der Bordcomputer. Nutala sah Sovek an und lächelte. "Damit habe ich nicht gerechnet. Irgend wie dachte ich, du würdest was erzählen von Pflicht und Treu und Erschießungskommando. Also damit hast du mich nun echt überrascht. Ach mach doch mal bitte Platz." Damit nahm sie die Treibstoffbehälter auf und ging zum Shuttle. "Sovek, wir sollten nun in das Shuttle steigen, wenn wir das nicht tun, werden wir es bereuen. Auch wenn wir es nur sehr kurz bereuen werden können." beendete sie betont langsam den Satz. Die Tür zum Shuttle öffnete sich ... Nutala vergewisserte sich, das die Behälter sicher verstaut waren und wandte sich dann zu Sovek. "Was überlegtes du, komm mit mir. Lass uns die Weiten des Weltraums gemeinsam erobern. Lass uns den Anblick genissen, wenn unsere Vergangenheit zu einer neuen Sonne wird, die uns den Weg zu neuen Horizonten weißt." "Selbstzerstörung in eine Minuten ," meldete der Bordcomputer. Nutala lächelte Sovek an und reichte im die Hand, um ihn zu sich ins Shuttle zu holen. Sovek sah sich um und sagte schließlich: "Okay, wir retten wenigstens das Shuttle, wenn uns einer Fragt, warum wir überlebt haben." "Selbstzerstörung in 45 Sekunden," meldete der Bordcomputer der Drolae. "Es wurde ja mal Zeit für ein Tapettenwechsel," sagte Sovek als er zu Nutala ins Shuttle stieg. "Ich werde Yaros vermissen. Den konnte man immer so schön ärgern." Zu diesem Zeitpunkt wußte Sovek nicht, das er sehr bald Yaros wider- sehen würde. >> Im Shuttle << "Selbstzerstörung in 30 Sekunden," meldete auch der Bordcomputer des Shuttles. Sovek sah Nutala verwirrt an. Auf seiner Stirn stand ein großes Fragezeichen. "Wie bitte????????????" Nutala machte sich an den Shuttle Kontrollen zu schaffen. "Mist, das Dring springt nicht an. Sovek mein Schatz, könntest du bitte mal aussteigen und anschieben." Nutala lächelte Sovek an. "War nur ein Scherz" Nutala hob ab und bereitete den Start vor. "Gleich ... geht ... es ............." "Selbstzerstörung in 20 Sekunden," meldete der Bordcomputer des Shuttles. "Nu mach schon!" Drängelte Sovek und sah mit großen Augen zum offenen Hangartor. "Gleich ... macht ... es ............." "Selbstzerstörung in 15 Sekunden," meldete der Bordcomputer des Shuttles. "Oh, oh!!!" Stieß Sovek nach der letzten Computermeldung aus. "Sag mal - ist die Shuttletür auch zu?!" "Sicher ist die Hangartür offen, bist du blind?" Nutala stoppte und sah Sovek an ... "Schatz, du bist als letzter rein gekommen, könntest du bitte die Tür hinter dir zu machen. Oder willst du das wir alle hier drauf gehen?" Das letzte brüllte sie Sovek an, langsam wurde sie nervös. "Selbstzerstörung in 10 Sekunden," meldete der Bordcomputer des Shuttles. Sovek sprang aus den Sitz. "9," wurde der Countdown jetzt vom Computer heruntergezählt. Der kleine Kerl rannte zur Tür. "8" Drückte auf eine Sensortaste. "7" Die Shuttletür schloß sich. "6" Die Shuttletür rastete im Türrahmen ein. "5" "Die Tür ist zu, Nutala," rief Sovek. "Na los!!!!" "4" Nutala beschleunigte doch ... der Motor stotterte ab. "Mist abgewürgt .... " "3" Ein örgelndes Geräusch war zu hören, als Nutala versuchte den Antrieb neu zustarten. "2" >> Brücke / Deck 1 << Es ist immer wieder erstaunlich, wie groß das Chaos um einen herum wird, wenn man sich gerade einen Film mit sich selbst in der Hauptrolle sieht, der je nach Autor, Regisseur oder Künstler mit einem weißen Licht beginnt und/oder