ChR Drolae
das "stolzeste" Schiff der Galae



Die Chronik vom 31.10.2004

>>> Das Rätsel um den Film <<<




Ort der Handlung:
Calanam'Coupaer, in der Schleife
Zeit der Handlung:
22.12.2375
Bordzeit: 8.00 Uhr bis 8.20 Uhr



>> Yaros Quartier <<

Easgéan starrte auf das Bild...
Das war eindeutig er... ebenso nackt, wie er es zuvor gewesen war, als er sich umzog... nur mit einigen Tätowierungen mehr bemalt und offenbar nicht bei voller Zurechnungsfähigkeit.
"Ihr glaubt mr sichr, wenn ch sag, dass ich kei Ahnung hab was s bedeutet un wie un wann's entstandn ist... oder?"
Er konnte nicht verhindern, dass er grün anlief... Sich so zu sehen berührte ihn doch... oder weckte es tief verborgene Erinnerungen? Er war sich nicht ganz sicher, aber es schlug eine Saite in ihm an, deren Klang ihm gar nicht gefiel.
Immer wieder sah er sich die Sequenz an; wie man Rücklauf machte hatte er schnell raus.
"Ch glaub s is nich echd... n film... gespielt..."
Aber es klang nicht überzeugt.
Ein dicker Kloß begann sich zu bilden dann gab er schnell das Padd weiter.
"...s gefällt mr ned..."

Rhuissa hatte gespannt und erwartungsvoll Yaros Versuche beobachtet, das Geheimnis des Padds zu entdecken. Das Ergebnis ernüchterte sie sofort. Ihre Mine wurde finster.
"Mir gefällt das auch nicht. Es könnte ein Film sein. Vielleicht. Wie auch immer, es sieht sehr nach einer peinlichen Jugenddummheit aus, die Jaeih irgendwie herausgefunden hat. Vor allem gefällt mir Jaeihs Bemerkung nicht, Yaros könnte etwas damit anfangen. Das klingt nach einer Intrige, dazu gedacht dich bloßzustellen", Rhuissa sah Easgéan an.
"Falls du unser Riov sein solltest, wäre das eine Gemeinheit, dich vor der Crew lächerlich machen zu wollen und deine Autorität zu untergraben. Hm .. das gilt aber auch für den Fall, dass ihr beide gleichrangig seid. Rivalen. Sogar dann, wenn Yaros der Riov ist und du jemand, den er nicht mag, der mit ihm beruflich oder privat rivalisiert... "
Rhuissa stockte entsetzt. Ihr kam ein böser Gedanke. Was wäre, wenn sie selbst Jaeih war? Das Bild auf ihrem Nachttisch! Was wäre wenn es um sie ging? Waren die beiden Männer Rivalen um dieselbe Frau? Rhuissa wurde bleich. Sie fühlte sich sehr unwohl. Ihr Ton ließ daran keinen Zweifel:
"Ich glaube, wir haben einen sehr bösen Charakterzug von Yaros entdeckt. Yaros, du scheinst ein übler Intrigant zu sein. Mögen die Elemente mir zeigen, dass ich nicht Jaeih bin. Daran möchte ich nicht beteiligt sein. ... Nein ich glaube, das bin ich nicht. Du hast gegrinst und fandest das witzig, ich war entsetzt. Nein, ich glaube, wir sind keine Freunde."
Noch einmal dachte sie an das Foto. Wenn sie nur wüsste, was es bedeutete! Wenn Yaros nur nicht so khhe'tcha gut aussehen würde! Rhuissa zwang sich dazu Easgéan anzusehen.
"Vielleicht ..." stockte sie: "... redet jemand in dem Film dich an. Dann erfahren wir deinen Namen. Wenn es ein gespielter Film ist, gibt es eine Darstellerliste, dann steht dein richtiger Name dort drin. Wollen wir das heraus finden?"

Yaros gefiel es gar nicht, wie Rhuissa über ihn dachte und das spontane Bedürfnis, sich zu rechtfertigen, erwachte in ihm. Doch wie? Er hatte keine Ahnung, wie dieses Ding in diesen Raum gekommen war und wozu es diente. Er wusste ja nicht einmal, wer diese Jaeih war und was sollte dies überhaupt für eine Intrige sein? Wenn es eine Jugenddummheit war - und dafür sprach einiges, weil er in jenem Film ein wenig jünger aussah - dann konnte man es doch keinem mehr anlasten, oder?
"Mir wäre wohler, wenn Du nicht unbedingt gleich Vermutungen als Fakten hinstellst. Ja, es hat mich amüsiert, aber das heißt nicht, dass ich an irgendwelchen Intrigen beteiligt bin - Du machst mir damit mein Unwissen zum Vorwurf. Es gibt mit Sicherheit noch so einige, weniger kompromittierende Möglichkeiten und ich bin bereit, jede davon als mögliche Lösung für dieses Rätsel anzunehmen."
Spontan kam ihm ein Gedanke, doch bevor er ihn aussprechen konnte, biss er sich auf die Lippe. Sollte das wirklich eine Möglichkeit sein? Wenn es ihm schwer fiel, es auszusprechen, hatte er vielleicht ein kulturelles Tabu entdeckt und dann wäre es nicht die beste Idee, es auszusprechen. Verlegen rückte er seine Uniform gerade. Egal, wie abstrus es klang, es war eine Möglichkeit.
"Und wer sagt, dass... dass nicht ich Easgéan bin?"

Rhuissa lachte schallend. Sie konnte nicht anderes. Sie hätte es auch gar nicht anders gewollt. Das Lachen tat gut.
"Du hast mich überzeugt, es muss nicht unbedingt eine Intrige sein", sagte sie immer noch lachend: "Aber Easgéan bist du nicht. Du bist Yaros. Es steht an der Tür zu deinem Quartier und das Padd ist für Yaros bestimmt, nicht für Easgéan. Aber das muss nicht heißen, das du falsch liegst. Dass du es für möglich hältst, sein Geliebter zu sein, zeigt doch, dass du ihn," sie wies auf Easgéan: "für erotisch attraktiv hältst. Falls Jaeih das weiß - wusste - könnte das durchaus das Motiv gewesen sein, dir diesen Film zu besorgen." Rhuissa grinste die beiden an: "Ist euch beiden eigentlich bewusst, wie unglaublich kompliziert das Beziehungsgeflecht hier an Bord sein muss? Yaros, dir scheint an meiner Meinung zu liegen, aber nicht mehr. IHN findest du erotisch. Er dagegen konnte sich vorstellen, das ich Easgéan bin und ich ... ich scheine ihn zu mögen aber nicht mehr. Da ist das Foto in meinem Quartier aber ich halte es inzwischen für sehr unwahrscheinlich, dass es sich bei dem Mann auf dem Foto um meinen Geliebten handeln könnte. Wahrscheinlich begehrt jeder von uns jemand, den er nicht bekommen hat."
Inzwischen glaubte sie an ein Dreieck, bei dem jeder den jeweils anderen vergeblich wollte. Aber sie traute sich nicht, das Wort 'Dreieck' zu benutzen, denn sie wollte immer noch nicht zugeben, dass 'das Foto' Yaros zeigte.

