ChR Drolae
das "stolzeste" Schiff der Galae



Die Chronik vom 23.11.2004

>>> Easgéans Streit mit Veremnur <<<




Ort der Handlung:
Calanam'Coupaer, in der Schleife
Zeit der Handlung:
22.12.2375
Bordzeit: 9.00 Uhr bis 9.15 Uhr



>> Brücke <<

Kria nickte, hielt dann aber doch inne.
"Sollten wir versuchen, die Personen über Interkom zu rufen, oder sollten wir gleich den Lift nehmen und sie persönlich suchen? Ich frage, weil wir ja nicht wissen, in was für... äh, Situationen wir sie antreffen könnten..."
Ihre Gesichtshaut verfärbte sich rosa als sie errötete, während sie sich vorstellte, jemanden in der Dusche zu überraschen - oder bei noch intimeren Aktivitäten...

"Ich bin nicht so sicher", überlegte Rhuissa.
"Was glauben Sie, wie reagieren Rihannsu, wenn sie ohne Erinnerung durch unbekannte Flure irren und eine Stimme aus dem Nichts sagt so etwas wie: 'Ich komm dich holen!'" Rhuissa grinste.

Mirha hatte etwas entgegnen wollen, als plötzlich eine Erinnerung zurückgekehrt war.
Ein Kind, das vor ihr getroffen zu Boden ging. Eine Waffe in ihrer Hand. Angst und Entsetzen überfluteten sie, als wäre es gerade geschehen. Hatte sie dieses Kind getötet? Sie wusste, dass sie es kannte. Aber sie konnte doch nicht… Oder? Nein, ganz sicher nicht. Die Erinnerung drückte auf ihren Magen. War es vielleicht besser, dass sie das Gedächtnis verloren hatte?
Was war sie?
Was hatte diese Person gesagt? ‚So jemand wie sie ist oft Frontkämpferin'. Konnte das sein?
Mirha kamen starke Zweifel. Was dafür sprach, war ihre schnelle Reaktion. Sie spürte, wie sehr sie ihren Körper unter Kontrolle hatte. Aber gleichzeitig spürte sie auch eine starke Abneigung Waffen gegenüber. Aber wenn ihre Erinnerung sie nicht irreleitete, dann hatte sie zumindest schon mal eine benutzt.
Frontkämpferin… sie probierte das Wort, konzentrierte sich… 4-7 schoss es ihr durch den Kopf.
Ich bin 4-7. Sie war sich vollkommen sicher. Aber wieso eine Nummer? Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen. Auf der Brücke war ein Neuer erschienen, der ebenfalls starke Zweifel daran hatte, dass diese Veremnur Riov war. Interessiert musterte Mirha den Neuen.

"Sin se da ganz sichr? Ich glaub nich, dass se s Kommando hier ham. Gibt's Beweise?"

"Ich habe Sie gefragt, wer Sie sind", erinnerte Veremnur. Sie hatte nicht vergessen, das sie selbst sich vorgestellt hatte.

"Easgéan tr'Ruairidh. Un jetzt beantwortn se bitte mei Frage."

"Der Schiffskoch hat sich daran erinnert, das ich die Kommandierende Offizierin dieses Schiffes bin. Das habe das Kommando über die ChR Drolae übernommen. Das gilt solange bis jemand anders beweisen kann, das er oder sie der rechtmäßige Inhaber dieses Postens ist. Haben Sie solche Beweise?" Veremnur sah Easgéan aufmerksam an.

Für einen Moment glaubte Easgéan sie hätte ihm den Wind aus den Segeln genommen. Aber etwas sagte ihm, dass es seine Art war zu Improvisieren und alles, egal was, zu seinem Vorteil auszulegen.
"Dr Schiffskoch? Ch glaub nich dass's richtig is. Mehr Beweise als de Meinung von ein'm Koch ham se auch ned. Ausgrechned n Koch... Gilt in unsrer Gesellschaft ds Wort von nem Koch um n Kommandantn zu bestimmn? Ch halt das für grundlegnd falsch. S hat zwar genausowenig Gewichd, dass ch glaub ch könnt's sei... abr bis wa wissn wer's is solltn wir jemandn wähln der unsre Interessn vertritt, nicht von jemandm bestimmt lassn..." Er sah sich unter den Anwesenden um. Provozierte er? Die Reaktion dieser Veremnur würde einiges zeigen...

"Sie meinen, Sie glauben? Aber Beweise, nach denen ich Sie gefragt habe, haben Sie nicht! Ich dagegen habe zumindest unterstützende Hinweise im Computer gefunden. Sie glauben, wir sollten einen Riov wählen? Ich glaube, das es in unserer Gesellschaft unüblich ist, militärische Führungspersonen vom Personal wählen zu lassen. Nein, ich glaube auch nicht, das Schiffsköche den Kommandanten bestimmen - nicht 'bestimmen'. Er hat sich erinnert! Und wir alle haben bereits festgestellt, das sein Erinnerungsvermögen besser intakt ist, dass das jedes anderen hier. Deshalb hat sein Wort mehr Gewicht. Fragen sie die Wissenschaftlerin."
Veremnur deutete auf Rhuissa.
"Sie suchen nach Antworten? Versuchen Sie es mal damit: Ich bin schon länger an Bord dieses Schiffes. Das ist bewiesen. Sie könnten neu hier sein und bis vor kurzem unter einem anderen Kommandanten auf einem anderen Schiff gedient haben. Möglicherweise ist ihre unbewusste Erinnerung an ihren früheren Kommandanten noch tiefer in ihrem Unterbewusstsein, als ihre Erinnerung an mich. Möglicherweise. Wir könnten uns endlos in Vermutungen verzetteln. Statt dessen haben wir uns entschieden, unsere Kraft, statt auf sinnlose und fruchtlose Personaldiskussionen, auf die Lösung der gegenwärtigen Krise zu konzentrieren."

