Chronik vom 14.03.2005 Ort der Handlung: Calanam'coupaer, In der Schleife Zeit der Handlung: 23.12.2375 Bordzeit: 12.20 Uhr bis 12.35 Uhr >>> Mörder an Bord? <<< >> Krankenstation << "Shiar, das ist ihre Abteilung. Wollen Sie nicht etwas wegen dem Licht unternehmen?", fragte Veremnur. Sie blieb immer noch ruhig. In dem schwachen Licht der kleinen Anzeigen konnte sie fast nichts sehen. Ein leichter Ärger stieg in ihr hoch. Sie hatte vieles mit den Medizinerinnen zu besprechen. Der Ausfall der Beleuchtung kam ihr gar nicht recht. Das auf der Brücke eine Katze saß, die sich amüsierte ahnte sie nicht im geringsten. Shiar hob nur die Augenbrauen, aber das war in der Dunkelheit natürlich nicht zu sehen. "Computer, Licht an." "Befehl nicht ausführbar." Wieder hob Shiar die Augenbrauen. "Computer, Handelt es sich um einen technischen Defekt?" "Negativ." Shiar ließ es sich nciht anmerken ob sie die Geduld verlor. "Computer, weshalb ist das Licht aus." "Die Schiffsbeleuchtung wurde durch einen zentralen Brückenbefehl deaktiviert." Auch daß Shiar aufmerksam die Minen der Anwesenden musterte, war vermutlich nciht erkennbar. Sie zeigte bis auf wenige Ausnahmen hohe Konzentration, vermutlich versuchten sie sich auf ihr Gehör zu verlassen. Shiar nutzte die Gegenheit Shira genau unter die Lupe zu nehmen während sie fortfuhr: "Kann ich sie wieder einschalten?" Der Computer reagierte nicht. "Computer, kann ich sie wieder einschalten?" "Negativ. Die Beleuchtung kann nur von der Brücke aus aktiviert werden." Shiar grinste und wandte sich an Verenmur: "Das ist nun ihr Resort..." >> Brücke << Viola lies ihre Beine baumeln und überlegte was sie als nächstes mit ihren Opfern machen sollte. Ihr vielen zwei Möglichkeiten ein. Licht wieder anmachen oder es aus lassen. Mal sehen was weiter geschah. >> Krankenstation << Veremnur lächelte. Sie konnte Shiar nicht sehen, nur schemenhaft mehr ahnen als sehen, wo sie stand. Und doch war es ihr, als könnte sie das amüsierte Lächeln der Chefärztin durch die Dunkelheit spüren. Die Kommandantin aktivierte ihre Kommunikator: "Riov an Brücke. Viola was ist da oben los? Warum wurde die Beleuchtung auf der Krankenstation von der Brücke ausgeschaltet! Wir brauchen Licht. Bringen Sie das in Ordnung!" >> Brücke << "Nur eine unbedeutende Reaktor Fehlfunktion. Gleich dürft wieder alles funktionieren." Viola schaltete das Licht wieder ein. >> Rhuissas Quartier << Über Rhuissa hinweg warf Yaros einen Blick auf das angesprochene Bild. Es war eines von der Sorte, wie man sie für gewöhnlich auf Schreibtischen und Nachttischchen fand - wenn jemand nicht da war, sollte zumindest das Bild daran erinnern, daß es ihn gab und daß er wenigstens in Gedanken anwesend war. Und damit paßte es nicht zu der vagen Idee, die gerade noch in seinem Kopf herumgespukt war. Er hatte daran gedacht, daß sie vielleicht gar keine wirkliche, emotionale Beziehung hatten, sondern sich nur gelegentlich trafen... Aber das paßte überhaupt nicht mehr zusammen und damit ignorierte er diese Idee. Der Gedanke, wirklich in jeder Hinsicht mit ihr zusammen zu sein, war angenehm, wenn Yaros auch spürte, daß es für ihn nicht die einzige Möglichkeit war. Als er Rhuissa wieder ansah, lächelte er und strich mit seinen Fingern durch die losen Haarsträhnen, die ihr Gesicht einrahmten. Jetzt noch hierbleiben können, gemeinsam in die Decke einkuscheln und sich im Dämmerschlaf ihrer warmen, duftenden Präsenz bewußt zu sein, ihren Kopf auf seiner Brust... Er seufzte. "Wahrscheinlich hast Du recht. Und in diesem Moment will ich sogar, daß Du recht hast. Aber... So gern ich auch noch hier bleiben würde, fürchte ich doch, daß wir allmählich wieder zu den anderen zurückkehren sollten. Ich sollte Dich zur Krankenstation bringen und wenn wir da nie ankommen, wird man uns bestimmt irgendwann suchen. Und ich möchte mir ungern vorwerfen lassen, ich würde mich nicht um Dich kümmern. Oder schlimmer, daß ich mit meinen eigenen Behandlungsmethoden den Ärzten Konkurrenz mache." Ein Grinsen verdeutlichte, wie wenig ernst er seine letzten Sätze gemeint hatte. Er beugte sich über sie und berührte kaum spürbar ihre Lippen mit den seinen. "Ich verspreche Dir, daß dies hier eine Fortsetzung finden wird, sobald wir die Gelegenheit dazu finden. Und ich verspreche Dir, daß ich in der Zeit bis dahin nichts anderes tun werde als an Dich zu denken." Rhuissa