ChR Drolae
das "stolzeste" Schiff der Galae



Die Chronik vom 31.12.2004

>>> Die vorläufige Kommandantin <<<




Ort der Handlung:
Calanam'Coupaer, in der Schleife
Zeit der Handlung:
22.12.2375
Bordzeit: 10.30 Uhr bis 10.40 Uhr



>> Konferenzraum <<

"Ch halt ne 2/3 Mehrheit für sinnvoller. Wenn nur knapp de Hälfte FÜR n neuen is, dann hat's kein Sinn, dann bock de anddre Hälfte... Ch halt's für sinnvollr, wenn sagn wa 12 dafür sin... Se sehn, s is nicht schwr sich in Machtausübung reinzudenkn. Ch halt einige andre hier für qualifiziertr als Verenmur. Sogar dich Sienae."

Rhuissa ging auf Easgéans Meinung ein:
"Mindestens 2/3 Mehrheit wäre der Idealfall. Das ist in unserer Situation aber unrealistisch. Wir müssen vom Minimum ausgehen und können froh sein, wenn wir klarere Entscheidungen bekommen. Ich persönlich hoffe, dass diejenigen, die überstimmt wurden, nicht bocken sondern die Entscheidung der Mehrheit akzeptieren. Denn eine fairere Entscheidung als eine mehrheitliche können wir nicht treffen.
Es steht natürlich jedem von uns zu, jeden anderen für qualifiziert zu halten, das heißt aber nicht, das er oder sie es ist. Denn Führungsqualifikation bewiesen hat bisher nur eine Person."

"Bewiesn wür ch ned sagn... Macht an sich gerissn... deswegn muß se auch lachen als ich den Sessl Thron genannt hab!"

"Und sie wären besser gegeignet?" meldete sich Shiar zu Wort. "Meine Unterstützung hat Verenmur."

"Se ignoriert, daß Viola sagt, daß ihr Geruch ned her gehört! Lassn wir Viola sagen wessn Geruch auf'm Sessl is!" Es sah Nutala auffordernd an.

"Und das was Viola sagt glauben Sie eher?" fragte Rhuissa mißtrauisch. "Viola weiß bereits, das sie über einen Sinn verfügt, den niemand von uns besitzt und niemand überprüfen kann. Sie kann alles sagen. Würden Sie ihr glauben, wenn sie sagt, sie selbst säße auf dem Kommandosessel mit Sovek als ersten Offizier an ihrer Seite? Kria wäre keine Ärztin sondern ihre nächste Mahlzeit? Sowohl Sie als auch Veremnur säßen in der Arrestzelle? Yaros und Svana trügen beide jeweils den Geruch des anderen an sich und wären demzufolge ein Liebespaar? Würden Sie das glauben? Viola könnte das behaupten, und wir können es weder verifizieren noch widerlegen.
Offen gesagt, bin ich sehr skeptisch. Seien wir doch ehrlich: Jeder von uns wird ihr bereitwillig glauben, wenn sie sagt, was wir hören wollen, und ihre Worte anzweifeln, wenn sie etwas sagt, was wir nicht glauben möchten. Auch wenn wir ihr glauben, ändert das nichts. Wir wissen ja nicht einmal, wie zuverlässig ihr Geruchssinn ist und wovon er abhängen kann. Angenommen sie sagt, sie rieche Simjang auf dem Kommandosessel. Bedeutet das, dass er der Kommandant ist, oder das er die Nachtschicht auf der Brücke hatte?"

Andrew meldete sich ebenfalls zu Wort:
"Eigentlich wollte ich nur antworten, dass ein Kommandant, der von 8 Personen gewählt wurde, keine Mehrheit besitzt. Bei 17 Personen wären schließlich immer noch 9 gegen ihn. Es werden also mindestens 9 Stimmen benötigt." Zu Verenmur sagte er noch: "Bis jetzt haben Sie zumindest gewisse Führungsqualitäten gezeigt. Daher vertraue ich darauf, dass Sie uns auch weiterhin voranbringen können."