"Wir haben nichts entschieden.", meldete sich Mirha zu Wort. "Denn wir haben nicht zu entscheiden. Sie haben angeordnet."
Warum sprach Veremnur von 'wir'?
Und das ganze 'möglicherweise' war auch nicht besser als das 'glauben' und 'meinen' des Neuen.
Im Prinzip war alles Spekulation. Der Koch meinte, dass Veremnur die Riov sei. Mirha hingegen war sich sicher, dass das nicht der Fall war. Intuition gegen Intuition. Oder Erinnerung. Eingebung. Was auch immer. Mochte es sein wie es wollte. Schlecht verhielt sich Veremnur nicht in dem Posten. Aber sie sollte ihn auch richtig vertreten. Nicht von wir sprechen, sich nicht auf die Masse berufen. Wenn sie der Meinung war Kommandantin zu sein, dann sollte sie auch dazu stehen, dass sie angeordnet hatte. Mirha hasste es, wenn man ihr etwas unterschob.

"Sehr interessant. Denn Sie waren zu dem Zeitpunkt noch gar nicht auf der Brücke", antwortete Veremnur, die sich genau daran erinnerte, wann der Koch sie Riov genannt hatte, und wann sie die Entdeckung über ihre eigene Identität gemacht hatte. Mirha war erst später erschienen.

Der Punkt war ereicht, an dem Rhuissa die Fassung verlor. Sie drehte sich um und war mit ein paar schnellen Schritten bei Mirha, Easgéan und Veremnur. "Das reicht jetzt!" rief sie und funkelte Easgéan und Mirha wütend an. "Was soll das eigentlich, ihr Beide! Was wollt ihr!"
Sie sah zu Mirha: "Seit Sie auf der Brücke sind machen Sie nur Ärger. Sie nörgeln andauernd herum. Was genau wollen sie eigentlich damit erreichen? Wissen Sie das überhaupt selbst? Was exakt wollen Sie?"
Und dann zu Easgéan: "Wählen wollen sie also! Was versprechen Sie sich davon? Wen soll die Crew wählen ohne Erinnerung? Ohne zu wissen, wem sie vertraut und wer die Fähigkeit zu führen hat? Ja, ich habe schon verstanden, Sie wollen selbst Riov sein! Glauben Sie im ernst, die Crew wählt einen Mann von wir nur wissen, dass er Schauspieler ist? Denkt doch mal nach, bevor ihr den Mund aufmacht, khhe'tcha noch mal! Veremnur i'rhunn t`Riltha, Kria, der Koch und ich haben damit begonnen an der Krise zu arbeiten. Wie wär's, wenn ihr uns dabei unterstützt?" Sie war tatsächlich sehr wütend.

"Darauf bezog ich mich auch gar nicht.", entgegnete Mirha Veremnur ruhig. "Sondern auf ihre Aussage, ich zitiere: 'Statt dessen haben wir uns entschieden, unsere Kraft statt auf sinnlose und fruchtlose Personaldiskussionen auf die Lösung der gegenwärtigen Krise zu konzentrieren.' Und als es darum ging, war ich schon anwesend."
Dann wandte sich Mirha Rhuissa zu. "Ich bin nicht für Rechtfertigung durch Verallgemeinerung. Sie ordnete an, dann soll sie auch dazu stehen, dass sie anordnete. Anordnung ist Anordnung. Keine Wir-Entscheidung."
Ja, man musste für alles, was man sagte und tat stehen. Vor Mirhas Augen erschien wieder das Bild des Kindes, das vor ihr in sich zusammen sank. Der Druck auf ihren Magen verstärkte sich. Was auch immer geschehen war, sie hatte die Waffe bedient. Dafür musste sie wohl ihr ganzes Leben lang einstehen.

Rhuissa sah Mirha wütend an. Aber auch so was wie Traurigkeit und Enttäuschung lag in ihrem Blick. "Seien sie froh, dass ich nicht die Riov dieses Schiffes bin. So etwas Undiszipliniertes und Egozentrisches wie Sie würde ich niemals in meiner Crew dulden. Ich hätte Sie für 'destruktives Verhalten in einer Notsituation' aus der Luftschleuse geworfen.
Und seien Sie froh, das Riov t`Riltha keinen definitiven Beweis dafür hat, dass Sie wirklich Riov ist. Denn wüsste Sie genau, dass Sie das Recht dazu hat, dann müsste auch sie Sie auf der Stelle hinrichten lassen. In einer Krise hat jeder die unumstößliche Pflicht ohne Rücksicht auf seine persönlichen Zimperlichkeiten und ohne lange zu fackeln, seine Arbeit zu tun. Und genau das werde ich jetzt tun, ich werde meine Arbeit fortsetzen." Mit einem Blick voller Verachtung ging Rhuissa zurück an ihren Platz. "Also gut, Komruf oder nicht?" versuchte sie sich mit Kria zu beraten.


>> Korridor, Deck 2 <<

Es schien tatsächlich das Wahrscheinlichste, dass alle betroffen waren und Janna musste feststellen, dass ihr diese Variante doch nicht so gut gefiel, wie sie gedacht hatte. Erneut machte sich leise Verzweiflung breit. Sie bemühte sich aber um Sachlichkeit.
"Ich glaube, obwohl wir uns, soweit ich das beurteilen kann, alle recht ähnlich zu sein scheinen, gibt es doch einige feine Unterschiede. Und ich meine nicht nur das Aussehen." Janna musste erneut an die Begebenheit in Vareks Quartier denken. "Vermutlich stammen wir von unterschiedlichen Planeten.", mutmaßte sie und sah sich in der kleinen Runde um. "Wir gehören sicher unterschiedlichen Spezies an. Keiner sonst von uns hat spitze Ohren." Ihr Blick blieb an Caron hängen. "Und Sie zum Beispiel haben..." Sie hatte sagen wollen "Flecken", hielt aber mitten im Satz inne. Irgendetwas an diesem Mann kam ihr unheimlich vertraut vor. Seine Augen... Janna sah ihn mit einer Mischung aus Verträumtheit und Verwirrung an und versuchte diese flüchtige Erinnerung einzuordnen. Doch das Gefühl war nur vage und verblasste, bevor sie es richtig fassen konnte. Sie lächelte verlegen, als ihr bewusst wurde, dass sie ihn anstarrte und trat einen halben Schritt zurück.