hätte gerne mehr Zeit mit Yaros verbracht. Aber er hatte Recht. Früher oder später würde jemand sie suchen. Eigentlich waren sie im Dienst. Sie drückte ihn noch einmal kurz an sich und genoss mit allen Sinnen seine Nähe. Als sie ihn los lies lachte sie fröhlich. "Gut, das du kein Arzt bist! Sie würden sich über deine Behandlungsmethoden sehr wundern, wenn sie uns hier zusammen finden würden ... Ich möchte jetzt gerne mit dir eine Kissen- und Kitzelschlacht machen und danach mit dir frühstücken. Auch wenn es schon Mittag ist. Aber du hast recht. Wir müssen das verschieben. Ich müßte zur Untersuchung auf der Krankenstation sein, und dann das All um uns herum kartographieren. Wahrscheinlich werde ich alle Kometen 'Yaros-Komet' nennen und alle Nebel 'Yaros-Nebel'. Sie lächelte ihn schelmisch an. "Glaubst du, bei der Untersuchung in der KS werden die Ärztinnen merken, was wir gerade getan haben?" "Vergiß nicht den Yaros-und-Sienae-Zwillingsstern.", lachte er. Yaros überlegte einen Moment, während er sich über den Bettrand hinausbeugte und ein paar verstreute Kleidungsstücke einsammelte. Soweit sie ihm gehörten, zog er sie sich über. "Das kommt ganz darauf an, was die hier unter einer Standarduntersuchung verstehen. Eigentlich reichen ja EKG, EEG und ein Bluttest, vielleicht noch eine oberflächliche Untersuchung der Organe... Das war's auch schon. Wenn wir allerdings gründliche Ärzte haben, die sich bis in die Poren durchwühlen, sieht das schon anders aus. Und ich bin mir nicht sicher, ob wir alle dasselbe Geruchsempfinden haben. Ob sie Gerüche vielleicht besser wahrnehmen und sie auch dementsprechend schnell zusortieren können. Bei der Katze könnte ich mir das beispielsweise sehr gut vorstellen." Er ließ das Teil, das er gerade zu entwirren versucht hatte, fallen, beugte sich zu Rhuissa und gab ihr einen flüchtigen Kuß auf die Stirn. "Wenn Dich die Vorstellung stört, sollten wir vielleicht eine Dusche in Betracht ziehen - gemeinsam brauchen wir bestimmt nicht lang." Ein hintergründiges Lächeln ließ seinen Satz ausklingen, während seine Hand zart über die Innenseite ihres Beines strich. Er ließ sich davon auch nicht durch den Gedanken abbringen, der plötzlich auftauchte - woher kannte er sich mit Untersuchungsroutinen aus? Und das tat er; während er davon gesprochen hatte, hatte er Bilder von den verschiedenen Prozessen und dazugehörigen Methoden im Kopf gehabt. Woher wußte er, wie man mit einem Zerebralscanner umging? Rhuissas Haut reagierte noch immer sehr sensibel. Yaros streichelnde Hand lies eine wohlige Gänsehaut über ihr Bein huschen. "Es stört mich überhaupt nicht. Aber der Gedanke an eine Dusche mit dir ist verlockend", gab sie zu. "Also gut, verlieren wir keine Zeit. Warte einen Moment." Das Wenige, das Yaros bisher angezogen hatte, konnte er auch ebenso schnell wieder ausziehen. Er stand auf und huschte in den Nebenraum, in dem er das Bad vermutete. Er hatte richtig vermutet - als sich die Tür öffnete, fiel sein Blick auf einen ähnlich eingerichteten Raum, wie er sich auch in seinem Quartier befunden hatte. Nach einer kurzen Suche fand er ein paar Badetücher und mit einem breiten Grinsen stellte er fest, daß diese Dusche eine mit wirklichem Wasser war. Etwas sagte ihm, daß es so nicht üblich war; es gab irgendeine Technik, die das Wasser ersetzen konnte und deshalb auf Raumschiffen bevorzugt wurde - aber entweder war dieses Schiff anders als üblich eingerichtet worden oder Sienae hatte aus irgendeinem Grund das Recht auf ein solches Privileg. Doch Yaros war es in diesem Moment gleich, was der Grund dafür war - sorgte diese unvermutete Entdeckung doch nur dafür, sein Vorhaben zu perfektionieren. Kurz stellte er noch die Wassertemperatur ein, dann kehrte er mit einem zufriedenen Lächeln in den Nebenraum zurück und streckte Rhuissa seine Hand entgegen. "Komm. Es ist alles vorbereitet." Rhuissa reichte Yaros ihre Hand. Sie genoß es, ohne lange nachzudenken ihm zu dem Rauschen des Wassers zu folgen. >> Maschinenraum << Die Rouitinekontrolle hatte Svana schnell ausgewertet. Es hatte ihr sogar etwas spaß gemacht, als sie merkte, dass sie es konnte. Allerdings war sie immer noch nicht ganz zufrieden. Es musste noch mehr geben, als das, was sie bislang herausgefunden hatte. Was hieß herausgefunden- es war eine Ahnung, die aber sinnvoller war, als alles bisherige. Svana brauchte noch einen