Easgéan überlegte...
"Warum sollt ich dein'n namn also Tätowierung tragn?
Mir gefällts zwar nich, aber ch denk wir solltn uns das Ende vom Film ansehn... odr n Anfang..."
Wohl war ihm dabei wirklich nicht, und er entdeckte noch etwas anderes...
"Zumindsd glaub ch nich dass wr de bestn Freunde sin, Yaros, falls de so heißd. Bei dem was se sagts, hab ch gmerkt, dass ch wegn irgndwas sauer bin auf dich... odr war bevor wa s Gedächtnis verlorn ham... Naja, wie ch heiß wern ma bald sehn... Bleibt de Frage wer Jaeih is... "
Er sah auf das Padd.
"Alls in Ordnung?" wandte er sich an Rhuissa... er sah wie blass sie geworden war.

Yaros hob die Schultern. Woher sollte er wissen, ob sein Gegenüber Freund, Feind oder Geliebter war? Vorstellen konnte er sich letzteres nicht, bei weitem. Aber so, wie die Dinge zur Zeit standen, erschien ihm fast alles möglich.
"Ich weiß ja nicht mal, ob das hier mein ständiger Wohnraum ist. Ich gehe davon aus, weil ich hier geschlafen habe. Aber es gibt immerhin noch die Möglichkeit, dass das hier sonst das Quartier von jemand anders ist. Die Atmosphäre hatte sich empfindlich geändert, sie war gespannter geworden. "Vielleicht wäre es wirklich eine gute Idee, erst einmal diesen Ort genauer zu erforschen. Schauen, ob noch andere Leute hier sind."

Der Gedanke, Yaros könne sein Geliebter sein gefiel Easgéan nicht, aber das hieß nicht dass es nicht vorstellbar war.
"Ch stimm dr zu, s is verflucht kompliziert. Vielleichd ham ma absichtlich unsre Erinnerungn an alles glöscht um unvoreingenommn an unsre Probleme untreinandr rangehn zu könn'n?"
Er hatte einen Scherz gemacht, aber nicht ganz ohne ernst.
"Ch werd mich hier weitr umsehn... Kommst mit?" er blickte nur Rhuissa an.

Rhuissa atmete tief durch. Zuerst antwortete sie Yaros: "So kommen wir nicht weiter. Wir sind auf der Suche nach Informationen, aber wenn wir alles anzweifeln, dann wird gar nichts dabei heraus kommen. Du schläfst in Yaros tr'Ahmar Quissars Quartier, dir passt seine Kleidung, du liest sein Padd. Warum kannst du nicht akzeptieren, das du es bist? Zumindest vorläufig.
Ich möchte das, was wir mit ausreichender Wahrscheinlichkeit herausfinden vorläufig wie eine Theorie betrachten. Sie gilt solange als Theorie, bis sie wiederlegt ist ... oder bewiesen. So kann ich mich Schritt für Schritt an die vergessene Realität heran tasten."
Dann sah sie Easgéan an: "Ich bin aber nicht bereit, als Theorie in Betracht zu ziehen, das wir selbst mit voller Absicht für diesen Zustand verantwortlich sind.
Ich bin unbedingt dafür, den Anfang und das Ende das Films anzusehen. Wir können dabei deinen Namen herausfinden. Dann haben wir wenigstens ein bewiesenes Teil der Realität.
Und ja, ich komme mit."

"War ja nur so 'ne Idee... Gut, schau n Film an..."
Er sprach mürrischer als beabsichtigt, etwas an dem Gedanken mehr über sich Zu erfahren behagte ihm nicht.
"Vielleicht besser wennste Schnelldurchlauf machst... So'n Film dauert sicher n bisschn..."

Rhuissa ignorierte Easgéans Unbehagen. Sie nahm das Padd und begann mit dem Vorspann des Films. Titel und Inhaltsangabe sagten nichts über Easgéans Namen, enthielten jedoch eine wichtige Information über seine Vergangenheit." "Es ist ein Holospielfilm. Also keine reale Begebenheit aus deinem Leben. Nun wissen wir, dass du ein Schauspieler bist oder warst. Das erklärt auch, warum du dir vorstellen kannst, Riov zu sein. Du bist geübt darin, dich in jede mögliche Rolle hinein zu versetzen."
Sie lächelte Easgéan an. Der Film begann mit der ersten Szene. Rhuissa sprang zum Schluss des Films. Dort endlich fand sie die Darstellerliste. Überrascht, sah sie Easgéan an:
"DU bist Easgéan tr'Ruairidh. Du bist es selbst, keine Geliebte, kein Geliebter. Sieh, das ist dein Bild und dein Name! ... Jetzt weißt du mehr über dich, als jeder andere von uns. Ich habe nicht einmal eine Ahnung wie ich heißen könnte."

"Ye, Schauspieler... abr warum mei eigner Name? Vergess ch ihn dauernd? Odr is das bei Schauspielern normal? Vielleichd is das in unsrer Kultur so... was wissen wir scho? Kommm, geh ma los uns umsehn, s intressiert mich scho wo wa hier sin!"
Das Unbehangen nahm ab, als er sich anderem als seiner Vergangenheit zuwandte, doch das registrierte er nicht bewusst.