Jaldor bemerkte etwas irritiert die Reaktion von Janna. Während des kurzen Moments, als sich beide in die Augen blickten, bekam er ein etwas merkwürdiges Gefühl. Er konnte es nicht beschreiben. Im Moment lächelte er zurück, ohne etwas sagen zu können oder zu wollen.
Er blickte die anderen an. "Vielleicht finden wir dort drinnen Antworten", sagte er und deutete auf die Krankenstation.


>> Nutalas Quartier <<

Nutala erwachte und streckte sich in ihrem Körbchen. Sie hatte genug geschaffen und wollte nun etwas Dösen um richtig wach zu werden. Sie fand das ganz normal.
Doch dafür wollte sie irgendwo anders hin. Eine Plätzchen an einem ... Dings .... na so'n Ding, wo man durchsehen kann. Wo etwas Interessantes Passiert, ohne dass es Aktion von ihr verlangen würde oder sie wirklich interessieren würde.
Also sie fand das wirklich normal. Hauptsache es war warm und man bot ihr ruhige Unterhaltung. Von Dingen, die so von links nach rechts an ihr vorbei drifteten oder so.
Sie erhob sich und ging zu dieser beweglichen Wand und trat hindurch, wie immer. Doch dann ... Wo war dieses Dings ... Na dieses Plätzchen zum Dösen eigentlich?
Wo war sie überhaupt hier?
Und überhaupt, wer war sie überhaupt? Also das, fand sie nun nicht mehr so normal!


>> Korridor, Deck 2 <<

Nutala wurde wütend, denn um ängstlich zu sein war sie zu stolz. Moment, hatte sie hier nicht andere gesehen? Nutala roch sich um und zog die verschiedenen Düfte ein und wunderte sich über die Verschiedenheit der in ihrer Nase entstehenden Farben. Doch keiner erschien ihr vertraut. Dafür hörte sie aus einer Richtung Stimmen und die waren nicht weit weg.
Vorsichtig schlich sie in die Richtung, aus der die Stimmen kamen. Dabei überlegte sie, was wohl bei der ersten Begegnung passieren würde. Irgendwie erschien ihr das Ritual der ersten Begegnung wichtig, warum auch immer.
'Spontane Verbrüderung oder erbitterte Kampf?'


>> Maschinenraum <<

Staska trat näher an eine Konsole. Das Abbild des Schiffes zog sie an. Vielleicht konnte sie hier mehr herausfinden. Wenn es überhaupt das Schiff war, auf dem sie sich befand... denn vielleicht war es auch etwas anderes. Staska hatte ein Gefühl, dass es auch Realitäten gab, die zwar real wirkten aber nichts mit dem Realen zu tun hatten oder nur ein bisschen. Was es nun genau damit auf sich hatte, wusste sie nicht. Doch es gab so etwas. Vielleicht irgendwie künstlich erschaffen?
Staska verwarf den Gedanken, sie war eh nicht fähig sich an genaueres zu erinnern, wenn es so etwas gab. Wie beiläufig flogen ihre Hände über die Tasten, schienen genau zu wissen was sie taten, als hätten sie dieses schon mehrmals ausgeführt. Mehrmals wöchentlich oder täglich. Wie Routine, dabei wollte sie nur Infos. Informationen über dieses Schiff, deren Crew und Bewaffnung, über alle Systeme und vor allem... über sich selbst. Doch der Bildschirm zeigte immer wieder das gleiche an. Nur die Silhouette des Schiffes. Keine Namen, keine Waffen, oder Aufträge. Als hätte sich der Computer aufgehängt...
Wahrscheinlich war es besonders geschützt? Hatte sie Sicherheitscodes, die sie eingeben konnte? Nein - wie kam sie jetzt darauf? Sie wurde noch nicht einmal danach gefragt. Das einzige was Staska herausgefunden hatte war, dass die Maschinen hier in der Nähe und auf dem Schiff - oder wo auch immer sie tatsächlich war, normal arbeiteten. Der Wandschirm zeigte ihr es ebenfalls an. Staska wusste, dass es normal war, doch wusste sie nicht mehr, woher. Vielleicht war sie auch einfach falsch hier. Es wirkte alles sehr technikbezogen, anstatt personell. Sie eilte also hinüber zu einer anderen Konsole. Das Ergebnis blieb negativ.
Als sie bei der nächsten und übernächsten Konsole angelangt war, spürte sie wieder einmal Sinnlosigkeit. Sie sollte hier nicht weiter arbeiten. Es war Zeitverschwendung. Außerdem war sie immer noch schutzlos. Außer dem Kaleh, was sie bei sich trug, hatte sie ja nichts. Konnte sie überhaupt noch hier bleiben? Und was, wenn sie jemand entdeckte...Staska kam es eh merkwürdig vor, dass dieser Ort recht verlassen war. Sie erwartete demnächst Besucher und überlegte ihre Verhaltensweise. Wenn man ihr freundlich gesinnt war, konnte sie spielen, vorrausgesetzt natürlich, sie war wirklich fremd hier. Wenn nicht, musste sie handeln.