Beweis. Es sollte etwas simples sein, etwas, was programmiert werden konnte, aber nicht von großer Relevants war, falls sie es nicht rückgängig machen konnte. Etwas, was sie reparieren konnte, wenn es ausfiel. Wo mag es sowas geben können, und was war das Richtige? Svana wollte einfach nur einen Befehl in ein Gerät eingeben, dass es dann ausführte und sich merkte für spätere Zeitpunkte. Etwas, was immer wieder von Nutzen war. Und was schnell verändert werden konnte. Svana richtete eine Anfrage an den Computer, der sie immer wieder nach Specifikationen fraget. "Ich will khhe'tcha nur einfach mal wissen, was es da so gibt!" drückte sich Staska zunächst holperig aus. Als das nicht so recht funktionierte, und der Computer streikte, weil er nicht verstand, was sie von ihm wollte, versuchte sie es mit einer manuellen Suche. "Reinigungsroboter?" sagte sie leise. "Aber wo befinden sich die Reinigungsroboter an Bord?" richtete sie die Anfrage an eher an sich selbst. Der Computer konnte nicht wissen, dass Svana Selbstgespräche führte und zeigte ihr den Standort an. Im Lagerraum! Svana machte sich sogleich auf den Weg dorthin. Nicht ohne die nötigen Werkzeuge mitzunehmen. >> Khallianen Röhren << Svana wollte nicht auf den Turbolift warten, wenn er denn kommen würde. Sie entschied sich lieber, das eine Deck in den Röhren hinunter zu klettern. Zwar waren die Röhren nicht gerade ein Schöner Platz, und auch mitunter eng, aber das Machte Svane weniger etwas aus. Sie kam schnell zu ihrem Ziel, und stieg auf einem Korridor auf Deck 4 wieder aus. Dort gelangte sie dann zum Lagerraum, wo sich die Reinigungsroboter befinden würden. Staska umgab ein merkwürdiges Gefühl als sie so vor dem Raum stand. Sie verdrängte es aber schnell wieder. Sie wusste nicht, was sie im Lagerraum erwartete... >> Frachtraum << Svana betrat den Lagerraum. Es war, als wäre es ganz still geworden. Plötzlich und unerwartet. Es war, als wäre keine Geräusch mehr zu hören, als wenn die Zeit stehen bleiben würde...und als wenn sie alleine wäre. Alles um ihr herum begann sich zu einem Farbenspiel aus Licht und Dunkelheit, zu einem Kreislauf aus Leben und Tod zu bewegen. Und doch spielte es sich nur in ihrem Kopf ab. Das Gefühl, was sie durchströhmte, wärend sie so durch den Raum schlenderte... es war weder negativ noch positiv. Es war einfach nur da, und schien sich tief in ihr Herz zu bohren. Aber warum nur? Sie wollte doch nur nach einen simplen Reinigungsroboter schauen? Nein, ihr Bewusstsein hatte beim betreten des Raumes einen Geruch wahrgenommen. Es roch nach Tod...aber auch nach Liebe. Und dieses durcheinander schien sich in ihrem Kopf zu manifestieren und eine Gestalt zu formen, die Grauenhaft sein konnte. Diese Gestalt war gehüllt in einen Mantel aus unendlicher Traurigkeit und trug den Schleier der Sehnsucht, welches deren von Schmerz und Freude verzerrte Gesicht verhüllte. Mit jedem Schritt fühlte sie sich einsamer und trauriger. Mit jedem Schritt in seine Richtung. Als Svana den Raum betreten hatten, waren noch zwei andere Personen anwesend. Doch keine dieser Personen hatten die Macht, wie eine dritte Person, die sich bei ihnen befand. Doch diese dritte Person war nur eine Hülle, ohne einen Geist. Es war eine junger Man der dort aufgebart war. Er hatte ein Kaleh auf seinen Brustkorb liegen. Die Spitze des Kalehs zeigte zu seinen Herzen. Svana ging noch näher an den Körper heran ohne auch nur einen der Anwesenden zu beachten. Sie wusste zwar, dass sie nicht alleine war, doch war es mehr als unwichtig. Vorsichtig berührte sie seine kalte Haut. Sie wollte ihn einfach nur fühlen. "Wer bist du...?" fragte sie leise flüsternd. Und wider Erwartend blieb die Antwort stumm. Svana kannte ihn...aber wie hatte sie ihn gekannt. Und was war das jetzt für ein Gefühl? Sie musste ihn gut gekannt haben, sonst wäre sie nicht so tiefst traurig. SIe erschrak, als sie seine kühle Haut fühlte. "Schläfst du?" fragte sie ihn, als wäre es selbstverständlich. Schlief er? Nein, er war zu kalt um zu schlafen. Er war wahrscheinlich......aber warum? Svana erinnerte sich an das Kaleh, was sie in ihren Stiefel trug. Es sah seinem nicht unähnlich. Und auf seinem waren Schriftzeichen zu lesen. "R'Mor" entzifferte sie. Was bedeutete es? War das ein Name? War es sein Name? Und war das seine Waffe? Oder war es ihre? Nein, sie hatte ihre ja schon. Sie hatte sie im