Rhuissa grinste: "Wir scheinen zum ersten mal in der Lage zu sein, unsere eigene Kultur von außen zu betrachten. Vieles mit dem wir aufgewachsen sind wird uns jetzt fremd, seltsam und skurril vorkommen. Wir kennen die Zusammenhänge und Hintergründe nicht mehr. Nimm das einfach hin mit deinem Namen. Irgendwann finden wir heraus, warum du ihn als Tätowierung trägst." Sie sah Yaros an, dann wieder Easgéan und zuletzt wieder Yaros. "Yaros, kannst du versuchen, soviel wie möglich in Erfahrung zu bringen? Vielleicht findest du in diesem Quartier einen Beweis, ob du wirklich Yaros bist, oder ob du es nicht bist. Und welche Aufgabe Yaros auf diesem Schiff hat. Vielleicht gelingt es dir, dem Computer das ein oder andere Geheimnis zu entlocken. Vielleicht auch über mich? Easgéan und ich werden uns auf dem Schiff umsehen. Später treffen wir uns wieder hier und können unsere Entdeckungen austauschen."
Rhuissa wartete nicht auf eine Antwort. Irgendwie befürchtete sie Einwände und Zögern. Aber sie wollte nicht mehr länger zögern und überlegen. Einen letzten Blick warf sie auf das Padd mit dem Film, bevor sie es zurück geben wollte. Dabei sah sie eine zweite Seite von Jaeihs Nachricht an Yaros.
"Seht euch das an! Diese Jaeih hat den Film im Computer der Riov gefunden! Das sind gleich mehrere besondere Informationen. Zum einen heißt es DIE Riov. Es handelt sich also um eine Frau. Zum anderen fuchtelt diese Jaeih im Computer der Kommandantin herum. Das darf sie sicher nicht, erwartet aber, das Yaros nichts dagegen hat. Und zum anderen verfügt die Riov über diesen Film, die Crew aber offensichtlich nicht. Wir werden später herausfinden müssen, was das zu bedeuten hat.
Yaros, wenn es dir gelingt, in deinen Computer hinein zu kommen, versuche mal herauszufinden, wer die Riov ist. Ich bin schließlich nicht die einzige Frau an Bord. Da ist die Riov, da ist Jaeih und da bin ich, das sind mindestens drei Frauen."
Sie atmete tief ein: "Machen wir uns an die Arbeit!"
Rhuissa verlies zusammen mit Easgéan Yaros Quartier.


>> Quartier Bailey/Pratchett <<

Sam konnte nicht verhindern, dass ihr Blick auf die bis eben noch verdeckten Stellen des Mannes rutschte. Doch sofort wurde ihr auch ihre Situation bewusst und sie griff hastig nach ihrem Laken und wickelte sich darin ein. Was es etwas schwieriger machte, Elijahs Hand zu ergreifen, ohne dass das Tuch gleich wieder verrutschte, doch schließlich schaffte sie es. Dabei bemerkte sie, dass sowohl an ihrer Hand als auch an seiner ein gleichartiger Ring blitzte. Die Bedeutung erfasste sie jedoch noch nicht.
"Ich... äh... ich möchte mal wissen, wo wir hier sind..." Wie war ihr Name?! Sie versuchte sich zu erinnern und gleichzeitig die fremde Umgebung einzuordnen. Beides zusammen ergab aber nur Chaos in ihrem Kopf, so dass sie sich nach kurzer Zeit seufzend ans äußerste Fußende des Bettes hockte und die Augen schloss.
"Ich kann mich nicht so genau erinnern...höchst seltsam..." Seltsam. Sie überdachte das Wort noch einmal langsam. Es klang fast so wie... "Sam! Mein Name ist Sam. Ich glaube, das ist eine Abkürzung, aber frag mich ja nicht, wofür..."
Immerhin hatte sie nun etwas, womit sie angesprochen werden konnte. Fehlte nur noch Kleidung und eine Erinnerung für die Umgebung, den Grund ihres Hierseins, ihre normalen Aufgaben... herrje, je mehr sie über alles nachdachte, umso verschwommener wurde es. Und umso klarer wurde ihr, dass sie sich an nicht viel erinnerte. Es musste wohl etwas Größeres passiert sein, wenn derart viele Bereiche ihres Lebens wie weggewischt oder hinter eine dicken Watteschicht verborgen schienen...
Leise sagte sie: "Ich fürchte, ich habe einen massiven Gedächtnisverlust. Ich kann mich an kaum mehr als meinen Namen erinnern..."

"Hallo Sam!", sagte Elijah mit einer Leichtigkeit in seiner Stimme, mit der er versuchte, seine Sorgen zu überspielen. Er kam sich nämlich auch sehr verloren vor in diesem Raum mit dieser Frau...
"Ich glaube, wir sollten diesen Raum erkunden, ob wir etwas finden können, was uns hilft, uns zu erinnern!", sagte er, obwohl er nicht wusste, woher dieser Gedanke kam. "Und wir brauchen irgendwelche Kleidung." Er wickelte im Aufstehen die Decke um seine Hüfte, steckte das lose Ende irgendwie fest, sodass es (zumindest vorläufig) nicht nach unten rutschte. Dann sah er sich um, irgendwas suchend, was ihm half, diese peinliche Situation zu überwinden. Seine Augen erblickten ein komisches Ding, das in der Wand eingebaut war. "Ein Rep...", begann er erfreut festzustellen, stockte dann aber und musste überlegen. "Repel... Repla... Repladings", sagte er, nach dem richtigen Wort suchend. "Damit kann man Sachen herstellen!", versuchte er Sam zu erläutern, die aufgrund seines Gestammels schon ein wenig skeptisch dreinblickte. Elijah überquerte den kleinen Raum und stellte sich vor das 'Repladings'. "Er wird mit Spracheingabe bedient, glaube ich", erklärte er weiter, während er die komischen Symbole betrachtete, die auf dem Gerät zu sehen waren. Er drückte wahlweise auf einen Schnörkel und als nichts geschah, auf einen anderen. "Replikator bereit!", drang es aus der Wand.
"Huch!", sagte Elijah und sprach das Gerät an: "Einen Zitronenjoghurt bitte!
"Die Molekularstruktur eines Gerichtes mit der Bezeichnung 'Zitronenjoghurt' befindet sich nicht in der Datenbank des Replikatorsystems. Ein Vergleich auf Ähnlichkeiten mit gespeicherten Molekularstrukturen ist daher nicht möglich. Bitte wählen sie neu."


>> Khllanien-Röhren <<

Mirha war ein Stück weiter nach vorne gekrabbelt und hatte Gesprächsfetzen einer Gruppe aufgeschnappt, die vom Korridor durch eine Gitterluke drangen. "Informationen sammeln… systematisch… untersuchen… andere Kleidung… Ratten in einem Labor… gespielt." Und von einer anderen Stimme irgendetwas von Feinden. Mirhas Verdacht verfestigte sich.
Sie krabbelte näher zur Luke.
"…Und sie könnten Recht haben. Ein Unfall, oder auch Feinde könnten unsere Erinnerungen zerstört haben. Deshalb unterstütze ich Krias Vorschlag, unsere Umgebung zu erkunden."
Mirha horchte auf. Ging es den Personen dort etwa wie ihr?
Sollte sie zu ihnen auf den Korridor?
Aber, was würde das bringen, wenn sie auch nicht mehr wussten, als sie selbst?
Nein, sie würde die Steuerzentrale suchen.
Sie krabbelte weiter, bis sie zu einem Wartungsschacht kam, dort stieg sie auf die Leiter und kletterte intuitiv nach oben. Dort angekommen, öffnete sie vorsichtig die erstmögliche Klappe und spähte nach draußen. Ein leerer Korridor lag vor ihr. 'Zu unsicher', beschloss sie, schloss die Klappe und krabbelte weiter.