>> Quartier Bailey/Pratchett <<

Sam konnte nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. "Ja, gern", sagte sie, zog die Decke noch einmal fest und trat selbst auf die Maschine zu.
"Hm, Zitronenjoghurt kennt das Gerät nicht. Wenn wir etwas frühstücken wollen, müssen wir es anders versuchen." Sie zögerte. Wie sollte sie dieses Gerät ansprechen?! Nach einem nachdenklichen Moment kam ihr etwas in den Sinn. Einfach so, aus dem Nirgendwo, wusste sie, dass da ein Computer drin war, den sie zu allen möglichen Auskünften auffordern konnte.
"Computer?" Und tatsächlich, die Maschine antwortete: "Bereit." Erleichtert versuchte Sam nun, ihr Nahrungsproblem zu lösen. "Computer, ich möchte gerne Frühstück."
"Bitte spezifizieren Sie!" Pratchett machte ein leicht ratloses Gesicht. Wenn der Computer schon keinen Zitronenjoghurt kannte, würde sie mit Marmeladenbrötchen wohl auch nicht weiterkommen... obwohl sie es versuchte. Aber erwartungsgemäß verweigerte der Replikator die Ausgabe eines solchen Gerichtes.
"Hm. Vielleicht auf andere Weise... Computer, zähle verschiedene Brotsorten auf." Zu Elijah murmelte sie leise: "Ich hoffe doch, er weiß wenigstens, was Brot ist..."
Tatsächlich wusste der Replikator etwas und fing an: "Brot aus Bhithta-Getreide. Milder Geschmack. Brot aus Dhikahh. Milder Geschmack. Brot aus Neinvs. Würziger Geschmack. Brot aus..." Sam würgte ihn ab: "Aufzählung beenden! Mit dem milden Getreide können wir bestimmt was anfangen... Computer, wenn ich einen süßen Fruchtaufstrich für Brot aus Bhithta möchte, was kannst du herstellen?"
Es dauerte einen kleinen Moment, aber der Computer berichtete folgsam: "Korthrebeeren-Aufstrich."
"Na, dann bitte einmal -" nach einem kurzen Blick zu Elijah korrigierte sie: "zweimal Bithata-Brot mit Korthrebeeren-Aufstrich. Dazu Trinkwasser." Sie war schon froh, wenn wirklich etwas Essbares aus dem Gerät herauskam, dass sie es nicht um Kaffee bitten wollte. Was immer Kaffee war.
Das Gewünschte erschien im Ausgabefach der Gerätes und die beiden machten sich über das Essen her. Es schmeckte ungewöhnlich, aber nach ein paar Bissen stellte Elijah fest, dass es gar nicht so schlecht war, wie es zunächst aussah. Hoffentlich konnten sie das Repladings dazu überreden, auch etwas anderes zur Verfügung zu stellen...
"Und was machen wir jetzt?", fragte er die schöne Frau, die noch mit dem letzten Stück des Brotes beschäftigt war. "Klamotten herstellen lassen? Oder Nachschlag?"

Sam fand das Essen eigentlich sogar sehr lecker. "Wie komme ich nur auf Marmeladenbrötchen... wenn das Repladings es gar nicht kennt..." murmelte sie leise. Dann drang Elijahs Frage zu ihr durch.
"Nun, ich bin für's erste satt genug. Jetzt hätte ich gern irgendwie Kleidung. Willst du mal dein Glück versuchen? Oder vielleicht ist auch Kleidung hier im Raum..." Sie reckte sich suchend. "Vielleicht hinter der Tür da?" meinte sie und näherte sich der Ausgangstür. Von der sie sich hastig zurückzog, als sie auf dem Flur stand, nur in eine Decke gewickelt.
"Äh, nein. Dann ist das Bad wohl hinter der anderen Tür..." Tatsächlich war dem so, doch Kleidung fand sie dort nicht. Sie hatten beide am Abend ihre alten, doch etwas mitgenommenen Uniformen scannen und dann dematerialisieren lassen, um sich am nächsten Tag frische Kleidung replizieren zu lassen. Das Muster der Föderationsuniformen war gespeichert, aber keiner von beiden erinnerte sich daran, also würden sie es wohl mit anderer Kleidung probieren müssen.
"Also irgendwie müssen wir das Teil dazu bringen, uns Klamotten zu geben. Die möglichst auch noch passen. Irgendeine Idee?"

Elijah nickte und versuchte sein Glück. Wenn er schon seinen Joghurt nicht haben konnte, dann wenigstens etwas zum Anziehen. "Computer, stelle uns Kleidung zur Verfügung!" "Es sind 527 verschiedene Kleidungsstücke vorhanden. Bitte spezifizieren Sie!", antwortete der Computer und Bailey murmelte ein "Mhm...".
Laut sagte er: "Etwas schlichtes, Unisex, für normale Personen bitte!" "52 Kleidungsstücke entsprechen Ihrer Auswahl. Bitte spezifizieren Sie!", antwortete der Computer geduldig, während Elijah langsam ungeduldig wurde. "Wähle zufällig vier komplette Sets aus und stelle sie her!", verlangte er und wartete auf die Antwort des Geräts.

"Anfrage nicht ausführbar. Bitte spezifizieren Sie 'normale Person'." Bevor Elijah seinen Kopf an die nächste Wand rammen konnte, versuchte Sam erneut ihr Glück. Entweder war der Computer weiblich oder Elijah hatte kein Einfühlungsvermögen - Sam jedenfalls kam im großen und ganzen recht gut mit dem Gerät zurecht.
"Computer, bitte scanne die Personen hier im Raum. Produziere Unterwäsche, Schuhe und Arbeitsbekleidung für diese Personen." Ob der Computer merkte, dass er eine Frau und einen Mann vor sich hatte? Aber egal - Sam kam es in erster Linie auf ihre unterschiedlichen Größen an. Und bei 'Arbeitskleidung' würde hoffentlich etwas Brauchbares herauskommen. Schließlich waren sie hier zum Arbeiten, oder? Sie glaubte es zumindest...
Es summte leise und im Ausgabefach erschienen nacheinander zwei Stapel Kleidung, dazu schwarze Stiefel. Sam nahm einen Stapel und sah ihn durch. Tatsächlich hatte der Computer ziemlich genau gescannt, was gewisse Details bei der Unterwäsche betraf. Als 'Arbeitskleidung' hatte er eine Art Overall hergestellt.
"Sieht doch ganz gut aus", stellte Sam fest. "Wenn jetzt noch alles passt..." Dann sah sie sich etwas verlegen um. "Äh... wenn du nichts dagegen hast, verschwinde ich mal kurz im Bad..." Obwohl sie nackt neben dem Mann im Bett gelegen hatte und also eine gewisse Vertrautheit da sein musste, konnte sie sich nicht erinnern. Es belastete sie, nichts über ihre Beziehung zu Elijah zu wissen und sich gleichzeitig zu genieren. Aber dem Gedächtnisverlust konnten sie auf den Grund gehen, wenn sie bekleidet waren.