Stiefel. Oder war es gar nicht ihre? Doch, die Waffe im Stiefel war ihre, das war klar. Nur warum lag ein Kaleh auf seiner Brust? Es hatte eine Bedeutung...nur Svana erinnerte sich nicht mehr, welche. Sie ging einige Schritte von dem jungen Mann weg und betrachtete ihn. Er hatte eine Uniform an. Sie sah anders aus als Ihre, dennoch hatte sie das Gefühl, dass diese Uniform ihr sehr vertraut war. Wieder stach es Svana mitten ins Herz, als ihr ein Gedanke kam. Vielleicht war er krank, und sie sollte sich nicht zu weit an ihn heranwagen. Ein Virus, und sie war jetzt auch befallen, da sie ihn berührt hatte! Wenn dann war es jetzt zu spät. Svana sollte sich ganz schnell von ihm entfernen, um weitere kontamination zu vermeiden. Aber sie wollte nicht...sie wollte hier, bei ihm bleiben. Warum nur? Sie kannte ihn doch gar nicht! Warum war sie eigentlich hier? Ach ja...die Reinigungsroboter. Svana wollte auf diese Maschinen zugehen, doch es hielt sie etwas zurück. Etwas sagte ihr, dass sie nun hier bleiben sollte, bei ihm. Er war tot...er schlief nicht, trotzdem war er für sie da. Svana stellte sich wieder neben ihm und betrachtete sein Gesicht. "So friedlich...meine kleine Llaiir..." kamm es ihr flüsternd wie selbst über die Lippen. 'meine kleine Llaiir' wiederholte sie immer und immer wieder in Gedanken...Was hatte es nur zu bedeuten...? Svana wollte sich dafür verdammen, es nicht mehr zu wissen. Es war wahrscheinlich eines der wichtigsten Dinge in ihrem Leben... Langsam verzogen sich die Nebel wieder, welche sie bis eben gefangenhielten. Sie sah diese Zwei anderen, die 'Schriftnichtlesenkönner' und nahm endlich ihre Präsenz wahr. "Jolan'Tru!" grüßte sie. "Ich wollte nur eben...die Reinigungsroboter prüfen. Weiß jemand, wer das ist?" Sie deutete in Richtung des Verstorbenen und wurde wieder von der Woge des Schmerzes gepackt. Sie wollte sich nichts anmerken lassen, darum lächelte sie gestellt. In ihrem tiefen Innersten brodelte es. Am liebsten wollte sie weglaufen. Vielleicht beerkte Easgéan das Unbehangen, vielleicht auch nicht, vielleicht war es auch Staskas Erscheinen, das etwas in ihm ausschaltete... Er riss sich los und floh. Er wußte, daß irgendwo auf dem Schiff jemand war, jemand den er liebte, aber diesem Wissen haftete etwas an, das ihm die Luft abschnürte. Seine Schritte führten ihn den Koridor entlang bis er fast in den Blutflecken getreten wäre... Wie angewurzelt blieb er stehen. Die Beweise gegen ihn verdichteten sich... Blut... und eine Waffe... Und Bilder... Blut an seinen Händen, ein Messer, blutiges Hemd, sein eigenes Blut, aber nicht nur... Ein Mann lag vor ihm... mit Stichwunden in der Brust... Daß es in seinen Erinnerungen regnete fiel ihm nicht auf. Er war es, das stand für ihn fest... Er wagte es nicht die Waffe zu berühren, die am Boden lag, er starrte sie nur an. Die Szene war verflucht. Er hatte jemanden getötet, aber nur er wußte es. Er hatte sich bereits gestellt und war nun geflohen. Aber jetzt war er auch sein eigener Richter, er hatte nicht die Freiheit für seine Unschuld einzustehen, weil es noch keinen Ankläger gab, er selbst klagte sich an und er selbst mußte ein Urteil über sich fällen und dabei durfte er nicht an sich selbst denken. Als der Gedanke zuende war fand er sich am Boden sitzend wieder... ...daß es Entzugserscheinungen waren, die ihm Wahn und Kreislaufschwäche einbrachten ahnte er nciht im geringsten. Sam hatte den Neuankömmling beobachtet, doch bevor sie auf Staskas Begrüßung reagieren konnte, floh Easgean. Sam griff an ihre Seite, doch dort war nichts. Sie war einen Moment lang abgelenkt von der Suche nach etwas, was dort hätte sein sollen, und Easgean nutzte den Moment aus und konnte entkommen. Hastig sprang Sam ebenfalls durch die Tür und versuchte, ihn zu verfolgen, doch die rennenden Figur war schon verschwunden. Verärgert stürmte Sam zurück in den Lagerraum, wo Elijah und Varek sowie Staska standen. "Der Verdacht liegt ja nun nahe, daß Easgean irgendetwas zu verbergen hat", sagte sie. "Wir müssen die anderen warnen und vor allem der Kommandantin bescheid geben. Hat jemand einen Kommunikator und kann das übernehmen? Und dann müssen wir den Flüchtling unbedingt suchen. Und vielleicht können wir uns bewaffnen, denn ich glaube, er ist gefährlich..." Woher sie die Waffen bekommen sollte, wußte sie nicht, aber selbst wenn sie zusammen mit noch einer