>> Wissenschaftliches Labor <<

Eine junge Rihanna, schätzungsweise gerade mal 20 rihannischen Lebensjahre jung, wachte im Wissenschaftlichen Labor der ChR'Drolae auf. Sie schien wohl unbeabsichtigt hier eingeschlafen zu sein- denn normalerweise ist dieses ja nicht gerade ein vorzüglicher Ort für die Nachtruhe. Ihre Schminke, die sie wohl einst zu Schönheitszwecken im Gesicht aufgelegt hatte, vielleicht sogar um damit einen Mann zu betören, war nun mehr oder weniger einer Zeichnung gleich. Ein Künstler hätte wahrscheinlich diese Farbenpracht gefallen, doch war dieses ja nicht Sinn und Zweck und erfüllte somit einen Teil eines unlogischen Konzeptes. Schien denn irgendetwas Sinngemäß an diesen Morgen? Sinn oder Unsinn...was machte das schon aus...nur dass dumpfe Gefühl bliebt im Inneren der jungen Dame, dass hier etwas nicht stimmen konnte.

Die junge Frau räkelte sich, richtete sich dann in dem grauen, nicht gerade von beneideten Designern geschaffenen, Stuhl auf und hielt sich reflexartig den stechenden Rücken. Ein Schmerz stieg die Wirbelsäule empor, doch verschwand er wieder auch so schnell er gekommen war als sie die eigene warme Hand gegen die Stelle presste und so mit sanfter Reibung weiter die Haut erwärmte. Sie seufzte. Es war ein schönes Gefühl, wenn die Laster des alltäglichen Lebens verschwanden. Schmerz gehörte dazu. Auch wenn es nicht unbedingt die Verrichtung des Tagewerks behinderte so war es zumindest störend.
Während sie versuchte, dieses Ritual fortzuführen, wanderte ihr Blick von sich hinab und blieb an ihrer dunkelgrauen Uniform welche von einem Silberfarbenden Gürtel in Y-Form gehalten wurde, hängen. Mit der freien Hand glitt sie zu dem vogelartigen Emblem und strich mit den Fingern darüber, als währe dieses eine Trophäe, welche sie vor einigen Siuren* erst erhalten hatte. Doch sie wusste, dass es nicht so wahr. Sie hatte diese Uniform zwar noch nicht lange, aber es kam ihr vertraut vor. Ja konnte das denn möglich sein?
Bis jetzt war es eigentlich ein gaaanz normaler Morgen gewesen. Nur mit dem Nachteil, dass sie in einem wissenschaftlichen Labor wach wurde, anstatt in ihrem Bett. Und dass sie eine Uniform anhatte, die sie nicht ganz einordnen konnte.Und...dass sie nicht mehr so ganz wusste, WER sie eigentlich war? Sie überlegte...sie grübelte...Sie versuchte 1 und 1 zu addieren...Aber was war denn das eine, und was war denn das andere? Was war überhaupt, und wo und wie...? Und wer war SIE eigentlich? Was tat sie hier und wo waren die anderen...wenn es "andere" gab...
.
Die junge Rihanna hieß eigentlich Staska t'Krekot. Sie war Nrrin, und wurde vor einigen Stunden erst dazu von einer Kadettin "befördert". Arbeiten tat sie auf der ChR Drolae erst seit einigen Tagen in der Technik. Das Personal war eben knapp und für Staska war es eine Gelegenheit, selbst mehr Verantwortung zu tragen.
Nur schade, dass sie sich daran nicht mehr erinnern konnte.
Es war etwas sonderbares geschehen letzte Nacht, etwas, was Staska sich nicht erklären konnte. Sie wusste nicht, dass andere genauso dran waren wie sie. Aber es würde sie wohl auch nicht sonderlich beruhigen. Sie wusste ja noch nicht einmal wirklich, WO sie war. Nur die Sternenkarten auf den Bildschirmen, und die ganze Atmosphäre in diesen Raum ließen sie wage Vermutungen anstellen. Zum einen, sie musste im Weltraum sein. Zum zweiten, war sie wohl resultierend dessen auf einer Raumstation oder einem Raumschiff. Letzteres war wohl eher der Fall. es gab ein leises Summen... Staska wusste nicht warum, aber so ein Geräusch gab es nur auf Schiffen. Auf Stationen hörte es sich anders an. Das wusste sie. Woher auch immer. Sie hatte wohl ein gutes Gehör. Oder sie war von Natur aus darauf trainiert... Trainiert...und warum konnte sie sich nicht an irgendetwas spezifisch erinnern? Vielleicht weil sie es nicht durfte?

Nicht können war die eine Sache, nicht dürfen die andere. Aber warum machte sie sich überhaupt Gedanken? Sie war hier, in einer Art Labor gefangen, doch wenn sie Glück hatte, könnte sie diesen Raum verlassen und besser hinter dieser Tür - wenn sie sich dann öffnete, nach Antworten suchen. Staska überlegte ging auf die Tür zu, bevor sie auch den letzten Gedanken zuende gedacht hatte.


>> Korridor <<

Mit leisen Zischen glitten die Türen auseinander und schenkten ihr den Weg in die Freiheit... Jedenfalls aus diesen Raum kam sie nun heraus. Alles andere wäre wohl ziemlich übertrieben zum jetzigen Zeitpunkt. Ein Korridor erstreckte sich vor und hinter Staska. Sie hatte nun die Qual der Wahl, welchen Weg sie einschlagen würde. Sie konnte nach Links oder rechts gehen. Ein Gefühl sagte ihr, dass sie eher nach links gehen sollte. Rechts würde sie nicht viel finden, was interessant sein könnte. Also entschied sie sich. und blieb dann plötzlich stehen. Sie schaute vor sich und hinter sich... Wieder dieses Summen, als stamme es von den Energiezuläufen einer künstlichen Quantensingularität... Woher wusste sie das schon wieder? Sie überlegte...und grübelte und seufzte erneut, als die Daten des Unterbewussten ihr einfach keinen Zugang gewährten. Was war mit ihren Kopf los? Warum konnte sie sich bei allen Elementen nicht mehr erinnern? Es war beunruhigend. Es war sogar so beunruhigend dass sie ein Antrieb dahin verleitete, es unbedingt herauszufinden zu müssen. Herausfinden, etwas wissen, was eigentlich nicht gewusst werden konnte. War das etwa... ihre Aufgabe? Oder musste sie es einfach wissen? Staska vermutete etwas. Sie versuchte ein Muster zu spinnen, doch blieb es auch weiterhin sinnlos. Doch sie konnte nicht tatenlos hier herumstehen, dann würde sie nie etwas erfahren, was wohl von großer Wichtigkeit war. Sie ging voran und wurde nur nach wenigen Schritten wieder von einem Gedanken gestoppt. Was war, wenn sie hier aus irgend einen Grund nicht willkommenwar? Was war, wenn sie vielleicht sogar gesucht wurde? Oder suchte sie etwas, und durfte auf keinen Fall entdeckt werden? Staska entschied, dass sie hier nicht bleiben konnte. Im Labor war sie auch nicht ganz sicher. Sie musste sich verstecken...doch wo? Ihr war, als hätte sie Stimmen gehört. Schritte. Jetzt musste sie handeln. Dort war eine Abdeckplatte. Diese ließ sich mit nur wenigen Handgriffen abmontieren. Eine Art Röhre befand sich dahinter, die wohl zu technischen Wartungsarbeiten genutzt wurde. Staska kletterte ohne zu Zögern hinein, und hob die Abdeckplatte wieder hervor. Sie wog sich erst einmal in Sicherheit.