"Sicher, selbstverständlich!", antwortete Elijah auf die eher rhetorische Frage und begann, die für ihn replizierten Kleidungsstücke zu betrachten. "Nicht unbedingt schön, aber es wird reichen!", sagte er zu sich selbst und der Hose, die er gerade in den Händen hielt. Sam war schon im Bad verschwunden. Elijah zog sich schnell an und fragte sich, was wohl als nächstes kommen würde.
Geduldig wartete er auf das Erscheinen seiner... was war sie eigentlich? 'Zimmergenossin' klang nicht so gut, 'Mitbewohnerin' vielleicht? "Darüber müssen wir noch mehr in Erfahrung bringen", murmelte er leise vor sich hin.


>> Korridor Deck 2 <<

Yaros hatte sich für eine Richtung entschieden und lief den Korridor entlang. Ab und an fiel sein Blick auf die Türen, an denen er vorbeilief. Hm, vielleicht sollte er auch mal in eine hineinschauen? Vielleicht gab es interessantes zu entdecken... Doch als er sich spontan für eine entschied und hineinsah, gab es dort nichts Aufregendes. Lediglich ein weiterer Wohnraum, der sich lediglich in Details von seinem unterschied. Als er am Ende des Korridors angekommen war, hörte er Stimmen, die sich unterhielten. Zwei, mehr als zwei...
Als er ein weiteres Stück gegangen war, sah er die kleine Gruppe diskutierend vor einer Tür stehen, durch die er gestern noch ein und aus gegangen war. Doch selbst heute hätte ihm das Wissen, dass dies die Tür zur Krankenstation war, nicht geholfen - wusste er doch längst nicht mehr, dass er in der Regel dort arbeitete, schlief, aß und wohnte. Mittlerweile war ihm klar, dass die Anwesenden keine Gefangenen waren, also schlenderte er locker auf die Gruppe zu.
"Hallo. Ich nehme an, keiner von ihnen kann mir zufällig sagen, wer und wo ich bin, richtig?"

Der "Kreis der Ahnungslosen" wurde zunehmend größer und Janna war sicher, wenn sie noch ein bisschen länger hier standen, würden sich noch weitere Personen hinzugesellen. Sie ließ sich von Yaros' lockerer Art anstecken und antwortet ihm lachend. "Ich kenne mich nicht einmal selbst, woher sollte ich wissen, wer Sie sind?! Und das gilt scheinbar für uns alle hier. Wo wir sind konnte auch noch niemand beantworten, aber wir waren gerade dabei zu überlegen, wo wir mit der Suche am besten beginnen. Sie dürfen sich uns gern anschließen."
"Je mehr wir sind, desto größer sind unsere Chancen. Es wäre gut, wenn jeder seine Eindrücke mitteilt, vor allem wenn er das noch so kleinste Gefühl hat, sich an etwas zu erinnern.", schlug sie vor. "Wir können die verschiedenen Bruchstücke zusammenfügen und kriegen so ein klareres Bild." Sie wusste, dass das künftig auch für sie selbst gelten musste. Ihr Gefühl bei Jaldors Anblick hatte sie verschwiegen, aber sie war sicher, dass er es auch gespürt hatte. Und da es vermutlich etwas war, das nur sie beide betraf, würde sie es zumindest vorerst auch dabei belassen. Sie konnte sich mit ihm darüber auch später noch austauschen.
Er hatte die Tür in ihrer unmittelbaren Nähe vorgeschlagen. Janna war einverstanden, denn sie war so gut wie jede andere und irgendwo mussten sie ja anfangen. "Also versuchen wir es mit dieser hier." Sie ging ein paar Schritte darauf zu um den Schriftzug zu entziffern, der vermutlich den dahinter liegenden Raum bezeichnete, kam jedoch nicht dazu, da die Tür sich von selbst öffnete als der Sensor sie erfasste.
Jannas erster Blick fiel auf das Fenster und sie stand wie angewurzelt. Vor endlosem Schwarz flitzten Sterne als Streifen vorbei und sie wusste augenblicklich, was das bedeutete. "Wir sind im Weltraum. Wir sind auf einem Schiff!", hörte sie sich ungläubig sagen.


>> Lagerraum (ehemalige Kombüse) / Deck 1 <<

Sovek ging langsam durch die kleine ehemalige Kombüse. Hob das eine oder andere Teil was herumlag auf und sah sich diese skeptisch an. "Wolldecken?" Wunderte sich Sovek. "IHHH, stinken nach einem Tier, das kurz vor der Verwesung ist. 'Ah bah', Tierhaare. Was für ein Vieh lebt denn hier? Nee..., nee, nee, das ist nicht die Küche. Ich habe sicherlich eine neue Kombüse bekommen. Eine größere, schönere, irgendwo auf diesem Schiff."


>> Brücke <<

Kria war vor Schreck ein wenig zurückgewichen, als Rhuissa gleich die ganz großen Geschütze ausgepackt und von Hinrichtung wegen Ungehorsams gesprochen hatte. Irgendetwas schien ihr komplett falsch an diesem Konzept, doch sie wusste nicht, woher der Gedanke kam. 'Auf jeden Fall scheint es ungesund zu sein, Befehle nicht zu befolgen', dachte sie mit einem flauen Gefühl im Magen.
Schließlich kam die Rihannsu-Frau zu ihr zurück und fragte sie, ob sie wirklich das Komsystem benutzen sollten.
Kria dachte noch einmal darüber nach (es schien nicht so, als würde es hier viel Toleranz für Fehler geben, und sie wollte nicht riskieren, selber mit Hinrichtung bedroht zu werden) und meinte dann langsam: "Sie könnten recht haben, manche Leute könnten unter Umständen etwas... übertrieben reagieren, wenn eine Stimme aus dem Nichts einfach so mir-nichts, dir-nichts mit ihnen spricht. Lassen Sie uns den Lift zu Deck 2 nehmen und die Leute persönlich einsammeln."

Rhuissa nickte Janii zu.
"Gut, gehen wir ... Moment, wir sollten einen Trikorder mitnehmen um unterwegs nach den Leuten suchen zu können, falls es nötig wird. Auch die auf Deck 2 könnten sich bewegen", schlug sie vor.
Rhuissa holte einen Trikorder und sah dann Janii überrascht an. "Ich weiß, wo sie liegen! Ich bin sicher, ich weiß auch wie man sie bedient."