Rhuissa lächelte schelmisch:
"Dann möchte ich mal meine Berechnung erklären. Wir sind 17 Personen. Einer davon ist Kommandant. Bleiben 16 übrig. Die Hälfte davon sind 8. Stimmen 8 Personen dem Kommandanten zu, ist die Mehrheit erreicht, denn der Kommandant hat ja auch eine Stimme. Damit sind es dann 9 zu 8."

"Se had bereits gsagt daß's nich dr Fall is..., murrte er dazwischen. "Wer's simjang?" Easgéan war beleidigt.
"Ok, du traust Viola nich, aber traust du Veremnur? Un wenn ja, warum? Se had sich auf's Sessl gsetzt und s kommando übernommn, Viola nich! Was du sagst sin Spekulation'n, du hast kei Ahnung was se sagen wird..."

"Eine Möglichkeit gibt es.." schaltete sich Shiar ein.
"Die Partikel die Viola riecht, müssten sich doch auch mit irgendwelchen Instrumenten erfassen lassen. Nehmen sie es mir nicht übel, wenn das jetzt wenig professionell klingt, mir fehlen die Richtigen Begriffe für die entsprechenden Geräte... Aber lassen sie mir ein wenig Zeit in der Krankenstation und ich finde herraus was genau möglich ist. Ich denke aber, es sollte sich herrausfinden lassen, wer wie lange an Bord ist und wer wo Spuren hinterlassen hat."
'...und wenn ich mich zurückverwandle kann ich die Aussagen sowohl des Computers als auch die Violas verifizieren...'
Den letzten Satz dachte sie nur und höchstens ein guter Telepath hätte ihn erraten.

Nun meldete sich auch Kria zu der im Raum stehenden Frage zu Wort. "Ich schließe mich Simjang an. In der kurzen Zeit, in der ich Sie bewusst als Kommandantin erlebt habe, haben Sie es geschafft, unsere Bemühungen zu koordinieren und uns, wie ich meine, auf den richtigen Weg gebracht, auf dem wir unsere Erinnerungen letztendlich wiedergewinnen werden. Ich halte es daher für das Beste, wenn Sie uns in dieser Krise anführen."

"Kann das Ding dann auch alte Socken wiederfinden?" fragte Sovek sarkastisch. "Können wir endlich wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren. Ich muß Viola noch was zeigen."

Veremnur wandte sich Shiar zu:
"Eine wissenschaftliche Methode klingt sehr gut. Damit WÄRE ich voll und ganz einverstanden. Doch es ist zu früh, diese Entscheidung zu treffen. Denn die Betonung liegt auf 'wäre'. Sie haben das Thema viel zu früh gewechselt. Es steht noch nicht fest, ob ich überhaupt diejenige bin, die die Sachentscheidungen treffen soll. Wir sind noch bei der Kommandantenfrage. Bisher gibt es 3 Stimmen gegen mich und 5 Stimmen für mich. Nicht einmal die halbe Crew hat sich bisher geäußert. Ich möchte gerne die anderen zu Wort kommen lassen."

Nutala lauschte der Diskussion im Raum nicht richtig, fasziniert beobachte sie das Verschwinden der Gerüche und überlegte, was da sich in ihrer Nase bewegt. War das Wasser?
"Hat du mal ein Dings, na so etwas um die Nase frei zu pusten?" fragte sie 'Sovek' mit großen Augen und zog geräuschvoll die Nase hoch. Mit näselnder Stimme versuchte sie sich im Sprechen. "Ich glaube, ich habe da grade ein Problem bekommen. *schnief* Aber ich bin auch erst mal für einen, der das Kommando übernimmt. Und da Sie Veremnur schon dabei sind, viel Glück.
Jedoch bin ich dafür, das wir Morgen Mittag nochmal die Abstimmung wiederholen. Bis dahin werden wir uns bestimmt eine objektive Meinung gebildet haben, ob wir Sie als Kommandantin akzeptieren oder nicht. *schnief*" Nutala sah sich um, ob es irgendwo was gab, was ihr helfen könnte.

