ChR Drolae
das "stolzeste" Schiff der Galae



Die Chronik vom 05.12.2004

>>> Die Liebeserklärung <<<




Ort der Handlung:
Calanam'Coupaer, in der Schleife
Zeit der Handlung:
22.12.2375
Bordzeit: 9.30 Uhr bis 9.50 Uhr



>> Brücke <<

Mirha, die gerade mit ihrer Eingabe beginnen wollte hielt inne. "Ich bin im Nahkampf ausgebildet - Lhaekh-ae'rl", sagte sie und wunderte sich gar nicht mehr über die Informationen, die ihr Gehirn sporadisch freigab. Zumindest tat es das zum richtigen Zeitpunkt.
Sie rief die Kamerabilder des zweiten Decks ab. Dann wandte sie sich Veremnur zu.
"Sie scheinen sich ja mit der taktischen Station mindestens genau so gut auszukennen wie ich, lhhei. Wenn Sie übernehmen, geh ich auf Deck 2 und sehe nach, ob ich die anderen vor Ort unterstützen kann.", Mirha sah Veremnur fragend an.
Ihr war zwar nicht ganz wohl bei dem Gedanken, Veremnur bei der taktischen Station alleine zu lassen, aber sie hoffte, dass in einer solchen Situation Veremnur - wie genau sie auch nun zu ihnen stand - das Sichern der Crew eben so wichtig war. Außerdem war auf der Brücke noch der andere, der Veremnur gegenüber ebenso misstrauisch war und sie im Auge behalten würde.

"Warum überstürzt handeln? Warum nicht zuerst fragen?" meinte Veremnur. Sie aktivierte ihren Kommunikator.
"Riov t`Riltha an Suchteam auf Deck 2, benötigen Sie Unterstützung?" fragte sie.
Erneut wurde ihr bewusst, wie lästig es war, keine Namen zu kennen.


>> Korridor auf Deck 2 <<

Die drei setzten sich in Bewegung, während Andrew über die letzte Frage nachdachte.
"Ein Phaser... das ist... ähm..." stammelte er. "Es muss wohl eine Art Waffe sein, da mir dieses Wort zuerst eingefallen ist, als ich an Waffen dachte. Mehr weiß ich nicht mehr."
Eine andere Stimme ermahnte ihn, jetzt nicht zu sehr darüber nachzudenken. 'In solchen Situationen ist Aufmerksamkeit wichtiger!' dachte er und schob die Grübeleien über neue und doch altbekannte Gegenstände beiseite.

Yaros dachte nicht weiter über diesen Phaser nach. Der Fremde war sich jetzt plötzlich selbst nicht mehr sicher, was er damit gemeint hatte, daher vermutete Yaros, dass es nur eine weitere schattenhafte Erinnerung gewesen war, wie er sie selbst ab und an hatte. In einem Augenblick wusste man etwas, doch im nächsten war es wieder verschwunden; wie Traumbilder, nachdem man aufgewacht war.
Er blickte kurz über Rhuissas Schulter auf ihren Tricorder. Er erkannte die Lebenszeichen darauf, die sie erwähnt hatte. Während sie den Korridor entlang gingen, fasste er zusammen:
"Diese Katze ist in etwa so groß wie wir, aber schlanker im Körperbau. Sie konnte sich verständigen, aber sie schien genauso unwissend zu sein wie wir. Sie hat mich gefragt, wer sie sei... Naja und für kurze Zeit hatte ich den Eindruck, ich sei ihr auserkorenes Frühstück. Aus irgendeinem Grund verlor sie jedoch das Interesse an mir."
Er überlegte, doch eigentlich wollte ihm gar keine Strategie zur Katzenjagd einfallen. Offensiv den Raum stürmen? Eher defensiv nachspüren? Katzen waren Jäger... und viele von ihnen dämmerungsaktiv. Wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlten, wurden sie aggressiv. Aber die meisten Katzen, die er bisher kennengelernt hatte, waren nicht in der Lage zu sprechen und bestimmt kamen auch Entführungen sehr selten vor. Kurzum, er wusste nicht wirklich, was in einem solchen Fall zu machen war.
"Wenn diese Katze zu uns gehört, dann weiß ich sie nicht einzuschätzen. Es mag natürlich sein, dass ich nicht allzu viel mit ihr zu tun hatte und deshalb ihre Verhaltenweisen nicht richtig einschätzen kann, aber vielleicht ist sie auch nicht... nicht gleichberechtigt. Vielleicht hat sie eine besondere Funktion hier, die sie von uns separiert. Aber würde sie dann hier herumlaufen wie alle anderen auch?"
Der Ort, an dem sich die Lebenszeichen befanden, rückte näher. Es konnte nicht mehr lang dauern, bis sie ihn erreicht hatten.


>> Korridor auf Deck 2, ein anderer Abschnitt <<

Nutala ging den Gang runter und überdachte die Situation. Es erschien ihr richtig, dass es mehr Beute als Jäger gab. Doch hier gab es nur ihren eigenen Geruch, einen anderen wie ihren konnte sie nicht wahrnehmen. Hier gab es keinen so wie sie und sie konnte sich nicht erinnern, wer sie war.
Die Eingesperrte hatte Recht und es erging allen hier wohl wie ihr. Und wenn das ein Raumschiff war, waren die anderen bestimmt nicht ihre Beute. Sie trugen auch Kleidung und konnten sich hier frei bewegen. So langsam verwarf sie den Gedanken, dass sie hier die dominante Rasse war und die anderen die Beute.
Sie lauschte der Stille und hörte die anderen hinter den Korridoren noch immer reden. Einige Wörter verstand sie und sie klangen nicht aggressiv. So traf sie die Entscheidung, dass es besser wäre, den Anschluss an die anderen zu suchen. Alleine zu sein erschien ihr auch nicht richtig. Doch erst mal wollte sie sich etwas umsehen.
Nach wenigen Schritten wurde der Gang breiter und öffnete sich zu sowas wie einen Raum mit mehren Türen. Sie überlegte noch was sie tun sollte, als sie ohne es zu wollen eine Tür aktivierte, die einen kleinen Raum freigab. Er erschien ihr vertraut und lud sie ein einzutreten.