"Bleiben Sie in Komkontakt zur Brücke. Falls Sie Probleme bekommen, kann die Brücke eingreifen und Ihnen helfen." sagte Veremnur zu Rhuissa und Kria.

Kria verzog das Gesicht.
"Es scheint so einfach zu sein... und doch habe ich mich an nichts außer dem Replikator erinnert. Ich kann nicht einmal mehr lesen, was all die Displays und Schilder anzeigen! Ob irgendetwas mit mir nicht stimmt...?" Sie schüttelte den Kopf, wie um die unangenehmen Gedanken zu vertreiben, und lächelte verlegen.
"Entschuldigen Sie, das war unangebracht. Wir haben eine Aufgabe, und ich habe die Absicht, sie zu erfüllen. Lassen Sie uns gehen."
Kria schritt aus dem Kontrollraum hinaus und zurück zum Turbolift.

"Kria, machen Sie sich keine Sorgen, Sie werden sich daran erinnern", beantwortete Rhuissa Krias Frage, als die Dinge sich überschlugen. Sie war im Begriff ihr zu folgen, noch stand sie auf der Schwelle zwischen Korridor und Brücke.

Mirha starrte kurz nachdenklich geradeaus. Unrecht hatte diese Rihanna nicht, das musste sie sich selbst eingestehen.
Selbst wenn es ihrer Meinung nach vollkommen falsch gewesen war sich als Riov so auszudrücken, hatten sie momentan wohl Wichtigeres zu tun, als über die Richtigkeit dessen zu diskutieren.
Die Bilder des Kindes explodierten wieder in Mirhas Kopf. Sie hob die Hände und rieb sich - so gut es mit der verletzten Hand ging - die Schläfen. Der Schmerz verschwand ebenso schnell wie er gekommen war. Mirha besann und räusperte sich.
Schließlich wandte sie sich wieder Veremnur zu. "Ich bitte um Verzeihung für mein destruktives Verhalten.", sagte sie aufrichtig. "Nun, was kann ich tun? Wie kann ich helfen?"

"Jetzt beruhigt euch alle mal!" fuhr Easgéan Rhuissa an.
"Genausogut könnt se Riov sein..." Er deutete auf Mirha. "Zugegebn se is noch n bisschn jung, abr wissen wir's? Vielleicht hat auf diesm Schiff dr Kommandant gwechslt un dr Koch irrt sich? Wo isser überhaupt wenn er de besten Erinnerungn hat? Sollt `r dann nich hier sin un uns alls erklärn? Oder hat scho mal wer dran gedacht, dass wir vielleicht jemanden unter uns habn könntn der für alles verantwortlich ist un nun das Schiff unter Kontrolle bringn will? Ich will mich nich selbst zum Riov machn, aber das sollte auch sonst keiner. Wr abeitn zusammn, gleichgestellt, erst wenn wir's wissen kann sich einer auf den Stuhl da setzn!"
Doch, Easgéan war davon überzeugt Riov zu sein, aber er vertraute auf seine natürliche Autorität, mit der Zeit, so nahm er an, würde natürlich er das Sagen haben...

Veremnur nickte Mirha zu, Easgéan beachtete sie nicht:
"Sicherheit. Wollen wir mal sehen ob Sie und ich Ahnung von Sicherheit haben. Überprüfen wir die innere und äußere Sicherheit des Schiffes." Veremnur stand auf und ging hinüber zur taktischen Station: "Ob das Schiff technisch in Ordnung ist, muss ein Techniker feststellen, sobald wir einen finden. Wir können die Sicherheitsprotokolle checken. Sie erwähnten ein Kraftfeld in der Krankenstation und eine eingesperrte Person. Die Wissenschaftlerin hat 2 nicht eindeutig als Person erkannte Lebensformen in der Krankenstation lokalisiert. Wir sollten uns vergewissern, dass die Sperre aktiv bleibt, bis wir wissen, was dort isoliert wird um warum. Es könnte gute Gründe dafür geben.
An Bord dieses Schiffes gibt es sehr verschiedene Spezies. Es könnte abgetrennte Bereiche mit verschiedenen Umweltbedingungen geben. Seien wir vorsichtig, falls wir Sperren entdecken. Wir sollten sie dokumentieren und versuchen herauszufinden, warum sie da sind.
Außerdem möchte ich alles über die äußere Sicherheit erfahren. Sind wir wirklich in der Calanam'Coupaer? Was ist um uns herum? Andere Schiffe, Raumbasen, Nebel, Anomalien, irgendetwas gefährliches? Versuchen wir, ob es uns gelingt etwas zu finden, was das Schiff letzte Nacht infiltriert haben könnte ... Machen wir alles, was uns zum Thema einfällt, das volle Programm."

Dass sie ihn nicht beachtete machte Easgéan wütend, mehr als ihm lieb war und mehrt als gut für alle.
"Sagen sie mr nen einzgen Grund, warum ch se nicht jetzt sofort tötn soll! Se könntn jemand sei, dr Kontrolle über's Schiff erlangn will! Ignoriern se mch ned, das macht se nur noch verdächtiger!" Er stand jetzt vor Veremnur, und das Funkeln in seinen Augen verriet, dass er keine scheu hatte seine Drohung in die Tat umzusetzen.

Veremnur blieb ruhig, vollkommen ruhig. Sie sah Easgéan mit der selben mitleidigen Geduld an, mit der man ein Kleinkind in der Trotzphase ansah. Ihre Stimme war unnatürlich sanft:
"Machen sie sich nicht lächerlich. Merken Sie nicht, das SIE es sind, der sich absolut verdächtig macht? Seit ich hier auf der Brücke bin kämpfe ich gegen Widerstände darum, die verwirrte Crew zu sammeln und das die Crew ihre Fähigkeiten wieder entdeckt und die Kontrolle über dieses Schiff wieder erlangt.
SIE haben von Anfang an dagegen gekämpft und nun, wo es gelingt, gerade in dem Moment, wo ich die innere und äußere Sicherheit des Schiffes prüfen will, drohen SIE damit, mich zu töten?
Sehr aufschlussreich, finden sie nicht? Es verrät khhe'tcha viel über Sie. Ich werde Ihnen jetzt etwas sagen. Wenn Sie mich davon abhalten wollen, das Schiff zu sichern, dann werden Sie mich wirklich töten müssen. Lassen Sie Ihre Maske fallen, und zeigen Sie was Sie sind!
Ich habe zu tun!"
Veremnur drehte sich ab, und wandte sich den Anzeigen der taktischen Konsole zu. Als wäre nichts gewesen sagte sie zu Mirha.
"Was erkennen Sie wieder, woran erinnern Sie sich?"