>> Khllanien-Röhren <<

Tief atmend schaute sich Staska erst einmal in den engen, dunklen Gängen um. Nun, diese Räumlichkeit, in der sie noch nicht einmal tief gebeugt gehen konnte, als "Gang" zu bezeichnen, glich mehr nur der Höflichkeit. Zumindest gab es eine schwache Beleuchtung, die ihr erlaubte, die Hand vor den Augensehen zu können. Sie erkannte Schaltelemente an den Wänden um ihr, Kabel und Schläuche, Datenchips und Energiespulen, Stromleitungen sowie Plasmaverteiler und anderes technisches Zeugs. Staska war, als könnte sie damit umgehen... Doch es gab jetzt wichtigeres, als Gedanken daran zu verschwenden. z.B. musste sie sich erst einmal mit Waffen versorgen, um sich notfalls verteidigen zu können. Wer weiß, wie lange sie noch hier bleiben musste und wie lange sie überhaupt schon hier war? Sie brauchte auch Nahrung, Wasser und andere Dinge, die einem Rihannsu als Bedürfnis früher oder später einholten. Sie hatte sich noch nicht einmal gewaschen... Staska fühlte sich unwohl, aber sollte sie ja auch nicht die Schönheitskönigin von Ch'Rihan werden, sondern.... Wenn sie nur wüsste, was sie eigentlich war. Die Vermutung, die sie hatte war nicht gut. Es war ein schauriger Gedanke, doch vielleicht war sie jetzt auf der Flucht vor irgendetwas oder irgendjemanden. Waffen.... sie brauchte dringend zumindest einen Disruptor... oder irgendetwas anderes. Einen Dolch... ein Messer... oder.... Staskas Hand glitt wie beiläufig zu ihren Stiefel... das Kaleh! Sie wusste nicht, warum sie es gerade jetzt fand. Vielleicht hatte sie diese Bewegung in der Vergangenheit häufiger ausgeführt, so das es schon Routine war! Auf jeden fall war es gut, diese Waffe zu haben. Sie steckte es zurück, denn nun wusste sie ja, dass es in ihren linken Stiefel steckte. Hätte sie die Innenschriften gelesen, so hätte sie wohl mehr über sich erfahren, denn ihr Name war darauf zu finden. Doch in der Aufregung vergaß sie den Hinweis. Jetzt, wo sie bewaffnet war, wollte sie ihren Weg fortsetzen. Sie kletterte den Tunnel entlang, wobei sie ihre Bewegungen als viel zu Laut einstufte. Staska verringerte ihre Geschwindigkeit etwas, schlich nun mehr. Dann bog der Gang plötzlich ab. Wieder hatte sie die Entscheidung zu fällen, in welche Richtung sie gehen musste. Doch sie wich zurück, beschränkte ihre Atmung... ein Schatten war dort. Ein merkwürdiger Schatten.
War es evtl. eine Person? Was wenn man sie entdeckte? Was, wenn diese Person geistige Fähigkeiten hatte... Telepathie oder so etwas... Es blieb nur die Möglichkeit den Gegner anzugreifen, bevor er es tun konnte. Beinahe Zitternd griff Staskas linke Hand zu ihrem Stiefel, wobei sie sich mit der rechten Hand festklammerte. Ihre Finger berührten das glatte Holz, und die kühlen Metallapplikationen des Griffes, während sie weiter vor schlich und schwach atmete. Sie durfte nun keine Falsche Bewegung machen, sie musste taktisch arbeiten, um sich Erfolg zu sichern...

>> Vareks Quartier <<

Janna sah überrascht in das verschüchterte Gesicht des jungen Mannes und entspannte sich etwas. Er hatte ein markantes Gesicht was durch den Haarschnitt und die spitzen Ohren, die dahinter hervorlugten noch eindrucksvoller wirkte. Nur der Ausdruck in seinen Augen schien dazu nicht so richtig zu passen. Er gehörte eindeutig einer anderen Spezies an. Freund, oder Feind? Das war jetzt die große Frage. Aber wie er da so hilflos da saß in seine Bettdecke gehüllt, wusste Janna, dass sie von ihm nichts zu befürchten hatte. Er hatte mindestens ebenso viel Angst vor ihr. Sie überlegte dennoch fieberhaft was sie ihm antworten sollte. War sie Ärztin? Was war das überhaupt? Wenn sie mit ja antwortete, was würde er sie als nächstes fragen? Da er sie jedoch offensichtlich nicht kannte, würde sie eine Antwort, welcher Art auch immer, nicht gleich gefährden. Dennoch entschied sie sich für die vorsichtige Variante. "Mein Name ist Janna.", erklärte sie mit einem einnehmenden Lächeln und umging damit eine direkte Antwort. "Wer sind Sie? Und wie kann ich Ihnen helfen?"

"Ich weiß nicht." stammelte Varek. "Ich weiß nicht, wer ich bin, noch wo ich bin, noch warum ich hier bin. Dieser Zustand deutet auf eine ernste Krankheit hin, daher habe ich auf einen Arzt gewartet.
Können Sie mir helfen? Was ist geschehen? Warum erinnere ich mich nicht?" Hoffnungsvoll schaute er Janna an.

Ihm ging es wie ihr. Janna war überrascht. Oder konnte das ein Trick sein? Nein. Wenn doch war der junge Mann ziemlich überzeugend. Janna gab sich keine Mühe die Verwirrung aus ihrem Gesicht zu verbannen. Sie entschied sich, ihm zu vertrauen.
"Es tut mir leid, aber da kann ich Ihnen bedauerlicherweise auch nicht weiterhelfen.", antwortet sie vorsichtig und nahm am Fußende des Bettes Platz. "Aber ich glaube nicht, dass sie krank sind." Sie sah ihn direkt an als sie fortfuhr. "Oder wir sind es beide. Mir geht es genau wie Ihnen." Janna versuchte die Gedanken in ihrem Kopf zu ordnen. "Was meinen Sie, was das zu bedeuten hat?"