Yaros hatte Janna enttäuscht hinterher gesehen, als sie mit Varek verschwand. Was qualifizierte den anderen eher als ihn selbst? Er mußte wohl akzeptieren, daß Janna nicht dasselbe Ziel verfolgte wie er. Gedanklich wandte er sich von Janna ab und der laufenden Diskussion zu und hätte dabei fast das Thema verpasst. Er nahm Veremnur genauer in Augenschein und antwortete ruhig in die Runde, ohne daß er dazu aufgefordert worden war: "So wie ich das sehe, brauchen wir jemanden, der die Organisation übernimmt und den Überblick im Chaos behält. Und ich glaube, bisher lief das ganz gut. Wir sind jetzt alle hier, wir können einigermaßen geordnet über unsere Situation reden... Meine Stimme zur vorläufigen Kommandantin hast Du." Für einen kurzen Augenblick zögerte Yaros, entschloß sich letztendlich doch zu einem 'Du' und ignorierte seinen Gedanken, dass es respektlos klingen könnte. Respekt hing nicht von einer formellen Anrede ab, den verdiente man sich. Wenn Veremnur dennoch darauf bestand, sollte sie ihn ruhig korrigieren. Er lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück und sah sich um. Neben ihm sah es nun recht leer aus, seitdem Janna und Varek den Raum verlassen hatten. Rechts von ihm entdeckte er Sihra. Eigentlich war es ja recht unklar, ob die beiden so schnell wieder zurückkehren würden und solange sie weg waren, war es doch Unsinn, wenn Yaros so weit hinten saß, oder? Mit einem Grinsen erhob er sich und setzte sich neben Sihra mit einer Selbstverständlichkeit, die ihm mühelos gelang. Er beachtete sie zunächst nicht, sondern vertiefte sich in sein Padd.

"Viola, melden Sie sich gleich als Erste bei einer der Medizinerinnen. Ich hoffe, Kria oder Shiar können Ihnen bei Ihrem Nasenproblem helfen. Ihren Vorschlag, die Abstimmung Morgen Mittag zu wiederholen finde ich gut. Ich unterstütze das." sagte Veremnur.
Sie nickte Yaros zu. Gegen sein 'Du' hatte sie nichts. Yaros Tonfall hatte ihr gezeigt, das er es nicht respektlos sondern irgendwie selbstverständlich meinte. Sie wußte nicht, woher diese Selbstverständlichkeit kam. Es konnte seine Art sein, aber auch ... ja, es war nicht ausgeschlossen, dass sie sich gut mit ihm verstand.
Veremnur unterdrückte ein Grinsen. So wie es aussah verstand er sich gut mit jedem weiblichen Wesen. Wobei 'gut' eine Frage der Definition war.

Sovek sah Viola mit großen Augen und breitem Lächeln an. "Du bist ja so klug, Viola," und reichte ihre ein grau weißes Päckchen Standard-Papiertaschentücher Steingrau/Weich von der Firma T'Empok.

"Danke du Scheu... *hatschie und schnief* Danke dir." Und Viola erleichtere sich geräuschvoll und sehr ausgiebig. Schließlich war ihre Nase auch groß. Irgendwie war ihr nicht wohl, sich einer oder gar bei der angebotenen Ärztinnen auszuliefern. Doch wenn es ihr nicht besser gehen würde, blieb ihr wohl nichts anderes übrig. "Was das Angebot der Hilfe angeht. Danke, wenn es nicht besser wird, melde ich mich." *schnief*

Mirha nutze die Gelegenheit. Während Yaros in sein Padd vertieft neben ihr saß, musterte sie ihn von der Seite.
Schien gut mit Frauen zu können, der Gute. Mirha musste unwillkürlich schmunzeln.
Dann aber wendete sie sich wieder von ihm ab und der Diskussion zu. Mit Unmut musste sie beobachten, wie sich Violas Nase verstopfte. Mirha unterdrückte ein Seufzen. Natürlich hätte sie auch Viola nicht blind vertraut, aber es wäre immerhin eine zweite Position gewesen.
Auch Easgéan musterte Mirha noch einmal ausführlicher über den Tisch hinweg. Mirha spürte Sympathie für ihn, sie schienen dasselbe zu denken.