>> Turbolift, Deck 2 <<

In den Raum gab es nichts, außer eine dieser Konsolen und die Tür schloss sich auch sofort wieder hinter ihr.
Sie betrachtete die Konsole und überlegte was sie tun sollte.
Vielleicht sollte sie erst mal mit anderen reden, am besten aber nicht die hinter ihr. Die dürften nicht mehr ganz unvoreingenommen sein. Und mehr zu sich selber als richtig laut fragte sie: "Gibt es noch andere hier außer die hinter mir?"
"Auf der Brücke" antwortet der Computer pflichtbewusst.
"Dann bring mich zu ihnen!"
Und Nutala spürte das vertraute Gefühl, dass sich der Raum um sie herum bewegte.


>> Maschinenraum <<

Staska ging den Raum auf und ab, wusste nicht recht, was sie tun sollte. Zum Ersten wollte sie handeln, sich in Sicherheit wiegen, Waffen besorgen, sich notfalls verteidigen können. Zum Zweiten wollte sie endlich wissen, was los war, warum sie sich nicht wirklich an alles erinnern konnte und ihr Dinge, wo sie eigentlich wissen müsste, was es bedeutete, nur bekannt vorkamen, aber ansonsten keinen Sinn machten. Es machte sie nervös. Vorhin schon in der Röhre hatte sie gewartet... oder besser eben gerade. Es war ja noch nicht lange her. Immer nur warten, das konnte sie nicht. Sie sollte ja beobachten. Doch was sie gerade tat, war eigentlich das Gegenteil: weglaufen.
Staska überkam der Eindruck, dass sie in der Vergangenheit häufig so gehandelt haben musste. Aber warum kam sie da jetzt gerade drauf? Spielen oder Handeln? Was musste sie jetzt? Handeln.
Es reichte. Es konnte so nicht weitergehen. Ihre Hibbeligkeit würde ihr früher oder später noch zum Verhängnis. Der Computer gab nichts aus, was sie verwerten konnte. Keine crewbezogenen Daten... oder personenbezogene... Nichts! Das konnte doch nicht wahr sein? Staska blieb stehen. Es nützte nun auch nichts, Energie mit ihrem Hin- und Hergelaufe zu verschwenden, vielleicht sollte sie noch einmal tief durchatmen...
Staska sah in der Wandkonsole, wie sich ihr Gesicht darin spiegelte. Zumindest kam sie sich selbst vertraut vor, auch wenn sie noch nicht mal wusste, wer sie überhaupt war.
Sie lächelte sich zu, und atmete tatsächlich einmal tief durch, ermahnte sich zur Besinnung.

'Das tat gut' dachte Staska. Die Situation wurde dennoch nicht besser, durch dieses Herumstehen und in sich selber versinken. Das nächste was sie tat, war noch einmal die Computer durchchecken. Sie wollte wissen, ob sie nicht etwas übersehen hatte. Doch, wie vermutet, hatte sie es nicht. Ein negatives Ergebnis bezeugte es. Staska zählte ihre Möglichkeiten noch einmal auf und entschied sich dann, diesen Raum wieder zu verlassen. Entweder kam gleich jemand, dann musste sie sich verteidigen - wie auch immer. Oder sie blieb Tarimlang* allein. Beides brachte sie nicht weiter.
Staska trat auf den Korridor und schaute sich ein letztes Mal zum Maschinenraum um. Sie musste irgendetwas damit zu tun gehabt haben... war es auch noch so unmöglich mit ihrer vorangegangenen These...
Um nicht entdeckt zu werden, entschwand Staska einmal mehr in den Wartungsschacht. Sie krabbelte die engen Röhren entlang bis zu der Abbiegung, an der sie vorhin schon stand. Diesmal entschied sie sich aufwärts zu klettern. Bis zu Deck 1. Dort blieb sie kurz vor der Abdeckung hocken, um zu lauschen, denn sie nahm leichtes Stimmengemurmel dahinter wahr.


>> Brücke <<

Da nach einigen Sekunden noch niemand auf den Komruf der Riov geantwortet hatte, meldete sich Kria nun zu der angesprochenen Frage zu Wort.
"Nein Riov, derzeit sollten die verbliebenen Leute keine Unterstützung benötigen. Die Situation ist folgende: Eine katzenartige Frau hat eine weitere Person zu einem derzeit unbekannten Ort auf Deck 2 verschleppt. Laut Berichten war sie unbewaffnet und allein. Es war allgemeiner Konsensus, dass es am Besten wäre, ihr mit einer kleinen Gruppe zu folgen, und ich wurde gebeten, die überzähligen Personen schon einmal zur Brücke zu führen."

"Sie wurden gebeten," sagte Sovek grummelnd im Hintergrund und winkte abfällig ab. Sovek sah in eine andere Richtung. "Wir Rihannsu sind wohl hier an Bord um die Drecksarbeiten zu erledigen, weil die da nicht fähig dafür sind."


>> Korridor auf Deck 2 <<

Veremnurs Komruf drang aus Rhuissas Kommunikator. Sie wollte bereits antworten, als ihr Yaros und der Mann mit den runden Ohren und der glatten Stirn einfiel. Sie konnte nicht für alle sprechen. Fragend sah sie Yaros und Andrew an.
Eine der Lebensanzeigen auf ihrem Trikorder begann zu blinken. Rhuissa sah verblüfft hin.
Sie aktivierte ihren Kommunikator, sprach aber sowohl zu Veremnur als auch zu Yaros und Andrew:
"Eine Person hat gerade Deck 2 verlassen und ist mit dem Turbolift unterwegs zu Deck 1. Es ist das Katzenwesen. Riov, ich glaube, sie bekommen Besuch! Die verschleppte Frau ist noch auf Deck 2, ihre Lebenszeichen sind stabil. Ich denke, wir können sie einfach abholen."


>> Brücke <<

"Tun sie das. Je eher die Crew versammelt ist, umso besser. Ende!" antwortete Veremnur auf Rhuissas Komruf. Dann schloss sie die Verbindung.
Sie nickte Kria zu. "Gut so. Niemanden wäre mit einer Eskalation von Gewalt gedient, schon gar nicht ohne Erinnerung."
Zuletzt sah sie Sovek an: "Wieso sollen Rihannsu Drecksarbeit machen? Laut Computer sind wir alle Rihannsu. Verschiedene Spezies, aber alle gehören zum Rihannsu Imperium."

"Laut Computer," wiederholte Sovek. "So, so... ja wenn das im Computer steht, dann muss ich das wohl glauben." - "So schwer es mir auch fällt," fügte Sovek hinzu und wandte sich ab. Er stellte sich vor eine Wartungsluke und sah sich ein paar Daten auf einer Konsole an, die sich oberhalb der Luke befand.