Varek war perplex. Er war nicht der einzige mit Amnesie hier. "Ich weiß nicht. Ich hatte erwartet, mich in einem Sanatorium oder ähnlichem zu befinden. Aber..." Er stockte kurz. "Wenn es Ihnen ebenso geht... Wo sind wir dann hier? Haben Sie noch andere Leute getroffen? Es muss doch irgendwo einen Doktor geben, der uns helfen kann?" Eine neuerliche Welle der Panik überflutete ihn.
Verzweifelt versuchte er, ruhig zu klingen.
"Oder meinen Sie nicht?" fragte er mit zitternder Stimme.

"Ich HABE andere Leute gesehen.", gestand Janna nachdenklich. "Aber sie sahen nicht aus wie Ärzte." Ihr fiel auf, dass sie plötzlich eine bildliche Vorstellung davon zu haben schien, was ein Arzt war. Ja, und die Aufgabe eines Arztes bestand darin zu helfen. Der Gedanke, dass sie möglicherweise krank war, behagte ihr nicht sonderlich. Sie musste aber zugeben, dass es durchaus eine mögliche Erklärung war. Doch letzten Endes gab es noch über tausend andere.
Die Tatsache, dass sie nicht alleine war änderte die Situation und machte das ganze irgendwie erträglich. Was wäre, wenn alle in diesem Gebäude von dieser eigenartigen Amnesie betroffen waren, auch die Leute auf dem Gang? Vielleicht wirkte es sich auch auf die Stadt aus, den ganzen Planeten... Im Moment, wo ihr so gut wie fast keine Informationen zur Verfügung standen waren alle Spekulationen müßig. Sie musste sich umsehen. Ein Fenster wäre schon hilfreich gewesen. Doch bisher hatte sie noch keines entdeckt. Auch dieses Quartier war fensterlos. Es sah überhaupt genauso aus wie das, in dem sie heute morgen aufgewacht war.
Janna rückte ein Stück näher und legte Varek mitfühlend die Hand auf die Schulter. "Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden herausfinden, was mit uns geschehen ist."


>> Korridor auf Deck 2 <<

Darissa reagierte überrascht. Damit hatte sie nicht gerechnet und doch erschien es ihr richtig zu sein. "Einige von uns sind anders, als ihr äußeres Erscheinungbild vermuten lässt", schloss sie vorsichtig daraus.

Die Frau, die sich fürs Erste Kria nannte, zuckte zusammen, als das reptilienartige Wesen seine Form veränderte und zu einer weiblichen Angehörigen der Spezies mit den spitzen Ohren wurde. Sie bekam sich jedoch recht schnell wieder in den Griff.
"Dem würde ich zustimmen", meinte sie trocken.
"Nun, wir sollten den Herrn Koch nicht noch länger aufhalten - wer kommt mit, um sich umzuschauen?"

Jaldor, dem die ganze Sache nun langsam unheimlich wurde überlegte kurz und antwortete: "Nun, hier rumzustehen bringt nun wirklich am allerwenigsten. Ich werde mitkommen."
Darissa überlegte nur kurz. "Ich ebenfalls", sagte sie und schloss sich Janii und Jaldor an. Sie wollte mehr erfahren und sie wollte die Umgebung erkunden. Der Koch schien ein gutes Gefühl dafür zu haben.

Andrew war erschrocken, verängstigt und neugierig zugleich. Wie dieses Wesen einfach so die Gestalt ändern konnte, war ihm doch sehr unheimlich.
Er schluckte tief, schließlich sagte er:
"Ich werde mich hier mal ein wenig umschauen. Vielleicht findet sich ja hinter einer der Türen hier etwas Aufschlussreiches. In diesem Falle können wir ja durch die Kommunikatoren in Kontakt treten." Wohin sollte er jetzt gehen?
Der Korridor machte hier eine Abzweigung. Hinter dem Turbolift rechts endete er vor einer großen Türe, in der anderen Richtung ging es links hinter einer Ecke weiter.
Andrew entschied sich für die Türe vor ihm. Sie war um einiges größer, daher würde wohl dahinter kein weiteres Quartier sein.
Nur die Aufschrift war genauso unverständlich wie die auf den anderen Türen. Schnell fragte er, bevor der Turbolift losfuhr: "Kann mir noch schnell einer die Aufschrift auf der Türe hier übersetzen?"

Kria, die sich mittlerweile dem Koch angeschlossen hatte, wandte sich um, um festzustellen, ob Verena dem anderen Mann half. Sie war froh, dass sie nun endlich vorankamen, auch wenn der Gedächtnisverlust sie immer noch irritierte. Da war irgend etwas, an das sie sich erinnern SOLLTE... aber der Gedanke entzog sich ihr, als sie versuchte, ihn näher zu erforschen.
Nun gut - sie war immer noch zuversichtlich, etwas in der näheren Umgebung finden zu können, das ihrer Erinnerung auf die Sprünge helfen würde, und wenn nicht, dann würde die Amnesie wahrscheinlich bald von selbst verschwinden. Sie wusste dies, weil...
Plötzlich ging ihr ein Licht auf.
"Ich weiß, was ich bin! Ich bin Ärztin!" rief sie erfreut aus.

Sovek musterte Janii von oben bis unten und bekam dieses Gefühl nicht los. "Ich weiß nicht warum," sagte Sovek. "Aber, ich hasse Ärzte."


>> Turbolift <<

Sovek betrat die Kabine als erstes. Er sah sich das Display in der Kabine an und verstand sofort warum es ging.
"Rauf oder runter?" Fragte er eigentlich mehr zu sich selbst. "Deck 1 oder zu Deck 3 oder 4? Mh, mehr Decks gibt es nicht. Auf Deck 1 gibt es eine Brücke, ein Bereitschaftsraum und Konferenzraum. Und, und na endlich. Ein Speiseraum. Klingt schon mal nicht schlecht. Da will ich hin."


>> Korridor vor dem Turbolift <<

Sie schnupperte...
Da war etwas, aber ihre Geruchssinne hatten stark nachgelassen seit sie die Form verändert hatte.
"Da war wer, über uns..."
Dafür schien sie sich besser an die Sprache zu erinnern die alle benutzten... Nein, nicht alle.
"Zuvor ist mir etwas aufgefallen... Ihr sprecht alle in unterschiedlichen Sprachen, zumindest einige von euch, aber ihr scheint euch verstanden zu haben... nur meine Sprache schien euch fremd zu sein... Es ist äußerst seltsam... Ich werde auch mitkommen um mehr zu erfahren." Sie überlegte... Ja, da war etwas...
"Es ist wichtig zu wissen wer man ist..." Das war mehr an sie selbst gerichtet.
"Ärztin klingt auch nach dem, was ich sein könnte, aber ich bin mir nicht sicher... Da ist noch etwas... es ist komplizierter... Und ich finde keinen Namen... Shiar klingt vertraut... ich glaube so könnt ihr mich nennen... Wer kommt mit mir um sich die Gegend anzusehen?"