anderen Person Easgean gegenüberstehen würde, fühlte sie sich dem Mann nicht gewachsen. Sie glaubte, etwas Wildes, an Wahnsinn erinnerndes in seinen Augen gesehen zu haben. Wer wußte, zu was er, in die Enge getrieben, fähig war... Svana wunderte sich, dass der Schauspieler plötzlich davonstürmte. Immerhin hatte sie doch nur gefragt, wer der Leichnam war. Ein Reflex sagte ihr, dass sie hinter her musste. Es konnte nicht gerade eben passiert sein. Dafür war er schon zu kalt. Es war auch kein Blut mehr an dem Messer. Staska betrachtete es noch einmal. Wo waren die Zeichen hin, die sie eben gesehen hatte? Da stand doch eindeutig ein Name...R'Mor...Warum dachte sie gerade an den Namen. Vielleicht war es ja ihrer! Svana war kurz allein. Jedenfalls dachte sie es. Nur der Romulaner mit den fehlenden Stirnpartien war noch da. Die eine der beiden Andersaussehenden war dem Flüchtigen hinerhergerannt. Der andere stand nur dort und tat nichts...oder dachte er nach? War er der Typ von RIhanna, der erstarrte, wenn etwas geschah? Sie war es schließlich auch. Da ging die Frachtraumtür erneut auf, und die Frau mit den Runden Ohren und der Glatten Stirn betrat erneut den Raum. Svana hörte nur halb zu. Den Flüchtling finden...er könnte etwas damit zu tun haben...er könnte den Mann vor ihr umgebracht haben. Der Mann, der ihr wahrscheinlich einmal was bedeutet hatte. Wut schwor sich in Svana hinauf. Trauer und Wut. Sie sah zu dem Toten, dann wieder zur Tür...und wieder zu dem Toten. Das es nur um eine simple Vermutung handelte, war Svana nun nicht sonderlich bewusst. Jemand sollte dafür büßen und wenn der Feind sich schon selbst stellte, warum sollte sie dann darauf verzichten? Er hatte mit seiner Flucht es längst zugegeben und musste bestraft werden. "Ich bin dafür, den Flüchtenden zu töten." sagte Svana plötzlich wie aus sich selbst. "Wer jemand anderen unehrenhaft ermordet, verdient nur selbst den unehrenhaften Tod!" Sie sah noch mal zu dem Leichnam. "Ich werde dich rächen." sagte sie leise zu ihm. Enschlossen stellte sie sich mit zu den anderen. >> Krankenstation << Kria hörte auf, sich ihre Hüfte zu reiben, als das Licht wieder anging - sie wollte es unter allem Umständen vermeiden, sich vor der Kommandantin zu blamieren, und sei es nur dadurch, daß sie den Schmerz eines wirklich unbedeutenden Unfalles übertrieb. Sie fragte sich, ob sie Jannas Indiskretion gegenüber Veremnur erwähnen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Dies war eine Sachen zwischen Janna und Shiar, und Shiar war diejenige, die sich über das Unrecht, daß ihr widerfahren war, beschweren mußte. "Ja, Shiar hat recht, es ist keine Autoimmun- sondern eine Überreaktion auf irgend etwas an Bord - entweder eine Art Allergie, oder eine Krankheit, die nur seine Spezies befällt. Tolkar unterscheidet sich sehr von den anderen Leuten an Bord - er scheint vor langer Zeit chirurgisch verändert worden zu sein, um so auszusehen wie die Rihannsu ohne Flügel und mit den runden Ohren." "Chirurgisch verändert um sein Aussehen anzupassen!?" Veremnur lief es eiskalt den Rücken hinunter. Ihr war, als wäre sie einem sehr gefährlichen Geheimnis auf der Spur. Einem Geheimnis, das unbedingt verborgen bleiben mußte. Sie fröstelte. Nur warum? Veremnur begann, sich sehr unwohl zu fühlen. "Was geht hier vor?" flüsterte sie. "Sie wissen, daß wir uns das alle fragen. Aber mehr können wir ihnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen." Shiar hätte es vorgezogen mehr zu wisen, wenn es nach ihr gegangen wäre hätte Verenmur auch noch nichts davon erfahren, bis sie mehr wußte... Sie überlegte warum, aber eine Antwort fand sie nciht. Es war so. Man informierte die Vorgesetzten erst, wenn man die Lösung des Problems kannte... oder? Es waren noch so viele Fragen offen, bis hin zu jener, was Janna zuvor getan hatte... "Fest steht, daß er in sehr jungen Jahren verändert wurde, den Wachstumsmarken nach zu urteilen. Ich kann versuchen sein ursprüngliches Aussehen zu rekonstruieren, es gibt bestimmte Hinweise, wenn uns das weiterhilft?" "Die Tatsache, dass er schon vor langer Zeit verändert wurde macht es recht unwahrscheinlich, dass ein Zusammenhang zu unserer derzeitigen Situation besteht.", klinkte sich Janna ein, in dem Versuch Veremnurs diesbezügliche Besorgnis zu zerstreuen. Verdammt! Sie tat es schon wieder! Ohne es zu merken hatte sie erneut die