Mirha sah Kria kurz leicht verärgert an. Als sie auf die Brücke gekommen war, hatte sie noch anders geklungen. Von ‚mehrere Personen benötigt' zu ‚keineUnterstützung benötigt'.
Passte sie sich Veremnur unbewusst an?
Mirhas Gedanken wurden vom Komruf unterbrochen. Die Katze war also auf dem Weg zu ihnen. Sie nickte leicht, wie zu sich selbst. Nun würde sich zeigen, ob von der Katze eine Bedrohung ausging oder nicht.

Janii war über das Kompliment der Riov hocherfreut, fragte sich aber, warum es sie ein wenig störte, als Rihannsu bezeichnet zu werden...? Immerhin hatte man sie gerade verteidigt, indem die Bezeichnung für sie alle gebraucht worden war. Nun, egal. Derzeit hatte sie einen Auftrag und da Rhuissa und die anderen noch auf Deck 2 beschäftigt waren, konnte sie genauso gut versuchen, die Person auf Deck 3 ausfindig zu machen.
Sie schritt zu der Konsole hinüber, die die Wissenschaftlerin vor Kurzem bemüht hatte, um Sensorendaten zu gewinnen. Wie erwartet, konnte sie die Glyphen auf den Anzeigen immer noch nicht entziffern. So leise, wie es ihr möglich war, um Sovek nicht noch einen Grund zum Sticheln zu geben, wandte sie sich an den Computer.
"Computer, nenne den Aufenthaltsort der Person, die bei der letzten Abfrage noch auf Deck 3 im Maschinenraum war."


>> Turbolift <<

Dass der kleine Raum sich bewegte, erschien ihr richtig. Er würde sie dahin bringen, ... wo immer das auch war.
Nutala nutzte die Zeit und betrachtete das Ding in ihrer Hand. Die Brosche glitzerte golden und war wohl irgendein Symbol. Was für eins, wusste sie nicht. War auch nicht wichtig.
Auf der Rückseite war eine kleine Klappe. Schnell war sie mit einer Kralle geöffnet und der Inhalt überraschte. Die Brosche war nicht massiv aus diesem glänzenden Metall und damit erschien sie ihr Wertlos.
Enttäuscht und wütend schleuderte Nutala das nutzlose Ding auf den Boden. Klirrend verteilten sich die kleinen Bauteile aus dem Ding über den Boden und verwandelten sich in einen Haufen nutzlosen Abfall. Sie gähnte. Ach ja, sie wollte doch Dösen.


>> Brücke <<

Da öffnete sich die Tür und ein großer Raum öffnete sich mit einem wunderbaren Platz dafür. Sterne bewegten sich dort und luden sie ein zum Dösen. Sie ignorierte die anderen und schlenderte durch den Raum hin zu dem Fenster.
Dabei kam sie an einen recht bequem aussehenden Sessel vorbei, von dem ihr Geruch ausging und sie sah auch Haare, die wie ihre aussahen auf der Lehne. Doch da hocke schon jemand anderes. So elegant wie sie konnte, streifte sie an der Rückenlehne entlang und schielte dabei so unauffällig wie möglich durch den Raum und entdeckte den Thron in der Mitte des Raums. Der erschien ihr angemessen und sie steuerte ihn an. Dabei immer noch die anderen im Raum ignorierend.
Tief zog sie den Duft im Raum ein. War da Angst? Roch sie Knochen? Jetzt nicht, sie hatte keinen Hunger.
Kaum hatte sie den Thron erreicht, ließ sie sich darauf nieder und rollte sich zusammen, ihre Augen auf den Bildschirm gerichtet um die Sterne zu genießen.

Sovek erstarrte. Er nahm einen bekannten Geruch wahr, den er erst vor kurzem noch wahrgenommen hatte.
Als er sich umsah, waren immer noch die selben Personen im Raum.
"Meine Spezies haben gute Ohren," meinte Sovek zu Jannii und machte wieder deutlich, dass seine Spezies die dominante Spezies auf ihrer gemeinsamen Heimatwelt waren.
Sovek ließ von Janii ab und bewegte sich zum vorderen Brückenbereich. "Sagen sie mal," sprach Sovek das Katzenwesen an. "Gehört ihnen diese Wolldecke?" Sovek hielt mit der rechten Hand die Wolldecke hoch und zeigte mit der linken Hand auf diese.

Nutala richtet den Blick auf diesen kleinen Mann und betrachtete ihn, nicht die Wolldecke.
"Danke, ich kann mich zwar nicht an diese Wolldecke erinnern, doch sieht sie sehr bequem aus. Wenn Sie sie nicht brauchen, ich hätte Verwendung dafür." und sie lächelte den sympathischen Mann an.
"Ach ja, ich heiße ..............."
Nutala stocke.
"Wissen sie wer ich bin???"
Nutala streckte ihre Hand als Aufforderung aus, damit der Mann (Sovek) ihr die Wolldecke geben sollte.

Veremnur wusste nicht, was sie eigentlich erwartet hatte. Aber eines wusste sie - kaum eine Reaktion hätte sie weniger erwartet als das.
Die Selbstverständlichkeit, mit der die Katze sich auf dem Kommandosessel niederließ, und die Arglosigkeit des Kochs, sie anzusprechen und nach einer Decke zu fragen.
Veremnur empfand die ganze Situation, in der sie sich befand, als immer bizarrer. Sie überlegte kurz, ob sie sich in einem Traum befand, verwarf diesen Gedanken aber wieder. Es fühlte sich nicht an wie ein Traum.

Easgéan hatte damit begonnen Kursabfragen zu vergleichen, in der Hoffnung irgendeinen Hinweis auf das zu finden, was ihnen allen geschehen war, aber Fehlanzeige. Dass inzwischen eine übergroße Katze auf ihn zuhielt, dann aber Abdrehte, bekam er am Rande mit... Eine Frau, die wie eine Katze aussah? Oder phantasierte er? Weshalb kam ihm das nun bekannt vor?
Er fand keine Antwort, doch der Gedanke blieb hängen, während er weiter überlegte was er suchen konnte...

Erst jetzt sah Sovek die wunderschönen funkelnden Augen von Nutala. Verträumt sah er die Katzenfrau an und ebenso verträumt sprach auch Sovek zu ihr, ohne den Blick zu ihr zulösen: "Du bist eine... eine sehr... sehr wunderschöne Katzenfrau. - Lass uns... lass uns... Liebe machen."
Er gab Nutala die Decke und trat noch einen Schritt näher an sie heran. Die Umgebung um ihn herum war zur Nebensache geworden. Er nahm nur noch Nutala wahr.