endet. Yaros hatte es nicht geschafft, die Tür zum Bereitschaftsraum manuell zu öffnen, dafür lag um die Tür herum verstreut das gesamte Innenleben eben jener Steuerung, die er zu überwinden gehofft hatte. Anschließend hatte er diese Baustelle mit einigen Gegenständen, die er augenscheinlich gut als Werkzeuge gebrauchen konnte, verlassen, war zum Riov-Sessel hinübergelaufen und hatte sich mit konzentrierter Ernsthaftigkeit darüber hergemacht. Plastik- und Metallteile, ihrer ursprünglichen Funktion beraubt, bildeten ein komplexes Muster auf der Sitzfläche des Sessels und dem Fußboden darum. Nun, der Bordcomputer hatte es selbst zu verantworten, daß man ihm in den Eingeweiden herumwühlte - was weigerte er sich auch, die Selbstzerstörung zu stoppen? Wer vergaß eigentlich beim Bau eines solchen Objekts wenigstens ein wenig Selbsterhaltungstrieb mit einzubauen? Knacks! Irgendein Plastikteil zerbrach und winzig kleine Splitter krümelten in das Innenleben des Sessels. Yaros grummelte. Er fühlte keine Panik, keine Unruhe in sich, nur kontrollierte, ruhige Konzentration. Warum auch nicht? Wenn er schon starb, dann in dem Bemühen, selbiges zu verhindern und nicht, indem er schreiend und kopflos im Kreis herumlief. >> Im Shuttle << "Ich bin doch noch so jung," jammerte Sovek von hinten. Er sank zu Boden, schloß feste die Augen und hielte sich die Ohren zu. "1" "0" : : Nach der Null kam die 'Stille'. Man hörte nur noch die Instrumente im Shuttle piepen. Nach fünf Sekunden meldete der Bordcomputer: "Programmierter Übungsalarm beendet. Ihr Leistungsbericht erhalten Sie vom Kommandanten der ChR Drolae. Übungsalarm beendet...." Langsam machte Sovek die Augen auf und sagte schüchtern und verlegen: "Ups, ich hatte ganz vergessen das eine Übung für diese Woche geplant war." Er stand fröhlich auf. "Na, wir können wenigstens behaupten das wir alles gegeben habe. - Sollen wir eine Tasse Tee trinken gehen, Nutala?" Nutala hörte Sovek nicht mehr, sie lag Ohnmächtig auf ihrer Konsole. >> Brücke 1 / Deck 1 << Es war ruhig geworden auf der Brücke. Der Alarm war verstummt, Yaros' Werkeln hatte aufgehört und auch seine leisen Kommentare, mit denen er in den letzten Sekunden seine Arbeit begleitet hatte. Es lag nicht daran, daß er freiwillig damit aufgehört hatte - er lag lang ausgestreckt auf dem Boden, inmitten des Chaos der letzten Minuten. Die Augen hatte er geschlossen und während er ein improvisiertes Werkzeug mit einem lauten 'Plonk' auf den Boden fallen ließ, kommentierte er ruhig und beherrscht: "Eines nicht mehr allzu fernen Tages bringe ich ihn um." >> Im Shuttle << Es war so ungewöhnlich ruhig vorne im Cockpit. Eigentlich hatte Sovek damit gerechnet das Nutala im am Hals sprang. Aber nichts passierte und so fragte er von der ferne vorsichtig nach: "Nutala? Hallo? Bis du sauer auf mich? Du, ich kann nichts dafür das ich so vergeßlich bin. Du weißt doch, ich hatte doch diesen Arbeitsunfall auf dem Sporrenplaneten." Langsam bewegete er sich zu Nutala. "Nutala? Mach doch nicht so was. Ich bekomme immer Angst wenn du so ruhig bleibst. So wie jetzt..." Sovek sah das Nutala reglos auf der Steuerkonsole lag. "Du machst doch nur Spaß oder?" Er tickte sie mit seinem Zeigefinger an. "Oh, oh," machte er und aktivierte sein Kommunikator: "HILFE an Yaros! Nutala zuckt nicht mehr. Ich bin aber nicht schuld." Nutala lief über die grünen Wiesen und