Die geflügelte Frau wußte nicht, was es war, aber irgendetwas störte sie an diesem Mann gewaltig. Vielleicht hatte es mit seiner Attitüde zu tun (ihr Gedächtnis würgte das Wort 'Playboy' hervor, aber obwohl es ein vertrautes Wort schien, konnte sie sich momentan nicht an die Bedeutung erinnern), oder damit, dass sie meinte, Misstrauen von ihm zu spüren, als er sie quasi von vorneherein aus der Gruppe, die Viola nachgehen sollte, ausschloß...
Sie war sich nicht sicher. Auf jeden Fall war sie froh, dass nicht alle Leute an Bord so zu sein schienen, wie der Koch und dieser Kerl. Easgéan schien zum Beispiel ein netter Mann zu sein.
Natürlich würde sie ohne Vorurteile mit allen zusammenarbeiten - persönliche Zu- oder Abneigung gehörte nicht in eine Arbeitsumgebung. Aber in ihrer Freizeit, so dachte sie sich, würde sie sich wohl eher von gewissen Personen fernhalten.

Shiar musterte Viola. Offenbar fiel diese für nähere Untersuchungen aus... "Sie scheinen krank zu sein... Ich werde mir das nachher ansehen..." Und sie überlegte, wie wohl die Scanner funktionieren mochten...


>> Brücke <<

Janna war bei Vareks unerwartetem Gefühlsausbruch zusammengezuckt und sah ihn aus erschrockenen Augen an. Sie hatte es in keinster Weise kommen sehen. Es war wie ein heller Funken gewesen, der aus dem Nichts aufflammte und sofort wieder erlosch.
Ihre Züge glätteten sich, als sie erkannte, dass es ihm ähnlich ging wie ihr selbst, was ihr bisher nicht aufgefallen war, weil er sich die meiste Zeit doch erstaunlich gut im Griff hatte. Jetzt jedoch erinnerte sie sich wieder an das Bild des jungen Mannes, der sich unter seiner Bettdecke verkrochen hatte, als sie sich in sein Quartier flüchtete. Sie kannte dieses Hin und Her nur zu gut.
"Vermutlich haben Sie eine Technik erlernt, die es Ihnen ermöglicht Ihre Fähigkeit zu kontrollieren", erwiderte Janna nachdenklich. "Und Sie empfinden es als falsch, wenn Sie diese Kontrolle verlieren. Wir brauchen wohl beide einige Übung", fügte sie hinzu und lächelte schief.
Janna war sicher, dass die Natur auch für sie einen Schutzmechanismus eingerichtet haben musste, aber sie konnte sich nicht einmal ansatzweise erinnern. Sie und Varek gehörten zwar offensichtlich unterschiedlichen Spezies an, aber vielleicht würde seine Methode auch bei ihr funktionieren. 'Meditationstechnik' klang zumindest vielversprechend.
"Meinen Sie, Sie könnten mir das beibringen?", fragte sie ihn deshalb und hoffte, er würde sich gut genug erinnern. Wenn nicht, half es ja vielleicht auch ihm, wenn sie zusammen daran arbeiteten.

Varek überlegte. Konnte er sie etwas lehren?
Er wusste selbst nicht so genau, welche Fähigkeit genau er denn hatte. Er wusste nur, und das auch nicht ganz bewusst, wie man sich konzentrierte und den Geist bändigte. Aber wozu? Was war an diesem Wissen so wichtig? War er Telepath? Nein, das hätte er doch merken müssen... Schließlich antwortete er Joanna:
"Ich weiß nicht, ob und was ich lehren kann. Ich erinnere mich selbst nicht so ganz an alles... Trotzdem, es wäre sicherlich hilfreich, wenn wir es probieren. Vielleicht erinnere ich mich bewusster und kann dann besser weiterhelfen." Nach einer kurzen Pause fragte er vorsichtig:
"Ist wieder alles unter Kontrolle? Sollen wir wieder hineingehen? Oder brauchen Sie noch eine längere Pause?"