Veremnur wollte etwas sagen. Doch sie wusste nicht, was sie sagen wollte. 'Das war's dann wohl mit frischem Brot! Der Koch schmachtet die Katze an, mitten auf der Brücke!' dachte sie. Sollte sie ärgerlich sein oder lachen? 'Vielleicht sollte ich mich heraushalten und mir die Reaktion der Katze nicht entgehen lassen?', dachte sie. Ein amüsiertes Lächeln zeichnete ihr Gesicht, während sie gespannt Nutala und Sovek ansah.

Eamon stand verwirrt auf der Brücke. Das alles hier kam ihm völlig fremd vor. Nichts erschien ihm vertraut.
Er stand nahe einer unbenutzten Konsole, auf der einige Schriftzeichen zu erkennen waren.
Er beugte sich hinunter, um sie zu entziffern, aber es gelang ihm nicht.
'Aber die Schrift auf dem Schild an meinem Mantel konnte ich doch lesen', dachte er. Sein Gesicht spiegelte sich auf dem Bildschirm. Es kam ihm fremd vor, als ob es nicht seines war. Er rieb sich die Augen. Vielleicht würde es ihm danach vertrauter vorkommen. Doch als er seine Augen rieb, bemerkte er, dass in beiden Augen kleine Kunststoffscheibchen eingesetzt waren. Auf einmal begriff er, warum ihm sein Gesicht nicht vertraut war. Das war gar nicht sein Gesicht!
Offenbar war er kosmetisch verändert worden, um nicht aufzufallen. Dann war er möglicherweise ein Spion? Seine Gedanken überschlugen sich. Natürlich! Jetzt ergab diese ganze Sache einen Sinn! Er musste diesen Gedächtnisverlust verursacht haben, um sich unbemerkt einschleichen zu können! Irgendwie musste es ihn ebenfalls erwischt haben. Aber das war egal. Er hatte eine Mission zu erfüllen, sonst wäre er nicht hier. Er musste unbedingt versuchen, herauszufinden, worin diese Mission lag.
Vorläufig sollte er am Besten ein Auge auf die Ereignisse an Bord haben. Und er durfte niemanden erzählen, dass er ein Spion wäre. Für die anderen wäre er einfach nur ein weiteres verwirrtes Mitglied der Besatzung. Doch Stück für Stück würde er sich seinen Auftrag zusammenpuzzeln müssen.

Kria beschloss, den Koch zu ignorieren - sollte er sich doch überlegen fühlen, wenn es ihm Spaß machte. Wenigstens konnte ER nicht fliegen! Sie sah zu dem etwas seltsam aussehenden Mann hinüber, der mit einem abwesenden Gesichtsausdruck einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand anstarrte.
Sie ging zu ihm hinüber und sprach ihn an. "Hallo, sind Sie in Ordnung?"

Die Stimme riss O'Leary aus seinen Gedanken. Wem gehörte sie?
Er wirbelte herum. Es war die Vogelfrau. Hatte sie ihn etwa erkannt?
Nein, das schien nicht der Fall zu sein.
"Ich...äh....ich bin nur ein wenig verwirrt", antwortete Eamon, "weil ich nicht einmal mehr weiß, wer ich bin. Ich kann nicht einmal mehr die Konsolen hier bedienen."
Er deutete auf die unbenutzte Station.
"Das heißt", sagte er plötzlich, "warten Sie mal. Doch, das hier kommt mir vertraut vor."
Auf einem der Monitore war ein kompliziertes Diagramm zu sehen, das sich permanent veränderte.
"Ich glaube", setzte Eamon erneut an, "das nennt man ein Hyperraumflussdiagramm."
Er hatte keine Ahnung woher er das wusste und schon im nächsten Augenblick wurde ihm bewusst, dass er mit seinem Wissen über Hyperraumflussdiagramme möglicherweise verraten hatte, dass er ein Spion war.

Sie hatte die große Katze schon einmal gesehen... Richtig, zuvor...
Warum waren ihre Erinnerungen daran verschwommen?
Und die davor fehlten...
Ein Gedanke begann sich zu manifestieren...
Sie hatte ihre Form verändert und die Erinnerungen davor waren diffus, als wären es nicht ganz ihre... Was, wenn alle diese Erfahrung gemacht hatten? Sie wollte schon etwas sagen, als sie es sich noch einmal anders überlegte... Sie konnte es nicht sagen, sie durfte nicht, es war... es durfte nicht... sie konnte nicht...Was heilt sie davon ab?
Um davon abzulenken trat sie zu den anderen. "Weiß jemand, wo sich die medizinische Ausrüstung befindet?"

"Ich weiß es nicht. Das ist eine gute Frage für die Konferenz. Dann ist die ganze Crew versammelt und irgend jemand weiß es vielleicht", schlug Veremnur vor.

"Da haben Sie aber Glück, dass Sie sich noch an derart komplexe Dinge erinnern", meinte Kria ein wenig neidisch zu dem seltsam aussehenden Mann. "Ich selber kann mich an kaum etwas erinnern."

Staska wollte noch etwas lauschen. Sie fühlte sich eigentlich ganz sicher hier, wollte noch etwas bleiben und entschied sich stattdessen, ihr Kaleh zur Hand zu nehmen um es im Notfall bei sich zu haben. Außerdem wollte sie sich nun doch etwas damit befassen, was die Inschriften und Symbole darauf anging. Sie war relativ zuversichtlich, dass man sie hier nicht entdeckte. Dieses war bestimmt eine Art Kommandozentrale. Sie wusste wieder einmal nicht, in welchem Zusammenhang sie es brachte, wahrscheinlich einfach nur ein Gefühl. Doch was sie nicht ahnte war, dass eine Person bereits Anstrengungen machte, sie zu finden.
So geschah es auch, dass der Computer auf der Brücke die Anfrage damit beantwortete, dass sich die Person, die eben noch im Maschinenraum war, nun im Wartungsschacht auf Deck 1 befand.
Staska hörte nichts. Doch die Gespräche schienen interessant zu werden. Es war so leise, was sie hörte. Sie musste sich also noch weiter an die Klappe heranwagen, presste ihr Ohr dagegen und stützte sich an der noch festgesteckten Tür ab. Ihr Kaleh waren erstmal wieder nebensächlich geworden. Doch hielt sie es weiterhin fest in ihrer Hand.