>> Korridor / Deck 1 <<

Sovek trat aus dem Lagerraum, der irgendwann mal, vor vielen vielen Jahren, eine Kombüse war.
Auf der Brücke wollte er die Deckpläne des Schiffes genauer anschauen. Auf diese Idee hätte er auch früher kommen können. Bevor er den Kommandoraum erreichte kam ihn diese Vogelfrau entgegen.
"Sagen sie mal: Wo haben sie noch mal ihr Quartier?" Und zeigte ihr eine Wolldecke. "Gehört das ihnen?"

Kria blieb stehen; der Koch verunsicherte sie, wie er so mit der Decke in der Hand vor ihr stand und sie anstarrte.
"Äh... mein Quartier ist auf Deck 2. Und nein, ich glaube nicht, dass das meine Decke ist. Ich scheine normalerweise keine zu benutzen." Sie erinnerte sich daran, wie sie aufgewacht war; ihre Flügel waren um den Körper geschlungen, während sie auf dem Bett hockte. Sie hatte keine Decke benutzt, dessen war sie sich sicher. Das musste zwar nicht heißen, dass sie nie eine verwendete, aber sie hatte das Gefühl, dass es ziemlich kalt werden musste, bevor dies nötig wurde.

Sovek musterte Janii mit großen Augen von oben bis unten. "Da könnten sie recht haben. So wie Sie aussehen," sagte Sovek abfällig. "Sie brauchen bestimmt keine Decke. Sicherlich auch kein Bett. Da können wir ja sehr viel Inventar sparen bei Ihnen. Kein Bett. Keine Bettwäsche die ausgewechselt werden muss.
Dann scheiden sie schon mal aus, wer oder was meine alte Kombüse in einem Lagerraum verwandelte."

Kria musste sich sehr beherrschen, damit sich ihr Kopfgefieder nicht vor Wut aufstellte... 'So wie ich aussehe... na warte', dachte sie und fügte Soveks Sündenregister in Gedanken eine weitere Kerbe hinzu. Aber eine Antwort konnte sie sich nicht mehr verkneifen. In zuckersüßem Tonfall meinte sie:
"Nein, ich denke nicht, dass ich persönlich es getan habe... aber vielleicht wurde diese Umgestaltung von der Riov angeordnet. Immerhin scheint es in jedem Quartier Maschinen, die Nahrung herstellen können, zu geben - vielleicht wurde die Kombüse einfach nicht mehr benötigt...?" Der Nachsatz: '... und der Koch ebenso wenig!' wurde bereits so sehr von ihrem Tonfall getragen, dass sie ihn nicht mehr auszusprechen brauchte. Nachdem sie geendet hatte, stolzierte sie an Sovek vorbei zum Turbolift
.
"Nicht mehr benötigt?" Fragte Sovek Janii hinterher. "Die Kombüse?" Er brauchte eine Weile bis er kapierte.
"Hee, was soll diese Anspielung? Wollen sie damit sagen, das alle nur noch künstliche Nahrung zu sich nehmen wollen? Das ist doch ungesund. Wir alle wissen doch das 'Schnelles Essen' [Fast Food] den Magen ruiniert, und... und dick macht. Die sollten auch mal ein paar anständige Körner zu sich nehmen. So wie sie aussehen..."

Rhuissa musste sich entscheiden. Konnte es nötig sein, das sie in dem Geschehen auf der Brücke eingreifen musste, oder sollte sie Kria folgen? Sie entschied sich dafür, Kria zu folgen. Hastig verließ sie die Brücke.

"Suchen Sie lieber mal nach der richtigen Kombüse. Und falls das die richtige sein soll, dann räumen Sie ganz schnell auf. Vergessen sie nicht, sie haben uns frisches Brot versprochen," raunte Rhuissa Sovek zu.
Dann schlüpfte sie zu Kria in den Turbolift.


>> Brücke <<

Mit halbem Ohr hörte Rhuissa den Koch, wie er Kria ansprach, mit halbem Ohr hörte Sie Easgéan und Veremnur auf der Brücke.
Unschlüssig blieb sie auf der Schwelle stehen und wartete angespannt. Vielleicht wurde es nötig einzugreifen.

Mirha war an die taktische Station getreten, hatte sich bis jetzt aber nur zum Schein damit befasst. Der Wortwechsel zwischen dem Neuen und Veremnur hatte ihre Aufmerksamkeit gekostet.
Sie konnte den Neuen verstehen. Nein, auch sie würde Veremnur nicht als Riov akzeptieren. Aber die Sicherheit des Schiffes und der Crew ging vor. Mirha war überzeugt, dass Veremnur nicht die Riov war, deshalb war sie sich auch sicher, dass sich alles früher oder später klären würde. Nur, wenn der Neue wirklich Riov war?
Bei ihm ließ sie ihre Intuition - oder war es Erinnerung? - im Stich. Mirha versuchte seine Blicke zu fangen, ihm etwas mit ihren zu sagen. Was genau, da war sie sich selbst nicht sicher. Dass er nicht allein war? Mirha wusste, die einzige Art, hier zu überprüfen dass etwas nicht absichtlich falsch gemacht wurde, war, es selbst zu tun. Als Veremnur das Wort wieder an sie richtete, drückte Mirha ertappt auf ein paar Knöpfe. "Dann wollen wir mal die Außensensoren etwas arbeiten lassen.", antwortete sie eher aus Reflex. Dann aber runzelte sie die Stirn und sah verwundert auf den Bildschirm.
Und schickte ein überraschtes "Nun, die Schutzhülle ist intakt." hinterher. Forschend betrachtete sie die taktische Station. Sie kannte sich also damit aus. Aber hieß das, dass sie bei der Sicherheit war? Wieder sah sie das Kind, seine ungläubigen Augen, als es zu Boden ging. Dann sah sie weitere Personen, die auf das Kind zurannten. Mirha griff abwesend in ihre Hosentasche, zog Her'Thnous'ses heraus und steckte sie sich nervös in den Mund.
"Nundann, dann wollen wir mal schauen, was dieses Ding noch so alles zu bieten hat.", kam etwas zu locker von ihr. Erneut versuchte sie ihre ganze Konzentration auf die taktische Station zu richten.