Darissa hatte gar nicht auf Andrew geachtet. Seine Frage war ihr nicht aufgefallen. Sie war schon zuvor bereits bei Janii und Jaldor gewesen. "Koch, Sicherheit, Ärztin ... wir beginnen, unsere Erinnerungen wiederzugewinnen", stellte sie fest, mehr zu sich selbst als zu den anderen. Sie sah auf, als Sovek die Orte auf Deck 1 nannte. "Brücke! Das klingt nach einem Informationszentrum. Dort werden wir richtig sein. Wollen wir? Sie betrat den Turbolift.


>> Turbolift <<

Shiar, wenn sie in unserer Gegenwart diese Gestalt angenommen haben, dann ist es nicht verwunderlich, das wir ihre eigene Sprache nicht verstanden haben. Sie schien nicht ... zu uns zu gehören."

"Ich spreche jetzt in einer anderen Sprache als vorher... Etwas daran ist noch immer seltsam... Haben sie die fremden Sprachen gelernt?" Es waren die Translatoren, die sie irritierten, aber das ahnte sie natürlich nicht.
"Wonach suchen wir? Jemanden, den wir fragen können, was passiert ist? Jemanden, der durch Zufall nicht, wir wir alle, betroffen ist? Und dann? Können wir Demjenigen glauben?"

Kria trat nach dem Koch in den Turbolift. Sie war sich mit einem Mal nicht mehr so sicher, dass das, was sie soeben laut ausgesprochen hatte, wahr war. Sicher, ihre Erinnerungen hatten ihr die Symptome und Behandlungsmethoden für generelle Amnesie heruntergespult, aber das hatte noch nichts zu sagen.
Und wenn sie Ärztin für die Leute hier war - warum konnte sie sich nicht an die Anordnung der internen Organe dieser spitzohrigen Leute erinnern - oder die des Echsenwesens, welches vor kurzem seine Form geändert hatte? War der Mann, der mit ihr im Turbolift stand, vielleicht auch eine Echse und dies war eine normale Metamorphose? Sie konnte sich nicht erinnern...
"Hm... vielleicht bin ich auch Krankenschwester... oder irgendetwas anderes, was mich mit bestimmten Krankheiten in Verbindung bringt. Ich bin mir nicht sicher. Ärzte bereiten Ihnen Unbehagen?"
Dann kam ihr ein anderer Gedanke.
"Sie sagten, Sie wären Koch... heißt das, diese Maschinen in den Wohnräumlichkeiten stellen die Nahrung nicht immer her?"

Sovek hatte gar nicht mitbekommen das ein Replikator in seinem Quartier war. Auch hatte er Janii nur halb zugehört und antwortete wie immer, wenn er nicht aufmerksam zugehört hatte: "Was für eine Maschine? Ich hab' doch gesagt das der Maschinenraum sich auf Deck 3 befindet. Rede ich hier mit den Wänden oder was? Sie bekommen schon mal keinen Nachtisch. Das haben sie nun davon. Wer nicht hören will, muss leiden. So können wir nun oder will da noch jemand eine Einladungskarte?"

Darissa sah sich um. Sie, Kria und der Koch hatten den Turbolift betreten, die drei anderen standen noch auf dem Korridor. "Ich schlage vor, wir lassen es so und teilen uns auf. Wir drei suchen auf Deck 1, Shiar und die beiden anderen sehen sich auf diesem Deck um", sagte sie und zu dem spitzohrigem Koch gewandt: "Fahren wir los."

Kaum hatte Darissa ausgesprochen, da gingen auch schon die Lifttür zu. Sovek hatte einfach mal zackig schnell eine Taste gedrückt. Er hatte wirklich ein Talent dafür, als hätte er schon mal als Liftboy auf einem Warbird gedient. Wobei man erwähnen muss, das es auf Warbirds keine Liftboys gibt.
"Ich bin Rihannsu," sprach Sovek trocken sein Gedanke aus. "Sie nicht." Und zeigte auf Janii. "Und sie," sah er anschließend Darissa an. "Sie kennen die Schrift, die ich auch kenne, aber sie sehen nicht aus wie eine Rihannsu." Da kam Soveks Misstrauen zu Tage. "Na, ist auch egal."

"Rihannsu?" murmelte Darissa leise vor sich her und lauschte dem Klang des Wortes.
Sie sah auf: "Das klingt sehr vertraut. Sehr nahe. Die Schrift ist mir vertraut, auch die Sprache ... sind sie sicher, das alle Rihannsu gleich aussehen?"

Kria zerbrach sich immer noch den Kopf über das Paradoxon, das der "Koch" in Verbindung mit den Lebensmittelspendern in den Quartieren darstellte. Das Essen hatte gut, wenn auch etwas fremdartig geschmeckt, und sie schätzte, dass sie keine Qualitätsunterschiede zwischen dem Mahl der Maschine und einem von Personenhand gekochtem Gericht feststellen würde.
Die Diskussion über 'Rihannsu' riss sie jedoch aus ihren Gedanken. "Ich habe keine Erinnerungen an dieses Wort... aber ich verstehe auch die Sprache nicht, die hier allgegenwärtig zu sein scheint." Sie wandte sich an den Mann. "Es scheint, dass Sie sich an einiges mehr erinnern, als wir es tun... wissen Sie vielleicht, was für ein Ort dies hier ist?"


>> Korridor / Deck 1 <<

"AHHHHHHH!" Stieß Sovek genervt aus. Diese vielen Fragen belasteten sein Gehirn und verursachten bei ihm immer Kopfschmerzen. "Was weiß ich!" Gab Sovek beiden als Antwort. Er verließ den Turbolift und trat auf dem Korridor auf Deck 1.
"Na klasse. Noch ein Korridor. Links oder rechts? Der Weg ist kürzer." Sovek zeigte in die Richtung wo sich die Brücke befand, dann deutete er in die andere Richtung. "Da gibt es mehr Türen."

Darissa grinste. Ihr war klar, das der Koch mindestens genau so ahnungslos war wie alle anderen, und wahrscheinlich verwirrter als jeder andere. Sie dachte über das Problem der vielen Türen nur kurz nach. "Es ist praktischer, wenn das Kommandozentrum so schnell wie möglich zu erreichen ist. Ich würde es dort suchen, wo der Weg am kürzesten ist. Dort entlang." Sie deutete auf den Weg, der zur Brücke führte. Erkannt hatte sie ihn nicht, sie hatte nur geraten.