Dann wurde Kria von der Stimme des Computers abgelenkt, der sich nun mit dem Ergebnis ihrer Anfrage meldete.
"Die Person, die bei der letzten Anfrage auf Deck 3 gesichtet wurde befindet sich nun in den Khllanien-Röhren nahe der Brücke."
Die geflügelte Frau nickte; nun verstand sie auch, woher einige der anderen Personen vorhin so schnell gekommen waren, ohne dass sie sie gesehen hatte.
Sie wandte sich wieder an ihren vorherigen Gesprächspartner. "Können Sie mir dabei helfen, den Eingang zu den Wartungsschächten auf der Brücke auszumachen? Wir sollten die Person ebenfalls der Riov vorstellen."

Etwas lenkte Veremnur ab. Das Wort 'Hyperraumflussdiagramm'. Sie sah hin zu O'Leary und zu dem Diagramm, dessen Funktion er benannt hatte. Sie runzelte die Stirn.
"Wie kommen Sie darauf? Laut Beschriftung handelt es sich um die Aktivitätsanzeige der Recyclingsysteme. Sehen Sie hier ..."
Veremnur wies auf die verschiedenen Kurven des Diagramms: "Luftrecycling, Wasserrecycling, Toilettenabfallstoffe, Reststoffe, Replikatorrecycling ... sehen sie diesen Pik? Jemand hat gefrühstückt."

"Sind Sie sicher?" fragte Eamon zurück. Eigentlich hatte er keine Ahnung, was er da sah, aber als er die Form der Kurve gesehen hatte, war ihm das Wort 'Hyperraumflussdiagramm' sofort durch den Kopf geschossen. "Ich könnte schwören, dass es das nicht wäre", sagte er, "aber wenn das hier drüber steht, werde ich Ihnen das wohl glauben müssen."
Das war ja nochmal gut gegangen. Da er sich bei dem Diagramm geirrt zu haben schien, würde ihn vermutlich niemand für einen feindlichen Agenten halten, der für den Gedächtnisverlust verantwortlich war.
"Haben Sie eine Idee, wie wir das machen sollen?" fragte O'Leary, "ich meine Sie haben nicht zufällig irgendeinen Scanner oder?"

"Äh", machte Kria, "ich dachte eigentlich nur daran, dass wir uns ja zusammen danach umsehen könnten, weil vier Augen mehr als zwei sehen... aber wenn ich so darüber nachdenke, können wir das Ganze auch einfacher regeln."
Sie schritt zur Riov hinüber und sprach sie leise an.
"Riov, der Computer teilt mir mit, dass eine der Personen, die wir hierher bringen sollten, derzeit in einem Wartungsschacht, sehr nahe an der Brücke sitzt und uns wahrscheinlich zuschaut und -hört. Vorhin scheinen auch einige Personen aus diesem Schacht gekommen zu sein - ich habe sie nicht durch die Tür kommen hören. Haben Sie vielleicht gesehen, wo die Zugangsluke zu dem Schacht ist, damit ich die Person ansprechen und vielleicht überreden kann, herauszukommen?"

Veremnur sah sich um. Dann sah sie die Luke. "Dort!" sagte sie leise zu Kria und nickte ihr zu.
Mit einem halben Ohr hatte sie dem Koch und der Katze zugehört.
'Sovek!? Er hat sich an seinen Namen erinnert. Das ist gut', dachte sie. "Was macht die interne Sicherheitsüberprüfung? fragte sie Mirha.

Kria ging in die Richtung, die die Riov ihr angezeigt hatte. Ja, nun sah sie die Luke auch - sie musste blind gewesen sein, den Einstieg zu übersehen!
Sie ging hinüber und öffnete den Zugang langsam, um die Person nicht zu verschrecken...

Staska hatte sich noch weiter an die Luke gelehnt. Sie hatte fast ihr gesamtes Gewicht darauf verlagert, um ihr Ohr an die Tür zu pressen. Doch hörte sie auch nicht viel besser dadurch. Und dann war ihr kurz, als murmelte jemand etwas von Zugangsluke und ging auf ihr Versteck zu. Staska konnte nicht schnell genug reagieren, als jemand die Lukentür von außen langsam abnahm.
Sie verlor den Halt, das Gesetz der Schwerkraft nahm seinen Lauf: Sie fiel quasi aus der Luke heraus auf den Boden der Brücke, das Kaleh noch in ihrer Hand. Einen Moment blieb sie so liegen und fluchte nur leise. "Khhe'tcha!" Erst dann erhob sie sich vorsichtig aus dieser missmutigen Position und musterte dabei die anderen Personen.

Nutala lächelte den Mann und fragte: "Ist das denn so üblich?"
"Wer sind Sie?"

"Ich bin...," überlegte Sovek und das war nicht gut für seinen Tagtraum. Er kehrte wieder in die Realität zurück und hörte die Stimmen der anderen Personen auf der Brücke. "Ähm ja," bemerkte Sovek, dass er geistig abwesend gewesen war. Er straffte seine Uniform und versuchte eine Antwort zu geben: "Ich bin der Koch und Versorgungsoffizier dieses Raumschiffes. Mein Name... ist... mein Name... So... So... Sovak oder so ähnlich.
Ach, nenne mich einfach Sovek. Irgendwann werde ich schon auf meinen richtigen Name kommen."

"Der Koch .... dann bist du ja wichtig. Du gibst Essen und so!"
Nutala lächelte ihn noch mehr an und merkte sich seinen Geruch gut. Es war gut eine mögliche Quelle für Nahrung zu kennen.
"Du bist Sowark? Weißt du, wer ich bin? Und wer sind die?" Dabei deutet sie mit einer spielerischen Bewegung auf die anderen Anwesenden. "Was machen die? Für was sind die da?"

Das waren eindeutig zuviele Fragen und die erste Antwort von Sovek war: "Was weiß ich. Auch wenn wir nicht alle gleich aussehen, sollen wir angeblich laut Computer alle Rihannsu sein. Alle von einem Planeten. Ich glaube jede Spezies hat eine spezielle Aufgaben hier an Bord zu erfüllen." Sovek deutete auf seine rechte Hüfte.
"Haben sie schon bemerkt? Ich als Koch trage eine Waffe. Das kann doch nur bedeuten, dass meine Rasse die dominante auf der Rihannsu- Heimatwelt ist.
Ich kann Personen einschätzen. Ich brauche nur jemanden in die Augen zu sehen und ich weiß Bescheid.
Ihre wunderschönen Augen machen auf mich einen netten Eindruck. Sie scheinen sehr kontaktfreudig zu sein und schließen schnell Freundschaft. Stimmt es? Liege ich da richtig?
Ach ja, die Wolldecke. Macht zwei Streifen Latinum." Sovek hielt eine Hand auf.