hatte den Hasen fast erreicht. Er schlug wilde haken, doch sie war schneller. Dann dann mit einem letzten Sprung würde sie ihn erreichen als ... "YAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAROOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOS!" Brüllte Sovek in den Kommunikator. Nutalas Welt wurde schwarz und schmerzhaft, ihr Kopf dröhnte und ... "Nein Sovek, du bist Schuld ...." Sie erhob sich und rieb ihre Schläfen. "Du bist an allem Schuld, du unromulaner du. Wie kannst du mich so erschrecken und ich wollte dich retten." >> Brücke / Deck 1 > auf dem Weg.... << Yaros öffnete die Augen wieder. Er lag ziemlich unbequem auf den diversen Bauteilen seiner beendeten Aktionen und registrierte den Ruf von Sovek mit bemerkenswerter Ruhe. Er erhob sich vom Boden, klopfte sich imaginären Staub von den Sachen, atmete einmal tief durch und antwortete dann im zuckersüßesten Tonfall, den er hinbekam: "Sovek, das Urteil, ob Sie schuld sind, überlassen Sie bitte einem Fachmann und als den bezeichne ich mich jetzt. Bitte bleiben Sie an Ort und Stelle, ich werde so schnell wie möglich bei Ihnen vorbeikommen. Und - bitte - fassen Sie *nichts* an, bevor ich es Ihnen nicht erlaube. Nichts. Auch den Stubentiger nicht. Bitte." Er machte sich auf den Weg in die Krankenstation. Vielleicht würde sich da ja passendes Werkzeug für eine Exekution finden... >> Bereitschaftsraum / Deck 1 << "Ja, irgendwas wird es geben", antwortete Rhuissa. Eine starke Zuversicht lag in ihrem Gesicht und in ihrer Haltung. "Wir müssen die Antwort nicht sofort finden. Auf ein paar Stunden oder Tage wird es kaum ankommen. Easgean, ich danke dir." Der Dank kam von ganzen Herzen. Etwas hatte sich verändert. Rhuissa wußte nicht gleich was es war. Es erinnerte sie an früher. Damals, als sie als junge Kadettin in ihrem Quartier auf der Akademie gelernt hatte. Sie hatte ein Fenster gehabt, ein echtes Fenster. Wenn es spät wurde erstrahlte hin und wieder ein Licht aus einem anderen Fenster, oder ein Licht erlosch. Sie hatte es nie bewußt wahr genommen, und doch die subtile Veränderung ihrer Umwelt bemerkt. Jetzt ging es ihr genau so. Ja, so mußte es sein - irgendwo mußte ein kleines Licht erloschen oder erschienen sein. Rhuissa schaute auf ihrem Monitor. Sie schluckte. Eine kleine virtuelle Kontrollleuchte war erloschen. Diejenige, die eine aktive Verbindung zur Brücke anzeigte. Seit Sovek auf der Brücke den Faden aus der Decke über dem Riovstuhl herausgezogen hatte, waren Rhuissa und Easgean vom Rest der Drolae abgeschnitten gewesen. Rhuissa hatte ahnungslos mit Easgean geplaudert während Sovek sein Chaos auf der Brücke anrichtete. Auch von dem Übungsalarm hatte sie rein gar nichts mitbekommen. "Die Verbindung zur Brücke ist unterbrochen. Ich muss feststellen warum", sagte sie zu Easgean. Der aufrichtige Dank tat gut, führte ihm aber zumindest für einen kurzen Moment wieder vr augen, wie selten er Dank erlebt hatte. Praktisch nie. Aber jetzt war da jemand, dem ertatsächlich geholfen hatte. Er grinste... Auch der unterbrochene Kontakt konnte ihn da nicht beeinträchtigen. Dennoch nickte er Rhuissa zu, bereit ihr zu folgen und weitere Hilfe anzubieten. Rhuissa suchte in den letzten Informationen, die sie vor dem Abbruch der Verbindung von der Brücke bekommen hatte. "Kein Hinweis auf ein ernsthaftes technisches Problem, kein Hinweis auf einen Angriff und kein