Mit dieser Antwort gab sich Janna zufrieden. Veremnur würde ihnen sicher die Zeit geben, die sie brauchten, doch vorerst gab es wichtigere Dinge zu klären.
Obwohl ihr nicht ganz wohl bei dem Gedanken war, in den Konferenzraum zurückzukehren und damit wieder dem Chaos zu begegnen, wollte auch sie möglichst nichts verpassen und willigte ein. "Ich denke, es wird gehen." Sie fühlte sich tatsächlich besser und war sicher bis zum Ende der Zusammenkunft durchhalten zu können. Aber sie brauchte eine Taktik und die konnte sie nur situationsbezogen austesten. "Also los."
Motiviert und voller Elan stieß sich Janna von der Wand ab, an der sie gelehnt hatte und wandte sich in Richtung Tür. Sie zögerte kurz und drehte sich noch mal zu Varek um. "Übrigens... danke.", sagte sie und lächelte. Dann betrat sie den Konferenzraum.


>> Konferenzraum <<

Als Janna und Varek in den Konferenzraum zurückkehrten, sagte Sovek:
"Nehmen Sie Platz, Sie haben nichts verpasst." Er drehte sein Kopf zu Veremnur und fragte: "Haben die beiden schon abgestimmt?"

"Nein, noch nicht", sagte Veremnur. Sie erklärte Janna und Varek, worum es in der Abstimmung ging und fragte sie nach ihrer Meinung. Sie sagte aber nichts über den bisherigen Stand, um keinen der beiden zu beeinflussen.

Yaros registrierte nur am Rande, daß Janna und Varek wieder zurückkamen. Er hatte ihnen zwei Plätze übrig gelassen, daher blieb er dort sitzen, wo er war. Ruhig sah er von seinem Padd auf und sah Sihra genau an. Das war auch alles, was er tat - er behielt sie im Auge, sah jeder ihrer Bewegungen zu. Erst als sie seinen Blick erwiderte, lächelte er sie an, beugte sich zu ihr vor und meinte leise zu ihr:
"Ich denke gerade über etwas nach. Weisst Du, ob wir uns vorher schon begegnet sind oder hatte ich das Glück bisher noch nicht?"

Viola konnte zwar nun wieder durch die Nase atmen, doch hatte sie nun etwas in der Hand, was sie nur zu gerne loswerden wollen würde. Suchend sah sie sich um und sah da etwas in der Wand. Eine Öffnung, wie zum Ablegen gemacht. Und irgendwie erschien ihr es, in Ermanglung eines Abfalleimers oder Hosentaschen, als der richtige Ort für das DING. So stand sie auf und legte das DING hinein und drehte sich dann zu den anderen um.
Dabei fragte sie so in die Runde:
"Kann die Versammlung sich wieder auflösen? Ich meine, wenn die Abstimmung abgeschlossen ist. Oder gibt es noch was zu besprechen? Ich würde gerne das Schiff erkunden - *schnief* - Ach nö, nicht schon wieder." Mit letzterem meinte sie ihre Nase.
Das lenkte sie so ab, dass sie nicht bemerkte, wie der Replikator hinter ihr zu arbeiten begann. Das Wort AUFLÖSEN interpretierte er als Befehl und so verschwand das feuchte DING.
Und da Viola den Replikator verdeckte, konnte keiner das Aufleuchten des Replikators sehen und wer achtete schon auf ein Taschentuch?

Veremnur beobachtete fasziniert, was Viola tat. Verstehen konnte sie es nicht. "Nein, die Versammlung kann sich nicht auflösen. Zum einen ist die Abstimmung noch nicht beendet. Es fehlen noch 6 Stimmen. Zum anderen wird nach der Klärung der Personalfragen über die Sachfragen beraten. Das Schiff zu erkunden gehört dazu, aber so weit sind wir noch nicht." antwortete sie ruhig.
Veremnur überflog die bisherigen Meldungen. Es war noch immer alles offen. Wenn alle noch ausstehenden Personen gegen sie stimmten, dann war die Wahl eines neuen Kommandanten fällig. Um die Mehrheit zu erreichen fehlte ihr noch mindestens eine Stimme.