Nutala betrachtete die Wolldecke und blinzelte den Mann an. "Zwei was?"
Da polterte etwas hinter ihr und sie drehte den Kopf.
Irgend jemand war aus der Wand gefallen?

"La-ti-num," wiederholte Sovek für Nutala noch mal und sah rüber zu Staska. "Na gut, ich gebe noch ein paar Wollknäuel und diverse Stromkabel dazu." Irgendwie musste Sovek ja das Zeug aus seiner Küche loswerden. "Okay, okay, sie bekommen noch ein Gratis-Essen von mir. Aber nun ist Schluss. Mehr können sie für diesen Preis nicht erwarten."

"Gratis Essen! Danke, doch ich bin satt, später vielleicht.
Aber was ist ein WOLLKNÄUEL und was ein STROMKABEL oder ein DIVERSE? Und was soll das EIN PREIS? Bekomme ich jetzt die Decke?"
Nutala blinzelte den Mann mit GROßEN GROßEN Augen an und schnurrte leise.
Dabei zupfte sie an den Sessel unter ihr, irgendwie fühlte der sich nicht richtig an und roch auch nicht nach ihr. Ihr Geruch kam von dort, wo der eine Typ da saß. Klar, dass der Platz schon vergeben war, er bot ja auch den besten Blick auf die Sterne.


>> Transporterraum, Deck 2 <<

Zum wiederholten Mal an diesem Morgen war Janna perplex und versuchte die Ereignisse nachzuvollziehen. Hatte sie nicht eben noch gedacht, sie hätte die Situation unter Kontrolle? Nun stand sie da, allein, in ihrer zerrissenen Uniform und fragte sich, was sie falsch gemacht hatte. Aber war das nicht Unsinn? Schließlich hatte die Katzenfrau von ihr abgelassen und das, ohne ihr körperliche Schäden zuzufügen. Was wollte sie mehr?! 'Ihr helfen', meldete sich ein leises Stimmchen in Jannas Kopf. Ein wenig ärgerlich über ihre eigene Naivität schüttelte sie ihn um diesen Gedanken zu vertreiben. Es gab jetzt wichtigeres. Sie musste die Gruppe wiederfinden um den Anschluss nicht zu verlieren. In der Hoffnung, dass das nicht so schwierig werden dürfte, da man sicher bereits nach ihr suchte, ging sie auf die Tür zu... die wider Erwarten nicht reagierte.
Janna versuchte es noch ein paar Mal, bis sie die Erkenntnis schließlich wie ein Blitz traf. Hatte nicht gerade irgendein Volltrottel der Katzenfrau empfohlen, die Tür zu sichern?! Wütend über sich selbst schlug die Betazoidin mit der geballten Faust an das sture Schott. "Janna, du und deine genialen Ideen!!!", fluchte sie.


>> Korridor vor dem Transporterraum <<

Rhuissa, Yaros und Andrew waren vor dem Transporterraum angekommen. Die Tür öffnete sich zunächst nicht.
Rhuissa tippte ein paar Zahlen in das Kontrollelement neben dem Türschott. "Computer, Tür öffnen!" sagte sie. Die Tür glitt zur Seite.
"Jolan'tru", sagte Rhuissa zu Janna: "Wir kommen, um sie abzuholen."

Yaros grinste, als er Janna wieder zu Gesicht bekam. Dafür, dass sie erwartet hatten, sie vom Teller der Katze retten zu müssen, wirkte sie recht gefasst. Und als wäre es das Selbstverständlichste der Welt und als hätten sie nie etwas anderes geplant, sprach die Namenlose neben ihm davon, dass sie die andere abholen würden. Wäre die Gesamtsituation nicht so ernst, hätte dies durchaus Komödien-Potential.
Er musterte Jannas Erscheinung, bemerkte das zerrissene Uniformoberteil und versuchte gar nicht, diskret dabei zu sein. Mit einem Grinsen meinte er: "Scheint mir, als hättet ihr euch prächtig amüsiert. Ist die Katze geflohen oder freiwillig gegangen?"

Rhuissa wartete. Sie wollte Janna Gelegenheit geben, Yaros zu antworten. Als keine Antwort kam, nahm Rhuissa Janna am Arm und schob sie sanft aus dem Transporterraum hinaus.
"Kommen Sie, Kleine. Die Katze scheint Ihnen einen gehörigen Schrecken eingejagt zu haben. Sie sind ja ganz bleich. Wir gehen jetzt zur Brücke. Dort wartete die Ärztin. Sie wird sich um Sie kümmern."
"Helft mir", sagte sie zu Yaros und Andrew und schob die teilnahmslose Janna zwischen die beiden Männer. Sie selbst zog ihren Trikorder und scannte nach weiteren Personen auf Deck 2.
"Hier entlang!"
Der Weg führte an den Quartieren vorbei.
"Wartet hier. In diesem Quartier sind die beiden letzten Personen von Deck 2. Ich geht sie mal einsammeln", sagte Rhuissa. Sie betätigte den Türmelder.


>> Quartier Bailey/Pratchett <<

Nach einigen Minuten verließ Sam das Bad wieder und stellte erstaunt fest, dass Elijah sich schon angezogen hatte. "Nun, dann sind wir wohl fertig. Übrigens ist mir was aufgefallen." Sie zeigte ihre linke Hand. "Ich trage einen Ring am vorletzten Finger - genau wie du." Und sie griff seine Hand, um die Schmuckstücke zu vergleichen. "Also irgendwie scheinen wir schon zusammenzugehören... die Frage ist nur, wie genau." Aber darüber konnten sie auch später nachdenken. Jetzt brannte Sam erst einmal darauf, herauszufinden, ob es noch andere Personen hier gab und ob ihnen irgendwo weitergeholfen werden konnte.


>>Korridor auf Deck 2 <<

Während Rhuissa vor der Tür wartete, versuchte Andrew nochmals, Jannas Schockzustand zu durchbrechen. Vorsichtig, nicht zu laut, sprach er sie an: "Alles in Ordnung?" Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte und wartete nur auf eine, irgendeine, Reaktion.