natürliches Phänomen von Außen. Nicht vor dem Abreißen der Verbindung", sagte sie um Easgean gleich über die Situation zu informieren. Sie sah ihn direkt an. "Ich hoffe sehr auf einen kleinen technischen Defekt. Trotzdem können wir ein plötzliches Auftreten einer ernsthaften Krise nicht ausschließen. In diesem Raum funktioniert die Lebenserhaltung und die Umweltkontrollen. Leider haben keine Ahnung wie es außerhalb des Bereitschaftsraums aussieht und keine Möglichkeit es von hier aus festzustellen. Es wäre Leichtsinn, jetzt einfach den Raum zu verlassen. Da draußen könnte die Lebenserhaltung versagt haben. Das Schiff könnte von feindlichen Invasoren geentert worden sein. Es ist sogar möglich, das der Verbindungsabbruch absichtlich von der Brücke herbeigeführt wurde damit wir nicht gefunden werden und handlungsfähig bleiben. Es ist sogar denkbar, das von der Crew niemand mehr lebt." Rhuissa atmete tief durch. "Ich gehe immer noch von einem kleinen und absolut harmlosen technischen Defekt aus. Aber wir müssen alle Vorsicht walten lassen. Also werden wir in die Raumanzüge schlüpfen, unsere Disruptoren ziehen und durch die Khllanien-Röhren bis zur Brücke schleichen." Sie war, während sie sprach aufgestanden und zu dem Schrank mit der Notausrüstung gegangen. Den ersten Raumanzug reichte sie Easgean, dann begann sie, den zweiten anzuziehen. Noch einmal drehte sie sich zu Easgean. "Und wenn wir dann auf der Brücke in Raumanzügen eine überraschte Crew aus ihrer trägen Routine wecken, dann werden wir danach Sovek beim Khllanien-Röhren schrubben zusehen." Easgéan sah vor sich tatsächlich das Bild eines verwirrten Sovek, der beim verkleistern der Decke von der Leiter fiel, sich am nächsten Kabel festhielt und damit die Energieversorgung des ganzen Schiffes lahmlegte, und bei dem Versuch das zu reparieren erst den größtenSchaden anrichete, bis schließlich der Bordcomputer als letzte inteligente Lösung den Bereitschaftsraum der Riov wie eine Retungskapsel abtrennte... Tatsächlich aber schlüpfte er in den Raumanzug und verzichtete darauf eine möglicherweise ernste Situation mit einem Kommentar über eine derart absurde Esklationskette zu bagatellisieren. Zudem erforderte das Anlegen des Raumanzuges nunseine ganze Konzentration. Obwohl für leichtes schnelles anlegen konzipiert leuchtete es Easgéan überhaupt nicht ein weshalb und wie man welchen Aschluß man wo festlaschen mußte. Dann hatte er ihn dech korrekt angezogen bekommen. "B'reit wenn's 's sin." Er grinste und sah sich im ineren des größenteils transparenten Helmes um. Aus dem gleichen Grund hasste er Kapuzen. sie drehten sich nicht mit wenn man den Kopf bewegte. >> Khllanien-Röhren << Rhuissa öffnete den Zugang zu den Khllanien-Röhren und stieg ein. Wenn es auch nicht üblich war, sich im Schiff durch das Röhrensystem zu bewegen, so kannte Rhuissa sich trotzdem aus. Der Weg war kurz und einfach. Wirkliche Sorgen machte sie sich nicht. Sie rechnete fest mit einem harmlosen Fehler, wollte aber kein Risiko eingehen, das im Fall einer gefährlichen Situation zum Verlust der Crew und des Schiffes geführt hätte. ...und Easgéan folgte ihr. Der Weg durch die Khllanien-Röhren brachte ihm das eine oder andere Bild von der ChR Shrike zurück, das er jedoch mit aller Gewalt zurückzudrängen bemüht war. Mittlerweile hatte er genug Abstand zu den Ereignissen gewonnen um zumindest einen moment lang