Varek überlegte kurz, ehe er antwortete:
"Meines Erachtens war ihr bisheriges Vorgehen strukturiert und durchdacht. Ich kann demnach keinen Anstoß daran finden, dass sie nicht auch weiterhin als Kommandant fungieren."

Mirha hatte ebenfalls am Rande mitbekommen, wie Janna und Varek den Raum betraten. Ihr war klar, das Veremnur weiter Riov bleiben würde. Sie hatte Janna beobachtet. Janna würde auf jeden fall für Veremnur stimmen. Varek konnte Mirha nicht einschätzen. Aber sie nahm an, dass er ebenfalls für Veremnur stimmen würde.
Mirhas Ärger von vorher war verflogen. Sie sah dem Ergebnis der Abstimmung ruhig entgegen, mit der Sicherheit, dass sich - wenn ihre Erinnerungen wieder zurückkehren würden - alles von alleine regeln würde. Bis dahin musste sie nur aufpassen, dass nichts passierte, was das Mächteverhältnis zu stark verschob. Sie würde Veremnur im Auge behalten. Manchen bekam Macht nicht gut - und manche wollte, wenn sie sie einmal gespürt hatten, ihre Macht nicht mehr aufgeben. Mirha aber musste sichergehen, dass, wenn sie alle wieder wussten, wer sie waren, sichergestellt war, dass die Riov auch wieder ihren Posten bekam. Mirha vertraute fest darauf, das die Erinnerungen aller wieder zurückkehrten. Etwas anderes wollte sie sich gar nicht vorstellen.
Plötzlich bemerkte sie, dass sie beobachtet wurde. Ruhig sah sie zu Yaros und erwiederte sein Lächeln. Dann lehnte sie sich etwas weiter zu ihm und entgegnete mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen. "Und meinst du nicht, dass du dich an mich erinnern könntest, wenn es so wäre?" Sie zwinkerte ihm zu und lehnte sich wieder etwas zurück, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen.

"Ertappt.", konterte Yaros, während sein Lächeln in die Breite wuchs.
"Unter normalen Umständen wäre das sicher so. Aber vielleicht darf ich mich damit verteidigen, daß dies hier alles andere als normale Umstände sind. Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich vor gar nicht allzu langer Zeit problemlos in der Lage gewesen wäre, Dich wiederzuerkennen."
Er ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Die übrigen waren noch immer mit ihrer Diskussion beschäftigt, in deren Mitte zur Zeit Janna und Varek standen. Yaros konnte das bedauernde Seufzen zurückhalten, das ihm beim Anblick der Beiden entschlüpfen wollte. Sollte sie mit ihm glücklich werden! Ihm blieben noch Optionen...
Damit kehrte er sowohl mit seinem Blick als auch gedanklich zu Sihra zurück. "Wenn dies alles vorbei ist, will ich einen Gang durch das Schiff machen. Es gibt vieles zu klären und vielleicht kommt mir die eine oder andere Ecke vertraut vor. Hast Du Lust, mich dabei zu begleiten? Wir könnten... vielleicht zu Zweit mehr entdecken als allein."
Es gelang ihm, nebensächlich genug zu klingen und jeden zweideutigen Tonfall daraus zu verbannen. Sein Lächeln hingegen war nicht verschwunden.

Sam hatte sich der Mehrheit angeschlossen und ebenfalls mit "ja" gestimmt, wenn auch nicht besonders enthusiastisch. Sicherlich, irgendjemand mußte das Kommando übernehmen und Veremnur hatte bisher einen relativ guten Job abgeliefert, mochte sie teilweise auch ziemlich barsch dabei vorgehen. Es beruhigte sie aber, daß morgen wieder abgestimmt werden würde - vielleicht hatte sich bis dahin etwas getan. Sam sah in die Runde und überlegte, wer wohl wirklich hier das Sagen gehabt hatte. Diese Überlegungen führten zwar nicht weiter als die, die sie über ihr Aufgabengebiet an Bord angestellt hatte (ihr war noch nichts wirklich vertraut erschienen), aber es beschäftigte ihre Gedanken. Im Moment mochte sie darüber lieber nachdenken als über Elijah, der neben ihr saß...