Yaros legte die Stirn in Falten, als er sich die teilnahmslose Janna ansah. Offenbar hatte sie ihren Zusammenstoß mit der Katze weniger gut vertragen als er selbst. Nun, vielleicht erholte sie sich wieder, wenn sie erst mal hier wegkam. Er blickte nacheinander Janna und Andrew an.
"Lass uns erst mal weg von hier, der Rest ergibt sich bestimmt von selbst. Und da, wo wir hinwollen, gibt es ja auch eine Ärztin, die kann sich um sie kümmern; wahrscheinlich besser, als wir zwei das können."
Er legte Janna einen Arm um die Taille und führte sie mit sich. "Dir geht's bestimmt besser, wenn Du erst mal einen heißen Tee getrunken hast, glaub mir. Und wenn Du bei dieser Ärztin bist, besorgen wir Dir noch kurz was Neues zum Anziehen."
Ihm fiel ein, dass er gar nicht wusste, wo diese Kommandozentrale lag, von der die Rede gewesen war. Es blieb den Dreien also gar nichts anderes übrig, als auf die Namenlose zu warten. Den Arm noch immer um Janna gelegt, richtete er ihr zerrissenes Oberteil ein wenig und lächelte sie an.

Zusammen mit Elijah und Sam kam Rhuissa wieder bei Yaros, Andrew und Janna an. "Wir sind vollzählig. Nichts wie raus hier. Gehen wir zurück zur Brücke", schlug sie vor.
Die Türen des Turbolifts waren schon zu sehen. Rhuissa ging vor und stieg ein, gefolgt von Elijah und Sam.
Die ganze Aktion war leichter gewesen, viel leichter, als Rhuissa erwartet hatte. Was hatte sie eigentlich erwartet? Den Geruch verbrannten Materials, zerstörte Korridore, herabhängende Deckenplatten, eine brennende Krankenstation, Verletzte, Schmerzen, Brandwunden und Kälte.
"Wer zuerst auf der Brücke ist, bekommt die letzte Ale Flasche", murmelte sie, und wunderte sich sehr. Wie kam sie nur auf solche Gedanken? Erklären konnte sie es sich nicht. Rhuissa hatte beißenden Qualm in der Nase. Sie schnupperte aber die Luft war frisch und sauber. Nirgendwo war ein Zeichen von Feuer und Zerstörung, alles wirkte seltsam friedlich.
Rhuissa sah Yaros an. Er wirkte kräftig und gesund.
"Jhu!" hörte sie sich sagen. Wie kam sie nur auf dieses Wort?
Noch einmal sah sie Yaros an.
"Das hat etwas mit dir zu tun, ich weiß aber nicht was? ... Bitte steigt alle ein, ich will zur Brücke. Irgend etwas hier verwirrt mich total."


>> Turbolift <<

Andrew stieg zusammen mit den anderen in die Liftkabine. Es wurde zwar etwas enger, aber dennoch passten alle hinein. Die Fahrt zur Brücke dauerte schließlich auch nur wenige Sekunden.


>> Korridor auf Deck 1 <<

Die Schotts öffneten sich und sie stiegen wieder aus. Andrew schaute nach links und rechts, aber ihm fehlte die Orientierung. "Ähm... wohin geht es nun zur Brücke?" fragte er.


>> Brücke <<

Mirha hatte ihre gerade ihre Eingaben beendet, als die Fremde auf demselben Weg wie sie zuvor, zu ihnen stieß - nur ungleich schwungvoller.
Sie musterte sie kurz, besann sich dann aber und nickte Veremnur zu. "Innere Sicherheit vollständig gewährleistet."
Plötzlich fiel Mirha etwas ein. Hatte nicht vorher jemand nach medizinischer Ausrüstung gefragt?
"Wegen medizinischer Ausrüstung. In dem Raum, in dem ich aufgewacht bin, hatte es Schränke mit Skalpellen, Binden und so was gegeben. Und auf einem Schrank stand ‚Medikamente. Nur durch medizinisches Personal zu öffnen.'
Ich nehme an, dort werden Sie finden, was Sie suchen.", sagte sie, während sie so tat, als würde sie die taktische Station studieren, da sie sich an die Person, die gefragt hatte, nicht mehr erinnern konnte.

Kria machte einen Schritt rückwärts, als die Frau fluchte und sie das Messer in ihrer Hand sah. Hatte sie etwa vorgehabt...? Vorsichtig sprach sie die Fremde an.
"Äh, sind Sie in Ordnung? Wir wollen Ihnen nichts tun, bitte stecken Sie das Messer weg."

Während sie noch auf eine Antwort von Mirha wartete beobachtete Veremnur Kria und die junge Frau, die aus den Khllanien-Röhren gefallen war. Das Kaleh beunruhigte sie nicht. Veremnur sollte selbst eines im Stiefel haben. Gerade noch rechtzeitig fiel ihr verwundert ein, das sie keines hatte. Ein Fehler des Replikators? Oder hätte sie es ausdrücklich anfordern müssen? So musste es sein. Sie musste sich möglichst bald ein Kaleh besorgen.

Staska stand bereits wieder. Doch war sie sich nun sehr unsicher, was sie tun sollte. Die Gesichter von Kria und Veremnur, in die sie als erstes blickte, kamen ihr unbekannt vor. Auch die anderen schien sie nicht kennen zu können. Nur bei 4 Ausnahmen hatte sie das Gefühl, diese Leute irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Wo genau war ihr unbekannt. Vielleicht waren es Leute, die in der Öffentlichkeit bekannt waren? Sie war fremd hier, denn das Schiff war wohl nicht so groß und demzufolge war die Crew auch kleiner. Sie hätte zumindest einige Leute gesehen haben müssen, in der Vergangenheit. Es war deutlich.
Man sprach sie an, dass man ihr nichts tun wollte und sie bitte ihre Waffe wegstecken sollte. Niemand hielt eine Waffe in der Hand. Man meinte es wohl ernst, oder war es ein Hinterhalt? Staska hatte keine Zeit zum Überlegen. "Und wenn ich mein Kaleh wegstecke, was ist dann? Woher sollte ich wissen, dass sie wirklich nichts tun wollen, dass sie keine hintergründigen Absichten verfolgen? Vielleicht gehören gerade sie zu den Verantwortlichen der jetzigen Tatsache."
Staska hielt das Kaleh weiterhin in der Hand. Allerdings nicht in Angriffsposition, um keine aggressiven Tendenzen auszulösen. Dennoch fühlte sie sich so sicherer. Sie schaute Kria kritisch an.