darüber nachzudenken ob er denn in vollkommener geistiger Umnachtung gehandelt hatte... Und diese frage mußte er ob er wollte oder nicht mit 'ja' beantworten. Und nicht nur 'ja', weil er unter dem Einfluss der Blüten stand, auch daß er sich welche beschafft hatte und zugelassen hatte, daß die Pollen im Umlauf kamen... Und dann dachte er an das Holoprogramm hier an Bord... Weshalb hatte Rhuissa darüber nichts gesagt? Sein Blick wanderte nach vorne, so gut es in dem Helm eben ging... Er sah sie vor sich auf allen vieren und hatte ein anderes Bild vor Augen, wie sie auf der Wiese lagen, sie beide und Yaros und die hlonn'ha... Und er überlegte ob er sie je wieder sehen konnte wie zuvor, als die souveräne Kommandantin, oder ob er jetzt da er sie auch gänzlich ohne Uniform kannte... Und dann glitt er mit der Hand an einem der Gitter ab und schlug mit einem dumpfen 'Plog' mit dem Kopf im Helm und gegen die Wand... "Argh... thna-Hn'arei'yije!!!" Er rieb sich den Helm... "Is scho ok, all's 'n ordnung... bin nur angestossn... Kie'tcha!" >> Im Shuttle << Sovek sah Nutala an und sagte trocken: "Na jetzt hast du aber ein großes Problem. Wenn Yaros sieht, das du nicht in Ohnmacht bist, wird der ganz schön sauer auf dich sein. Ich, ich habe dich ja nicht angefaßt. Soll ich ja auch nicht. Du bist ja schließlich von selbst aufgewacht. Was wird wohl Yaros sagen, wenn es keinen Verletzten gibt? Nicht mal ein simulierten Verletzten. Schließlich ist das ja eine Übung. Oder besser gesagt, war eine Übung... äh Nutala, bist du sauer auf mich?" Sovek trat einen Schritt zurück. "...das war doch nur eine Übung." Nutala erhob sich und fauchte Sovek an "Wie, du hast NICHTS getan, um mir zu helfen. Du hast einfach zu gesehen wie ich hilflos hier herum lag." Nutala versuchte Sovek eine zuknallen, doch stolperte sie über einen Treibstoffbehälter. Mit den Kopf knallte sie an eine Strebe und eine Platzwunde bildete sich. "Auaaaaaaaaaaaaaa Warum hast du das Ding da hingelet, kannst du den gar nichts?" Nutala schupste Sovek zum Ausgang des Shuttels "Raus hier du du >PIEP Kraftausdruck zensiert PIEP< DU ! " >> Hangar / Deck 4 << Die Shuttletür ging auf und Sovek stolperte aus dem Shuttle. "Du hast doch Yaros Worte gehört. Ich soll dich doch nicht anfassen," war Soveks ausrede. "Ich finde es echt klasse von dir, das du dich verletzt hast. Jetzt wird Yaros nicht mehr so sauer auf Dich sein." Sovek tat so, als wäre er die Unschuld selbst. "Aber raten Sie mal, auf wen ich statt dessen sauer bin.", erklang es beinahe fröhlich vom Eingang her. Yaros war dort erschienen; seinen Koffer in der Hand, den er auf dem Weg hierher aus der Krankenstation mitgenommen hatte. Er ging langsam, Schritt für Schritt, auf Sovek zu. "Sovek. Mein lieber Sovek. Als ich heute morgen frühstückte, dachte ich daran, wie groß dieses Universum ist und wie viele Plätze sich darin befinden, an denen ich sein könnte. So viele Planeten, so viele Orte... Ich glaube nicht, daß ich die Zahl kenne, mit denen man sie alle benennen kann. Und von diesen unvorstellbar vielen Plätzen, Sovek..." Die letzten Worte waren dann weder ruhig noch beherrscht, sondern wahrscheinlich noch auf dem übernächsten Korridor zu hören. "...muß ich ausgerechnet dort sein, wo Sie verdammter Idiot sich aufhalten! Was hab ich Ihnen jemals getan, daß ich das verdient habe?" Nutala hielt sich mit einer Hand ihre Platzwunde