Kria hatte bei Shiars Hinweis, daß sie Violas nächster Appetithappen sein könnte, nervös zu der Raubtierfrau hinübergeschaut. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Bedürfnis, näher an Easgéan heranzurücken, schaffte es aber im letzten Moment, diesem Impuls nicht nachzugeben. Was würde man von ihr denken? Immerhin war sie kein weinerliches Weibchen in Schwierigkeiten, sondern eine gebildete und aufgeklärte Frau (glaubte sie zumindest)!

Inzwischen hatten alle Crewmitglieder ihre Stimme abgegeben. Veremnur nickte. "Ich fasse das Ergebnis der Abstimmung zusammen. Es gab 14 Stimmen dafür, dass ich das Kommando weiterhin übernehme und 3 Stimmen dagegen. Morgen Mittag wird eine weitere Abstimmung stattfinden.
Ich werde das Kommando behalten, bis das wir herausfinden, dass jemand anders der rechtmäßige Kommandant des Schiffes ist, oder falls morgen Mittag eine andere Entscheidung getroffen wird.
Nun kommen wir zu den Sachthemen der Konferenz. Ich habe bisher folgende Themen:
- Lösungsmöglichkeiten zum Beenden der Amnesie
- Medizinische Untersuchung der Crew
- Erkundung des Schiffes
- Informationen zusammenstellen über den Auftrag des Schiffes
- Entscheidung über die Fortführung der Mission
Hat jemand weitere Themen, die besprochen werden sollten?"
Sie sah in die Runde.

Easgéan sah seine Yall'ianen weglaufen...
"Ihr könnt doch nich der vertraun! Se hat de Macht an sich grissn und wird se nich mehr hergebn wenn w'r wissen wer wirklich Komandant is! Ihr wart nich dabei al se sie da..." er deutete auf Mirha weil er ihren Namen vergessen hatte. "...angemault hat nur weil se versucht had n konstruktivn Vorschlag zu bringn! Wollt'r das? Wollt'r ne Tyrannin?" Er war aufgestanden.
"Ihr sollt't nich leichtfertig zustimmn, nur weil's 's grad s einfachste is. Ihr habt doch sich'r ne Meinung!"
Herausfordernd sah er jeden einzelnen der Anwesenden an, bis auf Verenmur. Kria und Shira schenkte er zudem noch ein Lächeln.

Veremnur sah Easgéan ruhig an: "Die Crew HAT eine Meinung und hat sie geäußert. SIE ebenfalls. Wo ist ihr Problem? Dass die Mehrheit der Crew ihre Meinung nicht teilt? Warum ist das ein Problem für Sie? Für mich wäre es keines gewesen. Ich hätte eine Mehrheit gegen mich sofort akzeptiert, ohne der Crew ihre eigene klare Meinung absprechen zu wollen.
Sie behaupten, ich wolle Macht nicht hergeben? Wie verträgt sich das mit den Tatsachen? Auf der Brücke haben SIE eine Abstimmung vorgeschlagen, ich bin nach der Vorstellung der Crew ungefragt darauf eingegangen, sie haben die gewünschte Abstimmung bekommen. Ich war sofort mit dem Vorschlag einverstanden, morgen Mittag noch einmal abzustimmen und den Kommandosessel sofort zu räumen, falls die Crew dann eine andere Entscheidung trifft. Ebenso jederzeit, falls sich herausstellt, dass jemand anders der rechtmäßige Kommandant ist. Nennen sie das Tyrannei? Das kann ich nicht nachvollziehen. ... Sie müssen diese Fragen nicht beantworten. Sie machen mich nur stutzig.
Was ich jedoch wissen muss ist folgendes: Kann ich auf ihre Mitarbeit zählen, wenn es um die Sacharbeit für das Schiff und die Crew geht?"



......................... Ende der Chronik .........................





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