Veremnur sah aufmerksam zu. Dass die junge Sicherheitsfrau nicht auf ihrer Seite war, merkte sie. Doch darauf kam es im Moment nicht an. Es gab Wichtigeres zu tun.
"Gut, Sie können die taktische Konsole bedienen", stellte sie fest: "Mal sehen, ob ich das auch kann. Schauen Sie mir zu, und achten Sie darauf, dass ich alles richtig mache. Ich werde nach fremden Schiffen in Reichweite der Sensoren scannen."
Diese Art der gegenseitigen Kontrolle sollte zum einen Spekulationen über Manipulation entgegen wirken und vor allem die Wahrscheinlichkeit minimieren, dass jemand Fehler machte, weil er sich falsch erinnerte.
Kria und die Wissenschaftlerin arbeiteten auf diese Weise zusammen und nun Veremnur und die junge Sicherheitsfrau.
Veremnur ging es so, wie allen anderen. Sie erinnerte sich intuitiv daran, was zu tun war. Wie bereits tausendmal getan, führte sie den Scan der Kurzstrecken- und Langstrecken-Sensoren durch. Mit dem Ergebnis hatte sie fast gerechnet. "Kein Schiff und keine Raumbasis in Reichweite unserer Sensoren", stellte sie fest. Fragend sah sie Mirha an.

Mirha hatte jeden Handgriff Veremnurs genau beobachtet. Sie nickte ihr zustimmend zu, es schien alles richtig zu sein.
Veremnurs Arbeit an der taktischen Station hatten einen kleinen Schalter in ihrem Gehirn umgelegt. Sie erinnerte sich an die Handgriffe, die gemacht werden mussten. Zumindest glaubte sie das.
War sie sich so sicher, dass Veremnur nicht Riov war, weil sie vielleicht zusammen in der Sicherheit gearbeitet hatten und sie Kolleginnen waren? Irgendwie stimmte das alles nicht, aber es erschien ihr stimmiger als das andere.
Bis sie wirklich wusste, wer nun wer war, würde sie wachsam bleiben. "Gut, von außen scheint uns nichts Unangenehmes zu erwarten. Jetzt müssen wir nur noch überprüfen, ob die interne Sicherheit auch gewährleistet ist."

Veremnur schüttelte nachdenklich den Kopf.
"Nein, ich habe nur nach Schiffen und Raumbasen gescannt. Größere künstliche Objekte mit relativ hoher Energie. Für Minen und Raumbojen müssen die Sensoren anders scannen. Danach kommen die natürlichen Phänomene wie Nebel, Anomalien und Asteroiden.
Wollen Sie es versuchen?"
Veremnur wunderte sich nicht darüber, woher sie das wusste. Irgendwann hatte sie mit der Sicherheit zu tun gehabt, daran glaubte sie.

Im ersten Moment wollte Easgéan aufbrausen und ihr tatsächlich sein Kaleh in die Kehle rammen...
'Kaleh' dachte er 'was meine ich damit, eine Waffe?'
Aber im letzten Moment besann er sich und lächele dann.
"Ch hab mit keim Wort gsagt, dass ch se tötn will. Projeziern se? Wolltn se mich grad umbringn? Was verrät das jetzt übr sie? Na?"

'Nebel, Anomalien und Asteroiden scannen.' Mirha überlegte und starrte auf die taktische Konsole. Nein, sie kam nicht drauf.
Sie wandte sich Veremnur zu.
Eigentlich hätte sie gerne die taktische Konsole übernommen, ohne den Wortwechsel zwischen ihr und dem Neuen zu stören. "Machen Sie das ruhig noch fertig.", versuchte sie ihr Unwissen zu kaschieren. "Ich übernehme danach für die interne Sicherheit."

Inzwischen hatte auch Shiar die Brücke erreicht...
Unterwegs hatte sie sich etwas passendes zum Anziehen besorgt und als passend hatte sie etwas empfunden, das den Uniformen der anderen ähnelte nur besser geschnitten war, etwas enger und in schwarz, ohne die Gürtel, dafür mit einem höheren Kragen versehen. Nichts hatte sie mehr mit dem räuberischen Reptil von eben noch gemeinsam.
Wie ein Schatten stand sie plötzlich neben dem Schott der Brücke, ruhig, wortlos während sie sich ein Bild von der Lage machte.

Veremnur nickte Mirha bestätigend zu. "Gut. Ich beginne mit dem Scan nach Minen und Raumbojen." Sie begann den Scan und achtete darauf, das Mirha sehen konnte, was sie tat. Auch die Ergebnisse sollte Mirha sehen können.
Veremnur erinnerte sich. Ohne eine bewusste Erinnerung daran zu haben, das sie dies jemals zu vor getan hatte, war etwas in ihr völlig sicher jeden Handgriff zu kennen.
Der Scan nach den kleinen Objekten dauerte etwas länger als der vorherige. Während dessen antwortete sie Easgéan.
"Ich habe keine Zeit mehr für ihre infantilen Spielchen. Ich habe zu tun."
Dann sah sie Shiar an Eingang der Brücke stehen.
"Jolan'tru", grüßte Veremnur.
Inzwischen war der Scan abgeschlossen.
"Keine Minen, keine Raumbojen im Bereich der Schiffssensoren. Ich werde jetzt nach natürlichen Phänomenen scannen."



......................... Ende der Chronik .........................





Home


Diese Seite ist eine Fan-Seite und will in keiner Weise bestehende
Copyrights von Paramount Pictures Corporation oder andere Lizenzen antasten.
Star Trek; Star Trek: The Next Generation; Star Trek: Deep Space Nine und Star
Trek: Voyager sind eingetragene Warenzeichen von Paramount Pictures Corporation.