am Kopf und nutzte die andere Hand um mit dem Zeigefinger auf Soveks Brust zu tippen, immer und immer wieder. So trieb sie ihm zurück, weg von der Zugangstür. "Wegen dir, bin ich noch immer auf diesem Kahn. Du bist schuld, dass es hier ein immer währender Albtraum geworden ist. Ohne dich währe ich nun auf den Weg zu meinem Glück. !" "He, ganz ruhig," sagte Sovek und nahm eine schützende Haltung an. "Yaros, ich habe für Sie eine Küche gemacht. Ist das jetzt der Dank? Und Nutala. Dein flüssiges silbernes Glück ist immer noch auf der Drolae. Schon vergessen? Und was kann ich dafür wenn ich seit dem Unfall Gedächtnislücken habe. Fallt ihr mal in ein Loch und wacht nackt irgendwo auf... und man sieht als erstes Yaros. Das ist schockierend." Nutala fauchte Sovek an;" Rede dich nicht mit deinem Irrsinn raus, wir müssen deinen Wahnsinn ertragen. Denk dir eine andere mitleidsgeschichte aus. Du DU DUDUUUUU" Nutala suchte nach den passen Worten und hämmerte weiter auf Soveks Brust ein und drängte ihn nach hinten. Yaros hatte sein Gepäck abgestellt, die Arme vor der Brust gekreuzt und sich an das Shuttle gelehnt. Eigentlich hatte er Sovek nur ein wenig zusammenfalten wollen, um dann zu kontrollieren, ob er wenigstens Nutala heil gelassen hatte. Doch dieses Schauspiel überzeugte ihn nicht nur davon, daß es dem Stubentiger ganz gut ging, sondern war auch noch recht unterhaltsam. Noch schien es nicht gefährlich zu sein, also verhielt er sich erst einmal ruhig. "Jetzt ist aber mal gut," schnaufte Sovek zurück und sah der Katze tief in die Augen. "Wer hat den im Holodeck den Emitter zerschossen? Wer hat den die Decke auf der Brücke zerkratzt? Alles unnötige arbeiten die ich bearbeiten darf. Ich darf doch euren scheiß hinterherräumen...!" Er sah Yaros an. "Wer hat den damals die Krankenstation und Easgéan- Quartier abgefackelt? Na, ich bestimmt nicht! Ich komm ja gar nicht mehr nach mit den ganzen Schäden zu beseitigen den ihr verursacht habt! VERDAMMT UND JETZT VERARZTE ENDLICH MAL NUTALA, YAROS!" Nutala und Yaros hatten Sovek so wütend gemacht, das es in seinem Kopf klick gemacht hat. War Sovek jetzt ein anderer Sovek oder war das nur ein Befreiungsreflex von ihm? "UND DAS IST EIN BEFEHL!" *schnauf* "Ich gehe jetzt!" Sovek drehte sich um und ging zum Ausgang des Hangers. Nutala hielt Sovek auf und schupste ihn wieder zurück. "Ne ne, so einfach kommst du diesmal nicht davon. Andere in den Wahnsinn treiben und dann hier das Unschuldslamm spielen." Noch mal schupste Nutala Sovek "Diesmal bist du dran." Und Nutala drängte Sovek ans Kraftfeld, das es aufbritzelte, an seinem Hintern. Das war das Stichwort für Yaros. Er löste sich von seiner momentanen Position, nahm seinen Koffer wieder auf und ging lächelnd auf die beiden zu. "So, und nun ist auch wieder gut, wir wollen doch unseren Techniker nicht mehr verlieren - Sovek mag ja ein wenig chaotisch sein, doch immerhin fliegt dieses Schiffchen fast ohne Aussetzer, oder? Komm, Mieze, laß den Armen los. Wenn ich mich nicht ganz täusche, hat er Dir gerade einen Befehl gegeben und der ist sogar rechtens." Er sah das Kraftfeld das eine oder andere Mal aufleuchten. Hui, das konnte unangenehm werden... Doch eingreifen wollte er bisher noch nicht. "Das ist Meuterei," quiekte Sovek als sein Hintern nur noch Zentimeter vom ans Kraftfeld entfernt war. "Ich kann dich verhaften lassen und in den Arrest