Sovek zeigte in die andere Richtung und vertrat eine andere Meinung: "Da gibt es aber mehr zu sehen. Hinter jede Tür verbirgt sich sicherlich eine Menge Informationen."
Er sah kurz Darissa und Janii an und sagte: "Ich geh da lang, und fange ganz hinten an." Und tat dies es auch.

>> Vor Sensorenphalanxwartungsraum / Deck 1 <<

Es war ein langer Weg vom Turbolift bis zum hinteren Ende der Drolae. Nun stand Sovek vor der letzten Tür im Korridor auf Deck 1. Die Tür war nichts besonderes. Sie sah aus wie alle anderen auf dem Korridor, an der er vorbei kam. Die Beschriftung neben der Tür deutete daraufhin das dort der Wartungszugang zur hinteren Sensorenphalanx war. "Das kann schon mal nicht die Küche sein," lag Sovek diesmal ganz richtig.
Sovek wollte gerade zur nächsten Tür gehen, als sich die Tür zur Sensorenphalanx öffnete. Ruckartig blieb er erstarrt stehen. Das was er sah konnte er nicht glauben. Nebelschwaden kamen aus dem dunklen Raum, begleitet mit einer Eiseskälte die ihm frösteln ließ.
"Brrr, kalt," zitterte Sovek und versuchte sich warm zu machen in dem er seine Hände rieb. Vorsichtig ging der 'Koch' auf die Tür zu. Als er auf der Türschwelle stand, versuchte er etwas zu sehen.
"Ganz schön dunkel," wieder lag Sovek richtig. "Wo kann man hier das Licht an machen?"
Eine Stimme sagte ihm: "Hier bitte." Und etwas reicht ihm eine brennende Kerze.
Sovek nahm die Kerze und bedankte sich artig: "Danke." Er betrat den Raum und schwenkte die Kerze. Der Nebel und die Kälte nahmen zu. Etwas zischte in einer Ecke und im dichten Nebel sah er etwas blinken. Ein weißes Licht das immer wieder in Intervallen aufleuchtete, und plötzlich stand etwas vor ihm: "AAAAAAAAAAAAAAAA!!!" Sovek ließ die Kerze fallen und rannte davon als hätte er ein Aehallh.


>> Vor dem Turbolift <<

Janii wunderte sich nur noch über das aufsässige Verhalten dieser Person. Für einige Sekunden rang sie mit sich. Sollte sie ihm folgen? Sie sah Verena an, zuckte mit den Schultern, und schickte sich schließlich an, dem 'Koch' zu folgen. Sie war jedoch nicht sehr weit gekommen, bevor ein Schrei aus dem Raum vor ihr ertönte...
"Hallo?", rief sie, "Sind Sie in Ordnung?"

Wie ein geölter Blitz fegte Sovek an Janii vorbei. Als er auf der Höhe von Darissa war, rief er beim vorbei laufen: "Sie haben völlig Recht. Der Weg ist besser." Und war schon fast beim Brückeneingang angekommen, als er das letzte Wort ausgesprochen hatte.

Darissa hatte nur kurz gezögert. Sie hatte sich nicht entschließen können, Sovek zu folgen. Gerade, als sie beschlossen hatte, in die anderen Richtung zu gehen stürmte er an ihr vorbei.
Zu Janii sagte sie: "Kria, ich habe nicht den Eindruck, das dieser Mann in Ordnung ist. Wenn sie wirklich Ärztin sind ..."
Den Rest des Satzes lies sie offen und zuckte die Schultern. Dann ging auch sie zum Brückeneingang.


>> Brücke <<

Das Türschott zur Brücke öffnete sich. Darissa blieb stehen und sah hinein. Sie war rihannsuleer, doch die Beleuchtung der Stationen und das leise kaum wahrnehmbare Summen verriet, dass sie offensichtlich in Funktion war. Die Brücke schien nur darauf zu warten, das jemand kam und die Kontrolle des Schiffes übernahm.
"Ja, das ist das Kontrollzentrum." sagte Darissa und trat vorsichtig ein. Nichts geschah, kein Mechanismus hinderte sie daran.
Darissa erkannte nichts auf der Brücke, keine Konsole, kein Bildschirm, keine Kontrolleinrichtung, keinen der Plätze für die Brückenbesatzung. Und doch kam ihr die Brücke seltsam vertraut vor, wie ein Déjà-vu.
"Hier bin ich schon einmal gewesen", murmelte sie leise vor sich her.


>> Korridor, Deck 2 <<

Da der Turbolift schon verschwunden war, beantwortete Andrew die Frage. "Ich würde mitkommen und als Startpunkt diese Tür hier vorschlagen. Sie sieht anders aus... wichtiger vielleicht?"
Es behagte ihm nicht so ganz, allein mit der Körperwandlerin auf Entdeckungsreise zu gehen. Eine innere Stimme riet zur Vorsicht. Wer sagte, dass sie ihn nicht töten würde um danach in seine Gestalt zu schlüpfen?
Daher fragte er den anderen Mann, der noch dabei stand: "Wollen Sie mitkommen?"

Shiar sah zu dem anderen, wartete aber nicht auf dessen Antwort. "Wenn wir auf einem Schiff sind muss es ein Kontrollzentrum geben... das sollten wir suchen... Wenn es jemanden gibt der für das alles verantwortlich ist, dann wird der auch versuchen dorthin zu gelangen, dann sollten wir schneller sein."
Das waren gewohnte Gedankengänge... Aber sie besann sich auf ihre Wahrnehmung der anderen, ehe sie ihre Form verändert hatte. Sie war eine Jägerin... Aber zuvor hatte sie auf ihren Instinkt gehört und keine komplizierten Überlegungen und Prognosen über das Verhalten ihrer Beute angestellt... Egal...
Sie sah sich um...
"Wir sollten auch einen dieser Lifts nehmen..."

"Woher wissen Sie, dass das Kommandozentrum nicht hier ist?" fragte Andrew zurück.
Er betrachtete die Tür nochmals und ging schließlich einen Schritt vorwärts. Wenn keiner mitkommen wollte, musste er wohl allein gehen. Die Tür öffnete sich zischend. Er betrat einen relativ großen Raum. Einige Liegen standen an den Wänden in den Raum hinein, und links vom Eingang war ein abgetrennter Raum, aus dem seltsame fauchende Laute drangen. Vorsichtig ging auf den kleinen Raum zu, um zu erkennen, was (oder wer?) das Fauchen verursachte.




......................... Ende der Chronik .........................





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