"Gut", Veremnur nickte Mirha zufrieden zu. Freundlich lächelnd drehte sie sich zu Staska. Ihre Worte klangen sanft: "Woher sollen wir wissen, das SIE uns nichts tun wollen? Bewaffnet wie Sie sind. Woher sollen wir IHRE Absichten kennen? Vielleicht sind SIE für die Situation des Schiffes verantwortlich!"

Nachdem die Riov der fremden Frau, die soeben aus dem Wartungsschacht gepurzelt war, geantwortet hatte, fühlte sich die momentan extrem verunsicherte Kria wieder etwas besser. Vielleicht hätte sie einfach nur zurückweichen sollen, ohne etwas zu sagen... ? Vielleicht war es ja sogar gang und gäbe, in einer unbekannten Situation mit so einem "Kaleh" in der Hand herumzulaufen und sie hatte es nur vergessen? Sie räusperte sich nervös und sagte dann: "Selbst, wenn einer von uns der Verantwortliche ist, so würden wir das im Moment nicht beurteilen können, da wir nicht genug Informationen haben. Aus diesem Grund wäre es vielleicht besser, wenn wir uns nicht gegenseitig bedrohen und beschuldigen, sondern zusammenarbeiten, bis wir einen Grund finden, jemanden zur Rechenschaft zu ziehen.
Ich wollte Sie nicht beleidigen oder andeuten, dass sie mit dem Messer nicht umgehen können - und doch wäre mir ein wenig wohler in meiner Haut, wenn Sie es wegstecken würden. Ich entschuldige mich, dass ich mir herausnahm, für alle Anwesenden zu sprechen."
Nachdem sie dies ausgesprochen hatte, fiel ihr ein, dass eine Frau, deren Name ihr momentan unbekannt war, etwas über medizinische Ausrüstung gesagt hatte. Erleichtert, einen Grund zu haben, sich aus der Reichweite der Fremden zu entfernen, ging sie zur taktischen Station hinüber, wo diese Frau stand, und fragte: "Wo genau sind Sie denn aufgewacht... und wie darf ich Sie ansprechen?"

Staska hatte vorerst zugehört. Es war das einzige, was ihr übrig blieb. Man bat sie, ihre Waffe wegzustecken. Man bat sie auch um Zusammenarbeit. Damit hatte die eine Frau recht, die Staska sehr merkwürdig vorkam. Flügel? Sie hatte nicht viel von einer Rasse gehört, die Flügel trug. Aber wahrscheinlich lag es auch 'nur' an ihrem Gedächtnisverlust. Staska sah, wie die geflügelte Frau verschwand, sich einer anderen Person zuwandte. Wahrscheinlich hatte sie tatsächlich Angst. Und wenn sie sich nochmals umschaute, trug hier wirklich niemand eine Waffe.
Vielleicht war es wirklich sinnvoller, ihr Kaleh wegzustecken. Selbst wenn sie jemanden damit angriff, wäre sie eh unterlegen. Wenn die anderen ebenfalls ein Kaleh im Stiefel stecken hatten, war es einfach nur dumm.
Langsam beugte sie sich hinab, zog den Bund ihre Hose leicht nach oben, um das Messer wieder in den Stiefel gleiten zu lassen. Dabei verlor sie die Anwesenden nicht aus den Augen.
Erst als sich wirklich keiner rührte, richtete sie sich wieder auf.
"Nun gut, ich bin unbewaffnet. Ich werde sie nicht angreifen." sagte sie, doch hallte ein leichter, misstrauischer Unterton nach.
Dann verschränkte sie die Arme. Sie verzichtete auf die Gestik, Staub von ihrer Uniform zu klopfen. es war ihr in diesen Moment egal und würde sie ablenken.
Sie wand sie sich Veremnur zu, die sie freundlich angelächelt hatte, als sie die Worte an sie gerichtet hatte. Doch war es wirklich so freundlich? Nein, sie sollten sich nicht gegenseitig beschuldigen. Wahrscheinlich hatte die geflügelte Frau recht damit. Sie musste eine hohe Position an Bord des Schiffes haben, das war Staska aufgefallen. Doch das Auftreten dieser anderen Frau, wirkte seriöser.
"Sie wollen mir also sagen, dass hier etwas passiert ist, was nicht nur Einzelne betrifft, sondern eine schiffsweite Auswirkung hat? SIE wissen nicht, wer der Schuldige ist. Dann möchte ich IHNEN mal etwas sagen: Ich weiß nicht, ob ich dafür verantwortlich bin! Ich kann mich an nichts erinnern! Ich weiß weder meinen Namen, noch wo ich bin, noch ob ich SIE kenne oder nicht!" Das reichte. Staska bemerkte, wie sie wütend wurde. Dabei hatte man ihr kaum einen Grund dafür gegeben. Sie musste sich zur Besinnung berufen.

Veremnur sah ihre Vermutung bestätigt, das Kria eine sehr rangniedrige Person sein musste. Ihre Nervosität und Formulierungen wie 'Aus diesem Grund wäre es vielleicht besser', 'wäre mir ein wenig wohler in meiner Haut' und 'Ich entschuldige mich, dass ich mir herausnahm' sprachen von einer großen Unsicherheit, mangelndem Selbstwert und völlig fehlender Autorität. Sie sah Staska an, die wesentlich mehr Feuer besaß.
"So wie es bisher erscheint, sind alle Personen an Bord von einer Amnesie betroffen. In wenigen Siuren werden wir uns versammeln, Informationen zusammen tragen und die Lage beraten."

Das Geschnatter im Hintergrund war ja nicht auszuhalten, wie sollte Sovek da ernst zunehmende Geschäfte tätigen.
"Hier haben sie die Decke," sagte Sovek und reichte sie Nutala, ohne zu erwähnen, dass er irgendwann später abkassieren würde. "Was meinen sie," fuhr er fort, um Nutala vom geschäftlichen Teil abzulenken. "Die Vogelfrau kommt mir sehr verdächtig vor. Sie passt so gar nicht in unsere Gruppe. Mich erinnert sie immer an den Hlai (großer, flugunfähiger Vogel, dem irdischen Vogelstrauß ähnlich), der mich als Kind gejagt hatte. Ich konnte eine lange Zeit dieses Trauma nicht..." Sovek stutzte. "Seltsam. Ich erinnere mich bruchstückhaft an meine Kindheit. War meine Kindheit so traumatisch, das ich mich eher an meine Kindheit erinnere, als an mein Namen? - khhe'tcha! Wie war noch mal mein richtiger Name? Sovluk? Sowak? Soval?"



......................... Ende der Chronik .........................





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