sie umgebend Emotionen eingefangen. Natürlich versuchte sie ganz intuitiv jede Situation mit der Gänze der ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu ergründen! Konnte man ihr das verübeln?! Es war, als würde man von allen anderen verlangen mit geschlossenen Augen durch das Schiff zu wandern. Oder sie knipsten überall das Licht aus. Der kurzeitige "Stromausfall" in der Krankenstation demonstrierte nur zu deutlich die Auswirkungen. In Janna brodelte leichter Ärger. Doch sie wusste, dass sie damit aufhören musste, denn erst jetzt wurde ihr wirklich klar, welche "zwischenmenschlichen" Probleme sich damit auch ergaben. Ihr Gegenüber würde sich womöglich immer fragen, ob sie es gerade sondierte und das gefiel sicher kaum jemandem. Man würde ihr mit Vorsicht, vielleicht sogar mit Misstrauen begegnen, befürchtete Janna. Aber ganz auf ihre Fähigkeit verzichten? Selbst wenn sie es wollte, wäre es verdammt schwer, denn woran sollte man merken, ob man in sich selbst ruhte oder in einem fremdem Bewusstsein umherwandelte, wenn man das eigene Ich erst seit heute Morgen kannte? Sie musste sich irgendetwas einfallen lassen um diese Gratwanderung zu bewerkstelligen. Janna fragte sich, wie sie das wohl früher gehandhabt hatte. Vielleicht gab es ja spezielle Ethik-Richtlinien für ihr Volk. Ob der Computer ihr da weiterhelfen konnte? "DAS allerdings halte ich dennoch nicht für ausgeschlossen... Kann jemand mit dem Begriff 'lagzeitagent' etwas anfangen?" Shiars geflügelte Kollegin nickte ernst. "Genau diesen Gedanken hatte ich auch - und er beunruhigt mich sehr. Natürlich ist dies nicht der einzige mögliche Grund, aus dem diese Prozedur an ihm vorgenommen wurde, aber es scheint bei Weitem der Einleuchtendste zu sein. Im Endeffekt könnte es sogar von Vorteil von uns sein, wenn er derzeit außer Gefecht gesetzt ist. Was, wenn er einer von den Leuten ist, die unser Gedächtnis ausgelöscht haben?" Einen Moment lang hatte Shiar noch Angst gehabt sich durch den Begrif verraten zu haben. Daß Veremnur ihn kannte, davon ging sie aus, aber wenn auch Kria wußte was sie meinte, so hatte sie nchts geheimes offenbart... Warum sie so dachte wußte sie jedoch icht. Aber sie nahm sich vor sich später eingehender mit Veremnur zu beschäftigen, und mit der einen oder andere Ahnung, die sie verflgte. "Solange er allerdings ausser Gefecht ist werden wir nicht erfahren was er weiß... Allerding brauchen wir das gar nicht selbst entscheiden, ohne genaueres wissen um seine Physis halte ich es für zu gefährlich ihn aufzuwecken." Da Janna sich noch immer eher zu einem Anhänger der Zufalls-Theorie zählte, fiel es ihr schwer, diese These nachzuvollziehen. Aber es war zugegebenermaßen nicht unmöglich. "Wir werden versuchen herauszufinden, was genau diesen komaartigen Zustand bei ihm ausgelöst hat. Wenn wir das Virus, oder was immer es ist, isolieren können, finden wir womöglich auch einen Weg es zu bekämpfen. Positiv ist, dass Tolkars Werte trotz allem stabil sind, sodass für ihn keine unmittelbare Gefahr besteht. Zumindest hat sich bisher keine Verschlechterung seines Zustandes ergeben." Bei dem Wort 'Langzeitagent' verstärkte sich Veremnurs ungutes Gefühl bis zur Unerträglichkeit. Sie kämpfte dagegen an, blass zu werden, kämpfte darum, nicht zusammen zu zucken und nicht erschrocken zu wirken, sondern so kalt und gelassen wie möglich. Ob es ihr gelang wußte sie nicht. Innerlich krampfte sie sich eiskalt zusammen und spürte ... Angst! Gefahr! Ein Geheimnis, das unbedingt verborgen bleiben mußte! Aber warum? Wenn Tolkar ein Agent war, sollte es nicht in ihrem Interesse liegen, das es aufgedeckt wurde? Sie fühlte sich nicht sonderlich verbunden mit ihm. Warum dann diese starken Gefühle? Plötzlich wurde ihr bewußt, das es ihr nicht um Tolkar ging. "Ich halte es ebenfalls für nicht angebracht, Tolkar zu wecken. Auch nicht ihm seine ursprüngliche Gestalt zu geben, bevor wir wissen, warum er sie verändert hat", sagte Veremnur mechanisch. In Gedanken war sie kaum noch bei dem Bewußtlosen. Da war etwas sehr wichtiges und sie war nahe dran ... dicht davor und doch konnte sie es nicht greifen. Es entzog sich ihr. Etwas anderes schob sich in ihr Bewußtsein und erinnerte sie an den Hauptgrund für ihren Besuch auf der Krankenstation. Sie sah Shiar und Kria besorgt, fast erschrocken an: "Nicht nur Tolkar hat Probleme. Sovek, der Koch ... Zu