stecken. Wenn du mir was antust, wirst du es schnell bereuen. Eine Katz bei Wasser und Brot. Täglicher Besuch von Yaros und Easgean. Die werden dir jeden Abend vor dem Schlafen gehen ein paar Geschichten aus ihren Vergangenheiten erzählen und dir immer vorhalten wie böse die Katze war. Und die Riov wird dir dein Fell über die Ohren ziehen. Stimmt doch Yaros, oder?" Nutala lächelte Yaros an; "nur wir beide sind hier, wenn sie nicht sehen ...." und zu Sovek mit einem schnurren;" Komm schon, nur einen schritt zurück und alles Leiden hat ein Ende. Die Stimmen in deinem Kopf werden dann endlich schweigen. Nur ein Schritt ..." "Tu es ... für mich !" Die Stimmen in Soveks Kopf führten meistens Zwiegespräche. Auch jetzt stritten sich die Stimmen ob Nutala einen Schritt zurück oder einen Schritt vor gesagt hatte. Wie bei einen ungeschickten Mann beim Tanzen, machte Sovek genau das verkehrte und setzte sein rechten Fuß vor und trampelte kräftig auf Nutala's linke (untere) Pfote (Fuß, was weiß ich). "Oh, tut mir leid," entschuldigte sich Sovek und sah das Nutala schmerzen hatte. Das war jetzt die beste Gelegenheit sich zu verkrümmeln. Sovek rannte schnell wie der Blitz zur Freitreppe die rauf nach Deck Drei führte und zu seinen Maschinenraum. Und Sovek konnte wirklich schnell laufen, wenn eine Meute von Leuten hinter ihm her war. "Da haben wir den Salat...", murmelte Yaros und sah Sovek hinterher. Er brachte sich drei Schritte rückwärts in Sicherheit, bevor er Nutala ansprach: "So, meine Schöne, Schluß für heute mit dem Theater. Ich wäre Ihnen äußerst dankbar, wenn sie jetzt ihren Schmerz nicht an mir auslassen. Erinnern Sie sich: Ich bin derjenige, der das wieder heil machen kann, hm? Und jetzt schlage ich vor, Sie lassen mich einfach meine Arbeit tun und wir gehen nachher zusammen eine Kleinigkeit essen, wie wär das?" Nutala schüttelte den Schmerz aus dem Fuß und sah Sovek nach:"Ja, ... , jetzt etwas essen kingt gut." Nutala lies Yaros einfachs stehen und fing an Sovek zu verfolgen. Sie braucht nur seiner Spur folgen. Sie roch seine Angst, wie recht er damit hatte ... Erst lief sie nur, dann rannte sie auf allen vieren, die jagt war eröffnet. Seufzend blieb Yaros allein im Shuttlehangar zurück. Da ihm niemand mehr zuhörte, sprach er das Shuttle an, das in seiner Nähe stand. "Da hast Du's. Man versucht sein bestes zu tun - seiner Pflicht nachzukommen - und so wird es einem gedankt. Da laufen sie davon, tropfen im schlimmsten Fall den Boden voll und lassen sich nicht behandeln, weil ja der einzige Arzt an Bord sooo schlimm ist. Wie, frage ich Dich, wollen die das feststellen, wenn sie sich doch nie behandeln lassen?" Er horchte dem Hall seiner Stimme nach und hörte einen Moment der Stille zu, die hier herrschte. Dann aber seufzte er. "Ach. Ach, was soll's? Sie werden es schon selbst wissen." Er aktivierte seinen Kommunikator: "Yaros an Sovek. Was immer Du jetzt auch gerade tust, achte auf Deinen Rücken. Könnte sein, daß die Mieze in naher Zukunft dranhängt und ihr Mittagessen nachholen will." Anschließend nahm er seinen Koffer wieder auf und kehrte in die Krankenstation zurück. Er wollte nur kurz dort verweilen, um dann noch einmal auf die Brücke zu gehen - schließlich hockten Rhuissa und Easgéan noch immer im Bereitschaftraum und wußten vielleicht gar nichts davon, was hier passiert war. ............ Ende der Chronik ............