Beginn der Amnesie wußte er mehr als jeder andere. Dann wurde er zunehmend verwirrter. Easgean ... zuerst war er kämpferisch, dann immer stiller. Er sollte auf seinem Posten auf der Brücke sein, aber da ist er nicht. Sienae, die Wissenschaftlerin ... ihr wurde plötzlich sehr übel. Das sind schon vier Crewmitglieder mit denen etwas nicht stimmt. Übrigens was war mit ihr. Sie ist nicht mehr hier. Ist sie gesund?" >> Küche Deck 1 << Jayron blickte Sovek etwas verwirrt an und fing an zu lachen. Er versuchte zwar es zu unterdrücken, aber so ganz gelang es ihm doch nicht. Er sagte: "Das mit den vier Augen ist nur eine Redensart, soll heißen wenn wir gemeinsam nach ihrem, was auch immer, suchen haben wir mehr Erfolgsaussichten, als wenn sie nur alleine suchen würden. Ich hab natürlich auch nur diese beiden Augen." Jayron deutet mit Zeige- und Mittelfinger auf seine Augen. "Puh," war Sovek erleichtert. "Da bin ich ja beruhigt." Er ging zum Ausgang und blieb an der Türschwelle stehen. >> Korridor, Deck 1 << "So lassen wir uns mal sehen. Welchen Frachtraum steuern wir an?" Sovek sah in Richtung Brücke. "Da gehen wir nicht lang." Und führte Jayron zum hinteren Frachtturbolift. "Frachtraum 5 in der Nähe der Shuttelrampe. Da fangen wir an zu suchen. Ich brauche 15 kg Neinvs-Mehl, äh... 3 Einheiten Treibgas... 1 Liter Wasser, 12 Eier, 4 l Milch, Brotgewürze und zwei gehackte Hände voll Kheshoe." Ja so war Sovek und hat Veremnurs Rezept etwas... etwas abgeändert, oder besser gesagt, die hälfte wieder falsch verstanden. "Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was Sie so gerne essen," wies Sovek daraufhin das eine Frage noch offen im Raum stand. "Oder haben Sie vergessen, was sie gerne essen?" Sie erreichten im hinteren Teil der Drolae den 'Frachtturbolift'. >> Krankenstation << Mirha ging ein paar Schritte von der Wand weg und in den Raum hinein. So, als wäre es das nebensächlichste der Welt. Mit ihrer gesunden Hand steckte sie sich schnell eine Her’Thnous in den Mund. Schließlich ging sie auf Shiar zu. "Ich würde gerne auf dein Angebot zurückkommen.", sagte sie ernst und deutete mit einer kurzen Geste auf ihre Hand. Dabei versuchte sie sich die Schmerzen nicht anmerken zu lassen, die wie verrückt gegen ihre Hand pochten. Shiar nickte und begann die Hand zu scannen wähend sie Veremnur zuhörte. Shira war ihr sympathisch und es tat ihr leid, jetzt nciht mehr Zeit für sie zu haben. "Von denen war keiner hier... Es handelt sich offenbar um eine Bisswunde... wie haben sie... hast du sie dir zugezogen? Sie ist stark entzündet..." Dann wandte sie sich wieder Veremnur zu: "Ist denn mit ihnen alles in Ordnung?" Shiar war skeptisch, eben noch schien auch sie sich unwohl zu fühlen. Mirha versuchte erneut sich zu erinnern, aber das war zwecklos. "Ich weiß es nicht, das muss vor der Amnesie passiert sein." Ihr Blick fiel auf die Tür zum Sumpf. "Vielleicht bin ich von dem, was da drin ist, gebissen worden.", sagte sie - Und damit schon viel mehr, als sie überhaupt hatte sagen wollen. Warum hatte sie das Shiar verraten? Sie wusste doch gar nicht, ob sie ihr vertrauen konnte. Ihr Blick glitt wieder zu Shiar, dann senkte sie ihn zu ihrer Verletzung. Vermnurs innerer Kampf entging Janna nicht. Dabei bemühte sich sich wirklich ihn nicht sehen. Sie biss sich auf die Unterlippe. Aber die Empfindungen der Kommandantin waren so stark, dass sie sich ihnen nur schwer entziehen konnte. Doch Shiar war es ebenfalls aufgefallen. Hatte sie womöglich auch verborgene mentale Fähigkeiten? Oder war sie einfach eine gute Beobachterin. Janna schwieg und fragte sich, wie Vermnurs Antwort ausfallen würde. Janna sah zu Sihra und dann zu der Tür, dankbar für die Ablenkung. Neugierig ging sie hinüber und spähte hinein, da ein Kraftfeld das Betreten verhinderte. Sie konnte nicht besonders viel erkennen, außer dass er klein, dunkel und langweilig aussah. Die Umrisse einer Kiste veranlassten sie zu der Vermutung: "Ein Lagerraum." Konnte es sein, dass hier Tiere hausten? Und wenn ja, warum? War es eine Invasion? Ein medizinisches Experiment? Oder gab es unter ihnen einfach einen großen Freund von Haustieren. "Ja. Ich fühle mich gesund", antwortete Veremnur. "Wenn Sie nachsehen wollen, was da drin ist, dann seien Sie vorsichtig." Shiar sah Janna nach, dann wandte auch sie sich wieder der Verletzung zu. "Es sieht alles nach einem Tierbiss aus, es ist stark infiziert. Ich werde dir ein Antibiotikum geben müssen..." Sie überlegte kurz woher sie das wußte und warum ihr eine innere Stimme sagte daß es neuere Behandlungemethoden gab... "Ich glaube... es könnte Nebenwirkungen haben... Nachdem mir das Wissen fehlt den Erreger genau zu bestimmen muß ich dir ein Breitbandantibiotikum geben, dir könnte etwas übel werden, also leg dich bitte hin... Und gegen Durchfall wirst du auch ein Medikament brauchen... Aber frag mich cnith woher ich das weiß!" Sie wartete bis Shira sich hinglegt hatte und nutzte die Zeit um das Medikament zu suchen. Ein wenig wunderte sie sich daß sie es tatsächlich fand, aber darüber verlor sie kein Wort... "Das werde ich noch.... Ihhei..." Dann war sie wieder bei Mirha um ihr das Medikament zu verabreichen. "Wenn du dich unwohl fühlst sag sofort Bescheid..." Irgendwie tat sie ihr leid... Kurz beobachtete sie ihre Gedanken dabei wie diese abdrifteten, ann holte sie sie in die Gegenwart zurück. "Kria, finden sie bitte herraus, was das für ein Raum dort ist, und was dort ist?" Dann wandte sie sich wieder Veremnur zu. "Wenn sie nichts dagegen haben?" Sie hatte sich unterwegs einen Scanner gegriffen... Ganz plötzlich war einer von Veremnurs verlorenen Gedanken wieder da. Veremnur, Sam, Elijah, Janna, Simjang, Jayron und zum Teil auch Varek hatten alle etwas gemeinsam. Glatte Stirn und, ausgenommen Varek, runde Ohren ... und sie konnten die Schrift nicht lesen und die Bordsprache nicht verstehen. Sogar Tolkar hatte mit seinem Erscheinungsbild in dieses Schema gepaßt. Die einzige Ausnahme war sie selbst. Veremnur war die einzige rundohrige, glattstirnige die die rihannischen Schrift und Sprache beherrschte. Warum war das so? Veremnur nickte und antwortete Shiar, um nicht aufzufallen: "Ich habe keine Einwände." Warum war ihr Name der einzige, der im Computer zu finden war? Das drängende Gefühl, ein gefährliches Geheimnis zu haben ... Was hatte sie selbst zu verbergen? Veremnur wußte es nicht. Doch es war ein unbehagliches Gefühl. >> Korridor << Von irgendwelchen Verfolgern ahnte Easgéan nichts, er hatte nicht einmal besondere Anstrengungen unternommen vor jemand anderem zu fliehen als vor sich selbst. Geübt darin hatte er jedoch auch Sam abgehängt. Langsam wieder zu sich kommend richtete er sich auf... Er hatte etwas begonnen, das mußte er zuendeführen... nur was? ...nur die Flucht? Gerne hätte er sich auf einem großen Weg gesehen mit einem großen Ziel, wie Reiahrin damals... Da war etwas... ein Name... wer war Reiahrin? Eine Geliebte? Ein Kind? Ein Bruder? Daß er selbst es nicht war sagte ihm die Tätowierung. Alles war möglich... und nur das eine Erinnerungsbild war da, er beneidete Reiahrin um das Ziel das sie oder er gehabt hatte... Gerne hätte er den Film gesehen in dem er gespielt hatte, vielleicht gab ihm das einen Hinweis auf seine Identität... oder wenigstens darauf ob er zu einem Mord fähig war... Da war es wieder... Kaleidoskopartig zersplittert tauchten wieder Bilder auf... Ein Kind sterbend in seinen Armen, Blut... ein toter Körper zu Boden fallend... Geistesabwesend nahm Easgéan das Messer von Boden auf, wischte es am Ärmel ab, steckte es in den Stiefel, wandte sich dann um und wanderte er den Korridor hinab. ...bis eine Tür den Weg versperrte, sie öffnete sich nicht sfort, dann aber doch... >> Holodeck << Verwundert stellte Easgéan fest, daß vor ihm Wiesen lagen, Wald, ein Hochtal... Und er glaubte sie zu kennen... Er ging einige Schritte, sofort schloß sich das Schott hinter ihm... und verschwand. Erschrocken fuhr er herum. Das Schiff war ausgelöscht, nur noch die Landschaft blieb, die Landschaft die vertraut war und ihm ein Gefühl von Sicherheit gab. Zuhause. Das Schiff blieb weit hinter ihm zurück, ebenso sie Ängste die ihn gejagt hatten... Er bückte sich um eine wundervolle blaue Blume zu pflücken und ihren schweren süßen Duft tief einzuatmen. Augenblicklich veränderte sich die Landschaft um ihn, zersplitterte in Myriaden bunter Scherben und setzte sich neu zusammen, zu einer Welt in der der Duft silbrig klang, das Licht sich weich anfühlte und nach Gold und Blau schmeckte. Er wunderte sich nicht darüber, wie diese Welt in einem Schiff möglich war... Er bekam nicht mehr mit, wie er sich auf die Wiese sinken ließ und sich den Träumen vollkommen ergab. ............ Ende der Chronik ............